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Hustensaft-Rezept: Zwiebelsaft selber machen

Zwiebelsaft

Was tut man nicht alles, um den leidigen Husten endlich loszuwerden. Eine etwas gewöhnungsbedürftige, doch mindestens genauso wirksame Methode gegen das Symptom ist die Einnahme von Zwiebelsaft. Diesen können Sie ohne großen Aufwand selber zubereiten. Wir zeigen Ihnen, wie Ihnen die Herstellung der natürlichen Medizin, die sowohl gegen den schleimigen als auch gegen den trockenen Husten hilft, gelingt!

Hat Sie mal wieder eine Erkältung erwischt? Oder sind Sie Raucher und wollen etwas gegen Ihren Reizhusten tun? In beiden Fällen kann ein Zwiebelsaft helfen. Während er bei einer Erkältung natürlich nur ein vorübergehendes Hilfsmittel darstellt (und damit der für viele Menschen unangenehme Geschmack leichter zu überwinden ist), sollten Nikotinkonsumenten, die sich nicht von ihren Zigaretten trennen wollen, darüber nachdenken, den Hustensaft regelmäßig über einen längeren Zeitraum hinweg einzunehmen. Wie dem auch sei: Zunächst einmal brauchen Sie ein geeignetes Rezept, um die Zwiebeltinktur herstellen zu können. Unser Ratgeber beinhaltet mehrere Vorschläge – suchen Sie sich einfach Ihren Favoriten aus und testen Sie die Wirkung!

Talu Video-Tipp

Die verschiedenen Varianten

In Bezug auf die Herstellung eines Zwiebelhustensaftes gibt es viele Varianten – bei manchen wird mit extra viel Honig oder Zucker operiert, andere verwenden die süße Zutat eher sparsam und setzen dafür zusätzlich Wasser ein. Wir haben die gängigsten Methoden zur Zubereitung des geruchs-, geschmacks- und wirkungsintensiven Saftes herausgesucht, um sie Ihnen nun der Reihe nach vorzustellen.

Hustensaft
Hustensaft aus Zwiebeln

Variante 1: Zwiebelsaft – ohne Hitze

Zunächst wollen wir Ihnen den Klassiker unter den Zwiebelhustensäften näherbringen. Zur Herstellung des Zwiebelsaftkonzentrats brauchen Sie nur Zutaten, die Sie in der Regel zuhause vorrätig haben. Hier das einfach umsetzbare Rezept:

Das brauchen Sie:

  • 1 mittelgroße bis große Zwiebel
  • 250 Gramm Kandiszucker oder 10 EL Honig
  • Sieb (optional)
  • sauberes Glas mit Deckel (optional)

So gehen Sie vor:

Schritt-1: Nehmen Sie eine mittelgroße bis große Zwiebel zur Hand. Diese anschließend schälen und in kleine Würfel schneiden.Zwiebel schneiden

Schritt-2: Geben Sie zu den Zwiebelwürfelchen 250 Gramm Kandiszucker oder zehn Esslöffel Honig.

Hinweis: Ein Esslöffel Honig entspricht circa 25 Gramm.

Schritt-3: Verrühren Sie die Zwiebelstücke und den Zucker oder Honig sorgfältig miteinander. Nach diesem Schritt sollten alle Zwiebelstückchen mit der Süße „einbalsamiert“ sein.

Zwiebel Kandiszucker
Zwiebel mit Kandiszucker

Schritt-4: Decken Sie die Schale oder den Topf (je nachdem, was Sie verwenden) ab.

Schritt-5: Nun heißt es abwarten – und am besten auch Tee trinken. Schließlich trägt auch Kräutertee zur Genesung bei. Doch das ist ein anderes Thema. Zurück zum Eigentlichen: Circa ein bis zwei Stunden sollten Sie ausharren. In der Zeit wird die Masse flüssig – das Zwiebelsaftkonzentrat bildet sich.Tee bei Husten

Schritt-6: Geschehen? Dann haben Sie zwei Möglichkeiten, fortzufahren: Entweder, Sie belassen das Ganze so, wie es ist, oder Sie gießen das Konzentrat unter Zuhilfenahme eines Siebes in einen Glasbehälter.

Tipps:

  • Entscheiden Sie sich für die erste Version, löffeln Sie bei der Einnahme des Saftes immer nur den flüssigen Bereich heraus. Die Stückchen bleiben, wo sie sind.
  • Soll es doch die abseihende Methode sein? Als Behälter kommt beispielsweise ein altes, ausgewaschenes Konfitüren-, Nutella- oder Honigglas in Frage. Wichtig ist, dass es einen passenden Deckel hat, damit es geschlossen werden kann.

