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Laminat versiegeln – der große Vergleich der Mittel

Laminat versiegeln

Laminat ist zwar relativ widerstandsfähig, doch durch den Schichtaufbau dieses Bodenbelags, kann Feuchtigkeit schwere Schäden anrichten. Daher sollte Laminat möglichst immer nur mit sehr wenig Feuchtigkeit gewischt werden. Damit Sie nicht so vorsichtig sein müssen, können Sie das Laminat aber auch versiegeln. Dann werden Schmutz und Feuchtigkeit sofort vom Laminatboden zurückgewiesen. Die Feuchtigkeit kann nicht zwischen die einzelnen Schichten eindringen.

Laminat wird aus mehreren dünnen Schichten Holz hergestellt. So bleibt Laminat sehr flexibel. Gleichzeitig sorgt dieses Verfahren gemeinsam mit dem Klicksystem für einfaches Verlegen und Bearbeiten von Laminat. Die oberste Lage des Holzes wird zwar mit einem Kunstharzprodukt versiegelt, doch seitlich und in allen Nähten kann dennoch Feuchtigkeit eindringen. Die Feuchtigkeit sorgt dafür, dass die Laminatpaneele sich ausdehnen und aufquellen. Je nach Schwere dieser Schäden beginnt der Boden, zu quietschen. In schweren Fällen können die Paneele sich hochschieben und brechen. Es gibt verschiedene Methoden, das Laminat selbst zu versiegeln. Wir vergleichen hier die einzelnen Mittel für die Versiegelung von Laminat.

Material und Vorbereitung

Das benötigen Sie:

  • Bodenwischer
  • Auswringsystem
  • Mikrofasertuch
  • Baumwolllappen
  • Kunststoffspatel
  • Nanoversiegelung
  • Politur / Versiegelung
  • Wachsversiegelung
  • Ölversiegelung
Talu Video-Tipp

Kosten und Preise für eine Versiegelung

KostenExtremer geht es wohl kaum als bei den Preisen für die Versiegelung von Laminat. Während einige Produkte je Liter unter fünf Euro kosten, werden für hochwertige und langlebige Versiegelungen schon einmal deutlich mehr als 30 Euro aufgerufen. Hier einige Beispiele für die Preise von unterschiedlichen Produkten.

  • Sofix Laminat Pflege – 1 l – etwa 5,00 Euro
  • Mellerud Glanz Laminatversiegelung – 1 l – etwa 8,00 Euro
  • HG Laminat Beschichtung – 1 l – ausreichend für 60 m2 – etwa 10,00 Euro
  • Bona Polish Pflegemittel – 1 l – etwa 12,00 Euro
  • Poliboy Laminat Renovierer – 500 ml – etwa 10,00 Euro
  • Nano Bodenversiegelung Preimess – 1 l – etwa 45,00 Euro

Außer bei der Nanoversiegelung ist meist nicht auf den ersten Blick ersichtlich, welche Substanzen in der Versiegelung enthalten sind. Wollen Sie bestimmte Inhaltsstoffe vermeiden, sollten Sie eine Lupe mitnehmen und das Kleingedruckte studieren oder die jeweiligen Datenblätter der Hersteller prüfen. So können Sie häufig zunächst nur an der angegebenen Trockenzeit erkennen, ob Lösungsmittel in einem Produkt enthalten sind. Die meisten Hersteller haben aber ihre Datenblätter für die Produkte online gestellt. Sodass Sie gemütlich daheim die genauen Inhaltsstoffe prüfen können.

Häufig gestellte FragenFAQ

Wan ist der richtige Zeitpunkt für die Versiegelung?
Zwar kann ein Laminat jederzeit nach einer gründlichen Reinigung noch versiegelt werden, doch besonders schön und langlebig wird das Laminat, wenn Sie es sofort nach der Verlegung versiegeln. So wird ein optimaler Schutz der vielen kleinen Fugen und Nähte erzielt. In das Spanmaterial der einzelnen Schichten des Laminats kann so keine oder kaum Feuchtigkeit eindringen. Allerdings wird die Versiegelung keinen Schutz gegen Schrammen oder Kratzer bieten.

Warum Laminat versiegeln?
Gerade der große Vorteil von Klicklaminat macht es auch anfälliger gegen Feuchtigkeit. Der Boden kann durch die leimlose Verlegung bei einem Umzug teilweise sogar weiter verwendet oder eben leicht herausgerissen werden. Die einfache Verlegung ohne Leim sorgt allerdings für offene Nähte, in die Feuchtigkeit beim Wischen leicht eindringen kann. In erster Linie sollte also Laminat versiegelt werden, das ohne Verleimung verlegt wurde.Laminat Naehte

Vor allem die Endstücke, die bei der Verlegung geschnitten werden mussten, sind stark gefährdet. Vom Werk aus ist Laminat immer leicht versiegelt, doch an den Schnittkanten ist dieser Schutz natürlich nicht mehr gegeben. Außerdem kann bei einem Klicklaminat, die Feuchtigkeit in die Nut- und Federverbindung laufen und auf der feinen Federleiste stehen bleiben. Dadurch haben Sie keine Möglichkeit mehr, diese Feuchtigkeit wieder abzuwischen.

