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Reißverschluss reparieren – Anleitung für alle Fälle

Reißverschluss reparieren

Es geht aber auch immer im falschen Moment kaputt, dieses Zubehör namens Reißverschluss. Je nachdem, aus welchem Grund das Ding nicht mehr will, wie es soll, gibt es mehrere Möglichkeiten, den betroffenen Artikel zu retten. Wir erklären Ihnen, was genau Sie wann tun müssen, um den Reißverschluss und damit auch die zugehörige Hose, den Mantel oder ein sonstiges Stoffprodukt zu reparieren!

Die Gründe für einen nicht mehr (einwandfrei) funktionierenden Reißverschluss können verschieden sein. Eventuell fehlen Stopper oder Zähne. Vielleicht ist der Reißverschluss auch verbogen oder schlecht geschmiert. In jedem Fall sollten Sie nicht verzagen, wenn das Problem auftritt. Häufig brauchen Sie nicht einmal einen neuen Verschluss einsetzen zu lassen (was – nebenbei gesagt – nicht gerade günstig wäre). Und noch viel weniger ist es erforderlich, den Artikel wegzuwerfen. Versuchen Sie lieber, den Reißverschluss selber zu reparieren. Mit unseren Anleitungen und konkreten Tipps schaffen Sie das garantiert – und zwar ohne großen Aufwand!

Reißverschluss reparieren

Talu Video-Tipp

Reißverschluss klemmt?

Wenn der Reißverschluss „nur“ klemmt, haben Sie drei Möglichkeiten, ihn wieder in Schuss zu kriegen.

Der Bleistift-Trick

Will sich Ihr Reißverschluss partout nicht rühren, kann ein Schmiermittel helfen – beispielsweise Graphit. Dieses ist unter anderem in weichen Bleistiften enthalten. Verfügen Sie über ein solches Utensil? Dann legen Sie los:

Schritt 1: Fahren Sie mit der Bleistiftmiene über die Zähne des Reißverschlusses oder ganz gezielt über die verklemmte Stelle. Dabei führen Sie schnelle Auf- und Ab-Bewegungen aus.

Reißverschluss reparieren

Hinweis: Beim Reiben schmieren Sie den Verschluss und machen ihn so geschmeidiger.

Schritt 2: Bewegen Sie den Schieber des Reißverschlusses behutsam auf und ab – so lange, bis er wieder tadellos funktioniert.

Waschmittel statt Graphit

Der Bleistift-Trick hat nicht geklappt? Dann versuchen Sie es mit Waschmittel – und zwar so:

Schritt 1: Nehmen Sie zwei kleine Gefäße zur Hand. In den einen Behälter geben Sie eine kleine Menge Waschmittel, in den anderen etwas Wasser.

Schritt 2: Legen Sie sich ein paar Wattebäusche bereit. Einen davon tauchen Sie nun zunächst ins Waschmittel und anschließend ins Wasser, um Ersteres zu lösen und zu verdünnen.

Schritt 3: Verteilen Sie die am Wattebausch befindliche Lösung dann auf den Zähnen des widerspenstigen Reißverschlusses.

Reißverschluss reparieren

Schritt 4: Legen Sie den Wattebausch zur Seite und probieren Sie, den Reißverschluss zu öffnen. Vorsichtig agieren! In dem Moment, da sich der Schieber nicht mehr weiter bewegen lässt, bringen Sie ihn zurück in seine ursprüngliche Position.

Schritt 5: Wiederholen Sie das Prozedere aus Schritt 4, bis Sie den Verschluss wieder problemlos öffnen und schließen können.

Schmieren und waschen

Beschert Ihnen auch die zweite Methode nicht das gewünschte Resultat, sollten Sie die Kombinationsvariante aus Schmieren und Waschen testen. So geht’s:

  • Schmieren Sie den Reißverschluss gemäß der Methode A oder B.
  • Schließen Sie den Reißverschluss.
  • Waschen Sie den Artikel wie gewohnt in der Maschine.
  • Ist er danach immer noch verklemmt, wiederholen Sie die Schritte 1 bis 3.