Variante 2: Zwiebelsaft – mit Hitze

Die zweite Variante, die wir Ihnen vorstellen wollen, funktioniert ähnlich wie die erste Methode. Allerdings wird bei diesem Rezept auch der Herd einbezogen, um die Zwiebel-Honig- oder Zwiebel-Kandiszucker-Mischung zu erhitzen, bevor sie in den Kühlschrank wandert.

Das brauchen Sie:

  • 1 Zwiebel
  • 250 Gramm Kandiszucker oder 10 EL Honig
  • Sieb
  • sauberes Glas mit Deckel

So gehen Sie vor:

Schritt-1: Schälen und schneiden Sie eine Zwiebel in Würfel.Zwiebel schälen

Schritt-2: Geben Sie zu den Zwiebelwürfeln 250 Gramm Kandiszucker oder zehn Esslöffel Honig.

Schritt-3: Mischen Sie die Zwiebelwürfel und den Zucker oder Honig sorgfältig ineinander. Wie bei Variante 1 sollten die Würfel danach gut von der Süße bedeckt sein.

Schritt-4: Kochen Sie die Mischung auf – allerdings nur bei schwacher Hitze und sehr kurz, nicht länger als fünf Minuten.Zwiebelsaft erhitzen

Schritt-5: Nehmen Sie das Gemisch von der Herdplatte und lassen Sie es eine Weile stehen, bis es nicht mehr allzu heiß ist.

Hinweis: In (zu) heißem Zustand könnte der Mix den Glasbehälter zum Platzen bringen.

Schritt-6: Seihen Sie den Sud durch ein Sieb in ein sauberes Glas ab.

Schritt-7: Schließen Sie das gefüllte Glas mit dem Deckel.

Variante 3: Verdünnter Zwiebelsaft

Um weder die Zwiebeln noch die Süße (zu) stark in den Vordergrund zu stellen, können Sie Ihren Hustensaft auch mit etwas Wasser verdünnen. Damit die Vorteile des Zwiebelsaftes dennoch wie gewünscht zum Tragen kommen, sollten Sie in diesem Fall mehr als nur eine Zwiebel verwenden.

Das brauchen Sie:

  • 2 bis 3 große bis mittelgroße Zwiebeln
  • 8 bis 12 EL Honig oder Krümelkandis
  • etwas Wasser
  • sauberes Glas mit Deckel

So gehen Sie vor:

Schritt-1: Nehmen Sie zwei bis drei mittelgroße Zwiebeln zur Hand. Schälen und in kleine Würfelchen hacken.Zwiebelwürfel

Schritt-2: Geben Sie die klein gehackten Zwiebeln in einen Kochtopf.

Schritt-3: Fügen Sie acht bis zwölf Esslöffel Honig oder Krümelkandis hinzu.

Schritt-4: Mischen Sie die Zwiebelstückchen und die verwendete Süße gut ineinander.

Schritt-5: Kochen Sie die Mischung circa fünf Minuten auf.

Schritt-6: Lassen Sie das Ganze ein wenig auskühlen.

Schritt-7: Seihen Sie den entstandenen Sud durch ein Sieb in ein sauberes Glas ab.Zwiebelsaft abseihen

Schritt-8: Gießen Sie ein wenig Wasser zur Zwiebel-Honig- beziehungsweise Zwiebel-Kandis-Mischung, um diese zu verdünnen. Bezüglich der Wassermenge haben wir bewusst keine genaue Vorgabe gemacht. Zum einen hängt sie von der Größe des Gefäßes ab. Und zum anderen sollten Sie hier einfach nach Gefühl sowie bestem Wissen und Gewissen vorgehen: Wollen Sie die Mischung eher wässrig oder schon noch einigermaßen konzentriert?

Tipp: Konzentrierter Zwiebelsaft ist natürlich wirksamer als eine stark verdünnte Variante. Letztere schmeckt allerdings weniger „eindrücklich“, um es milde zu formulieren.

Schritt-9: Verschließen Sie das Glas mit dem Deckel.

Schritt-10: Schütteln Sie das Glas mehrere Male kräftig durch.Zwiebelsaft mit Wasser verdünnen

Schritt-11: Stellen Sie Ihren selbst kreierten Zwiebelhustensaft in den Kühlschrank.

Schritt-12: Nach ein bis zwei Stunden können Sie den ersten Teelöffel probieren.

