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Kaminanzünder selber machen – Lifehack: DIY-Grillanzünder

Kaminanzünder selber machen

Sind Sie es leid, für Grill- und Kaminanzünder einen Haufen Geld auszugeben und damit der Umwelt zu schaden? Dann zaubern Sie die Utensilien für den Sommer beziehungsweise Winter einfach selbst. Das geht viel leichter, als man im ersten Moment meinen würde. Lernen Sie mehrere DIY-Lösungen kennen, die günstig sind und Mutter Natur freuen!

Grill- und Kaminanzünder aus dem Handel sind häufig kleine (oder auch große) Chemiebomben. Oftmals setzen sie sich aus Erdölnebenprodukten wie Kerosin oder Petroleum zusammen. Das ist alles andere als umweltfreundlich. Deshalb empfiehlt es sich, die Anzünder selber herzustellen. Abgesehen davon, dass der Aufwand dafür überschaubar ist, spart man dabei auch noch Geld. Die meisten Varianten kosten so gut wie gar nichts, außer ein wenig Zeit in der schönen Natur. Wir stellen Ihnen verschiedene Möglichkeiten vor, Grill- und Kaminanzünder in Eigenregie zu kreieren, die ein loderndes Feuer entfachen.

Talu Video-Tipp

3 Ideen für Kaminanzünder

Sägespäne

Zunächst möchten wir Ihnen den Klassiker unter den DIY-Kaminanzündern vorstellen. Sie brauchen dafür nur wenige Materialien, die Sie weitestgehend im Baumarkt äußerst preiswert erwerben können.

Benötigte Utensilien:

  • Sägespäne
  • Wachsreste
  • Auflaufform
  • Messer
  • Topf mit Wasser
  • tiefe Pfanne
  • Einweghandschuhe

Sägespäne

Anleitung:

1. Schritt: Füllen Sie die Auflaufform komplett mit Sägespänen.

2. Schritt: Bringen Sie Wachsreste in einem Wasserbad auf dem Herd zum Schmelzen. Über den Topf mit kochendem Wasser halten Sie eine möglichst tiefe Pfanne mit den Wachsstücken darin. So wird das Wachs nach und nach flüssig.

Tipp: Aus Sicherheitsgründen sollten Sie das Wachs nicht direkt erhitzen, sondern sich wie erwähnt mit einem Wasserbad behelfen. Verwenden Sie möglichst viel Wachs!

3. Schritt: Gießen Sie rund zwei Drittel des heißen, flüssigen Wachses über die Sägespäne. Achten Sie auf eine gleichmäßige Verteilung.

4. Schritt: Streifen Sie Einweghandschuhe aus Latex oder Vinyl (je nach Verträglichkeit) über und verkneten die Sägespäne gründlich mit dem Wachs.

5. Schritt: Bringen Sie das inzwischen vermutlich wieder fest gewordene restliche Wachs in der Pfanne erneut zum Schmelzen und verteilen es wiederum über die Sägespäne-Wachs-Mischung.

6. Schritt: Verdichten Sie die Masse sorgfältig mit Ihren Händen (Handschuhe nicht vergessen), sodass keine Löcher oder undichten Stellen zu sehen sind.

7. Schritt: Lassen Sie Ihr Werk mindestens 24 Stunden abkühlen und trocknen.

Tipp: Die Masse muss wirklich komplett trocken sein, um in der Folge als effizienter Kaminanzünder dienen zu können.

8. Schritt: Schneiden Sie mit einem scharfen Messer ein kleines Stück aus der festen Mischung heraus.

Schon ist der Kaminanzünder fertig. Er brennt circa zehn Minuten lang. Selbst ein großes Lagerfeuer lässt sich mit dem Stück entfachen.

Tipp: Die übrige Masse in der Auflaufform bewahren Sie daraufhin am besten an einem luftigen und trockenen Ort auf. So stellen Sie sicher, dass die praktischen Kaminanzünder jederzeit einsatzbereit sind, wenn sie benötigt werden.

Tannenzapfen und Reisig

Die zweite und dritte Anleitung unseres Ratgebers führen Sie geradewegs in die Natur. Dort finden Sie die grundlegenden Materialien, die Sie zur Herstellung Ihres Kaminanzünders brauchen. Und die übrigen Dinge haben Sie vielleicht schon zuhause vorrätig.

Utensilien:

  • Tannenzapfen
  • Reisig
  • Baumwollgarn
  • Gartenmesser
  • Schere

Zapfen

Tipp: Tannenzapfen sind sehr trocken. Zudem enthalten sie brennbare Harze. Diese Eigenschaften sorgen für ein rasches und besonders heißes Feuer.

