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Knooking / Sträkeln Anleitung für Anfänger – Stricken mit der Häkelnadel

Knooking oder auch Sträkeln ist eine Kombination aus Stricken und Häkeln, demnach also auch genau das Richtige für eingefleischte Selbermacher und DIY-Fans. In dieser Grundlagen-Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie beide Handarbeiten zusammenbringen. Schritt für Schritt lernen Sie, wie Sie Maschen anschlagen, ein glattes Muster stricken und das Ganze dann auch abketten können.

Wenn man die Vorteile vom Stricken und Häkeln kombiniert, ist das Ergebnis: Knooking. Genau darum ist diese neu aufgelegte Handarbeitstechnik auch derzeit so im Trend. Die Devise: Sie erhalten ein schönes Strickbild, haben aber lediglich nur mit einer Nadel zu kämpfen.

Hinweis: Das Knooking geht einem im Normalfall schneller von der Hand, als das Stricken, aber langsamer als das Häkeln.

Talu Video-Tipp

Grundlagen und Anleitung zum Knooking

Material

  • Wolle
  • Knooking Nadel

Das Wichtigste beim Sträkeln ist die Sträkelnadel. Diese hat oben den bekannten Haken einer Häkelnadel und am unteren Ende eine Öse. Im Gegensatz zur herkömmlichen Häkelnadel ist dieser Haken etwas länger und schmaler. Durch das Öhr am anderen Ende wird ein Wollfaden gezogen, der beim Sträkeln als Haltefaden und „zweite Stricknadel“ in jeder zweiten Runde zum Einsatz kommt.

Für das Knooking können Sie jede mögliche Wolle verwenden, die Sie möchten. Jedoch sollten Nadelstärke und Wollstärke nahe beieinanderliegen. Ist das Garn zu dünn und die Nadel zu dick, wird Ihnen das Sträkeln sehr schwer fallen, genauso auch umgekehrt.

Knooking-Nadeln und Wolle

Tipp: Verwenden Sie für den Haltefaden, wenn möglich, glattes Garn, welches nicht so schnell ausfranst. Durch das ständige Herausziehen des Fadens wird dieser sehr beansprucht. Franst er zu sehr aus, lässt es sich schwieriger sträkeln. Aber kein Problem: der Haltefaden kann ja kinderleicht mit einem Neuen ausgetauscht werden.

Für unsere Grundlagen-Anleitung reichen zwei verschiedenfarbige Wollgarne und eine Nadel aus.

Maschen anschlagen

1. Schritt: Fädeln Sie ein Stück Wollgarn, welches Sie als Haltefaden (rot) verwenden möchten, durch die Öse der Knooking Nadel. Ziehen die Nadel direkt in die Mitte des Fadens. Anschließend werden die beiden Enden miteinander verknotet.

Faden durch die Öse ziehen

Wichtig: Der Faden darf nicht zu kurz sein. Ansonsten können Sie nicht Sträkeln, ohne dass Ihnen die Maschen herunterfallen.

2. Schritt: Zunächst bilden Sie am Fadenende des Strickgarnes eine Schlaufe (blau). Durch diese wird danach die Sträkelnadel geführt. Die Schlaufe wir anschließend auf der Nadel festgezogen.

Schlaufe auf der Knooking-Nadel

3. Schritt: Nun wird eine Luftmaschenkette gehäkelt. Dafür holen Sie den Lauffaden mit dem Haken und ziehen diesen durch die Schlaufe. Wiederholen Sie dies solange, bis die Luftmaschenkette die gewünschte Länge Ihres Strickstückes erreicht hat.

Luftmaschenkette häkeln

4. Schritt: Jetzt werden die einzelnen Maschen angeschlagen. Wir zeigen Ihnen diesen Schritt einmal für die normale Strickweise, wofür das Garn von unten geholt werden muss. Stechen Sie mit dem Haken in die erste Luftmasche neben der Nadel. Danach holen Sie den Lauffaden von unten mit der Sträkelnadel und ziehen diesen durch die Luftmasche. Die Schlaufe kommt nun auf der Nadel zum Liegen. Die erste Masche ist aufgenommen. Fahren Sie so bei allen weiteren Luftmaschen fort. Am Ende sollten so viele Maschen auf der Nadel, wie Sie Luftmaschen zuvor gehäkelt haben.

Maschen anschlagen fürs Knooking

5. Schritt: Ziehen Sie nun die Knooking-Nadel heraus, dass die angeschlagenen Maschen auf dem Haltefaden zum Liegen kommen.

Maschen anschlagen auf der Knooking-Nadel

Der Start für Ihr erstes Knooking-Stück ist getan. Jetzt können Sie nach Belieben weitersträkeln. Wie das geht, zeigen wir Ihnen jetzt.

Rechte, normale Maschen

Nun zeigen wir Ihnen, wie Sie einfache rechte Maschen knooken können:

1. Schritt: Der Lauffaden (blau) liegt hinter dem Strickstück. Stechen Sie nun mit der Knooking-Nadel von der rechten Seite in die erste Masche.

2. Schritt: Holen Sie nun den Lauffaden mit dem Haken von unten und ziehen Sie diesen durch die Masche.

Rechte Maschen knooken

3. Schritt: Dies wiederholen Sie nun mit allen anderen Maschen der Vorreihe.

4. Schritt: Jetzt wird der Haltefaden (rot) aus der Vorreihe komplett herausgezogen.

5. Schritt: Anschließend ziehen Sie die Nadel ebenfalls aus der eben gesträkelten Maschenreihe und schieben diese Masche auf den Haltefaden.

Rechte Maschen knooken

Jetzt können Sie rechte Maschen knooken!

Rechts verschränkt

Rechts verschränkte Maschen werden wie folgt gesträkelt:

1. Schritt: Fahren Sie mit der Knooking-Nadel zuerst durch die erste Masche. Der Lauffaden befindet sich dabei hinter dem Strickstück.

2. Schritt: Holen Sie diesen nun mit der Nadel von oben und ziehen Sie ihn durch die erste Masche. Der Faden kommt so als Schlaufe auf der Nadel zum Liegen.

Rechts verschränkte Maschen knooken

3. Schritt: Wiederholen Sie diesen Vorgang bei allen anderen Maschen.

Rechte Maschen knooken

4. Schritt: Ziehen Sie anschließend den Haltefaden aus der vorherigen Maschenreihe.

5. Schritt: Für die nächste Reihe rechts verschränkter Maschen wird die Sträkelnadel durch alle Masche hindurchgezogen, dass diese sich wieder auf dem Haltefaden befinden. Die nächsten Reihen werden nun wie in den Schritten 2 und 3 beschrieben einfach weitergesträkelt.

Jetzt haben Sie gelernt, wie man rechts verschränkte Maschen knooken kann!

Linke, normale Maschen

Nun lernen Sie, wie man einfache, linke Maschen knooken kann:

1. Schritt: Der Lauffaden (blau) befindet sich vor dem Strickstück. Fahren Sie mit dem Haken der Sträkelnadel von links in die erste Masche und schieben Sie die gesamte Spitze so von links durch die Masche.

2. Schritt: Drehen Sie die Nadel nach vorn und holen Sie den Lauffaden von unten durch die Masche.

3. Schritt: Jetzt werden alle weiteren Maschen der Reihe so gesträkelt.

Linke Maschen knooken

4. Schritt: Anschließen wird der Haltefaden (rot) aus der Vorreihe herausgezogen.

5. Schritt: Die Sträkelnadel ziehen Sie nun ebenfalls aus der Maschenreihe heraus und schieben die Maschen auf den Haltefaden. Die nächste Reihe kann nun beginnen.

Linke Maschen knooken

Jetzt haben Sie gelernt, wie man einfache, linke Maschen knookt.

Links verschränkt

Natürlich klappt das auch kinderleicht bei links verschränkten Maschen:

1. Schritt: Fahren Sie wieder mit der Sträkelnadel durch die erste Masche auf dem Haltefaden. Der Lauffaden befindet sich währenddessen vor dem Strickstück.

2. Schritt: Führen Sie die Nadel auf den Lauffaden, wickeln Sie diesen anschließend um den Haken und holen Sie den Faden von unten durch die Masche.

