Orangenscheiben trocknen – getrocknete Orangen selbst gemacht
Frische Apfelsinen sind wunderbar aromatisch. Aber auch in getrockneter Form können sie sich absolut sehen und vor allem riechen lassen. Sie dienen als stimmungsvolle Dekorationen, eignen sich zur Raumbeduftung oder können als Dörrobst weiterverwendet werden. Hier erfahren Sie, wie Sie die hübschen Orangenscheiben ganz einfach in Eigenregie trocknen – auch ohne Dörrautomat.
Insbesondere in der Weihnachtszeit gehören getrocknete Orangenscheiben zu den Klassikern unter den Deko-Elementen. Das liegt nahe, denn neben ihrer tollen Optik begeistern die Früchtchen dank der enthaltenen ätherischen Öle auch mit einem unbeschreiblichen Dufterlebnis. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind deshalb äußerst vielfältig, etwa:
- in Duftsäckchen
- als Christbaumschmuck
- in DIY-Duftkerzen
- dekorativ in Gläsern oder Schalen aufgestellt
- weiterverarbeitet in Gestecken
- als Zutat für Backwaren, etwa Früchtebrot
Mittlerweile mögen immer mehr Menschen die stimmungsvolle Dekoration auch in der warmen Jahreszeit. Schließlich passt die fruchtige Note auch für sommerliche Anlässe sehr gut. Allerdings bietet der Handel fertige getrocknete Orangenscheiben außerhalb der Weihnachtssaison nur selten an. Und selbst über die Festtage sind die Kosten für wenige Scheibchen simpler Apfelsinen meist überhöht. Selbermachen lohnt sich daher in jedem Fall. Je nach gewählter Methode halten Sie nach wenigen Stunden oder einigen Tagen Ihre persönlich hergestellten Deko-Orangen in der Hand. Mit der richtigen Technik klappt das völlig problemlos auch für Anfänger!
Inhalte
Material
In einer sorgfältigen Vorbereitung der Apfelsinen liegt bereits der wichtigste Schritt. Denn andernfalls bleibt darin zu viel Flüssigkeit zurück. Dadurch würden die Orangenscheiben später recht bald zu faulen beginnen. Das ist der Hauptgrund, warum die DIY-Herstellung von getrockneten Früchten häufig als schwierig gilt – allerdings zu Unrecht.
Das benötigen Sie:
a) beliebig viele Orangen
b) scharfes Messer (oder Brotschneidemaschine)
c) Abtropfgitter (oder Ähnliches, etwa Backgitter)
d) Küchenpapier
e) Nudelholz (oder glatte Flasche als Ersatz)
f) anschließend mindestens Heizkörper, Microwelle oder Backofen
Vorbereitung
1. Schritt: Waschen Sie Ihre Orangen gründlich, um alle Rückstände zu beseitigen. Danach gut abtrocknen.
2. Schritt: Jetzt schneiden Sie jede Orange nach Belieben in etwa zwei bis fünf Millimeter dicke Scheiben. Wer sich besonders makellose Ergebnisse wünscht, nutzt anstelle eines Messers die Brotschneidemaschine.
Tipp: Die Endstücke sehen weniger schön aus. Legen Sie diese beiseite. Später können Sie sie auslöffeln oder anderweitig aufbrauchen.
3. Schritt: Nun legen Sie die Scheiben in Ihr Sieb oder Abtropfgitter, um den Großteil des Fruchtsaftes von selbst abfließen zu lassen.
4. Schritt: Nach einigen Minuten legen Sie jede Ihrer Orangenscheiben auf großzügig ausgebreitetes Küchenpapier. Obenauf kommt eine weitere Schicht Küchenpapier.
5. Schritt: Mit dem Nudelholz walzen Sie die Scheiben daraufhin ganz vorsichtig aus. Dadurch zerstören Sie die Zellstrukturen, in denen der Saft unter Umständen hartnäckig festsitzt.
