Laubsägearbeiten – Grundlagen und Vorlagen
Beim Laubsägen kreieren Sie zauberhafte Dekorationselemente aus Holz – ob für festliche Anlässe oder einfach aus Freude am Handwerken und Selbermachen. Dieser Ratgeber führt Sie in die Welt der Laubsägearbeiten ein – mit allgemeinen Infos und allerhand praktischen Tipps, sodass Sie nach Lesen des Beitrags direkt alle erforderlichen Utensilien kaufen und anschließend mit Ihrem ersten Projekt beginnen können. Los geht’s!
Sie finden Fensterbilder und Figuren aus Holz wunderschön und würden gerne selbst ein entsprechendes Kunstwerk erstellen? Dann empfehlen wir Ihnen, das Laubsägen zu erlernen. Es handelt sich dabei um ein Handwerk, das Sie sich relativ einfach aneignen können. Zudem bieten Laubsägearbeiten viel Spielraum, was den Schwierigkeitsgrad betrifft. Je nachdem, wie sehr Sie diese Tätigkeit begeistert, können Sie mit der Zeit (und Übung) aufwändige Kunstwerke anfertigen – oder dabei bleiben, hin und wieder kleine, einfache Kreationen zu basteln. Übrigens haben auch Kinder schon die Chance, mit einer kleinen Laubsäge zu experimentieren.
In unserem Ratgeber erklären wir Ihnen einfach, aber ausführlich, was Sie brauchen, um Laubsägearbeiten anzugehen. Zudem geben wir Ihnen praktische Tipps für den Einstieg – und zwar in Form einer Schritt-für-Schritt-Anleitung. Als praktisches Extra finden Sie im Beitrag auch Vorlagen für simple und schwierigere Arbeiten zum kostenlosen Download. Kurzum rüsten wir Sie mit allem aus, was Sie für Ihre Laubsägen-Premiere benötigen. Nur die Materialien beziehungsweise Werkzeuge müssen Sie sich natürlich selbst zulegen.
Inhalte
Grundlagen
Was tut man eigentlich beim Laubsägen?
Beim Laubsägen arbeiten Sie mit einer Laubsäge. Mithilfe dieses Werkzeuges sägen Sie dünne Sperrholzplatten zurecht. Auf diese Weise entstehen sehr schöne Muster im Holz. Mit den fertigen Werken können Sie Ihre vier Wände dekorieren oder Ihren Lieben auf individuelle Art eine Freude machen.
Unsere Talu-Bastelvorlagen fürs Laubsägen haben wir, für Sie, zum kostenlosen Download bereitgestellt!
Kostenloser Download | Laubsägearbeiten Grundlagen | Vorlagen für Anfänger
Kostenloser Download | Laubsägearbeiten Grundlagen | Vorlagen für Fortgeschrittene
Werkzeuge
Werkzeuge und Holz für Laubsägearbeiten
Im Folgenden nennen und beschreiben wir Ihnen die Werkzeuge und das Holz – sprich alles, was für Laubsägearbeiten erforderlich ist.
Laubsäge (Laubsägebogen)
Die Laubsäge ist ein spezielles Werkzeug mit Holzgriff und U-förmigem Bügel (Stahlrohr oder Vierkantrohr aus Stahl). An den Enden des Letztgenannten sind Schraubklemmen befestigt. Zwischen diesen Klemmen spannen Sie das jeweilige Laubsägeblatt ein.
Tipp: Achten Sie beim Kauf unbedingt darauf, dass der Holzgriff ergonomisch geformt ist und gut in der Hand liegt.
Special Fact:
- erfunden wurde die Laubsäge in Italien
- sie bekam ihren Namen, da sie ursprünglich dazu gedacht war, Holzgegenstände („Intarsien“) zu verzieren, die oftmals Blätterform hatten
Im Handel stehen Ihnen Laubsägen in verschiedenen Größen zur Wahl:
- 200 bis 300 Millimeter für kleinere bis mittlere Arbeiten (Einsteiger und Kinder)
- 400 bis 500 Millimeter für größere Arbeiten (Fortgeschrittene und Profis)
Info:
- die Größe einer Laubsäge wird als Ausladung bezeichnet
- diese sagt aus, wie weit man beim Sägen gelangt, ohne vom äußeren Bogen behindert zu werden
Dekupiersäge
Die elektrische Laubsäge
Neben der klassischen, „herkömmlichen“ Laubsäge, mit der Sie Ihre Laubsägearbeiten vollständig in Handarbeit anfertigen, gibt es auch noch die elektrische Laubsäge – die sogenannte Dekupiersäge.
