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Lederschuhe weiten – das hilft gegen drückende Schuhe

Schuhe weiten

Das neue Schuhe drücken und Blasen verursachen hat sicher jeder schon einmal erlebt. Ganz vermeiden lässt sich so etwas nicht, aber man kann schon beim Schuhkauf darauf achten, nicht zu enge Schuhe zu nehmen. Schuhe haben Weiteklassen. Die Weite G bedeutet beispielsweise, dass das eine normale Weite ist, für normale Füße eben, nicht zu schmal und nicht zu breit. Für breitere Füße ist die Weite H deutlich besser geeignet. Wer das Schuhwerk noch breiter benötigt, muss sich etwas einfallen lassen, denn breitere Schuhe gibt es nur als Spezialanfertigung. Allerdings gibt es zahlreiche Mittel, mit denen Schuhe geweitet werden können, doch in der Regel nur Lederschuhe aus echtem Leder. Kunstleder und Textilmaterialien sind nicht dehnbar und Schuhe daraus können schnell beschädigt werden. Hier helfen Gelkissen oder Einlagen, die allerdings nicht für alle Schuhe passen. Für Sandaletten und andere offene Schuhe wird es schwieriger.

Egal, für welche Methode der Weitung man sich entscheidet, sie funktioniert nur, wenn das Leder nur leicht zu eng ist und drückt. Schuhe mit falscher Passform und deutlich zu enge Schuhe kann man nicht passend machen. Dazu muss man Gewalt anwenden und das schädigt die Schuhe. Das Leder kann reißen.

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Schuhe weiten lassen

Wer einen guten Schuster kennt, sollte seine Problemschuhe von ihm weiten lassen. Manchmal bekommt man auch im Schuhgeschäft Hilfe beim Weiten. Die Fachleute nutzen einen Schuhdehner, welcher in den Schuh eingesetzt und dann immer minimal größer eingestellt wird. So kann die gewünschte Weite recht einfach erreicht werden. Der Schuhdehner bleibt in der Regel noch einige Stunden im Schuh, bis sich das Leder an die neue Form gewöhnt hat. Für diese Weitung muss man mit Kosten zwischen 10 und 15 Euro rechnen, was meist gering ist im Vergleich, was ein neues paar Schuhe kosten würde, welches aber auch wieder Probleme machen könnte. Das Gute an dieser Bearbeitung ist, dass das Endergebnis gut aussieht, optisch kaum oder nur minimale Unterschiede zu erkennen sind. Besonders günstig ist es, wenn nur ein Fuß breiter ist und eben nur dieser geweitet werden muss. Der Unterschied fällt meist gar nicht auf.

Schuhspanner

Schuhspanner kennt man meist aus Fachgeschäften. Dort sorgen sie dafür, dass gute Lederschuhe ihre Form behalten und das Leder keine Falten bekommt. Viele haben solche Spanner auch zu Hause. Zum Weiten der Schuhe gibt es spezielle Schraub- Schuhspanner. Die können manuell justiert werden. Manche sind in der Länge, manche in der Breite regulierbar. Es gibt auch kombinierte Modelle, bei welchen beides einstellbar ist. So kann ein zu enger Schuh um etwa eine halbe Schuhgröße geweitet werden.Schuhspanner

Seltener sind Schuhspanner, bei welchen ganz spezielle Stellen im Schuh gedehnt werden können, z.B. der Zehenbereich oder der Spann. Der Spanner wird in den Schuh eingesetzt und so justiert, dass eine geringe Weitung erreicht wird. Man darf nur in ganz geringen Schritten vorgehen und muss immer kontrollieren, wie sich Schuh und Nähte verhalten. Zwischen den Schritten immer ein bis zwei Stunden Pause machen, um dem Leder Zeit zu geben, sich an die neue Form zu gewöhnen. Das Leder wird so vor Beschädigung geschützt. Wenn die richtige Weite erreicht ist, sollte der Spanner noch einige Stunden im Schuh verbleiben. Vorsicht bei sehr feinen Lederschuhen. Bei Dehnung können unschöne Beulen entstehen.

Dehnungsspray

Dehnungssprays bekommt man im Schuhgeschäft. Über die Wirkung sind sich nicht alle Nutzer einig. Die Meinungen reichen von sinnlos bis gute Ergebnisse. Hier hilft nur ausprobieren. Die Schuhe sollten mit dem Spray von außen und innen gleichmäßig eingesprüht werden. Dabei entsteht ein sehr feiner Schaum, der zügig in das Leder eindringt. Nach etwa 2 Minuten ist davon nichts mehr zu sehen. Der Schuh muss anschließend angezogen werden und man sollte auch damit laufen, nicht nur rumsitzen. Der Schuh sollte sich weiten und dem Fuß anpassen. Klappt das nicht gleich beim ersten Mal, kann der Vorgang beliebig oft wiederholt werden.Dehnspray

Die Sprays kosten etwa 8,50 Euro für 100 ml. Es wird als absolut gesundheitsunschädlich angegeben. Auch die Lederschuhe nehmen keinen Schaden.

Schuhe anfeuchten

Außer mit Dehnungsspray kann man Schuhe auch noch anders befeuchten. Im Internet kursieren dazu die tollsten Geschichten. Von Urin, über reinen Alkohol bis Fett, allerhand wird empfohlen. Diese Mittel sind mit Vorsicht einzusetzen.

