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Kellergeruch entfernen – muffigen Geruch loswerden

Keller

Wer kennt ihn nicht, diesen typischen unangenehmen Geruch, der sich in einem feuchten Keller so gern ausbreitet? Dieser Kellergeruch ist jedoch nicht nur eine Beleidigung für unsere Nasen, der muffige Geruch kann ein Warnzeichen sein, dass im Keller etwas nicht in Ordnung ist. Kellergeruch entfernen ist manchmal gar nicht so schwierig. Daher zeigen wir hier, wie Sie den Grund für den Gestank ermitteln und ihn loswerden.

Meistens ist der muffige Gestank im Keller ein Warnsignal, dass dort Feuchtigkeit oder sogar Schimmel ein Zuhause gefunden haben. Die Baumaterialien der Wände im Keller strömen diesen Geruch aus, wenn sie durch Risse oder Undichtigkeiten mit Wasser vollgesogen sind. Sie sollten daher die Wände, die Decke und den Boden des Kellers nach Schimmel- oder Stockflecken absuchen. Ohne eine Ursachenforschung ist alles, was Sie unternehmen letzten Endes nur Kosmetik. Damit Sie den muffigen Geruch nicht nur überdecken, sondern loswerden, zeigen wir Ihnen hier einige wichtige Tipps und Tricks.

Das benötigen Sie:

  • Hammer
  • Meißel
  • Pinsel, Quast
  • Besen
  • Sackkarre, Möbeltransportrollen
  • Eimer
  • Essig, Chlorspray
  • Dickbeschichtung
  • Ventilator, Raumentfeuchter
Talu Video-Tipp

Kosten und Nutzen einer Sanierung

Eine umfassende Kellersanierung kostet zwar einiges. Der Keller kann aber dadurch sogar zum Wohnraum umgebaut werden und der lästige Kellergeruch verschwindet. Hier zeigen wir die Möglichkeiten der Kellersanierung und welche Kosten das aufwirft. Mit einer Dickbeschichtung können Sie kleine Risse dauerhaft überbrücken. Normalerweise wird die Dickbeschichtung aber von außen aufgetragen. Dazu müssen Sie also zunächst den Außenbereich rund um den Keller aufgraben.

  • Wasserstopp für stellenweise Leckabdichtung im Keller – Kilo etwa 11 Euro
  • Dickbeschichtung für Kellerwände – 12 Liter etwa 30 Euro

Kosten

Komplettsanierung mit Bodenaushub

Eine komplette Abdichtung von außen durch den Fachmann und die Renovierung der Innenseite kostet natürlich. Dafür gewinnen Sie aber einen hohen Wohnwert. Pro Quadratmeter müssen Sie etwa mit 500 bis 1.000 Euro rechnen. Danach ist aber der gesamte Keller in einem perfekten Zustand.

Arbeiten bei der Kellersanierung

  • Bodenaushub
  • Außenabdichtung
  • eventuell zusätzliche Außendämmung
  • Estrichboden innen
  • Deckenverkleidung mit Dämmung
  • Wandverkleidung innen mit Dämmung
  • eventuell neue Fenster
  • eventuell Heizkörpereinbau

Alter Keller – falsche Sanierung

Wird ein alter Keller im Haus der heutigen Zeit angepasst, entsteht oft erst ein Problem. Einige alte Keller haben noch einen gestampften Lehmboden, der zwar vom Untergrund her feucht werden kann, die Feuchtigkeit jedoch auch wieder aufnimmt. Muffiger Gestank konnte bei diesen Böden meistens gar nicht erst entstehen. Die meisten alten Kellerräume hatten außerdem Fenster, die lediglich über eine Einfachverglasung verfügten. Zusätzlich waren diese Fenster nicht besonders dicht. Die Feuchtigkeit konnte also jederzeit durch diese Ritzen entweichen.

Kellerfenster

Meist werden diese alten Keller irgendwann saniert, da der krumme Lehmboden und die einfachen Fenster nicht mehr den Maßgaben der neuen Technik entsprechen. Dann wird ein derartiger Keller allerdings perfekt abgedichtet und starke Luftfeuchtigkeit kann aus dem Keller nicht mehr entweichen. So entsteht oft erst durch eine Sanierung ein Feuchtigkeitsproblem in einem Kellerraum.