Wichtige Hinweise

WICHTIG: In den Weiten des Internets kursieren diverse Rezepte, die „empfehlen“, Wasser schon VOR dem Aufkochen der Zwiebel-Honig- oder Zwiebel-Kandis-Mischung zuzugeben. Dies sollten Sie jedoch NICHT tun. Das hustenlösende Zwiebelsaftkonzentrat erhalten Sie nämlich nur ohne Wasser. Fügen Sie es frühzeitig hinzu, macht es die hygroskopische Eigenschaft des Zuckers zunichte.Honig

Für alle Physik- und Chemie-Laien: Unter Hygroskopie versteht man die Eigenschaft von bestimmten Stoffen, Feuchtigkeit aus der Umgebung zu binden. In unserem Fall bindet der Zucker also den wirksamen Zwiebelsaft. Übrigens: Auch Honig ist hygroskopisch. Deshalb spielt es dahingehend keine Rolle, ob Sie das eine oder andere Süßungsmittel nutzen. Alles in allem gilt Honig jedoch als die gesündere Alternative.

Nach der Gewinnung des Zwiebelsaftkonzentrats können Sie Ihr Gemisch auf Wunsch mit Wasser verdünnen – wie in der Anleitung beschrieben. Nur dürfen Sie es eben niemals zur grundlegenden Herstellung verwenden, wenn Sie die Wirksamkeit des Mittels gegen Husten nicht zerstören wollen.

Anwendungstipps und Informationen

Der Zwiebelhustensaft Ihrer Wahl ist fertig zubereitet. Dann stellen sich noch die Fragen nach der genauen Anwendung und der Wirkungsweise der Tinktur. Kommen wir zunächst zu den Anwendungstipps, die sich auf alle vorgestellten Zwiebelsaft-Varianten beziehen:

  • Nehmen Sie ein- bis dreimal pro Tag jeweils einen Teelöffel des Hustensaftes ein.
  • Bewahren Sie den Zwiebelsaft abgedeckt beziehungsweise in einem geschlossenen Behälter im Kühlschrank auf. Dort ist er circa zwei Tage
  • Sollten Sie nach diesen zwei Tagen immer noch Beschwerden haben, bereiten Sie sich am besten eine frische Mischung zu.
  • Natürlich ist der Geschmack ziemlich gewöhnungsbedürftig. Allerdings sollte Sie die Aussicht auf Besserung motivieren. Und manche Menschen finden den Zwiebelhustensaft sogar lecker. Vielleicht gehören Sie ja auch dazu!

Woran aber liegt es nun, dass ausgerechnet der Zwiebelsaft so effektiv hustenlindernd wirkt? Als Gründe gelten die in Zwiebeln enthaltenen ätherischen Öle, schwefelhaltigen Verbindungen und Flavonoide – das sind sekundäre Pflanzenstoffe. Sie töten die Keime ab und hemmen Entzündungen. Bei einer derartigen Kraft kommen wir nicht umhin, die Zwiebel am Ende dieses Ratgebers noch kurz zu porträtieren.

Zwiebel im Kurzporträt

Die Zwiebel gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Schon vor mehr als 5.000 Jahren soll sie in China angebaut worden sein. Fungierte sie im Altertum bereits als beliebte Gewürz- und Gemüsepflanze, so gelang ihr im alten Ägypten vollends der Durchbruch: Die Ägypter vermuteten sogar, das scharfe Zwiebelaroma könne den Toten wieder Leben einhauchen. Kein Wunder, dass in einigen Pharaonengräbern Zwiebelreste gefunden wurden…Weltkarte Zwiebel

Quellen aus dem antiken Griechenland verraten uns, dass die Zwiebel schon damals als Heilpflanze zum Einsatz kam, etwa zur natürlichen Blutverdünnung. Die römischen Gladiatoren nutzten den Zwiebelsaft, um ihre Gliedmaßen einzureiben und auf diese Art ihre Muskeln zu stärken. Schließlich stellte der berühmte Arzt Paracelsus im 16. Jahrhundert fest, dass eine Zwiebel so viel wert ist wie eine komplette Apotheke. Dass er damit nicht völlig falsch lag, konnte die moderne Forschung längst bestätigen.

Zwiebeln sind reich an wichtigen Vitalstoffen. Sie enthalten die Vitamine B6, B7 und C sowie Kalium und Schwefel. Als traditionelles Hausmittel kommen sie nicht nur zur Linderung von Husten zum Einsatz, sondern auch zur Behandlung von Insektenstichen, Narben oder Ohrenschmerzen. Darüber hinaus weisen mehrere Studien nach, dass Zwiebeln das Krebsrisiko senken, vor Herzinfarkten schützen und Diabetikern zugutekommen – immer vorausgesetzt, das Gemüse wird regelmäßig verzehrt.

In diesem Sinne: Sollten Sie zu den Menschen zählen, die Zwiebeln nicht besonders schätzen, ist es spätestens nach diesen Informationen vielleicht an der Zeit, Ihre Einstellung zu überdenken. 😉

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