Reißverschluss geborsten?

Auch ein geborstener Reißverschluss lässt sich oftmals selbständig reparieren. Wiederum möchten wir Ihnen drei Varianten vorstellen.

Reißverschluss entlasten

Ist Ihr Rucksack, die Sport- oder Handtasche zum Bersten voll, lastet auf dem Reißverschluss ein enormer Druck, den die Zähne mitunter nicht mehr halten können. Platzt der Verschluss an einem Kleidungsstück oder Schuh, so deutet das stark darauf hin, dass der entsprechende Artikel Entlastung braucht. Hier ein paar Tipps:

Reißverschluss

  • Entrümpeln Sie den Rucksack bzw. die Tasche. Nehmen Sie die nicht zwingend benötigten Utensilien heraus oder verteilen Sie die Habseligkeiten auf zwei Taschen.
  • Platzt der Reißverschluss an einem Kleidungsstück, ist es Ihnen möglicherweise zu eng, sodass Sie unter Umständen nicht drum herum kommen, den Artikel auszusortieren.
  • Ein geborstener Reißverschluss am Schuh kann ebenfalls ein Zeichen dafür sein, dass die Fußbekleidung zu klein ist. Vielleicht müssen Sie aber auch einfach nur die dicken Socken gegen dünnere Exemplare austauschen.

Ablagerungen entfernen

Mit der Zeit lagern sich auf dem Reißverschluss die unterschiedlichsten Substanzen ab. Dies hat zur Folge, dass er nicht mehr richtig zu bleibt. Um ihn wieder vollkommen funktionstüchtig zu bekommen, sollten Sie die Ablagerungen entfernen.

1. Schritt: Greifen Sie zu einem kleinen Gefäß und mischen in diesem Wasser und Seife.

2. Schritt: Rühren Sie nun so lange um, bis der Mix schäumt.

3. Schritt: Tauchen Sie anschließend ein sauberes Tuch in die Seifenlauge und wischen damit die Reißverschlusszähne ab.

4. Schritt: Nehmen Sie daraufhin ein frisches Tuch und feuchten es mit reinem Wasser an.

5. Schritt: Wischen Sie mit dem befeuchteten Tuch die Lauge mitsamt dem gelösten Schmutz ab.

6. Schritt: Prüfen Sie, ob der Reißverschluss wieder funktioniert.

Zähne begradigen

Ist ein Zahn im Reißverschluss verbogen, kann es sein, dass sich Letzterer von selbst öffnet. Das gilt es natürlich zu vemeiden. Insofern sollten Sie den „Problemzahn“ wieder gerade biegen.

1. Schritt: Nehmen Sie eine kleine, spitze Zange oder eine Pinzette zur Hand.

2. Schritt: Lokalisieren Sie den verbogenen Zahn und biegen ihn mit dem Werkzeug in die korrekte Position.

3. Schritt: Gibt es noch weitere verbogene Zähne, wiederholen Sie Schritt 2 so oft wie nötig.

Reißverschluss reparieren

Hinweis: Arbeiten Sie vorsichtig, um den jeweiligen Zahn nicht zur Gänze aus dem Reißverschlussband zu ziehen.

4. Schritt: Testen Sie, ob Ihr Reparaturversuch erfolgreich war.

Reißverschluss kaputt?

Wie Sie bei kaputten Reißverschlussbestandteilen am besten operieren, möchten wir Ihnen zunächst anhand eines Mantels und dann an einer Hose demonstrieren.

Reißverschluss am Mantel

Schritt 1: Schauen Sie sich den Schaden genau an, um zu ermitteln, ob sich der Reißverschluss reparieren lässt. Folgende Szenarien stellen kein großes Problem dar:

  • im oberen Teil des Reißverschlusses sind Zähne ausgegangen
  • der Schieber ist verbogen
  • der Schieber rutscht am oberen Ende des Verschlusses

Aber: Fehlen unten oder in der Mitte Zähne, müssen Sie den Reißverschluss komplett austauschen.

Schritt 2: Entfernen Sie die oberen Stopper mit einer kleinen Zange.