Das soll nun nicht heißen, dass Sie den Kellerraum nicht sanieren sollten. Allerdings sollten Sie bei der Auswahl der Fenster unbedingt auf ein modernes Lüftungssystem achten, das auch dann für einen guten Luftaustausch sorgt, wenn Sie sich nicht darum kümmern. Außerdem sollten die Regale oder Schränke immer eine Handbreit von der Wand entfernt aufgestellt werden. So kann sich an den kalten Wänden kein Kondenswasser bilden, das dann nicht verdunsten kann.

Wie viel Feuchtigkeit ist normal?

In einem unbeheizten Keller ist etwas Feuchtigkeit ganz normal. Die wenigsten Keller lassen sich wirklich gut lüften, damit kann Feuchtigkeit nicht abziehen. Zusätzlich werden Kellerräume mit zu vielen Dingen vollgestellt. Dadurch wird die Zirkulation der Luft noch weiter verhindert und muffiger Geruch steht in jeder Ecke. Wenn der Keller nicht beheizt wird, sollten Sie dort keine Wäsche trocknen. Auch trockene Kleidung sollten Sie in einem Keller nicht aufbewahren. In die Kleidung dringt sehr leicht Feuchtigkeit ein, die dann zu unschönen Stockflecken führt. Wenn ein muffiger Gestank in Keller vorherrscht, ist zu viel Feuchtigkeit vorhanden. So einfach können Sie beurteilen, ob ein muffiger Kellergeruch noch im normalen Bereich liegt.

Wäsche waschen

Ursachenforschung

Sie können die muffigen Gerüche in Keller oder Haus nicht entfernen, wenn Sie nicht wissen, wodurch diese verursacht werden. Es macht schließlich keinen Sinn, den Boden des Kellers zu sanieren, wenn die Gerüche durch einen Riss in der Wand oder ein undichtes Fenster verursacht werden.

Ausräumen des Kellers

Um die Ursachen für die muffigen Gerüche zu ermitteln, sollten Sie den Keller erst einmal ausräumen. Je nach Intensität der Gerüche wird eine Reparatur der Wände vermutlich nicht zu umgehen sein. Wenn Sie den Keller komplett geleert haben, sollten Sie ihn gründlich ausfegen.

Schauen Sie sich vor dem Ausräumen einmal im Keller um, ob Sie die Dinge tatsächlich alle noch benötigen. Wenn Sie alte Regale, ausgediente Fitnessgeräte und Wäscheständer schon nach oben schleppen, können Sie alle überflüssigen Teile auch gleich beim Sperrmüll anmelden. So haben Sie einen doppelten Vorteil, denn Sie können den Keller anschließend nicht mehr zu voll stellen und Sie müssen den Kram nicht wieder in den Keller herunterschleppen.

Ursachenforschung und Schäden ermitteln

Beleuchten Sie den Kellerraum mit starken Strahlern. Leuchten Sie an den Wänden entlang, ob Sie dort Schimmel oder Stockflecken finden können. Auch die Kellerdecke und den Boden sollten Sie bei dieser Prüfung nicht vergessen. Befallene Stellen sollten Sie mit einem roten dicken Kreidestift markieren, damit Sie diese Stellen später bei der Sanierung wiederfinden.

Hammer

Verputzte Kellerwände, Raumdecken und Kellerböden sollten zusätzlich vorsichtig mit einem Hammer abgeklopft werden. So entdecken Sie hohle oder lose Stellen hinter dem Putz. Dabei sollten Sie aber wirklich nur ganz leicht auf den Putz schlagen, um Stellen mit einem veränderten Klang zu finden. Hinter diesen hohlen Stellen befindet sich häufig ein Riss, der die Feuchtigkeit von der Außenseite her in den Keller leitet und dafür sorgt, dass die Wände sich komplett mit Feuchtigkeit vollsaugen.