  • Urin – wirkt ebenso wie Wasser, es geht nur darum, das Leder zu befeuchten. Jegliche Befeuchtung macht Leder weicher und formbarer.
  • Alkohol – ungeeignet- Leder enthält Fette. Diese werden durch den Alkohol angelöst, wodurch das Leder seine Geschmeidigkeit verliert.
  • Fette – sind meist zu zäh, um ins Fasergefüge vorzudringen, aber gut als Pflegemittel. Sie imprägnieren die Oberfläche
  • Öle – z.B. in Sprays oder Schuhwaschmitteln, weichen das Fasergeflecht beim Anfeuchten auf und sorgen für eine Rückfettung. Dadurch bleibt das Leder weicher.
  • Essig – 1 zu 1 mit Wasser verdünnt, kann Essig helfen, Schuhe zu weiten. Am besten ist, Socken in die Flüssigkeit zu tauchen und diese gut ausgerungen anzuziehen. So lassen sich Flecke auf dem Leder vermeiden und die Schuhe passen sich gut an.

Schuhe anfeuchtenTipp

Dunkle Lederschuhe können bedenkenlos angefeuchtet werden. Besonders unproblematisch ist dies bei schwarzen Lederschuhen. Helle Schuhe sind dagegen mit Vorsicht zu behandeln, weil schnell Flecken und Ränder entstehen. Deshalb sollte dieses Leder nur minimal angefeuchtet werden. Ideal ist, feuchte Socken zu tragen und dann die Schuhe anzuziehen. Sind Flecken und Ränder entstanden, ist das meist dauerhaft. Wenn man merkt, dass die Feuchtigkeit durchgeschlagen ist, schnell einen Fön nehmen und trockenföhnen, aber keinesfalls zu heiß. So kann meist eine Randbildung verhindert werden.

Generell sollten die Schuhe nicht zu heiß getrocknet werden. Man föhnt niemals heiß und stellt die Schuhe nicht auf die Heizung. Bei zu großer Wärme kann das Fasergeflecht verkleben, was dazu führt, dass das Leder hart wird. Bei zu hohen Temperaturen kann Leder außerdem schrumpfen. Wichtig ist, nasse oder feuchte Schuhe zum Trocknen immer auszustopfen. Alternativ können unlackierte Schuhspanner genutzt werden. Das offene Holz der Spanner und das Zeitungspapier binden beide Feuchtigkeit, halten die Form und sorgen für ein schnelleres Trocknen.

Dehnen mit Zeitungspapier

Ein altes Hausmittel ist, die Schuhe mit feuchtem Zeitungspapier auszustopfen. Dieses muss aber ganz straff hineingestopft werden, allerdings so, dass keine Beulen entstehen. Man nimmt einfach halbe Zeitungsseiten und knüllt diese einzeln zu kleinen Kugeln zusammen. Diese werden befeuchtet und in den Schuh gesteckt, sehr straff natürlich. Dann lässt man das Papier trocknen.Dehnen mit Papier

Behandlung im Eisfach

Eine ziemlich krasse Methode ist, einen Gefrierbeutel in den Schuh zu stecken, möglichst bis weit vor und ihn dann mit Wasser zu füllen. Er muss luftdicht verschlossen werden, beispielsweise mit Klebeband. Den Schuh einschließlich dem Gefrierbeutel einige Stunden ins Gefrierfach legen. Das Wasser gefriert, dehnt sich aus und weitet den Schuh so. Wichtig ist, darauf zu achten, dass möglichst keine Luft im Beutel vorhanden ist, wenn er verschlossen wird, da das Eis sonst zu viel Platz hat und der Effekt des Ausdehnens nur sehr schwach ist.

Föhnluft ohne Nässe

Lederschuhe können auch mit warmer Luft geweitet werden. Dafür zieht man die Schuhe an, allerdings mit dickeren Socken. Durch die Erwärmung mit warmer, keinesfalls heißer Föhnluft, dehnt sich das Leder aus. Es werden nur die Stellen bearbeitet wo der Schuh Probleme bereitet, wo es drückt. Wichtig ist, nicht stillzusitzen, sondern nach der Erwärmung mit den Schuhen zu laufen und die Zehen zu dehnen. Das Leder kühlt mit der Zeit ab und ist nicht mehr dehnbar. Drückt der Schuh immer noch, muss der Vorgang wiederholt werden. Wichtig ist, die Schuhe im Anschluss mit guter Lederpflege zu behandeln, damit die durch die Erwärmung verlorengegangene Feuchtigkeit ersetzt wird.Fön - die richtige Temperatur

Wichtig: Vorsicht geboten ist vor zu hoher Wärme. Klebeverbindungen können sich lösen.

Dampf

Auch mit Dampf lassen sich Schuhe weiten. In zahlreichen Haushalten werden Dampfbügelstationen oder Dampf-Enten benutzt. Diese lassen sich auch zum Schuhe weiten einsetzen. Die Schuhe müssen von innen bedampft werden, wobei wichtig ist, Abstand zwischen Bügeleisen und Schuh zu halten, sonst werden sie beschädigt. Anschließend einen Schuhdehner hineinstecken und auf Spannung drehen. Den Dehner einige Stunden im Schuh lassen. Drückt er immer noch, noch einmal bedampfen und den Dehner etwas weiter stellen, bis der Schuh passt.

Fazit
Es gibt viele Mittel, um Schuhe zu weiten. Wichtig dabei ist, oben genannte Methoden nur bei Lederschuhen zu probieren. Außerdem sollte man vorsichtig mit Flüssigkeiten, heißer Luft oder Dampf umgehen. Den wenigsten Schaden kann man anrichten, indem man dickere Socken befeuchtet, diese anzieht und in die Schuhe schlüpft. Wenn man sich bewegt und die Zehen dehnt und streckt, weiten sich die Schuhe ohne große Probleme und passen sich dem Fuß an. Es kann ruhig Wasser verwendet werden. Sogenannte Wundermittel an Flüssigkeiten erzielen auch keinen besseren Effekt.

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