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Einfache Murmelbahn selber basteln – Kugelbahn bauen

Eine Murmelbahn für Kinder regt die Fantasie an und wird meist einige Jahre lang von den Kindern immer wieder hervorgeholt. Wenn Sie eine Murmel- oder Kugelbahn selber basteln, lässt sich das System häufig über die Jahre sogar noch erweitern. Komplizierte An- und Umbauten machen die Murmelbahn so immer wieder spannend und neu.

Eine Murmelbahn aus Eishölzchen oder Holzstücken ist vor allem etwas für exakte Arbeiter. Wenn Sie eine Murmelbahn bauen möchten, bei der es beim Bau nicht so auf Genauigkeit ankommt, sollten Sie die Modelle aus Papprollen nachbauen, die wir Ihnen in der Anleitung zeigen. Diese Kugelbahn lässt sich auch gut mit den Kindern gemeinsam basteln. Viele kleine Arbeiten können die Kinder bereits vorbereiten und die Papprollen fallen im Haushalt ohnehin ständig völlig kostenlos an. So bleiben die Baukosten gering und Sie können gemeinsam ein fantasievolles Bauwerk für die Murmeln selber basteln.

Talu Video-Tipp

Material und Vorbereitung

Das benötigen Sie:

  • Schere
  • Pinsel
  • Cutter
  • Schraubendreher
  • Heißklebepistole
  • Akkuschrauber
  • Papprollen (Toilettenpapier / Küchenrolle / Geschenkpapier / Teppichrolle)
  • Eisstäbchen
  • Acrylmalfarben
  • Klebeband bunt
  • Musterbeutelklammern
  • durchsichtiges Geschenkpapier
  • Sprühkleber / Klebestift
  • große Holzplatte
  • Karton
  • Murmeln bunt
  • Türhaken / Schrauben
  • aussortiertes Spielzeug
  • kleine Kästchen / Plastikdosen / Eierbecher / Brillenetuis / Plätzchenformen
  • Eier- oder Eislöffel

Material suchen und finden

In jedem Haushalt gibt es unzählige Dinge, die nicht mehr benötigt werden. Ob es die alten Plastikeierbecher aus den Siebzigern sind oder bunte Plätzchenformen, die nicht mehr im Einsatz sind, all diese Produkte lassen sich neben buntem Garn, Schleifenband und Geschenkpapier in die Murmelbahn integrieren. Die Auswahl ist wirklich unendlich. Selbst kleine bunte Blumentöpfe aus Plastik oder die früher häufig verwendeten Manschetten für Blumentöpfe lassen sich integrieren. Räumen Sie das Haus auf und Sie haben Zubehör und Dekoartikel für zehn Murmelbahnen.

Kosten und Preise

Bei diesem Projekt ist es ganz klar, dass es sich in jedem Fall lohnt, die Murmelbahn selber zu entwerfen und zu bauen. Von dem Spaß am Basteln einmal ganz abgesehen, kostet eine eigene Murmelbahn, die vorrangig aus Papprollen gebaut wird, kaum etwas.

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Papprollen von Klebefolien mit einer Länge von 65 cm

Sogar eine recht einfache Murmelbahn aus Holz kann im Handel bereits um die 50 Euro kosten. Komplizierte spannende Konstruktionen, die vielleicht auch noch flexibel umsteckbar sind, können bereits 240 Euro kosten. Natürlich gibt es auch sehr günstige Bahnen aus Kunststoff, die deutlich günstiger sind. Allerdings entspricht die Qualität dieser Produkte oft dem geringen Preis. Kinder, die noch in dem Alter sind, in dem sie alles in den Mund nehmen, sollten mit diesen Plastikteilen keinesfalls spielen, da die chemische Zusammensetzung oft mehr als grenzwertig ist.

Dabei ist ein Teil des Spaßes bei einer Murmelbahn der Bau. Gerade gemeinsam mit den Kindern kann der Bastelnachmittag deren Kreativität und Ideenreichtum ganz nachhaltig anregen. Oft kommen die Kinder beim Basteln mit ganz aufregenden Kreationen und anderen ungenutzten Spielsachen, die ebenfalls noch in die Bahn integriert werden können.

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Joghurtbecher oder Plastikbehälter sind stabil und vielseitig einsetzbar.

Wenn Sie eine große Konstruktion über verschiedene Etagen des Hauses bauen möchten, eignen sich die Papprollen von Teppichen sehr gut. Die können Sie oft kostenlos oder für kleines Geld bei den Teppichhändlern oder im Baumarkt bekommen.