Der große Vorteil mit einer Dekupiersäge:
Beim Sägen müssen Sie nicht selbst darauf achten, dass der richtige Schnittwinkel eingehalten wird.
Der große Nachteil:
Hochwertige Dekupiersägen schlagen oft mit mindestens 100 Euro zu buche, während normale Laubsägen in vielen Fällen schon für ein Zehntel des Preises erhältlich sind. Dekupiersägen werden für Feinschnittarbeiten verwendet, und zwar nicht nur in der Verarbeitung von Holz, sondern auch von Kunststoff oder Metall. Es existieren Einsteigermodelle, die sich an ambitionierte Hobbybastler richten, sowie hochwertigste Maschinen für Tischlereien, andere Werkstätten und die Industrie.
Was die Dekupiersäge drauf hat, sehen Sie vor allem beim Ausschneiden sehr enger Radien. Mit einer solchen Säge können Sie filigrane Ausschnitte und feine Konturen besonders exakt und schnell bearbeiten.
Wichtig: Anders als beim Agieren mit der Laubsäge bewegen Sie beim Werken mit der Dekupiersäge lediglich das Werkstück auf dem Sägetisch. Dabei ist das Sägeblatt fest eingespannt – es bewegt sich durch einen Sägearm auf und ab.
Tipp: Neben speziellen Maschinensägeblättern können Sie bei den meisten Geräten genauso gut handelsübliche (preiswertere…) Laubsägeblätter verwenden. Eventuell ist dafür die Nachrüstung mit einem Adapter nötig.
Darauf müssen Sie beim Kauf einer Dekupiersäge achten:
- stabiler Aufbau mit robusten Sägearmen samt hochwertiger Gleitlager
- logisch angeordnete und leichtgängige Bedienelemente
- praktische Extras: Blasvorrichtung, Staubsaugeranschluss, schwenkbarer Arbeitstisch, Schnellspanner für das Sägeblatt, Hubzahlregelung
- namhafte, gute Hersteller (Auswahl): Hegner, Einhell, Scheppach, Jet, Rexon
Achtung, die Dekupiersäge ist eine Maschinensäge, also ein elektrisches Gerät. Deshalb haben wir hier die wichtigsten Hinweise zum richtigen Umgang mit einer Dekupiersäge kurz zusammengefasst.
- Schutzbrille tragen
- NICHT mit Handschuhen arbeiten
- keine lose/lockere Kleidung tragen
- auf Schmuck verzichten
- Kinder fernhalten
- Werkstück stets mit beiden (!) Händen flach auf den Sägetisch drücken
- gute Sicht auf das Werkstück sicherstellen (Blasvorrichtung optimal)
Beim Sägen mit einer Dekupiersäge kann das sich rasant bewegende Laubsägeblatt schwere Verletzungen verursachen. Aus diesem Grund sollten Sie die obigen Hinweise einhalten.
Tipp: Wir raten Einsteigern, ein ganzes Laubsägen-Set zu kaufen. Dieses sollte sich aus einem Brett als Unterlage, einer Zwinge, Laubsägeblättern und gegebenenfalls auch weiterem Zubehör zusammensetzen. Solche Sets gibt es bereits ab etwa 13 Euro – in örtlichen Bastelläden ebenso wie in diversen Onlineshops.
Empfehlung:
Sollte Sie das Laubsägen umfassend begeistern, können Sie sich auch eine Dekupiersäge zulegen. Diese ermöglicht noch feinere Laubsägearbeiten und Ergebnisse.
Laubsägeblätter
Um mit dem Laubsägebogen überhaupt etwas anfangen, also Holz zersägen zu können, benötigen Sie zusätzlich ein Laubsägeblatt. Solche Sägeblätter stehen in vielfältigen Varianten zur Wahl. Es gibt Laubsägeblätter für besonders schnelles, sehr genaues oder filigranes Sägen. Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen runden und geraden Laubsägeblättern. Runde Laubsägeblätter ermöglichen es, enge Radien und feine Konturen in alle(n) Richtungen zu sägen.
