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Kies oder Schotter für die Auf- und Einfahrt: Kosten-Übersicht

Kies oder Schotter für die Auf- und Einfahrt, Kosten-Übersicht

Kies oder Schotter für die Auf- und Einfahrt? Diese Frage stellen sich nicht nur zukünftige Eigenheimbesitzer, sondern viele Menschen, die sich für den Bau einer zusätzlichen Garage entschieden oder eine nachträgliche Einfahrt anlegen. Jedes der beiden Sedimente hat seine Vorteile, was die Frage natürlich berechtigt macht. Neben den Vor- und Nachteilen spielen die Kosten eine wichtige Rolle bei der Entscheidung.

Kies oder Schotter gehören neben einer festen Ein- oder Auffahrt zu den typischen Materialien, die für diese genutzt werden. Beide Sedimente bieten sich vor allem dann an, wenn Sie keine Steine verlegen oder Beton anmischen wollen. Dafür werden die Sedimente nach der Konstruktion eines simplen Unterbaus darauf verteilt und gefestigt.

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Kies oder Schotter

Da es sich hierbei nicht um ein Material handelt, das gegossen oder richtig gefestigt werden kann, wirkt es besonders natürlich und ist aufgrund des knirschenden Geräuschs bei vielen Menschen beliebt. Welche der beiden Varianten kostengünstiger ist und welche Vor- und Nachteile diese haben, erfahren Sie hier.

Lose Sedimente

Vor- und Nachteile

Bei Kies und Schotter handelt es sich um lose Sedimente, die auf einen speziellen Untergrund aufgetragen und anschließend verdichtet werden. Im Gegensatz zu einer Auffahrt aus reinem Beton oder Pflastersteinen lassen sich Varianten aus Schotter oder Kies selbst nach dem Verdichten bewegen, auffüllen und entleeren. Aus diesem Grund bieten diese Einfahrten bestimmte Vorteile, die für das jeweilige Projekt interessant sind.

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Vorteile

1. Im Vergleich zu komplett befestigten Auffahrten sind die Varianten aus Schotter oder Kies deutlich kostengünstiger. Es werden weder spezielle Maschinen wie ein Betonmischer benötigt, ebenso weniger Fachpersonal und das Material ist recht günstig. Je nachdem, welche Variante der Sedimente Sie nutzen, selbst große Mengen reduzieren nicht zu stark das Kapital für die Verwirklichung des Projekts.

2. Sie können auf einer Vielzahl von Optiken wählen, denn Schotter, Kies und Splitt finden sich in vielen verschiedenen Farben und Formen. So ist es möglich, eine rustikale Variante für ein romantisches Landhaus zu nutzen oder auf komplett weißen Kies zu setzen, der zu einem modernen Haus passt.

3. Es ist deutlich einfacher, Kies oder Schotter für die Auf- und Einfahrt selbst aufzubringen und zu verdichten. Diese Form der Einfahrt lässt sich mit der richtigen Anleitung sogar selbst in fast vollständiger Eigenleistung ermöglichen. In diesem Fall ist zwar der Zeit- und Arbeitsaufwand für Sie höher, dafür bleiben die Kosten gering.

4. Da Wasser durch Kies oder Schotter versickern kann, müssen Sie keine zusätzlichen Gebühren Ihrer Gemeinde zahlen, wie sie bei versiegelten Flächen anfällt.

Dennoch haben die Sedimente deutliche Schwachstellen, die Sie unbedingt beachten müssen.

Nachteile

1. Aufgrund der losen Form ist es häufig so, dass Reifen- und Fußspuren sichtbar sind, Pfützen gebildet werden oder die Steinchen in den Garten oder auf den Rasen gelangen. Vor allem spielende Kinder können über die Zeit viele der Steine herumtragen und ungewollt transportieren. In diesem Fall sind eine erneute Verdichtung oder eine Auffüllung notwendig.

2. Im Winter ist es deutlich schwerer, Schnee von der Einfahrt zu entfernen. Vor allem bei grobem Schotter kann es häufig dazu führen, dass Sie einen Großteil des Materials abtragen und im Frühling erneut auffüllen müssen. Ebenso ist das ein Problem im Herbst, wenn das Laub entfernt werden muss.

3. Wenn Sie eine verdichtete Schotter- oder Kieseinfahrt wünschen, ist der Einsatz von Wabenmatten notwendig. Vor allem bei Auffahrten, die Gefälle überwinden müssen, sind auf die Verwendung von Wabenmatten angewiesen. Bei diesen handelt es sich um Gitter aus verschiedenen Materialien, deren Waben einen Großteil der Sedimente am Platz halten und somit eine effektive Verdichtung ermöglichen.