Reißverschluss reparieren

Schritt 3: Ziehen Sie den Schieber über das obere Ende des Reißverschlusses herunter und betrachten Sie ihn von der Seite. Gestaltet sich die zwischen dem oberen und unteren Teil befindliche Lücke ungleichmäßig, so ist er verschoben. Dadurch kann er die beiden Reißverschlussseiten nicht mehr sinnvoll ineinander verzahnen. Biegen Sie den Schieber mit einer Zange gerade. Klappt das nicht, tauschen Sie ihn aus.

Tipp: Wollen oder müssen Sie den Schieber austauschen, sollten Sie die erforderliche Größe für das Ersatzteil herausfinden. Gemeinhin erhalten Sie diese Information auf der Rückseite des ursprünglichen Schiebers. Sie wird in Millimetern angegeben. Beispiel: Erblicken Sie die Zahl 5, so bedeutet dies, dass Sie einen 5-Millimeter-Schieber brauchen. Begeben Sie sich für den Kauf des neuen Modells in ein Handarbeitsgeschäft oder schauen sich einfach online um.

Schritt 4: Haben Sie sich für einen neuen Schieber entschieden, setzen Sie diesen nun auf. Dazu müssen Sie checken, an welcher Reißverschlussseite der quadratische Abschluss montiert ist. Die Zähne dieser Seite stecken Sie in den Schieber. Wackeln und ziehen Sie so lange an Letzterem herum, bis er stabil „aufgefädelt“ ist und normal bewegt werden kann.

Schritt 5: Schließen Sie den Reißverschluss. Lässt er sich einwandfrei hoch und runter ziehen, ist alles im Lot. Klappt das nicht, kann dies unterschiedliche Ursachen haben:

  • Geht der Reißverschluss trotz ausgetauschtem Schieber weiterhin auf, haben Sie vermutlich die falsche Größe erwischt. Prüfen Sie das nach und nehmen gegebenenfalls noch einmal einen Neukauf bzw. Umtausch und Wechsel vor.
  • Falls Sie den alten Schieber zurechtzubiegen versuchten, das alte Problem aber nach wie vor präsent ist, waren Sie vielleicht nicht gründlich genug. Korrigieren Sie dies und achten dabei penibel darauf, die Lücke absolut gleichmäßig zu gestalten. Das kann eine Weile dauern – seien Sie also möglichst geduldig.

Schritt 6: Befestigen Sie nun die oberen Stopper an den obersten Zähnen des Verschlusses. Um sie zu vernieten, benutzen Sie am besten eine kleine Zange. Drücken Sie diese vier oder fünf Mal fest zusammen, damit die Stopper sicher halten.

Tipp: Es ist ratsam, neue Stopper zu verwenden und die alten wegzuwerfen.

Reißverschluss an der Hose

Ein defekter Reißverschluss an der Hose kann vorwiegend drei Ursachen haben: fehlende untere Zähne, fehlende obere Zähne oder fehlender oberer Stopper.

Vorgehensweise bei fehlenden unteren Zähnen und/oder einem fehlenden unteren Stopper:

1. Schritt: Ziehen Sie den Schieber komplett nach unten. Führen Sie die gegenüberliegende Zahnreihe, auch wenn Zähne fehlen sollten, mithilfe eines Schlitzschraubendrehers in ihn hinein. Nun wird der Reißverschluss geschlossen – dabei sollten Sie darauf achten, dass sich die Zähne richtig ineinander verhaken.

2. Schritt: Drücken Sie anschließend den Anhänger nach unten. Er soll sich verhaken, um zu gewährleisten, dass der Schieber nicht mehr verrutschen kann.

3. Schritt: Drehen Sie die Hose auf links und suchen nach der Naht, die jenen Stofflappen stabilisiert, der den Reißverschluss verdeckt. Gefunden? Dann öffnen Sie sie mithilfe eines Saumtrenners.

