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Oliven ernten: so erkennen Sie, dass sie reif sind | Erntezeit

Oliven ernten, Erntezeit

Der Anbau von Oliven ist in den heimischen Gefilden immer etwas abenteuerlich. Aufgrund des mitteleuropäischen Klimas ist es nicht immer möglich, von Ihren Exemplaren Oliven zu ernten. Dennoch ist es wichtig zu wissen, wann die Früchte reif sind und geerntet werden können. Im Vergleich zu anderen fruchtbildenden Gewächsen durchlaufen Oliven mehrere Reifestadien, die es bei der Ernte zu beachten gilt.

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Oliven

Wann ist eigentlich die Erntezeit der Oliven? Diese Frage stellen sich viele Menschen, die sich für den Anbau der herben Köstlichkeit interessieren. Die Steinfrüchte sind aufgrund ihrer Kälteempfindlichkeit nicht für den Anbau im Freien geeignet. Aus diesem Grund werden sich die meisten Olivenbäume in Deutschland in Kübeln in Wintergärten und auf der Terrasse gehalten.

Zudem ist Olea europaea ein echter Sonnenanbeter, der keine Früchte ausbildet, wenn er zu dunkel steht oder kein ungefiltertes Licht über den Sommer erhält. Trotz des hohen Anspruchs des Ölbaums ist das Ausreifen von Oliven möglich, die geerntet werden können. Dabei muss die Erntezeit beachtet werden.

Oliven ernten, Oliven sind Sonnenanbeter

Erntezeit

Wenn Sie Oliven ernten wollen, müssen Sie den richtigen Zeitpunkt abwarten. Die Früchte des Ölbaums begeistern durch ihren intensiven Geschmack und die Zubereitungsmöglichkeiten, die nach der Ernte und dem Einlegen möglich sind. Jedoch ist es schwierig, eine genaue Erntezeit für die Steinfrüchte festzulegen, an der Sie sich orientieren können.

Da Oliven äußerst unregelmäßig ihre Früchte nördlich der Alpen ausreifen, müssen Sie sich darauf gefasst machen, dass dies ebenfalls bei Ihren Exemplaren der Fall sein wird. Die folgenden Punkte wirken sich stark auf den Zeitrahmen der Ernte aus.

  • Anzahl an Sonnenstunden
  • Zeit der Pflanze in ungefiltertem Licht
  • Temperatur
  • Bewässerung
  • Sorte

Oliven ernten, richtige Erntezeit

Wenn es bei Ihnen zum Beispiel sehr sonnig und warm ist, können Sie sich deutlich früher auf eine Ernte freuen, als wenn kühle Temperaturen herrschen und die Wasserzufuhr nur ungünstig ist. Abgesehen von diesen Punkten bilden sich Oliven in den heimischen Gefilden deutlich später aus.

So beginnt die durchschnittliche Ernteperiode am Mittelmeer zwischen Anfang Oktober bis Anfang Dezember. In Deutschland dagegen zeigen sich die ersten Früchte erst Mitte November und können bis Ende Februar geerntet werden. Innerhalb der Reifezeit durchlaufen die Oliven drei Stadien, die unterschiedliche Ernteergebnisse liefern. Die Stadien wirken sich vor allem auf den Geschmack der Früchte aus.

Tipp: Die Erntezeit verändert sich in den deutschsprachigen Ländern entsprechend der Region, in der Sie wohnen, drastisch. Während ein Olivenbaum in Ostdeutschland bis in den Winter die Früchte ausreifen muss, können Sie sich in den warmen Weinbaugebieten, zum Beispiel in der Pfalz oder in Baden, schon Anfang November über die Köstlichkeiten freuen.