Welche Versiegelung ist die richtige?
Es gibt ganz verschiedene Arten von Versiegelung, die den Boden unterschiedlich stark schützen. Je häufiger Sie den Boden wischen müssen, desto besser sollte die Versiegelung sein. Ebenso sollten für Küche und Bad oder den Eingangsbereich immer besonders starke Versiegelungen gewählt werden, da hier bekanntlich die meiste Feuchtigkeit auf den Boden einwirkt. Im Wohn- und Schlafzimmer reicht es oft aus, eine flüssige Versiegelung beziehungsweise einen Laminatschutz zu verwenden, der auch zum Wischen eingesetzt werden kann.

Laminat Schutz
Laminatschutz im Wischwasser

Versiegelungsarten

Diese Versiegelungen gibt es:

  1. Öl
  2. Wachs
  3. lösemittelhaltige Versiegelung
  4. Nanoversiegelung

Öl – hoher Pflegeaufwand – wenig Wirkung
Was bei einem Boden aus echtem Vollholz sehr gut funktioniert, wird bei einem Laminatboden wenig Wirkung zeigen. Dennoch werden immer wieder Öl- oder Wachsversiegelungen für Laminat angeboten. Dabei ist zumindest die Ölversiegelung eher eine Gefahr als ein Schutz, denn naturgemäß kann die Kunststoffoberfläche der Laminatpaneele das Öl nicht aufsaugen. Es bleibt also an der Oberfläche, wo es einen schmierigen Film bildet, der sehr rutschig ist. Noch dazu ist auch die Wirkung der Versiegelung nur von kurzer Dauer, denn beim nächsten Wischen mit einem Reinigungsmittel nehmen Sie das Öl wieder mit. Die Trockenzeit einer Ölversiegelung liegt bei mindestens 24 Stunden.

Laminat versiegeln mit Öl
Laminat versiegeln mit Öl

Wachs – verschiedene Produkte mit unterschiedlich guter Wirkung
Wachs ist je nach Konsistenz etwas wirkungsvoller als Öl, kann aber auch durch zu warmes Wischen schnell wieder entfernt werden. Im Grunde sollten Sie Wachs nur einsetzen, wenn das Laminat eine Echtholzoberfläche besitzt. Bei einer Kunststoffoberfläche, wie die meisten Laminatarten sie aufweisen, macht Wachs ebenfalls mehr Mühe als Sinn. Die Trockenzeit einer Versiegelung mit Wachs hängt davon ab, welches Wachs Sie auswählen. Einige Produkte sind so fest wie richtiges Wachs und lassen sich entsprechend schwer auftragen und verteilen. Diese Versiegelungen sind aber auch die haltbareren auf dem Laminat. Je flüssiger das Produkt ist, desto länger wird es trocknen müssen.

Tipp: Einziger Vorteil dieser beiden Versiegelungen mit Öl oder Wachs ist das Fehlen von Lösungsmitteln. Eine gesundheitsschädliche Geruchsentwicklung wird hier nicht entstehen. So können diese Produkte auch in geschlossenen Räumen einfach eingesetzt werden.

Versiegelung mit Lösungsmitteln
Eine Versiegelung mit einem lösemittelhaltigen Produkt ist eine etwas zweischneidige Angelegenheit. Der Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit am Boden ist umso höher, je mehr Lösungsmittel in der Versiegelung enthalten sind. Das ist natürlich nicht so gut für die Umwelt und für Ihre eigene Gesundheit. Daher sollten beim Auftragen einer derartigen Versiegelung unbedingt Atemmasken getragen werden. Außerdem müssen Sie auf eine gute Luftzufuhr achten und auch nach dem Auftragen noch eine Weile den Raum meiden und gleichzeitig Lüften. Produkte, die stark mit Lösungsmitteln versetzt sind, enthalten sogar bis zu 60 Prozent dieser schädlichen Mittel. Dafür wird die Trockenzeit bei den Versiegelungen aber auch erheblich verringert. Zudem muss wenig oder gar nicht poliert werden, um den Glanz zu erzeugen.

Tipp: Verwenden Sie diese Produkte möglichst nicht in Wohnräumen oder in den Schlafzimmern. Einige lösemittelhaltige Versiegelungen dampfen auch nach Wochen immer noch gesundheitsschädliche Stoffe in geringen Mengen aus. Das möchte wohl niemand im Schlaf- oder Kinderzimmer haben.

  1. Nanoversiegelung

In vielen Bereichen hören wir heute von den winzigen Nanoteilchen. Auch in der Nanoversiegelung für Laminat sind diese kleinen Teilchen enthalten. Diese Teilchen sind in der Lage, die Poren des Laminats lang anhaltend zu verschließen. Die Partikel bilden eine regelrechte Schutzschicht, die auch das Festsetzen von Schmutz verhindert. Gleichzeitig sind diese Partikel relativ flexibel, was eine rutschhemmende Wirkung auf dem Laminatboden verursacht. Ein weiterer Vorteil ist die lange Haltbarkeit dieser Versiegelung. Während Sie andere Versiegelungen nach wenigen Wochen erneut auftragen müssen, soll eine Nanoversiegelung etwa drei Jahre halten.

