Holzunterstand bauen – Kaminholzunterstand in 5 Schritten
Viele Hausbesitzer setzen heute auf die Gemütlichkeit eines Kaminofens. Der Ofen bietet neben der heimeligen Atmosphäre gleichzeitig auch noch eine enorme Einsparung bei den Heizkosten. Besonders wichtig ist aber eine trockene und dennoch luftige Lagerung des Holzes. Wie Sie einen praktischen Holzunterstand selber bauen, wollen wir Ihnen hier zeigen.
Während die Heizkosten letzten Endes doch immer weiter steigen, sinken die Kosten für einen neuen Schornstein aus Edelstahl. Auch die Kaminöfen für das Wohnzimmer sind teilweise sehr günstig. Dabei sehen die Öfen sogar gut in den Wohnräumen aus. So schlagen Sie mit einem Kaminofen zwei Fliegen mit einer Klappe. Allerdings gibt es einen Haken, denn Stauraum ist heutzutage knapp und das Holz muss zwei Jahre an einem überdachten Platz trocken und luftig gelagert werden. Der Vorrat für zwei Jahre nimmt viel Platz ein. Daher zeigen wir in der Anleitung einen Kaminholzunterstand, den Sie in der Größe an Ihre Bedürfnisse anpassen können.
Inhalte
Material und Vorbereitung
Dieses Material benötigen Sie (je nach Bauweise):
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Spaten
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Schubkarre
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Wasserwaage
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Säge
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Bohrmaschine
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Maulschlüssel
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Ratsche und Bits
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Hammer
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Schraubendreher
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Richtschnur
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Vorschlaghammer
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Anschlagwinkel
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Pinsel
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Zollstock
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Bleistift
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Balken / Pfosten
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Latten
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Bretter
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Kies / Schotter
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Rasengittersteine
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Bodenhülsen / Punktfundament
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Winkelverbinder
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Wellpappe / