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Kiesweg anlegen | Anleitung mit Tipps & Kosten

Kiesweg anlegen

Ein Kiesweg gehört zu den einfachsten Möglichkeiten, einen dauerhaft nutzbaren und dekorativ wirkenden Pfad auf dem eigenen Grundstück zu etablieren. Sie können innerhalb kurzer Zeit angelegt und betreten werden, was sie so beliebt als Alternative zu befestigten Wegen macht. Zudem haben Kieswege zahlreiche Vorteile wie eine gute Durchlässigkeit von Regenwasser oder die geringe Anfälligkeit für Unkraut. Wir erklären in dieser Anleitung, wie Sie einen Kiesweg anlegen.

Wenn Sie sich für einen Kiesweg in Ihrem Garten entscheiden, benötigen Sie kein schweres Gerät oder ein gut durchdachtes Konzept. Kieswege lassen sich mit vergleichsweise geringem Aufwand anlegen und innerhalb kurzer Zeit danach verwenden. Dabei stellt es kein Problem, sie ganz nach Ihrem Geschmack anzulegen, damit sie harmonisch zum Garten passen. Ebenfalls können sie einen bereits bestehenden Trampelpfad verschönern, indem Sie dessen Verlauf folgen. Die Möglichkeiten in Bezug auf die Gestaltung sind grenzenlos und das Projekt an sich einfach umzusetzen. Bei der hier vorgestellten Anleitung handelt es sich um einen klassischen Fußweg, der in den verschiedensten Gärten eingesetzt werden kann.

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Materialien und Utensilien

Um einen Kiesweg anlegen zu können, müssen Sie gut vorbereitet sein. Speziell im Bereich der Werkzeuge und Baumaterialien ist ein guter Überblick wichtig, damit Sie ohne Probleme alle Schritte der weiter unten folgenden Anleitung ausführen können. Für das Projekt sollten Sie einen Blick auf die folgende Liste werfen, die Ihnen die notwendigen Materialien und Utensilien vorstellt:

  • Kies
  • Schotter
  • Spaten
  • Schaufel
  • Schubkarre
  • Rechen
  • Holzpfosten zum Abstecken
  • Richtschnur
  • Unkrautvlies in ausreichender Menge
  • Rüttelstampfer
  • Erdnägel
  • Arbeitshandschuhe
  • Zollstock
  • Richtlatte
  • Wasserwaage
  • Hammer

Pflaster verlegen, Schubkarre

Die Anzahl der Erdnägel wird durch den Verlauf und die Länge des Wegs bestimmt. Verwendet werden sie zum Befestigen des Unkrautvlieses, damit sich dieses nicht durch die dauerhafte Belastung verschiebt. Der Rüttelstampfer ist ebenfalls wichtig, um die Schotterschicht zu verdichten, die als Frostschutz für den Kies dient. Das Gerät können Sie in zahlreichen Baumärkten oder bei Fachbetrieben für 30 Euro bis 50 Euro pro Tag mieten.

Tipp: Vergessen Sie nicht, Materialien für eine Wegeinfassung zu besorgen, die dekorativ zu Ihrem Grundstück passt. Natur- oder Backsteine, Holz in verschiedenen Variationen, Rasenkanten aus Metall und selbst Pflanzsteine bieten sich für diesen Zweck hervorragend an.

Kies: Menge, Art und Kosten

Es ist nicht teuer, wenn Sie auf eigene Faust einen Kiesweg anlegen wollen. Der Großteil der Kosten hängt vom verwendeten Kies ab, da Sie von diesem am meisten benötigen. Bevor Sie die benötigte Menge ermitteln können, müssen Sie die Unterschiede zwischen den Kies-Variationen kennen. Die folgenden Punkte gehen darauf ein:

1. Farbe: Wählen Sie den Kies entsprechend der Farbe aus, müssen Sie die Unterschiede kennen. Dunkler Kies heizt sich über den Sommer deutlich schneller auf, was unangenehm sein kann, wenn er barfuß betreten wird. Die Pfoten von Haustieren reagieren ebenfalls empfindlich auf die Hitzeentwicklung. Heller oder weißer Kies dagegen ist schneller verschmutzt und muss öfter gereinigt werden, damit er seinen Look behält.

2. Körnung: Wenn Sie einen Kiesweg anlegen, müssen Sie die richtige Körnung auswählen. Es ist nicht empfohlen, Körnungen über 32 mm zu wählen, da diese meist viel zu groß für den Kiesweg sind. Gut sind Körnungen um 12 mm bis 16 mm, obwohl feinere ebenfalls möglich sind. Größere Steine schützen vor der Bildung von Humus, während kleinere leichter zu verlegen sind.

Kies

3. Beschaffenheit: Die Beschaffenheit nimmt großen Einfluss auf die Eigenschaften der Steine für Ihren Kiesweg. Rundkies ist sehr angenehmen und lässt Feuchtigkeit gut abfließen. Dafür ist bei diesen das Unkrautvlies umso wichtiger, da sich zwischen den Steinen Samen gut ansammeln können. Gebrochener Kies oder solcher mit scharfen Kanten schützt vor Unkraut und sie verhaken sich miteinander, was die Stabilität der Fläche erhöht.

Es finden sich zahlreiche Kiesvarianten, die Sie für ihren Gartenweg verwenden können. Sobald Sie sich für einen entschieden haben, geht es an die Ermittlung der benötigten Kiesmenge. Abhängig ist diese von der Länge und Breite des geplanten Weges. In diesem Beispiel wird von einem Weg mit den Ausmaßen 5 m x 1 m ausgegangen. Die ideale Mindestbreite für Gartenwege beträgt 90 cm, wobei engere natürlich kein Problem darstellen. Zur Berechnung des Materialbedarfs müssen Sie zuerst das Volumen der Fläche berechnen. Da die Schichthöhe des Kieses etwa 5 cm beträgt, werden die Maße wie folgt angewandt:

  • Formel: Länge in m x Breite in m x Höhe in m = Volumen in m³
  • 5 x 1 x 0,05 = 0,3 m³

Mit dieser Zahl können Sie noch nicht viel anfangen. Die Kiesschicht hat ein Volumen von 0,3 m³. Das entspricht 250 Litern. Anhand dieses Werts können Sie abhängig von der ausgewählten Kiesart über einen Bedarfsrechner genau ermitteln, wie viele Kilogramm oder Tonnen (Schüttmenge) des Materials benötigt werden. Wird ein gewaschener Rundkies (16 mm – 32 mm) gewählt, beträgt die Menge 0,4 t, also 400 kg. Ebenso könnten Sie 250 l Kies erwerben, was aber nicht von jedem Händler angeboten wird. Eine Tonne des genannten Kies kostet zwischen 200 Euro und 300 Euro, was für den 5 Meter-Weg die folgende Menge notwendig macht:

  • 1 t = 200 bis 300 Euro
  • 400 kg = 80 bis 120 Euro
  • zuzüglich 12 bis 15 % Material (Verdichtung)
  • Gesamtkosten: 90 bis 140 Euro

Die benötigte Schottermenge wird auf die gleiche Weise ermittelt. Beachten Sie nur, dass die Schotterschicht 15 cm beträgt, was den Materialbedarf deutlich erhöht. Sie benötigen etwa 1 t Schotter (0 mm – 32 mm), wodurch Kosten von 20 Euro bis 30 Euro plus 6 Prozent entstehen. Die 6 Prozent müssen aufgrund der Verdichtung hinzugefügt werden. Falls Sie einen geschlängelten Kiesweg anlegen wollen, nehmen Sie ruhig etwas mehr Kies und Schotter.

Hinweis: Die hier genannten Preise sind nicht verbindlich. Kies und Schotter werden in jeder Region zu anderen Preisen angeboten, was Sie unbedingt beachten und vergleichen sollten.

Vorbereitung

Bevor Sie mit dem Projekt beginnen können, müssen Sie den Verlauf des Weges planen. Dabei ist es wichtig, dass Sie ihn genau markieren. Auf diese Weise erleichtern Sie sich das Ausheben der Grube, die für den Weg benötigt wird. Das gelingt wie folgt:

  • Kiesweg auf Papier oder am PC planen
  • Weg mit Holzpfosten abstecken
  • Richtschnur zwischen den Pfosten spannen
  • mit Wasserwaage große Höhenunterschiede überprüfen
  • Richtschnur entsprechend anpassen

Falls es sich um einen geschlängelten Weg handelt, werden die Pfosten nicht wirklich nützen. In diesem Fall können Sie Steine oder Markierspray verwenden. Entfernen Sie zudem große Hindernisse wie Steine, Unkraut oder Abfälle, die Ihnen die Arbeit erschweren, wenn Sie einen Kiesweg anlegen wollen.

Kiesweg anlegen: Anleitung

1. Beginnen Sie damit, die Grube für den Weg auszuheben. Die Gesamttiefe beträgt 20 cm und Sie folgen dem Verlauf des zuvor abgesteckten Bereichs. Stechen Sie mit dem Spaten die Ränder ab und achten Sie darauf, dass er so gerade wie möglich in die Erde getrieben wird. Danach heben Sie mit der Schaufel den Rest der Erde aus.

2. Nun kommt die Einfassung an die Reihe. Setzen Sie diese je nach verwendetem Material. Wichtig ist, dass diese mindestens 2 cm über der endgültigen Schicht Kies hinausragt. Dadurch wird der Kies vor Abtragungen geschützt, die zum Beispiel bei der Reinigung, durch die Nutzung oder das Wetter möglich sind. Fixieren Sie die Einfassung sicher, damit sie nicht in die Grube fällt.

Kiesweg anlegen

3. Füllen Sie nun den Schotter in die Grube. Ziehen Sie den Schotter mit der Richtlatte glatt. Wenn Sie den Kiesweg anlegen, müssen Sie die Schotterschicht anschließend gut verdichten. Füllen Sie gegebenenfalls Schotter nach, wenn die Schicht nach dem Verdichten nicht 15 cm hoch ist. Wiederholen Sie diesen Schritt so lange, bis die verdichtete Schotterschicht die gewünschte Höhe erreicht hat.

4. Der nächste Schritt ist das Auslegen des Unkrautvlieses. Dieses sollte mindestens 15 cm überstehen, damit es leichter fixiert werden kann. In den meisten Fällen lässt es sich zusätzlich unter der Einfassung verlegen. Falls das nicht gelingt, verwenden Sie die Erdnägel.

5. Auf das Unkrautvlies geben Sie nun den Kies. Die Schichthöhe sollte zwischen 2 cm und 5 cm betragen und muss nicht verdichtet werden. Nachdem Sie den Kies geschüttet haben, nehmen Sie den Rechen und verteilen ihn gründlich, bis eine ebene Fläche entstanden ist. Falls Sie möchten, können Sie Trittsteine verlegen, wenn Sie das wünschen.

Tipp: Beachten Sie, dass solche Kieswege ausschließlich für Fußgänger geeignet sind. Sie sollten niemals mit Ihrem Auto oder anderen, schweren Fortbewegungsmitteln den angelegten Kiesweg nutzen, außer Sie rüsten ihn zusätzlich mit Rasengittersteinen oder Kieswaben aus.

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