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Rasengittersteine verlegen – DIY-Anleitung

Rasengittersteine machen es möglich, Bereiche und Flächen rund um das Haus zu begrünen. Gleichzeitig ist gewährleistet, dass das Areal von Personen oder auch Autos sicher und sauber überquert werden kann. Rasengittersteine stellen eine wirklich ökologische Alternative zu geschlossenen Flächen dar, da hier nicht nur Pflanzen wachsen, sondern auch das Regenwasser im Erdreich versickern kann.

Rasenpflastersteine zu verlegen, ist ziemlich einfach und erklärt sich fast von selbst. Den Untergrund so vorzubereiten, dass die Steine auch lange tragfähig sind und das Wasser gut ablaufen kann, nimmt etwas mehr Zeit und Fachkenntnisse in Anspruch. Im Hinblick auf den Untergrund sind nämlich im Vorfeld einige Punkte zu bedenken. Denn je nach Material und späterer Belastung der Fläche muss ein entsprechender Unterbau angelegt werden. Der richtige Aufbau ist wichtig, damit die Rasengittersteine später für lange Zeit halten. Schließlich sollen keine Ecken absplittern oder die Steine in den Boden einsinken. In diesen Fällen bilden sich gefährliche Stolperfallen oder bei Regen tiefe Pfützen.

Talu Video-Tipp

Material und Vorbereitung

Bevor es ans Werk geht, sollte man sich gründlich überlegen, ob die Rasengitterfläche mit dem Auto befahrbar sein soll oder nicht. Für ein Areal, das später große Gewichte (wie ein Auto) tragen soll, sind ein deutlich tieferer Aushub und eine Verdichtung des Untergrundes notwendig, damit dieser unter dem Gewicht nicht nachgibt und einsinkt. Bei Bereichen, die lediglich von Fußgängern begangen werden, muss nur wenig Gartenboden ausgehoben werden. Eine Schicht Schotter ist bei reinen Fußgängerflächen nicht zwingend notwendig, insofern diese mit Rasengittersteinen aus Kunststoff belegt werden. Rasengittersteine aus Beton benötigen aus Stabilitätsgründen immer einen Untergrund aus Schotter.

Tipp: Die Rasengittersteine sollten ein wenig über das Bodenareal hinausragen. Gerade so viel, dass sie nicht zur Stolperfalle werden. Ein erhöhter Einbau verhindert, dass sich bei Regen Pfützen bilden.

Werkzeug:

  • Schaufel und Spaten für den Aushub
  • Spitzhacke (bei hartem Untergrund)
  • Richtschnur und Befestigungen wie Metallstäbe oder Holzstöcke
  • Wasserwaage
  • breites Holzbrett (zur Begradigung der Oberfläche)
  • Rüttelplatte (Leihgerät, maximal 130 kg und 20 kN, zusätzlich Hartgummischürze)
  • Gummihammer (zum Ausrichten der Steine)
  • Steinschneider (zum Teilen der Rasengittersteine aus Beton)
  • Stichsäge für Rasengittersteine aus Kunststoff

Schubkarre und Schaufel

Materialliste:

  • Rasengittersteine
  • Schotter (Korngröße 0 bis 45 mm oder ähnlich)
    Natursteinsplitt (Korngröße 2-6 mm oder ähnlich)
  • Gartenerde oder Blumenerde, Sand (für die Steinzwischenräume)
  • Rasensamen
  • Randsteine (Rasenkantensteine für seitlichen Abschluss)

Tipp: Statt Schotter kann alternativ auch Mineralbeton oder auch Betonrecycling verwendet werden. Alle drei Materialien lassen sich gut verdichten. Wer im Baustoffhandel die Wahl hat, kann sich für die günstigste Alternative entscheiden.

Aufbau Rasengittersteine

Für welche Flächen eignen sich Rasengittersteine?

Rasengittersteine bieten sich für alle Areale an, die optisch in den Garten integriert werden sollen, trotzdem aber gut begehbar oder befahrbar sein müssen. Hier kommen beispielsweise ein Gehweg, eine Einfahrt, Parkplätze oder Straßenränder infrage.