Tipp: Beim Sägen mit einem runden Laubsägeblatt müssen Sie stets darauf achten, die Sägelinie beizubehalten. Das Blatt neigt nämlich leider zum schnellen „Schwimmen“. In unkonzentrierten Momenten kommt man deshalb leicht vom richtigen Pfad ab.
Gerade Laubsägeblätter ermöglichen es, sehr schnell zu sägen.
Hinweis: Sowohl runde als auch gerade Laubsägeblätter finden sich in verschiedenen Ausprägungen (einfach, Doppelzahn, mit Gegenzahn) und Stärken sowie auch mit unterschiedlichen Zähnezahlen. Apropos Zähnezahlen: Je höher die Anzahl der Zähne (Zähneteilung) ist, desto schneller schneidet das Laubsägeblatt.
Tipp: Ein Laubsägeblatt mit Gegenzahn verhindert, dass das Holz auf der Unterseite ausreißt.
Beim Kauf achten Sie als Anfänger am besten nur auf die angegebenen Größen der Laubsägeblätter.
Üblicherweise stoßen Sie beim Vergleich auf Zahlen wie diese:
- 2/0
- 0
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
- 6
- etc.
Dünne, fein schneidende Laubsägeblätter haben niedrige Zahlen wie 2/0, 0 oder 1. Des Weiteren besitzen sie meist eine hohe Zahnteilung. Im Vordergrund steht hier der exakte Sägeschnitt, nicht die Geschwindigkeit. Für filigrane Laubsägearbeiten ist eine geringe Breite des Sägeblattes wesentlich.
Tipp: Für Einsteiger in Laubsägearbeiten sind mittlere Größen wie 3 oder 4 optimal. Wir raten Ihnen, erst als Fortgeschrittener zu feineren Sägeblättern (unter 3) zu greifen – ansonsten kann es durch die Unerfahrenheit passieren, dass die Blätter schnell brechen. Aber: Probieren Sie runde UND gerade Sägeblattformen aus. Nur so bekommen Sie ein Gefühl für die unterschiedlichen Varianten und können gut lernen, wie man jeweils mit ihnen umgehen muss.
Auch die Dicke des zu bearbeitenden Holzes spielt eine Rolle:
- Größe 2/0 bis 3 für dünnes Holz
- Größe 4 oder höher für dickes Holz
Die Gesamtlänge beläuft sich bei klassischen Laubsägeblättern gemeinhin auf etwa 13 Zentimeter. Normalerweise können Sie solche herkömmlichen Modelle in Handlaub- wie auch in Dekupiersägen verwenden.
Sperrholz
Für Ihre Laubsägearbeiten können Sie beispielsweise:
- Birkensperrholz,
- Pappelsperrholz oder
- Buchensperrholz
nutzen. Vor allem Birke und Pappel sind einfach zu verarbeiten. Passen Sie die Holzstärke zum einen an Ihre Fähigkeiten und zum anderen an das zu sägende Motiv an.
Unser Tipp: Anfänger tun sich mit mitteldickem Holz am leichtesten (keine/geringe Bruchgefahr, kein übermäßig hoher Aufwand beim Sägen). Doch auch erfahreneren Sägemeistern empfehlen wir (und andere Experten), nicht zu dünnes Sperrholz zu verwenden. In der Praxis zeigt sich immer wieder, dass mittelstarkes Holz robust und besonders langlebig ist. Mitteldickes Holz hat eine Stärke von etwa fünf bis acht Millimetern.
Ergänzende Hilfsmittel
Zusätzlich zu den Grundelementen (Laubsäge, Laubsägeblatt und Sperrholz) können folgende Hilfsmittel nötig beziehungsweise praktisch sein.
- Laubsägebrettchen mit Schraubzwinge (als stabilisierende Unterlage und Arbeitshilfe, wird am Tisch befestigt – hat an der Vorderseite eine V-förmige Öffnung)
- Sprühkleber oder Papierklebestift (zum Übertragen der Vorlage auf das Holz)
- kleine Holzbohrer, Drillbohrer oder Akkubohrmaschine (zur präzisen Bearbeitung von innenliegenden Aussparungen)
- Feile oder Schleifpapier in mehreren Körnungen (zur Nachbearbeitung der gesägten Holzteile)
Anleitung | Vorgehensweise beim Laubsägen
1. Schritt: Befestigen Sie Ihr Laubsägebrettchen mit einer Zwinge an der Tischplatte (alternativ an der Werkbank, wenn Sie eine besitzen). Die Vorderseite mit V-förmiger Öffnung muss zur Tischaußenkante zeigen.