Anleitung:

1. Schritt: Bringen Sie die Reisigzweige auf eine einheitliche Länge. Dazu verwenden Sie ein Gartenmesser.

Tipp: Die Zweige sollten so lang sein, dass sie ungefähr zwei Drittel des Zapfens bedecken.

Wichtig: Beachten Sie, dass die Zweige komplett trocken sein müssen. Warten Sie also gegebenenfalls noch einige Tage, bis Sie Ihren Kaminanzünder herstellen, und bewahren Sie den Reisig derweil an einem trockenen und luftigen Ort auf.

2. Schritt: Ordnen Sie die Reisigzweige um den Zapfen herum an.

3. Schritt: Umwickeln Sie das „Paket“ mit Baumwollgarn. Nur nicht zu sparsam sein, schließlich möchten Sie einen stabilen Kaminanzünder fertigen.

4. Schritt: Ist das Ganze ordentlich fest, schneiden Sie das Garn mit der Schere ab und fixieren das Ende energisch in den Stoffreihen.

Das war’s auch schon – der umweltfreundliche Anzünder ist fertig und sofort einsatzbereit.

Zapfen und Sägespäne

Für unsere dritte Idee brauchen Sie wiederum einen Tannenzapfen, aber keinen Reisig. Stattdessen sind „Zutaten“ aus der ersten Anleitung gefragt: Sägespäne und Wachs. Hinzu kommen noch Materialien, die Sie garantiert besitzen.

Benötigte Utensilien:

  • Tannenzapfen
  • Sägespäne
  • Wachsreste
  • Papprolle (z.B. von Klopapier)
  • festes Papier
  • Topf mit Wasser
  • tiefe Pfanne

Anleitung:

1. Schritt: Knüllen Sie festes Papier zusammen.

2. Schritt: Stecken Sie das zerknüllte Papier in ein Ende der Papprolle, sodass die eine Seite fest verschlossen ist.

3. Schritt: Füllen Sie die Papprolle über die offene Seite zu einem Drittel mit Sägespänen.

4. Schritt: Stecken Sie den Tannenzapfen hinein.

Kaminanzünder selber machen

5. Schritt: Bringen Sie Wachsreste zum Schmelzen (mittels Wasserbad, siehe Anleitung 1).

6. Schritt: Gießen Sie das flüssige Wachs durch den Zapfen ins Innere der Papprolle. Trocknen lassen.

Kaminanzünder selber machen

Und schon ist auch dieser Kaminanzünder fertig. Er empfiehlt sich vor allem für große Kamine, in denen beachtliche Holzscheite verfeuert werden. Der Anzünder ist in der Lage, ein riesiges Feuer zu entfachen. Auch Braunkohle können Sie auf diese Weise direkt anzünden.

DIY-Kaminanzünder

Grillanzünder selber machen

Bei einem Grillanzünder sind im Vergleich zum Kaminanzünder noch ein paar weitere Punkte zu beachten. Im Wesentlichen kommt es darauf an, dass die verwendeten Materialien

a) keinen starken Eigenduft mitbringen und
b) kein Aroma an die Holzkohle abgeben (Ausnahme: Nussschalen, siehe Idee 2 weiter unten).

Ansonsten würden Ihre gegrillten Köstlichkeiten nicht mehr so schmecken, wie sie schmecken sollten.

Daraus ergibt sich, dass etwa Wachs und (bedrucktes) Papier ungeeignete „Zutaten“ für den Grillanzünder sind. Auch Tannenzapfen sollten Sie in diesem Zusammenhang buchstäblich mit Vorsicht genießen. Nur wenn sie nicht zu starke Anhaftungen von Harz haben, kommen sie in Frage. Ob dies der Fall ist oder nicht, lässt sich als Laie aber leider kaum herausfinden. Somit sind Sie besser beraten, auf Zapfen zu verzichten, wenn Sie einen Grillanzünder herstellen möchten – es sei denn, der veränderte Geschmack macht Ihnen nichts aus. Wir haben in jedem Fall zwei Alternativen für Sie, die Sie bedenkenlos umsetzen können.

Holzstäbchen und Holzwolle

Unsere erste Idee für einen Grillanzünder ist absolut geruchsneutral. Das heißt, die Zutaten verändern den Geschmack der gegrillten Speisen in keiner Form.

Das brauchen Sie:

  • Stäbchen aus sehr trockenem Holz (z.B. Tanne oder Fichte)
  • Holzwolle
  • Hanf- oder Sisalschnüre
  • Schere
  • Gartenmesser
Holzwolle
Holzwolle

Info: Holzwolle hat die Eigenschaft, Holzkohle optimal zu entzünden. Sie brennt sehr gut – allerdings auch schnell ab. Deshalb brauchen Sie ergänzend besonders trockenes Holz und auch die Hanf- oder Sisalschnüre. Dies sind wichtige Elemente, ansonsten funktioniert die Sache nicht wie gewünscht.