Sie sehen, Kies oder Schotter für die Auf- und Einfahrt lohnen sich vor allem für Sie, wenn die Kosten gering gehalten werden müssen. Dafür müssen Sie auf lange Sicht immer wieder etwas nachhelfen, um die Funktion der Einfahrt zu erhalten, da die Sedimente abgetragen werden. Weiter unten folgen die einzelnen Kostenbeispiele für Schotter und Kies, sowie den notwendigen Erdaushub, denn Sie können nicht einfach nur ein paar Matten verlegen und darüber den Kies verteilen.

Tipp: Wundern Sie sich nicht, wenn die Nutzung der Sedimente als „Pflastern“ bezeichnet wird, wie es bei vielen Bauunternehmen und Betrieben genannt wird. Eigentlich wird mit Kies und Schotter nicht gepflastert, denn diese Bezeichnung ist auf das Projekt an sich bezogen und somit zum besseren Verständnis genutzt.

Kosten-Übersicht

Kosten für Erdaushub

Ein wichtiges Element bei der Kostenberechnung für eine Ein- oder Auffahrt aus Schotter oder Kies ist der eigentliche Erdaushub und dessen Befestigung. Da ohne den Erdaushub und eine Befestigung das Sediment vom Gewicht der Fahrzeuge und sogar den Schritten von Menschen und Tieren verschoben wird, muss deren Kostenberechnung zuerst erfolgen, damit Sie am Ende den Kostenaufwand für Erdaushub mit dem notwendigen Materialkosten verrechnen können. Die einzelnen Positionen sind Folgende.

Erdaushub

Der Erdaushub kann entweder durch das Mieten eines Baggers erfolgen oder von einem Unternehmen übernommen werden. Die Tiefe des Erdaushubs beträgt bei einer einfachen Einfahrt 40 Zentimeter, während für eine Garage oder einen Carport 60 Zentimeter zu empfehlen sind. Die Länge bleibt Ihnen überlassen, während die Breite etwa drei Meter oder mehr betragen sollte. So haben ebenfalls größere Fahrzeuge Platz.

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Unterbau (Schotter)

Der Unterbau der Einfahrt wird mit grobem Schotter gefüllt, der eine Körnung von 32 – 63 Millimeter aufweist. Die Schicht sollte bei einem 40 Zentimeter tiefen Erdaushub 30 Zentimeter, bei 60 Zentimeter um die 45 bis 48 Zentimeter betragen.

Winkelsteine

Winkelsteine sind essentiell, damit der Schotterunterbau nicht durch das Gewicht von Fahrzeugen verdrängt wird. Selbst bei normaler Druckbelastung durch Menschen könnte eine Verdrängung entstehen, die durch die Winkelsteine verhindert wird. Vor allem am Rand ist es wichtig, diese als Befestigung zu nutzen. Hierbei ist es egal, wie diese aussehen, sie sollten nur gut in der Erde sitzen und dadurch den Unterbau festigen.

Sand

Eine Schicht von sechs Zentimetern Sand folgt, die die Verdichtung des Schotterunterbaus verbessert und eine gute Grundlage für die Wabenmatten bietet, falls diese benötigt werden. Ebenso sind sechs Zentimeter ausreichend, um den gewünschten Schotter oder Kies nicht mit dem Unterbau zu verbinden.

Wabenmatten

Wabenmatten sind optional, dafür äußerst effektiv und sichern den Kies oder Schotter für die Auf- und Einfahrt durch die Form. Wählen Sie hierfür eine Höhe, die zwischen drei und 3,2 Zentimetern liegt.

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Wabenmuster von Wabenmatten

All diese Positionen sorgen für einen effektiven Unterbau ohne Verdrängung, der mit dem gewünschten Kies oder Schotter gefüllt werden kann. Der große Vorteil an solch einer Auffahrt ist die empfohlene Tiefe des Erdaushubs, was die Berechnung deutlich erleichtert. In der folgenden Rechnung für den Erdaushub inklusive Befestigung und Unterbau wird für eine Einfahrt mit den Ausmaßen von 10 m x 3 m x 0,6 m gerechnet. Das ist eine typische Einfahrt für Einfamilienhaus mit einem Erdaushub von 18 m³.