Tipp: Finden Sie tatsächlich lose Putzstellen, können Sie diese natürlich gleich mit Ihrem Hammer vorsichtig abschlagen. Ein Zimmermannshammer, der auf der einen Seite spitz ist und auf der Rückseite über die übliche flache Platte verfügt, ist daher für diese Arbeiten ganz ideal.

Mit etwas Glück hat sich lediglich etwas Kleidung in eine verstecke Ecke des Kellers verlaufen und ist dort verschimmelt. In diesem Fall kann es tatsächlich schon ausreichen, diese Kleidung zu entfernen. Nicht ganz so schön, aber auch eine Möglichkeit sind eine tote Ratte oder ein Igel, der durch das Kellerfenster hineingefallen ist. Diese Tiere verkriechen sich in der hintersten dunklen Ecke und verenden dort. Der Gestank ist dabei durch die Mischung mit dem normalen muffigen Kellergeruch besonders unangenehm, aber leicht zu beseitigen.

Bauschäden und Schimmel beseitigen

Risse oder Putzschäden sollten dringend fachgerecht beseitigt werden. Gravierende Risse im Mauerwerk sollten Sie aber möglichst auch von außen überprüfen und abdichten. Je nach Größe der Beschädigungen kann es sein, dass der Keller von außen richtig saniert werden muss. Ist das nicht möglich, wird von Fachleuten meistens die Injektionstechnik empfohlen, bei der in regelmäßigen Abständen ein spezielles Gel in die Wand gespritzt wird. Dieses Gel verhärtet sich in der Wand und wird zu einer Feuchtigkeitsbarriere, die das Nachziehen von Außenfeuchtigkeit verhindert.

Die Kellerdecke wird sehr häufig bei der Schadensanalyse vergessen. Sie ist zwar nicht die Ursache für einen feuchten Keller, lässt aber gern die unangenehmen Gerüche in die Wohnräume darüber aufsteigen. Wenn Sie schon eine solide Abdichtung und Sanierung des Kellers anstreben, sollte auch die Kellerdecke gut gedämmt werden. So verhindern Sie nicht nur die lästigen Gerüche, sondern ebenfalls den Verlust von Heizenergie.

Neben den Schäden in der Wand sollten Sie ein besonderes Augenmerk auf den Boden des Kellers richtigen. Im Haus selbst ist es zwar ganz in Ordnung PVC auf den Boden von Feuchträumen auszulegen. Doch in den Kellerräumen führt das PVC erst zu einer Belastung durch Schimmel. Unter dem PVC sammelt sich die Feuchtigkeit, die dann nicht nach oben hin abtrocknen kann. Daher findet hier Schimmel ein ideales Zuhause. Sind im Boden Risse vorhanden, können diese mit einer flexiblen Abdichtungsmasse beseitigt werden. Wenn bisher nur ein Lehmboden vorhanden ist, muss er ersetzt werden. Dazu müssen Sie den Lehmboden meistens aber erst ausheben.

Muffigen Geruch loswerden

In vielen Fällen sind die Gerüche im Keller zwar von einer gewissen Feuchtigkeit hervorgerufen worden. Bei einer genauen Besichtigung stellt sich aber kein größerer Schaden heraus. Dann gibt es einige einfache Kniffe, um den Keller etwas abzutrocknen und die Gerüche zu verbannen.

  • Essig
  • Ventilator
  • zusätzliche Lüftungen
  • Raumentfeuchter
Kellergeruch entfernen
Essig wirksam gegen Gerüche

Gründlich lüften sollten Sie immer dann, wenn es relativ kalt ist. In der kalten Luft ist weniger Feuchtigkeit enthalten. Zur Unterstützung ist ein Ventilator im Keller eine gute Lösung, da er eine eventuell fehlende Gegenlüftung mehr als ersetzt. Die handelsüblichen Raumentfeuchter sind lediglich eine kleine Hilfe, um Feuchtigkeit abzuziehen. Den typischen Kellergeruch werden Sie in diesen Fällen mit einigen Spritzern Essig los. Achten Sie aber darauf, nie zu viel Essig zu verteilen. Geben Sie Acht: Metallregale nicht damit besprühen, da diese dann sofort rosten. Die oben beschriebenen Problemstellen der ungebetenen Tiere oder schimmelige Kleidung sollten stärker und wiederholt mit Essig eingesprüht werden. Meist ist spätestens nach der dritten Anwendung kein Kellergeruch mehr zu ermitteln. Einige Hausfrauen empfehlen kleine Schälchen mit Essig im Keller. Doch dieser Essig verdunstet lediglich, ohne dabei die Kellergerüche mitzunehmen.