Rasengittersteine verlegen

Wenn alle Werkzeuge besorgt und die Materialien gekauft sind, kann mit dem Verlegen der Rasengittersteine begonnen werden. Am besten funktioniert das schrittweise.

1. Untergrund

Der erste Schritt ist auch gleichzeitig der wichtigste und schwierigste Schritt bei der Verlegung von Rasengittersteinen. Er besteht darin, den Untergrund entsprechend vorzubereiten. Eine gute Bodenvorbereitung ist grundsätzlich dann notwendig, wenn Rasengittersteine aus Beton verlegt werden sollen.

Zunächst wird die Fläche abgesteckt, auf die die Rasengittersteine später verlegt werden sollen. Mit Spaten und Schaufel heben Sie nun die komplette Fläche aus. Die Tiefe des Aushubes richtet sich danach, ob die Fläche nur zu Fuß begehbar oder auch zum Befahren mit dem Auto geeignet sein soll.

  • Einfahrten: 35 cm
  • Parkplätze: 40 cm
  • Lkw-Einfahrten und Stellplätze: mindestens 50 cm
  • Fußgängerwege: 25 cm

Sobald der Aushub abgeschlossen ist, wird der Boden im gesamten Areal mit einem Rüttler verdichtet. Das gewährleistet, dass sich der Boden nicht später bei Belastung, Frösten oder Regen senkt und somit ungewünschte Dellen entstehen.

Rüttelplatte

Tipp: Große Flächen oder ein sehr tiefer Aushub sind per Hand fast nicht zu schaffen. In diesen Fällen sollte überlegt werden, gleich einen kleinen Bagger und auch einen Container für den Erdaushub zu bestellen.

2. Randeinfassung

Eine Fläche, die mit Rasengittersteinen belegt wird, benötigt eine allseitige Randeinfassung. Diese Randeinfassung hat die Aufgabe, Verschiebungen der Steine zu verhindern. Für die Randeinfassung eignen sich beispielsweise Rasenkantensteine. Rasenkantensteine gibt es in verschiedenen Höhen und Breiten. Am schnellsten lassen sich sogenannte Tiefbordsteine verlegen, da die Betonsteine recht breit sind. Die Randeinfassung sollte an einer Richtschnur ausgerichtet werden und etwa 4 cm über Bodenniveau herausstehen. Frontseiten zum Gehsteig sind dabei relativ bündig mit der Oberfläche einzubauen, da sonst gefährliche Stolperfallen entstehen.

3. Tragschicht

… für befahrbare Rasengitter einbauen

Als Nächstes wird der Schotter (oder Mineralbeton) eingefüllt. Schotter sollte prinzipiell immer lagenweise eingebaut werden. Das bedeutet, dass zunächst nur ein Teil des Schotters in das ausgehobene Areal gefüllt wird und dieser dann mit der Rüttelplatte „abgerüttelt“ wird. Man verdichtet den Schotter also lagenweise. Damit erreicht man eine deutlich höhere Verdichtung als beim Abrütteln einer dicken Schicht Schotter. Der Untergrund gewinnt dadurch an Festigkeit. Durch das Verdichten rücken die einzelnen Körner/Steine im Schotter näher zusammen, deshalb sollte etwa 3 cm mehr Schotter eingerechnet werden. Bei großen Arealen bietet es sich an, die Lkw-Ladungen Schotter in gewissen Abständen nacheinander zu bestellen und nicht alles auf einmal liefern zu lassen. Dann bleibt immer ausreichend Zeit zum Verteilen und Abrütteln. Bei Einfahrten ist eine Schotterschicht von etwa 20-25 cm, bei Wegen etwa 10 cm sinnvoll.

Schotter

Mit dem Einbau des Schotters sind Sie fertig, wenn nach dem Verdichten von der oberen Kante des Schotters bis zur späteren Pflasteroberkante noch eine Höhe von 11 cm übrig bleibt. Dieser Abstand berechnet sich nach der Schicht Splitt (4 cm) plus der Höhe der Pflastersteine (übliche Höhe 8 cm). Bei anderen Rasengittersteinhöhen muss dies entsprechend angepasst werden.