Tipp: Je weniger Saft in den Früchten verbleibt, desto länger sind diese anschließend haltbar. Schließlich ist es die verbleibende Feuchtigkeit, die für mögliches Verderben verantwortlich zeichnet.
6. Schritt: Erst jetzt sind Ihre Orangenscheiben bereit zum Trocknen auf die gewünschte Weise.
Orangenscheiben selber trocknen
Auf der Heizung trocknen
Wer etwas Zeit mitbringt, kann bei Trocknung seiner Orangen auf weiteres Küchengerät problemlos verzichten. Sanftes Lufttrocknen auf einem Heizkörper genügt. Gerade in der kühlen Jahreszeit ist diese Variante besonders kostengünstig. Die Heizungen laufen schließlich ohnehin die meisten Zeit und es fallen keine zusätzlichen Stromkosten an. Bei Fußbodenheizung ist jedoch eher die im Anschluss beschriebene Alternative per Backofen zu empfehlen.
Anleitung
1. Schritt: Legen Sie Ihre Apfelsinenscheiben auf saubere Heizkörper. Dabei gilt es darauf zu achten, dass genügend Platz zur Luftzirkulation zwischen den einzelnen Orangen besteht. Platzieren Sie sie also nicht zu dicht beieinander.
2. Schritt: Um Sicherzugehen, dass die Orangenscheiben ihre leuchtende Farbe behalten, wählen Sie eine moderate Hitzestufe. Bei zu viel Wärme könnten die Früchte dunkel und wellig werden.
3. Schritt: Nun ist etwas Geduld angesagt: Etwa 14 Tage sollten die Scheiben auf der Heizung verbleiben, um gut durchzutrocknen.
Tipp: Bereits beim Trocknungsvorgang auf der Heizung verströmen die Deko-Apfelsinen einen herrlichen Duft. Dadurch fällt das Warten deutlich leichter.
4. Schritt: Drehen Sie die Scheiben jeden Tag mehrere Mal um. Auf diese Weise können sie gleichmäßig ihre Feuchtigkeit abgeben.
Mit Mikrowelle und Backofen trocknen
Optional: Steht eine Mikrowelle zur Verfügung, lassen sich die Apfelsinenscheiben vorweg kurz vorgaren. Bei 900 Watt genügen zweieinhalb Minuten pro Seite. Danach noch einmal mit Küchenpapier abtupfen. Die Mikrowelle entzieht den Orangen viel Feuchtigkeit und lässt damit späterer Fäulnis absolut keine Chance. Ansonsten genügt aber auch der Backofen vollkommen. Die Garzeit verlängert sich lediglich etwas.
Anleitung
1. Schritt: Statten Sie einen Gitterrost mit Backpapier aus.
2. Schritt: Darauf platzieren Sie alle Scheiben Ihrer Südfrüchte.
3. Schritt: Schieben Sie das Ganze in den Backofen. Darunter fügen Sie die Fettpfanne ein, die Sie vorher mit Alufolie ausgelegt haben. Das erleichtert die spätere Reinigung immens.
4. Schritt: Bei Umluft und etwa 70 bis maximal 100 Grad Celsius backen die Orangenscheiben nun für circa zwei bis drei Stunden.
Achtung: Die Angaben zur Temperatur wie auch Garzeit sind nicht in Stein gemeißelt. Je nach Ofen können die optimalen Werte stark variieren. Deshalb ist es ratsam, beim ersten Versuch zwischenzeitlich nicht zu weit vom Backofen wegzugehen und immer einmal einen Blick auf Ihr Werk zu werfen. Im Zweifelsfall wählen Sie besser eine niedrigere Hitze und nehmen dafür längere Trocknungszeiten in Kauf. Denn zu heißes Garen könnte die Farben der Apfelsinen verändern.