4. Schritt: Drehen Sie das Kleidungsstück wieder auf rechts und setzen einen neuen unteren Stopper ein. Dazu drücken Sie die Zinken des neuen Stoppers unmittelbar über dem alten in den Stoff. Daraufhin sollte der neue Stopper die durch die fehlenden Zähne hervorgerufene Lücke verdecken.

Tipp: Um zu ermitteln, wie groß der neue Stopper sein muss, messen Sie die Breite des geschlossenen Reißverschlusses in Millimetern.

5. Schritt: Drehen Sie die Hose noch einmal auf links und prüfen, ob der neue Stopper rechtwinklig zum Reißverschluss verläuft. Ist dies der Fall, wechseln Sie auf rechts, greifen zu einer Zange und drücken die Zinken fest zusammen. Dann kann sich der Stopper nicht mehr lösen.

6. Schritt: Ersetzen Sie die Naht, die Sie in Schritt 5 getrennt haben, mit der Nähmaschine oder per Hand. Dies erledigen Sie, während das Kleidungsstück auf links liegt. Danach wird die Hose wieder gewendet und der Reißverschluss sollte wieder funktionieren.

Vorgehensweise bei fehlenden oberen Zähnen oder fehlendem Stopper:

1. Schritt: Ziehen Sie den Schieber komplett vom Reißverschluss herunter.

2. Schritt: Drehen Sie die Hose auf links und suchen nach der Naht, die jenen Stofflappen stabilisiert, der den Reißverschluss verdeckt. Gefunden? Dann öffnen Sie sie mithilfe eines Saumtrenners.

3. Schritt: Entfernen Sie den unteren Stopper mit einer Zange. Sie müssen sehr fest ziehen, um ihn zu lösen.

4. Schritt: Lassen Sie die Hose auf links gedreht. Nehmen Sie einen neuen, passenden Schieber zur Hand und legen ihn so hin, dass er auf dem Kopf steht. In dieser Position arbeiten Sie erst die linke und dann die rechte Zahnkette in den Schieber ein.

5. Schritt: Halten Sie das untere Ende des Reißverschlusses mit einer Hand fest. Mit der anderen Hand ziehen Sie den Schieber behutsam bis zur Reißverschlussmitte.

6. Schritt: Blockieren Sie nun den Schieber, indem Sie den Anhänger herunterdrücken.

7. Schritt: Drehen Sie das Kleidungsstück auf rechts und setzen einen neuen unteren Stopper ein. Die Zinken desselben drücken Sie direkt unter dem letzten Zähnepaar in den Stoff.

Tipp: Um zu ermitteln, wie groß der neue Stopper sein muss, messen Sie die Breite des geschlossenen Reißverschlusses in Millimetern.

8. Schritt: Drehen Sie das Kleidungsstück auf links und schauen nach, ob der neue Stopper senkrecht zum Reißverschluss verläuft.

9. Schritt: Passt das soweit, drücken Sie die Zinken nun unter Zuhilfenahme einer Zange fest zusammen.

10. Schritt: Drehen Sie die Hose auf rechts und setzen anschließend über dem obersten Zahn auf der linken Reißverschlussseite einen neuen oberen Stopper ein. Vernieten Sie ihn anschließend mit einer Zange. Vier bis fünf Mal richtig fest zudrücken, damit er zum Schluss bombenfest sitzt. Dasselbe wiederholen Sie auf der rechten Reißverschlussseite.

11. Schritt: Ersetzen Sie die Naht, die Sie in Schritt 2 getrennt haben, mit der Nähmaschine oder per Hand. Dies erledigen Sie, während das Kleidungsstück auf links liegt.

12. Schritt: Drehen Sie die Hose anschließend wieder auf rechts, um die Funktionstüchtigkeit des reparierten Reißverschlusses zu testen.

Häufig ist es möglich, einen nicht mehr richtig funktionierenden Reißverschluss in Eigenregie zu reparieren. Die Methoden sind zu weiten Teilen sehr einfach umzusetzen und ausgesprochen effektiv. Probieren Sie es aus!

2 Comments

Hallo Carmen,

das freut uns sehr. Danke für Deinen Kommentar!

Beste Grüße,
das Team von Talu.de!

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