Altersgerechte Murmelbahn

Gekaufte Bahnen haben sehr eingeschränkte Jahresangaben, was das Alter der Kinder angeht. Doch jedes Kind ist anders und hat eine etwas unterschiedliche Entwicklungsstufe. Daher ist es viel schöner, wenn Sie als Eltern diese Einstufung individuell vornehmen können. Wer kennt Ihr Kind schließlich besser? Außerdem wäre es wohl wirklich ärgerlich, wenn Sie eine tolle Murmelbahn haben, das Kind sie aber todlangweilig findet, weil es schon viel weiter ist. Worauf Sie allerdings achten sollten, wenn Sie mit sehr kleinen Kindern basteln und diese später auch ohne Aufsicht mit der Murmelbahn spielen sollen, sind die viel beschworenen verschluckbaren Teile. Aber auch diese Einschätzung können Sie sicher ganz individuell für Ihre eigenen Kinder am besten vornehmen.

Individuelle Murmelbahn an der Tür

Unsere Murmelbahn lässt sich in der Größe auf das Alter beziehungsweise die Höhe Ihres Kindes anpassen. Damit wir ein Spielzeug konstruieren können, das nicht umgestellt werden muss und trotzdem im Kinderzimmer kaum Platz wegnimmt, bauen wir eine vertikale Murmelbahn, die an die Zimmertür oder das Bettende gehängt wird. Wenn Sie eine große freie Wand haben oder sogar das Treppenhaus integrieren können, bleiben Sie in der Größenwahl der Murmelbahn natürlich noch flexibler.

1. Bauplan – grobe Skizze

Der Bauplan muss nur ungefähr die Positionen der einzelnen Papprollen aufweisen und sollte kurz zeigen, welche Wendepunkte in der Murmelbahn geplant sind. Wenn die Kugel zunächst in einen Trichter zum Beispiel fallen soll, um dann in die nächste Reihe geleitet zu werden, sollten Sie das ebenfalls einzeichnen. Das hat den Vorteil, dass Sie die einzelnen Rollen und Haltepunkte bereits vorher komplett vorbereiten können. Dann müssen Sie später nicht auf das Trocknen der Farbe warten. Die gesamte Murmelbahn sollte aber nicht höher sein, als Ihr Kind reichen kann. Es würde nur Frust auslösen, wenn ein Kind das tolle neu gebastelte Spielzeug nicht selbst mit Murmeln oder Kugeln in Gang setzen kann. Hier haben wir unseren Bauplan für Sie bereitgestellt:

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Hier klicken: Download des Bauplanes

2. Platte vorbereiten

Für eine kleinere Murmelbahn, die hinten am Bettende oder an einer Kommode angebracht werden soll, benötigen Sie lediglich eine dicke Pappplatte. Soll die Murmelbahn ausgefeilter und größer werden, dann ist eine OSB-Platte die ideale Wahl. Hier kann die Murmelbahn mit der Größe der Kinder sogar mitwachsen und später noch erweitert werden. Die Platte sollte zunächst grundiert werden, dazu eignet sich einfache weiße Acrylfarbe. Anschließend können Sie die Platte entweder mit bunter Klebefolie beziehen oder vielleicht mit Tafelfarbe anstreichen. Darauf lässt sich mit bunter Kreide später ebenfalls immer wieder etwas verändern. Statt der Tafelfarbe gibt es im Baumarkt auch eine schwarze oder grüne Folie, die den gleichen Zweck erfüllt.

Tipp: Malen Sie kleine Blümchen oder Fische und andere bunte Elemente auf die Platte. So wird die Platte noch interessanter und spannender für die Kleinen. Wenn Sie eine besonders verschlungene Konstruktion von Pappröhren planen, können Sie Ihre Zeichnung jetzt auf die Platte übertragen, um die Anordnung der Rollen später besser sehen zu können.

Ideal ist es, wenn Sie die gängigen Kleiderhaken für Türen verwenden und in diese Haken die Platte oder den Karton einhängen. So lässt sich die Platte später auch für Veränderungen und Erweiterungen ganz einfach abhängen. Außerdem müssen Sie die Tür so nicht beschädigen, das sehen weder Vermieter noch Väter sehr gern.

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Tipp: Auf die Platte können Sie zusätzlich Geschenkband oder bunte Wollreste aufkleben. Das geht mit der Heißklebepistole unsichtbar und schnell. Einen bunten Strumpf können Sie als Murmelbeutel ebenfalls an der Platte ankleben oder anschrauben. So bleiben die Murmeln in Reichweite und die Wand wird noch bunter.

3. Rollen bemalen und befestigen

Bunt sollte es sein und abwechslungsreich. Streichen Sie die Papprollen in verschiedenen knalligen Farbtönen an. Dafür eignen sich Acrylfarben in Tuben aus dem Baumarkt oder dem Bastelbedarf sehr gut. Jetzt bewährt sich Ihre Zeichnung von Punkt 1, denn Sie sollten keine zwei Papprollen, die aufeinanderfolgen, in der gleichen Farbe anstreichen. Damit Sie also ein abwechslungsreiches Muster erzeugen können, sollten die Farben auf die Reihenfolge und die zusätzlichen Teile, die Sie anbauen wollen, abgestimmt sein. Wenn Sie bunte Folienreste haben, können Sie diese ebenfalls nutzen, um die Papprollen dekorativ zu gestalten.