5. Schritt: Alle 30 Minuten wenden Sie die Scheiben für ein gleichmäßiges Resultat.
6. Schritt: Aus dem Ofen nehmen, fertig!
7. Schritt: Sollten die getrockneten Orangen am nächsten Tag nicht wie gewünscht aussehen und sich sogar noch weich und feucht anfühlen, besteht die Möglichkeit, sie ein weiteres Mal in den Backofen zu geben. Dann starten Sie jedoch mit geringer Hitze von etwa 50 Grad Celsius und geben ihnen zwischen 30 und 60 Minuten Zeit zum Nachsitzen. Verwenden Sie keinesfalls höheres Temperaturen, sonst verbrennen die bereits sehr feuchtigkeitsarmen Früchte in kurzer Zeit.
Extratipp: Ob per Heizung oder Ofen, die gleiche Vorgehensweise funktioniert auch für Apfelringe sowie Zitronen- und Mandarinenscheiben.
Orangen für den Verzehr trocknen
Die getrockneten Orangen sehen zum Anbeißen aus? Kein Problem, wer einige Punkte anpasst, kann auf dieselbe Art auch essbare Apfelsinenscheiben trocknen. Diese lassen sich lecker weiterverarbeiten, etwa für Früchtebrote und Lebkuchen oder auch für kreative Müslis und Snacks.
Anleitung
1. Schritt: Wählen Sie unbedingt unbehandelte Apfelsinen, also Früchte in hochwertiger Bioqualität. Da die Südfrüchte für das Trocknen nicht geschält werden, und aufgrund der Hitzeeinwirkung Schadstoffe leicht ins Innere gelangen können, ist eine sorgsame Auswahl entscheidend. Zur Sicherheit sollten Sie auch Bio-Orangen vor der Trocknung gründlich waschen.
2. Schritt: Beim späteren Verzehr zählt natürlich nicht nur der Geschmack. Die Zitrusfrüchte enthalten wertvolle, aber äußerst hitzeempfindliche Nährstoffe. Dazu gehören ätherische Öle, Vitamin C und weitere kostbare Antioxidantien. Um diese nicht zu zerstören, sollte die Temperatur im Backofen deutlich niedriger gehalten werden. Maximal 42 Grad sind absolut ausreichend.
3. Schritt: Vom unkomplizierten Trocknen auf der Heizung sollten Sie Abstand nehmen. Schließlich liegen die Scheiben Ihrer Orangen dafür tagelang offen herum. Auch die makellose Sauberkeit der Heizungsoberfläche ist selbst in blitzblanken Haushalten durch Wärme und Luftzirkulation nicht immer gewährleistet. Die Methode wäre also nicht sehr hygienisch.
4. Schritt: Bewahren Sie die Orangenscheiben anschließend an einem dunklen Ort und luftdicht verschlossen auf.
Eco-Tipp: Schalenspiralen
Sie essen die leckeren Südfrüchte lieber auf, anstatt sie dekorativ in der Wohnung aufzustellen? Dann verwenden Sie doch einfach die Schalen weiter. So verwerten Sie direkt die gesamte Frucht ökologisch wertvoll. Schließlich verströmen insbesondere die Orangenschalen den himmlischen Duft.
Anleitung
1. Schritt: Schälen Sie Ihre Orange einfach spiralförmig.
2. Schritt: Während Sie das Fruchtfleisch verzehren, legen Sie die Spiralen zum Trocknen auf die Heizung.
3. Schritt: Dank der Wärmeentwicklung verbreitet sich das typische Aroma im ganzen Raum.
4. Schritt: Nach mehreren Tagen Trocknungszeit lassen sich die dekorativen Spiralen für Potpourries weiterverwenden oder einfach in Gestecke oder Ähnliches einfügen. Der fruchtige Duft bleibt für längere Zeit erhalten.
1 Comments
Danke habe mir viele Gedanken gemacht dass mit der nudelrolle wusste ich nicht.