2. Schritt: Spannen Sie Ihr ausgewähltes Laubsägeblatt zwischen den Schraubklemmen Ihres Laubsägebogens ein.
Im Detail:
- zunächst das Laubsägeblatt an einer Schraubklemme befestigen
- daraufhin den U-Bogen ein wenig zusammendrücken, damit das andere Ende des Laubsägeblattes bis zur zweiten Schraubklemme reicht
- ebendieses andere Ende des Blattes durch Festdrehen der Schraubklemme befestigen
Wichtig: Stellen Sie immer sicher, dass die steile Seite der Sägeblattzähne zum Griff der Säge zeigt. Zudem gilt es darauf zu achten, das Laubsägeblatt nicht zu fest zu spannen – ansonsten könnte es brechen.
Profi-Tipp: Erfahrene Handwerker ermitteln die richtige Spannung des Sägeblattes akustisch. Sie zupfen das Laubsägeblatt kurz mit dem Finger an und hören auf den Ton. Während dieser bei einem schwach gespannten Blatt tief oder klirrend ist, klingt er bei korrekter Spannung tendenziell hell und klar.
3. Schritt: Kleben Sie das zu sägende Motiv (auf Papier aufgemalt oder gedruckt) mit Sprühkleber oder Papierklebestift auf das Sperrholz.
Hinweis: Sie sägen dann direkt durch die Vorlage. Am Ende lösen Sie die Papierreste einfach wieder ab. Dabei hilft Ihnen eventuell ein feuchtes Tuch.
4. Schritt: Legen Sie das vorbereitete Sperrholz auf das Laubsägebrettchen.
5. Schritt: Bohren Sie Löcher in alle Aussparungsbereiche (klappt mit einem Drillbohrer). Dabei ist wichtig, dass Sie die Löcher nicht zu knapp am Rand bohren.
6. Schritt: Jetzt kann das Sägevergnügen beginnen. Nehmen Sie Ihre Laubsäge in Ihre stärkere Hand. Der Holzgriff und die Zähne des Sägeblattes zeigen nach unten. Mit der anderen Hand halten Sie das Werkstück und führen es in die gewünschte Richtung.
Tipps zum Sägen:
- setzen Sie die Säge beim ersten Schnitt leicht schräg an (vereinfacht den Start)
- bewegen Sie die Laubsäge auf und ab
- führen Sie das Laubsägeblatt durchgehend horizontal zum Werkstück, damit es nicht verkantet
- sägen Sie ohne Druck – lockere und gleichmäßige Sägebewegungen sind das Ziel
- bei einem Richtungswechsel drehen Sie das Werkstück, nicht die Säge
- bei engen Radien sollten Sie mit kleineren Auf- und Abbewegungen sägen
- beim Zurückziehen der Laubsäge gilt es ebenfalls Sägebewegungen durchzuführen
- sägen Sie das Motiv direkt durch die aufgeklebte Vorlage
- sägen Sie das Motiv stets von innen nach außen
Hinweis: Innenliegende Schnitte sind die größte Herausforderung für Anfänger. Um diese durchzuführen, müssen Sie das Laubsägeblatt.
- erst einseitig aus der Laubsäge ausspannen,
- dann durch das gebohrte Loch fädeln und
- zuletzt wieder an der Laubsäge befestigen.
Übung macht den Meister!
7. Schritt: Kontrollieren Sie das Ergebnis. Sind Sie mit manchen Stellen nicht rundum zufrieden? Dann bearbeiten Sie diese einfach mit Schleifpapier nach. Grundsätzlich gilt, beginnen Sie mit einem einfachen Motiv (nicht zu groß, runde oder gerade Formen, einfache Innenschnitte).
Motive | Vorlagen für Anfänger und Fortgeschrittene
Hier finden Sie abwechslungsreiche Vorlagen für Anfänger und Fortgeschrittene zum Downloaden und Ausdrucken.
Für Anfänger:
- Herz
- Sterne
- Wolke
- Fledermaus
- Hirsch
- Igel
- Tannenbaum
- Baum
Für Fortgeschrittene:
- Baum
- Glocken
- Tiger
- Wolf
- Auto
Tipp: Natürlich können Sie Ihre Motive auch selbst vorzeichnen, wenn Sie wollen.
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