Entlüftung

Wenn Sie sich nicht ständig mit dem Kellergeruch befassen möchten und keine gravierenden Schäden vorliegen, dann kann Ihnen ein elektrischer Wandlüfter mit einer Zeitschaltung weiterhelfen. Diese kleinen Lüftungen kennen Sie aus innen liegenden Badezimmern, in denen sie meistens über die Lichtschalter gesteuert werden. Bei den meisten dieser Geräte muss lediglich ein kleines Rohr in die Wand eingearbeitet werden. Ein Heimwerker ist damit in wenigen Stunden fertig. Sie sollten ein Modell einbauen, bei dem die Zeit sehr flexibel eingestellt werden kann, da die verschiedenen Jahreszeiten eine unterschiedlich hohe Feuchtigkeit mit sich bringen. Wenn Sie einen Handwerker beauftragen, achten Sie darauf, dass dieser auch die elektrischen Anschlüsse legen darf. Sonst müssen Sie noch einen Elektriker extra anfordern.

  • Wandlüfter zwischen 30 und 50 Euro
  • Zeitschaltung für Wandlüfter zwischen 10 und 20 Euro
  • Handwerker, der den Einbau durchführt ab 15 Euro pro Stunde – Einbau etwa 2 Stunden
Belüftung Keller
Belüftung der Wände

Gerüche tilgen nach Schadensbeseitigung

Es bringt gar nichts, wenn Sie Flächen, die deutlich mit Schimmel befallen sind, lediglich mit einem Schimmelspray behandeln. Schimmelsporen dringen tief in den Putz und die Wände ein. Eine oberflächliche Behandlung kann da nur kurzzeitig einen Erfolg bringen. Wenn Sie schon die Mühe auf sich genommen haben, den Keller leer zu räumen, sollten Sie auch eine gründliche Beseitigung der Sporen anstreben.

Tipp: Im Haus ist Essig zwar immer ein gutes Hilfsmittel gegen lästigen Kellergeruch, allerdings ist es kein Allheilmittel, das Sie auf Dauer einsetzen sollten. Sie müssen wirklich erst die Ursachen ermitteln und entfernen, damit der Essig wirklich Sinn hat.

Wenn die Schäden durch eine Sanierung oder die Reparatur der undichten Stellen beseitigt wurden, muss normalerweise in den ersten Wochen noch sehr stark gelüftet werden. Die meisten Abdichtungsmittel enthalten selbst wieder einen hohen Anteil an Feuchtigkeit, die erst abtrocknen muss. Greifen Sie dabei auf den Ventilator zurück oder verwenden Sie sogar einen Heizlüfter, der mit warmer Luft die Feuchtigkeit noch besser herausbläst.

Keller richtig einräumen

Bringen Sie so wenig organische Materialien in einen Keller wie möglich. Ein unbeheizter Keller sollte nicht mit Holzmöbeln vollgestellt werden. Selbst wenn Metallregale leicht rosten können in einem Keller, entwickeln diese doch keine so unangenehmen Gerüche, wie die Holzregale. Außerdem kann sich in dem Metallregal kein Schimmel ansiedeln. In den Holzregalen finden Schimmelsporen ideale Lebensbedingungen. Viele lagern die Blumenkübel aus dem Garten im Winter im Keller ein. Das sollten Sie aber nur bei einem gut belüfteten Keller tun, da Sie sonst wieder zu viel Feuchtigkeit in den Keller tragen.

Tipp: Ein Kellerregal aus gebrannten Ziegeln und alten Fensterbänken aus Marmor oder Granit mag etwas umständlich zu errichten sein. Es hält aber auch den Schimmel auf Dauer fern. Ganz nebenbei ist ein derartiges Regal auch bei großen und schweren Vorräten unverwüstlich.

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