Frühstadium

Das Frühstadium setzt als erstes zu Beginn der allgemeinen Erntezeit ein und ist für viele der beliebteste Zeitpunkt für die Ernte. Wenn Sie früh Oliven ernten, werden diese noch grün und etwas kleiner am Baum hängen. Die grüne Farbe ist ein Zeichen dafür und bei jeder Sorte gleich. Diese verändern sich nämlich erst mit den fortschreitenden Stadien zu ihrer sortenabhängigen Farbe. Im Vergleich zu den anderen Stadien enthalten früh geerntete Oliven den größten Anteil an Inhaltsstoffen, was sich im Geschmack deutlich bemerkbar macht.

  • bitter
  • grasige Aromen
  • fruchtige Noten
  • frisch

Oliven ernten, grüne Oliven am Olivenbaum

Bei grünen Oliven handelt es sich immer um die unreifen Früchte von Olea europaea, die intensiv grün und im rohen Zustand extrem bitter sind. Sie enthalten hohe Mengen an Polyphenolen, die für den charakteristischen Geschmack verantwortlich sind. Genutzt werden Oliven aus dem Frühstadium hauptsächlich für die Herstellung von hochwertigem Olivenöl.

Wenn Sie diese verzehren wollen, müssen Sie sie aufgrund des bitteren Geschmacks sehr lange einlegen, um sie genießbar zu machen. Aus diesem Grund finden Sie viele grüne Varianten im Glas, die deutlich intensiver im Geschmack sind als später geerntete. Dieses Stadium hält für sechs bis zwölf Wochen an.

Mittleres Stadium

Dieses Stadium stellt einen Übergang dar, in dem sich die Farbe deutlich verändert. Zuerst nimmt die grüne Farbe einen gelben Ton an und geht allmählich in ein violettes Rot über. Mit weiterem Verlauf wird das Rotviolett immer dunkler, bis es in das Endstadium übergeht. Schon in diesem Stadium beginnt die Menge der Polyphenole in den Früchten abzunehmen, was sie etwas milder macht. Gleichzeitig werden sie schärfer, was sie ideal für die Nutzung für verschiedenste Gerichte macht. Weiterhin verändern sich die folgenden Eigenschaften in diesem Zeitraum.

  • Oliven werden weicher
  • Geschmack wird ausgereifter
  • werden etwas größer

Oliven ernten, Oliven in dunklem Rotviolett

Wenn Sie zu dieser Zeit Ihre Oliven ernten, können Sie aus diesem schon deutlich einfacher Olivenöl erzeugen. Da die Früchte weicher sind, lassen sie sich ohne großen Aufwand pressen und verringern somit die Wartezeit auf ein gutes Olivenöl. Das mittlere Stadium ist ebenfalls abhängig vom Wetter und den äußeren Gegebenheiten. So müssen Sie häufig noch weitere Wochen abwarten, bis die Oliven ins finale Stadium übergehen. Probieren Sie auf jeden Fall eine dieser Oliven. Der Geschmack wird Sie begeistern.

Endstadium

Wenn Sie im Endstadium Oliven ernten, ist es meist schon tiefer Winter nördlich der Alpen. Da die Erntezeit so spät im Jahr beginnt, reifen die Früchte meist im Winterquartier nach, da die Temperaturen im Freien einfach zu niedrig sind. Schwarze Oliven haben von allen Stadien das mildeste Aroma und bieten sich nur schlecht für die Ölproduktion an.

Die Aromen sind einfach zu schwach, um nach der Pressung ein intensiv schmeckendes Olivenöl zu ermöglichen. Dafür sind die Früchte deutlich besser für den direkten Verzehr geeignet, was an den folgenden Eigenschaften zu erkennen ist.

  • mildes Aroma ohne zu bittere oder scharfe Noten
  • süße Noten bilden sich heraus
  • geringere Haltbarkeit
  • Farbton unterscheidet sich abhängig von der Sorte stark

Besonders auffällig am Endstadium ist die durchweg schwarze Färbung der Oliven. Wenn Sie die Oliven zu diesem Zeitpunkt ernten, schneiden Sie eine auf und betrachten das Fruchtfleisch und den Kern. Die komplette Frucht inklusive Kern ist dunkel gefärbt, was sofort ins Auge fällt.