Tipp: Schotter und Rasengittersteine so nah wie möglich am zu befüllenden Bereich abladen lassen. Das spart viel Zeit und Schweiß!

4. Verlegebett einbauen

Über die verdichtete Schotterschicht kommt nun eine weitere Schicht aus Splitt. Diese Splittschicht dient als Verlegebett für die Rasengittersteine und sollte in einer Höhe von etwa 4-5 cm eingebracht werden. Die Stabilität des Splitts erhöht sich im Übrigen deutlich, wenn einige Kilogramm feines Tonmineral pro Kubikmeter beigemischt werden.

5. Rasengittersteine verlegen

Richtschnur auslegen und einen kleinen Teil der Fläche (hinten), auf dem zuerst die Rasengittersteine verlegt werden, mit dem Holzbrett glätten. Nun kann damit begonnen werden, die Steine zu verlegen. Bevor Sie damit anfangen, sollten unbedingt mitgelieferte Herstelleranleitungen zu den Rasengittersteinen gelesen werden. Dort finden sich Besonderheiten, die beim Verlegen unbedingt beachtet werden müssen. Prinzipiell kann man sich an folgender Vorgehensweise orientieren:

Beton-Rasengittersteine:

  • Steine einfach nebeneinanderlegen und an den Randsteinen ausrichten
  • zwischen den Steinen Fugen von 3-5 mm freilassen (Dehnfugen)
  • mit dem Gummihammer festklopfen
  • Randsteine gegebenenfalls mit dem Steinknacker oder Nassschneider auf die richtige Größe bringen

Achtung! Wenn die Rasengittersteine später mit einer Rüttelplatte abgerüttelt werden, müssen die Steine beim Verlegen etwa 1 cm über Bodenniveau überstehen, da sie sich beim Rütteln noch setzen!

Kunststoff-Rasengittersteine:

  • Rasengittersteine ineinander verhaken (bei vielen Modellen notwendig)
  • eventuell Bodenanker in der Erde befestigen
  • Randsteine mit Stichsäge oder Ähnlichem zuschneiden

So wird nach und nach die komplette Fläche mit Rasengittersteinen ausgelegt. Achten Sie immer darauf, dass das Verlegebett sehr gerade ausgerichtet ist, damit die Steine vollflächig aufliegen. Wer beim Begehen der lose verlegten Rasengittersteine den Eindruck hat, dass die Steine nicht gerade aufliegen, weil sie etwas wackeln, kann folgenden Trick anwenden. Dazu wird etwas Sand auf die Fläche gestreut und dieser vorsichtig mit aufgefächertem Wasserstrahl eingeschlämmt. Vorgang zwei bis dreimal wiederholen. Nach jedem Durchgang mindestens eine halbe Stunde warten, damit das Wasser ablaufen kann und sich der Grund setzt. Der Sand wird so in die Hohlräume gespült und stabilisiert den Unterbau.

6. Abrütteln

Unabhängig von der Steindicke werden Rasengittersteine aus Beton mit einer Rüttelplatte von maximal 130 kg und etwa 20 kN verdichtet. Kunststoff-Rasengittersteine dürfen keinesfalls mit dem Rüttler behandelt werden, da das Plastik dabei kaputt geht. Damit es nicht zu Beschädigungen der Steine (und der Rüttelplatte) kommt, muss unbedingt eine Schutzvorrichtung auf die Platte des Rüttlers montiert werden. Hierfür kommt beispielsweise eine Hartgummischürze infrage. Abgerüttelt wird immer gleichmäßig vom Randbereich her ausgehend in die Mitte der Verlegefläche. Wer keine Rüttelplatte hat, kann die Steine intensiv mit dem Gummihammer einklopfen.

7. Hohlräume befüllen

Wenn die Rasengittersteine verlegt und eingerüttelt sind, ist der Großteil der Arbeit erledigt. Jetzt müssen nur noch die Hohlräume in und zwischen den Steinen befüllt werden.

