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Natronlauge herstellen: Anleitung | 3 Ideen zur Verwendung

Natronlauge herstellen

Natronlauge ist die Grundlage für leckere Backwaren, die problemlos von Hand zubereitet werden können. Die Lauge wird aus Natriumhydroxid hergestellt und ist bekannt für ihre ätzenden Eigenschaften, die Brezeln ihren charakteristischen Farbton und Geschmack verleihen. Falls Sie selbst die Lauge verwenden wollen, müssen Sie diese nicht kaufen. Natronlauge herstellen ist unkompliziert und mit den richtigen Zutaten ungefährlich.

Bei Natronlauge handelt es sich um ein chemisches Produkt, das für eine Vielzahl verschiedenen Anwendungen zum Einsatz kommt. Während sie in der Industrie meist für die Merzerisation oder Seifenherstellung zum Einsatz kommt, wird sie im Hausgebrauch anders verwendet. Natronlauge selbst ist nur schwer käuflich zu erwerben, da sie stark ätzende Eigenschaften hat. Sie reizt die Haut und Schleimhäute, beschädigt Kleidung und führt im schlimmsten Fall zum Erblinden, wenn die Lauge in die Augen gerät. Dennoch ist es möglich, Natronlauge auf eigene Faust anzumischen, wofür Sie keine speziellen Mittel benötigen. Der Vorteil: Selbst hergestellte Natronlauge ist deutlich schwächer in der Wirkung.

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Zutaten und Utensilien

Um Natronlauge herstellen zu können, benötigen Sie die richtigen „Zutaten“. Wenn Sie die Lauge für den Eigengebrauch verwenden wollen, bietet sich die Nutzung einer Alternative zu den herkömmlichen Inhaltsstoffen an: Natriumhydrogencarbonat. Mit Natriumhydrogencarbonat verhindern Sie, dass es bei Kontakt mit der Natronlauge zu gefährlichen Verätzungen kommt. Natriumhydrogencarbonat müssen Sie nicht in der Apotheke oder bei speziellen Geschäften erwerben. Der Stoff ist im Haushalt unter dem Begriff Natron erhältlich, das Sie wahrscheinlich bereits bei Ihren Backzutaten stehen haben. Die folgende Liste stellt Ihnen die notwendigen Utensilien und Zutaten für Natronlauge vor:

  • 50 Gramm Natron
  • 1 Liter Wasser
  • Kochtopf
  • Messbecher

Natronlauge herstellen

Es spielt keine Rolle, von welcher Marke das Natron stammt. Häufig wird Kaiser Natron für die Herstellung der Lauge empfohlen, das für etwa drei Euro pro 250 Gramm-Packung erhältlich ist. Achten Sie bei der Auswahl des Kochtops darauf, dass dieser nicht aus Aluminium oder Ton gefertigt wurde. Diese halten Natronlauge nicht aus und können beschädigt werden. Ansonsten können Sie sofort loslegen, wenn Sie Natron zur Verfügung haben. Keine Sorge. Da Sie Natriumhydrogencarbonat anstelle von Natriumhydroxid verwenden, benötigen Sie für die Herstellung keine Atemschutzmaske, Schutzbrille und Handschuhe. Der Einsatz des Haushaltspulvers ist vollkommen unbedenklich.

Bitte beachten: Verwenden Sie vorsichtshalber kein Natriumhydroxid, wenn Sie sich nicht bereits mit ätzenden Stoffen auskennen. Die aus dem Pulver entstehende Natronlauge kann schwere Verätzungen verursachen, wenn Sie falsch verwendet oder angemischt wird.

Natronlauge herstellen

Die Herstellung der Natronlauge gestaltet sich deutlich einfacher als gedacht. Da Sie Haushaltnatron verwenden, besteht keine wirkliche Verätzungsgefahr. Dennoch sollten Sie aufpassen, da die Lauge gekocht wird. Verbrühen Sie sich nicht. Die folgende Anleitung geht auf die einzelnen Schritte ein, mit denen die Natronlauge hergestellt wird:

1. Schritt: Beginnen Sie damit, das Wasser im Topf zu kochen. Das Wasser muss heiß genug sein, damit sich das Natronpulver auflöst und reagieren kann. Füllen Sie den Topf nicht bis ganz nach oben. Nehmen Sie im Zweifelsfall einen größeren Topf, damit die Lauge nicht überläuft.