Ebenso müssen Sie vor dem Verzehr der Steinfrüchte darauf achten, dass diese aufgrund eines erhöhten Gehalts an Fettsäuren deutlich mehr Kalorien haben. Falls Sie eine Diät machen, sollten Sie also nicht zu viel der herben Früchte essen, denn das kann schnell auf die Figur schlagen.

Oliven ernten, Oliven mit schwarzer Färbung

Tipp: Wundern Sie sich nicht, wenn Ihre geernteten Oliven im Endstadium bis zum Kern schwarz durchgefärbt sind und sich aus diesem Grund deutlich von den dunklen Früchten im Supermarkt unterscheiden. Diese sind nämlich mit Eisengluconat gefärbt, wodurch der Kern weiterhin grün bleibt und auf früh geerntete Oliven hinweist.

Oliven ernten: Anleitung

Vorab: Wenn Sie Oliven anbauen und in Deutschland wohnen, müssen Sie mit geringen Ernteerträgen rechnen. Die Sonnenstunden reichen einfach nicht aus, um die gesamte Krone des Baums mit Oliven zu füllen. Ein Vorteil lässt sich aus diesem Nachteil jedoch ziehen, denn dafür ist die Olivenernte deutlich einfacher und schneller, da Sie sich selbst bei einer großen Zahl an Olivenbäumen nicht wirklich lange mit dieser beschäftigen müssen.

Folgende kommerzielle Erntemethoden stehen zur Verfügung:

  • pneumatisches Kämmen mit Hilfsmitteln, die die Oliven direkt vom Baum fegen
  • Rüttelmaschinen schütteln die Krone der Olivenbäume, worauf diese nach unten fallen
  • das Sammeln der Oliven, nachdem diese durch ihr Gewicht von alleine heruntergefallen sind
  • das Herabschlagen ist eine historische Methode, mit der die Früchte von den Ästen geschlagen werden

Von all diesen Methoden ist keine wirklich für den Einsatz im eigenen Garten gedacht. Da Olivenbäume in Mitteleuropa nicht wirklich ins Freie gepflanzt werden können, verbringen sie ihr Leben im Kübel. Wenn dieser zu stark vibriert, kann er umkippen und den Ölbaum dadurch beschädigen. Daher sollten Sie weder Kämme oder Rüttelmaschinen für die Ernte nutzen. Ebenso sollten Sie dem Baum nicht mit dem Stock zu Leibe rücken. Das Aufsammeln der heruntergefallenen, reifen Früchte dagegen bietet sich an, wirkt sich aber negativ auf das Aroma aus.

Oliven ernten, Olivenbäumchen

Am besten pflücken Sie die Oliven mit der folgenden Anleitung:

  • je nach Größe des Baums sollten Sie eine Leiter nutzen
  • im Kübel bleiben Olivenbäume aber meist recht klein
  • binden Sie sich einen kleinen Beutel um die Hüfte
  • in diesem sammeln Sie die Oliven
  • das ist wichtig, wenn Sie eine reiche Ernte einfahren können
  • nehmen Sie nun eine Olive in die Hand
  • brechen Sie diese vorsichtig vom Zweig
  • reifere Exemplare können einfach abgestrichen werden
  • in den Beutel legen

Gehen Sie auf diese Weise solange vor, bis der Baum entweder abgeerntet ist oder Sie ausreichend Oliven gesammelt haben. Der Rest kann ruhig von alleine vom Baum fallen und danach von Ihnen aufgesammelt werden. Lassen Sie diese nur nicht zu lange liegen, denn sonst wirkt sich das deutlich auf den Geschmack aus.

Tipp: Legen Sie Ihre Oliven nach der Ernte am besten ein. Aufgrund der äußerst geringen Ernteerträge nördlich der Alpen bräuchten Sie zahlreiche Olivenbäume, um aus den Steinfrüchten Olivenöl zu pressen, was das Konservieren deutlich sinnvoller macht.

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