Anleitung:

1. Schritt: Nehmen Sie drei Stäbchen aus sehr trockenem Holz zur Hand.

Tipp: Gegebenenfalls schneiden Sie das Tannen- oder Fichtenholz (empfohlene Hölzer) mit einem scharfen Gartenmesser so zurecht, dass Sie drei feine Stäbchen erhalten.

2. Schritt: Wickeln Sie die Holzwolle zwischen die drei Stäbe und um sie herum. Gehen Sie dabei ruhig etwas verschwenderisch zu Werke, schließlich soll ein ordentliches Feuer entstehen.

3. Schritt: Zuletzt binden Sie das Ganze mit einer Schnur aus Sisal oder Hanf zusammen.
Der erste Grillanzünder ist schon fertig. Nun kreieren Sie zwei weitere Pakete. Zu dritt schaffen es die Anzünder, mehrere Kilogramm Holzkohle zum Glühen zu bringen.

Nussschalen

Nun kommt die große Ausnahme zu den Voraussetzungen, die wir ganz zu Beginn des Abschnitts über Grillanzünder nannten. Durch die Verwendung von Nussschalen wird das Aroma der gegrillten Speisen nämlich durchaus verändert – allerdings im positiven Sinne. Zur traditionellen Würzigkeit gesellt sich bei dieser Methode noch eine feine nussige Note, die süß bis herb ausfallen kann, je nachdem, welche Schalen Sie verwenden.

Das brauchen Sie:

  • Nussschalen (z.B. Haselnuss, Walnuss oder Kokosnuss)
  • Sägespäne
  • zwei 10 bis 15 cm dicke Platten (Durchmesser ca. 5 cm) aus trockenem Holz (z.B. Fichte oder Tanne)
  • Holzwolle
  • Sisal- oder Hanfschnüre
  • Holzbohrer
  • Dechsel
  • Holzraspel
  • Hammer

Walnüsse als Grillanzünder

Anleitung:

1. Schritt: Nehmen Sie eine der dicken Platten aus trockenem Holz zur Hand und höhlen diese etwa fünf Zentimeter tief aus. Dabei helfen Ihnen Holzbohrer, Dechsel und Holzraspel. Die Arbeit muss nicht akkurat werden. Wichtig ist nur, dass in der Holzplatte ein Hohlraum entsteht, in dem Sie später die Nussschalen und Sägespäne unterbringen können.

2. Schritt: Brechen Sie die Nussschalen mit einem Hammer klein. Verwenden Sie ruhig viele Schalen.

3. Schritt: Geben Sie die „zerhackten“ Schalen in die „Holzhöhle“.

4. Schritt: Fügen Sie Sägespäne zu den Schalenbröseln, bis die Höhle voll ist. Mischen Sie die Zutaten mit den Händen ein bisschen ineinander.

Tipp: Tragen Sie dicke Handschuhe dabei, um sich nicht am Holz zu verletzen.

5. Schritt: Geben Sie die zweite, unversehrte Holzplatte auf die erste.

6. Schritt: Umwickeln Sie die Platten großzügig mit Holzwolle sowie einer Hanf- oder Sisalschnur. Binden Sie das Ganze zuletzt ordentlich fest.

Fertig ist der aromatisierende Grillanzünder. Am besten verwenden Sie zwei Pakete pro Ladung Holzkohle.

Hinweis: Nussschalen brennen sehr gut und sauber, sie erzeugen eine kräftige und lange Glut. Zudem ist das Aroma, das sie abgeben, zwar schmeckbar, aber nicht übertrieben.

Vorteile

… selbst gemachter Grill- und Kaminanzünder

Sie können nun aus verschiedenen Varianten wählen und Ihre eigenen Grill- und Kaminanzünder herstellen. Am Ende dieses Beitrags möchten wir Ihnen noch einmal verdeutlichen, weshalb die DIY-Varianten rundum sinnvoll sind. Hier die vielen Vorteile im Überblick:

+ natürliche Materialien statt „Chemiebomben“
+ umweltfreundlich statt umweltschädlich
+ nahezu kostenlos statt sündhaft teuer
+ enorme Kreativität statt purer Bequemlichkeit
+ intensive Glut statt kurzem Feuer

Der letzte Punkt ist gleichzeitig einer der wichtigsten. Tatsächlich brennen die selber hergestellten Grill- und Kaminanzünder stärker und länger als die Fertigprodukte aus dem Handel. Dies steigert die Effizienz und wirkt sich wiederum positiv auf die Umwelt aus. Sie sehen also, es spricht alles dafür, die Anzünder im DIY-Modus zu fertigen!

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