  • 19,7 t Schotter (32 – 63 mm) bis Tiefe von 0,4 m: 350 bis 600 Euro (abhängig von Region und Lieferkosten)
  • 2,4 t Sand für 6 cm Zwischenschicht: 50 bis 100 Euro (abhängig von Art des Sands)
  • etwa 20 L-Winkelsteine in den Ausmaßen 60 cm x 40 cm x 40 cm: 300 bis 450 Euro (15 bis 22,5 Euro pro Stück)
  • 100 Wabenmatten mit den Ausmaßen 76,4 cm x 39,2 cm x 0,32 cm für eine Fläche von 30 m²: 500 – 600 Euro (5 bis 6 Euro pro Stück)

So belaufen sich die Materialkosten für einen effektiven Unterbau bei insgesamt 1.200 Euro bis 1.750 Euro, was abhängig von der verwendeten Ausführung der einzelnen Materialien ist. Dazu kommen noch etwa 15 Prozent auf die Schotterpreise aufgrund der notwendigen Verdichtung und etwa sechs Prozent auf den Sand. Rechnen Sie unbedingt immer etwas mehr Material ein, damit Sie nicht mit zu wenig dastehen. Wichtig sind hierbei noch die Kosten für den Erdaushub an sich.

Hier können Sie entweder selbst einen Kleinbagger mieten, der für 100 bis 150 Euro pro Tag geliehen werden kann, oder ein Unternehmen beauftragen. Hierfür müssten Sie dieses anfragen. Falls Sie den Erdaushub nicht weiterverwenden, muss dieser zur nächsten Erddeponie gebracht werden. Die Kosten unterscheiden sich von Region zu Region.

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Kleinbagger

Tipp: Alternativ können Sie sich die Kosten einer Erddeponie sparen, wenn Sie den Erdaushub über Kleinanzeigen anbieten. Viele Menschen nutzen diesen Mutterboden im eigenen Garten.

Kosten für Kies oder Schotter

Kies oder Schotter für die Auf- und Einfahrt haben äußerst ähnliche Eigenschaften, doch gibt es einen kleinen Unterschied. Kies ist im Vergleich zu Schotter rund, während Schotter unterschiedliche Kanten hat. Da Kies geschliffen und Schotter gebrochen wird, sind unterschiedliche Eigenschaften beim Anlegen einer Einfahrt zu beachten. So ist es typisch, dass sich Schotter schneller und effektiver verdichten lässt, da die Kanten ineinander verhaken.

Kies kann aufgrund der runden Form kaum verdichtet werden, außer Sie verwenden hierfür Bankettkies. Das Beste an Schotter oder Kies ist der geringe Kostenaufwand, nachdem Sie den Unterbau fertiggestellt haben.

Sie benötigen je nach Tiefe des Unterbaus die folgende Schichtdicke:

  • 40 cm Tiefe: 4 cm Kies- oder Schotter-Schicht
  • 60 cm Tiefe: 8 cm bis 10 cm Kies- oder Schotter-Schicht

Nun müssen Sie sich für den Schotter oder Kies entscheiden, den Sie verwenden wollen.

Gut geeignet sind die folgenden Varianten, deren Preis pro Tonne ebenfalls aufgeführt ist:

  • Brechkies (0 – 11 mm oder 0 – 22 mm): 60 bis 100 Euro
  • Bankettkies (0 – 32 mm): 50 bis 150 Euro
  • verschiedene Schottertypen ohne Nullanteil (32 – 45 mm): 150 bis 250 Euro

Wenn Sie Zierkies verwenden wollen, müssen Sie häufig mit doppelt oder dreifach so hohen Preisen rechnen. Zudem werden diese schnell verdrängt oder lassen sich schlecht verdichten, was einen höheren Materialbedarf erfordert.

Wird nun die oben bereits angefangene Rechnung weitergeführt, ergeben sich bei einer Einfahrt mit einer Länge von zehn Metern und einer Breite von drei Metern mit einem Unterbau von 60 Zentimetern die folgenden Kosten für die jeweiligen Kies- und Schottertypen.

Dabei wird eine Schichthöhe von acht Zentimetern gewählt:

  • 4 t Brechkies (inklusive 6 % Verdichtung): 240 bis 400 Euro
  • 4,7 t Bankettkies (inklusive 6 % Verdichtung): 235 bis 705 Euro
  • 4,6 t Schotter: 690 bis 1.150 Euro

Zu diesen Kosten gehören noch die Anlieferung des Sediments, was Sie beim Lieferanten in Erfahrung bringen und die Leihgebühren für eine Rüttelplatte. Rüttelplatten kosten um die 40 Euro pro Tag und 100 Euro pro Woche. Die Materialkosten für die endgültige Schicht der danach fertigen Einfahrt verrechnen Sie nun mit denen des Unterbaus. Eine Einfahrt mit 40 Zentimetern Tiefe kostet im Durchschnitt 15 bis 20 Prozent weniger.

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Rüttelplatte

Tipp: Achten Sie bei der Planung der Auf- oder Einfahrt darauf, dass diese ein Gefälle von maximal zehn Prozent unterstützt. Ein größeres Gefälle ist nicht mehr tragbar und würde auf Dauer unweigerlich zu einem kleinen „Erdrutsch“ führen, nachdem eine komplette Neubefüllung notwendig ist.

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