Nanoimprägnierung
Nanoimprägnierung

Fazit: So ist die Nanoversiegelung eindeutig die beste Wahl, die es derzeit auf dem Markt gibt. Gleichzeitig hat die Nanoversiegelung aber auch den höchsten Preis der verschiedenen Produkte. So müssen Sie entscheiden, ob Ihr Laminat diesen Aufwand überhaupt lohnt. Ein extrem billiges Laminat für fünf Euro je Quadratmeter können Sie lieber in einigen Jahren neu kaufen, denn dann wird es ohnehin verkratzt sein. Umgerechnet verlangen viele Hersteller etwa 3,50 bis 5,00 Euro je Quadratmeter für die Nanoversiegelung. Bei einem hochwertigen Laminat, das in einer viel genutzten Zone im Haus liegt, sollten Sie diesen Einsatz aber nicht scheuen.

Laminat versiegeln – eine Anleitung

Die Versiegelung muss sehr gründlich eingearbeitet werden, das kann durchaus etwas Arbeit machen. Viele Haushaltstipps empfehlen immer wieder, etwas Essig ins Wischwasser zu geben, um Schlieren beim Wischen zu verhindern. Doch der Essig laugt das Laminat aus, beziehungsweise zieht die mühsam aufgetragene Versiegelung wieder aus dem Bodenbelag. Daher sollten Sie Essig höchstens für die Reinigung vor der Versiegelung nutzen, um Fettschmutz zu entfernen.

Schritt 1 – Boden reinigen
Der Laminatboden sollte, auch wenn er noch ganz neu ist, erst mit einem ganz leicht feuchten Mikrofasertuch gründlich gereinigt werden. Der Begriff nebelfeucht ist auch hier wieder sehr angebracht, da wirklich nur ein Hauch von Feuchtigkeit verwendet werden sollte. Außerdem sollte das Wischwasser nicht zu warm sein.

Laminat reinigen

Tipp: Kleine Kratzer können Sie mit einem Mikrofasertuch und etwas Babyöl wegpolieren und schwarze Schuhspuren verschwinden durch ein normales Radiergummi. Derartige Schäden sollten ebenfalls vor einer Versiegelung beseitigt werden. Mit der Politur können jedoch diese beiden Probleme nicht gelöst werden.

Schritt 2 – Versiegelung auftragen
Einige Versiegelungen werden mit einem weichen Tuch aufgetragen, bei anderen Produkten benötigen Sie eventuell einen Kunststoffspatel. Die Politur oder Versiegelung sollte in kleinen Abschnitten eingearbeitet werden. Dabei ist besonderes Augenmerk auf die Nähte und Stöße zu legen.

Tipp: An den beiden Seiten im Raum, an denen die geschnittenen Paneele verarbeitet wurden, sollten Sie sehr gründlich die Stöße und Fugen verschließen. Einige Hersteller empfehlen auch, die Schnittkanten schon vor dem Verlegen jeweils zu versiegeln.

Versiegelung auf Laminat auftragen

Schritt 3 – Nachpolieren
Mit einem weichen Tuch, wie einem Baumwolllappen oder einem feinen Mikrofasertuch, wird die Versiegelung so lange poliert, bis von dem Produkt nichts mehr zu sehen ist. Das ist allerdings bei vielen Produkten nicht nötig, wenn diese Lösungsmittel enthalten. Viele Versiegelungen versprechen einen „Sofortglanz“.

Tipps für Schnellleser

  • Passende Versiegelung auswählen
  • Ölversiegelung nur kurzzeitige Wirkung – rutschig
  • Wachs etwas besser – natürliches Mittel lösemittelfrei
  • lösemittelhaltige Versiegelung mit gesundheitsschädlicher Geruchsentwicklung
  • Versiegelung mit Lösemitteln bessere Langzeitwirkung
  • lange und gute Versiegelung durch Nanoversiegelung
  • Nanopartikel dichten Fugen und Nähte ab
  • direkt nach dem Verlegen versiegeln
  • Boden gründlich aber nur nebelfeucht reinigen
  • Versiegelung mit Tuch, Pinsel oder Spatel auftragen
  • Versiegelung mit weichem Tuch polieren
  • polieren bis Versiegelung unsichtbar ist
  • je nach Nutzung alle sechs Monate wiederholen
  • Nanoversiegelung hält bis zu drei Jahre

1 Comments

Warum sollte man Öl auf die Laminatoberflächje auftragen…
Ist es nicht von Nutzen, wenn man vor dem Verbinden viel davon auf alle offenen Flächen aufbringt, speziell die Verbindungsfläche?
Ich könnte mir vorstellen eine kostenlose Selbstabbau-Menge in einem Metallgeräteschuippen auf so ein Blechprofilunterbau zu legen. Es heißt Laminat sei nicht ideal für „Semi-draußen“, aber es wäre ein Versuch Wert.
Es liegt ja auch nicht auf dem nassen Boden auf, sondern ist unterlüftet

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