Tipp: Wenn die Unterplatte aus einer stabilen Pappe besteht, müssen Sie die Rollen gar nicht unbedingt kleben. Viel haltbarer sind Musterbeutelklammern, die durch die Papprolle und die Rückwand geschoben werden. Dort lassen sich die zwei Enden umklappen. Diese Variante hält sehr viel stabiler und länger als normaler Klebstoff.

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Musterbeutelklemmen

In lange Rollen können Sie von innen glatte durchsichtige Geschenkfolie einziehen, nachdem Sie an den Seiten Löcher oder breite Schlitze für einen Durchblick eingeschnitten haben. Wenn Sie die Löcher nicht von innen abdecken, bleibt die Kugel leicht stecken. Durch diese kleinen Aussparungen in den Rollen können die Kinder verfolgen, wie die Kugel an den „Fenstern“ vorbeirauscht.

Tipp: Wenn Sie ausschließlich Papprollen verwenden wollen, sollten Sie diese an den jeweiligen End- und Wendepunkten oben so einschneiden, dass die Kugel halt findet und nicht herauskullert. Viele Einschnitte können Sie aber später noch etwas nachschneiden. Allerdings müssen Sie die Ausschnitte dann eventuell noch ein wenig mit Farbe nacharbeiten.

Die Rollen werden entsprechend Ihrer Zeichnung mit einem leichten Gefälle an der Platte angebracht. Dabei muss jede noch so kleine Rolle an mindestens zwei Punkten befestigt werden, damit das Gefälle erhalten bleibt. Beim Durchlaufen der Kugeln würde sich sonst die Rolle herunterdrücken. Arbeiten Sie stets so, dass Sie die Rollenbefestigung später noch etwas verändern können.

4. Töpfchen und Schalen anschrauben

Wenn zusätzliche Wendepunkte eingearbeitet werden sollen, ist es wichtig, dass diese Kehren etwas aushalten. Verwenden Sie also eine Holzplatte, ist es am Sichersten, wenn Sie diese Kehren einfach mit einer Spaxschraube daran anschrauben. Bei einem Karton können Sie beispielsweise Draht oder wieder die Musterbeutelklammern verwenden. Nur so können Sie sicher sein, dass die Kehren auch eine schwere Glasmurmel aushalten. Selbst wenn die Murmel vielleicht nur 20 Gramm wiegt, kann doch eine erhebliche Kraft auf die Kehre einwirken.

Tipp: Immer bedenken: Kraft ist Masse mal Geschwindigkeit. Je schneller die Kugel also in den Behälter schießt, desto höher ist die Kraft, die auf das Töpfchen einwirkt. Bereits eine Glasmurmel von nur 22 Millimetern Durchmesser hat üblicherweise schon ein Gewicht von 20 Gramm. Dabei ist das noch nicht einmal eine besonders große Kugel. Die Geschwindigkeit ist häufig ebenfalls erheblich höher als wir dachten und wird durch das Gefälle bestimmt.

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An einer Kehre können Sie gut eine kleine Windmühle einbauen. Die lässt sich aus alten Eier- oder Eislöffeln basten. Auch alte Mehl- oder Kaffeeschaufeln eignen sich als bewegliches Rad, wenn sie an den Griffen verbunden werden.

5. Testlauf

kugelbahn-selber-bauenHäufig muss nach einem Testlauf noch einiges angepasst werden. Das ist nicht schlimm, sollte aber gleich ausgebügelt werden. Wenn Sie die besagten Musterbeutelklammern verwenden, brauchen Sie meist nur eine von zwei Klammern an einer Papprolle neu justieren. Dann läuft die Kugel wie geschmiert durch Ihre Bahn. Sollte die Kugel über End- oder Wendepunkte hinausschießen, sollten Sie das Gefälle der jeweils letzten Papprolle etwas geringer anlegen. Außerdem müssen Sie den Landepunkt der Kugeln beim Testlauf bestimmen, damit Sie dort eine Schale oder ein Töpfchen anbauen können. Wenn Ihnen die Landung zu viel Lärm macht, können Sie die Schale mit einem alten Osternest, bunten Wollresten oder Ähnlichem auspolstern.

Tipps für Schnellleser

  • Grobe Skizze der Murmelbahn zeichnen
  • Grundplatte zuschneiden und Befestigung anbringen
  • Grundplatte anstreichen und mit Deko bekleben
  • eventuell Skizze auf die Platte übertragen
  • Papprollen anmalen und mit Ausschnitten versehen
  • vorbereitete Rollen auf Platte kleben / befestigen
  • Deko, Schalen und Töpfe anschrauben / kleben
  • Extras und Windmühlen einbauen und testen
  • Testlauf mit Murmel durchführen
  • Auffangschale anbauen und für Lärmschutz auspolstern
  • Murmelbahn aufhängen und Spaß haben

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