Hierzu wird der mit etwas Sand vermischte Mutterboden zunächst großflächig mit der Gartenschaufel aufgetragen und mit einem Straßen- oder Schneebesen (mit harten Borsten) von allen Seiten in die Hohlräume gefegt. Anschließen ist ein wenig Handarbeit gefragt, denn die Erde liegt jetzt noch zu locker in den Hohlräumen. Deshalb muss sie ein wenig eingestampft werden. Das funktioniert am besten mit einem Holzstück, das unten eine gerade Fläche hat (wie ein Vierkantholz oder Ähnliches). In der Regel bleibt nach dem Stampfen nur noch ein Viertel der ursprünglichen Erdhöhe übrig. Deshalb wird die Prozedur so lange wiederholt, bis die Löcher nach dem Stampfen gut mit Erde gefüllt sind.

Im Anschluss noch einmal mit der (geschützten) Rüttelplatte über die Fläche fahren. Alternativ können statt Mutterboden und Rasen auch runde Kieselsteine eingefüllt werden.

Tipp: Jetzt sind Sie erst einmal fertig. Das Rasengitter und die Erde müssen sich in den nächsten Wochen (etwa 1 Monat) setzen. Dann wird noch einmal etwas Mutterboden nachgefüllt.

8. Rasengittersteine begrünen

Bei den meisten Rasengittersteinen sollte die Füllung einige Millimeter unter der Oberkante liegen (Anleitung des Herstellers beachten). Am besten wird die Erde vor dem Aussäen des Rasens vorsichtig mit dem Gartenschlauch gewässert, ohne die Erde auszuspülen. Für die Begrünung von Rasengittersteinen sollten Sie eine gute Saatmischung auswählen, die sich besonders für Rasengittersteinbegrünungen eignet (beim Fachhändler nachfragen). Die Fläche ist bei Trockenheit vorsichtig zu wässern.

Rasengittersteine

Da die Rasengittersteine die jungen Gräser gut schützen, kann der frische Rasen ungewöhnlich früh gemäht werden, ohne ihm zu schaden. Zu Beginn seines Wachstums tut ein regelmäßiger Schnitt dem frischen Gras gut und fördert seine Entwicklung.

Tipp: Die Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. hat verschiedene Saatgutmischungen zusammengestellt, unter denen Sie auch optimale Mischungen für die Begrünung von Rasengittersteinen finden.

Kosten und Preise

Als Beispiel für benötigte Materialmengen und Preise ist mit einer Fläche von 10 m² und den Maßen 2,5 x 4 m gerechnet.

  • Rasengitterstein aus Beton (60x40x8 cm): 1,50 pro Stück – 62 Euro pro 10 m²
  • Rasengitterstein aus Kunststoff: etwa 150-200 Euro pro 10 m²
  • Tiefbordstein (100x30x8 cm): etwa 4-5 Euro pro laufenden Meter – gesamt 55-60 Euro
  • Schotter (0-45 mm) für eine Schichthöhe von 25 cm: 2,5 m³, entspricht 5 t (inkl. Kompression) – etwa 50 Euro plus Lieferung
  • Pflastersplitt 2-5 mm, Höhe 5 cm: 0,5 m³, entspricht 0, 9 t – 15 Euro plus Lieferung
  • Parkplatzrasen RSM 5.1.1 GF 510 (Aufwandmenge 25 g je m²) : 10 kg – 50 Euro

Anleitung – Kurzform

  • den größten Aufwand verursacht die Befestigung des Untergrundes
  • vor allem dann, wenn Autos die Fläche befahren
  • Verlegefläche abgrenzen und ausheben
  • je nach Nutzungsart ist eine bestimmte Tiefe notwendig
  • Einfahrten und Parkplätze: 35-50 cm
  • reine Fußgängerflächen: 25 cm
  • Untergrund mit Rüttler verdichten
  • Schotterschicht einbringen, schichtweise verdichten
  • Kunststoffrasengitter können ohne Schotterschicht verlegt werden
  • Verlegebett aus Splitt: 4-5 cm
  • Fläche mit einem Holzbrett begradigen
  • Rasengittersteine nach Herstelleranleitung verlegen
  • mit dem Gummihammer einklopfen
  • mit Rüttelplatte (mit Gummischürze) einrütteln
  • Erde einbringen, gut eindrücken
  • etwa 1 Monat setzen lassen
  • Grassamen aufstreuen

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