2. Schritt: Nun geben Sie langsam das Natronpulver ins kochende Wasser. Schütten Sie niemals Wasser über das Natron, da es sonst spritzt. Achten Sie darauf, dass das Kochwasser nach Zugabe des Natrons zu schäumen beginnt. Je größer die Natronmenge, desto mehr schäumt die Lauge.

Natronlauge herstellen

3. Schritt: Die Natronlauge wird nun für wenige Minuten aufgekocht und kann danach sofort verwendet werden. Weitere Schritte sind für die Herstellung nicht mehr nötig.

4. Schritt: Falls Sie die Lauge sofort verwenden wollen, können Sie diese ruhig im Kochtopf stehen lassen. Ansonsten lassen Sie sie für einige Stunden abkühlen, falls sie kalt genutzt werden soll.

Wie Sie sehen, lässt sich Natronlauge einfach herstellen, selbst wenn Sie größere Mengen benötigen. Aufgrund der geringen Anschaffungskosten für Natron und kurzen Herstellungszeit steht Ihnen sofort die Lauge für den Gebrauch zur Verfügung.

Verwendungsideen im Haushalt

Sobald Sie Natronlauge herstellen konnten, bietet sie sich im Haushalt für eine Vielzahl von verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten an. Im Vergleich zur industriell genutzten Lauge reduziert sich die Zahl an Anwendungen, da sie nicht so stark ist wie die Varianten aus Natriumhydroxid. 3 Ideen für die Nutzung sind an dieser Stelle zu nennen:

1. Gebäck An erster Stelle der Verwendungsmöglichkeiten steht natürlich Laugengebäck. Die noch nicht gebackenen Stücke werden vorsichtig mit einem Löffel für etwa eine Minute in die noch heiße Natronlauge getaucht. Danach werden sie im Ofen gebacken. Die Brezeln und Brötchen erhalten dadurch ihre typische Farbe.

2. Putzmittel Wenn die Natronlauge ausgekühlt ist, können Sie diese als Reiniger verwenden. Der Reiniger muss nicht verdünnt werden und wirkt effektiv gegen Kalkflecken, verschmutzte Öfen und hartnäckige Rückstände. Die Lauge muss nur kurz etwas einwirken können.

3. Rohrreinigung Ebenso bietet sich die Lauge als Rohrreiniger an. Da es sich um Haushaltsnatron handelt, aus dem Sie die Natronlauge herstellen, kann sie über den Abfluss entsorgt werden. Das können Sie sich zu Nutze machen, indem Sie die Lauge einfach in den Abfluss Ihres Waschbeckens, der Dusche oder der Toilette füllen. Nach einer kurzen Einwirkzeit das Wasser erneut anschalten und die Rohre werden effektiv gereinigt.#

Natronlauge verwenden

Tipp: Natronlauge aus Haushaltsnatron lässt sich problemlos über einen längeren Zeitraum in einem sicher verschließbaren Gefäß aus Kunststoff oder Glas im Kühlschrank aufbewahren. Für die erneute Nutzung die benötigte Menge einfach aufkochen.

2 Comments

Achtung, Internet-Mythos:
Natron (NaCOH3) in Wasser aufgelöst (Kochen oder nicht ist irrelevant) ergibt keine Natronlauge sondern lediglich Natron-LÖSUNG (!!!) Für richtiges Laugengebäck (Geschmack) benötigt man aber eben Natronlauge. Das Ausgangsmittel hierfür ist Natriumhydroxid (NaOH). Natronlauge ist ätzend – Sicherheitsvorkehrungen treffen.
Darüber hinaus ist Kaiser-Natron viiiiiel zu teuer. Besser No-Name-Natron in größeren Gebinden kaufen.

Vielen Dank.
Das erspart mir den Kauf sog. Laugenperlen.
Ich werde es versuchen.
Natron is ein tolles „zeuch“…

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