Links verschränkte Maschen

3. Schritt: Nun sträkeln Sie auf diese Weise die komplette Reihe weiter. Alle Maschen liegen dann auf der Nadel.

4. Schritt: Jetzt wird der Haltefaden durch die Maschen der Vorreihe herausgezogen.

5. Schritt: Ziehen Sie anschließend die Sträkelnadel aus den Maschen, sodass diese wieder auf dem Haltefaden liegen und Sie können weiterknooken.

Links verschränkte Maschen

Jetzt können Sie links verschränkte Maschen knooken!

Glatt rechtes Muster / Perlmuster

Das glatte, rechte Muster und das Perlmuster sind zwei Seiten einer Medaille. Ihr Strickstück hat auf einer Seite ein glattes Muster und auf der anderen Seite ein Perlmuster.

Ein glattes Muster, bzw. Perlmuster, besteht aus abwechselnd einer Reihe linker und einer Reihe rechter Maschen, die wir oben bereits vorgestellt haben. Je nachdem, welche Variante, die normale oder die verschränkte Weise, Ihnen besser von der Hand geht, werden diese nun immer abwechselnd Reihe für Reihe gesträkelt.

Beispiel:
Knooken Sie die erste Reihe mit links verschränkten Maschen, wo der Lauffaden vor dem Strickstück liegt und von unten geholt wird. Die nächste Reihe wird dann rechts verschränkt gesträkelt, wo der Lauffaden hinter dem Strickstück liegt und von oben geholt wird.

Das Ergebnis sieht nun so aus:

Glatt rechts und Perlmuster

Die eine Seite des Strickstückes zeigt nur kleine V-Maschen, während die andere Seite kleinen Perlen aufweist, das sogenannte Perlmuster.

Hinweis: Haben Sie einmal vergessen, welche Maschen in der nächsten Runde zu sträkeln sind, gibt es diesen Trick: Zeigen die V-Maschen zu Ihnen, sträkeln Sie rechte Maschen. Zeigt die Seite mit dem Perlmuster zu Ihnen, knooken Sie linke Maschen.

Strickstück abketten

Um Ihr gesträkeltes Werk nun abzuschließen, müssen die Maschen abgekettet werden. Wir zeigen Ihnen hier, wie Sie das am besten anstellen:

1. Schritt: Fahren Sie mit der Sträkelnadel von rechts durch die ersten beiden Maschen.

2. Schritt: Je nachdem, wo sich der Lauffaden (blau) momentan befindet, holen Sie diesen von oben oder von unten. Ist der Faden vor dem Strickstück, holen Sie ihn von unten. Liegt er hinter den Maschen, wird er von oben geholt. Ziehen Sie den Faden durch die beiden Maschen.

Abketten beim Knooking

3. Schritt: Jetzt fahren Sie von rechts nur in die nächste Masche und holen den Faden erneut. Ziehen Sie den Lauffaden durch beide Maschen, die auf der Nadel liegen.

4. Schritt: Schritt 3 wiederholen Sie jetzt bei allen restlichen Maschen der Vorreihe.

Abketten

5. Schritt: Zum Schluss wird der Haltefaden aus den Maschen herausgezogen und das Strickstück ist abgeschlossen.

6. Schritt: Schneiden Sie den Lauffaden ab und ziehen Sie ihn noch einmal durch die letzte Masche, die noch auf der Nadel liegt – fertig!

Nun kennen Sie alle wichtigen Grundkenntnisse, die Sie bei einfachen Knooking-Stücken benötigen. Viel Spaß beim Sträkeln!

4 Comments

Nein!!! Das sieht du genau richtig! Stricken ist einfacher und das Ergebnis genauso gut!!! Ultra kompliezrt

ist es nicht einfacher gleich 2 Strickndeln zu nehmen. Ich sehe im Endergebnis keinen Unterschied zum Stricken. Dann ich ich mir den Umstand mir dem Hilfsfaden sparen. Oder sehe ich das falsch?

hallo,
was mache ich denn, wenn ich z.b. eine männerjacke oder eine decke fertigen will?
gibt es so lange nadeln?
oder muß ich da nur den haltefaden entstpechend lang machen?
wäre es nicht sinnvoll, den haltefaden aus leder, nylon o.ä. zu nehmen? dann franst er nicht aus.
oder muß es zwingend ein wollfaden sein?

gruß gabriele

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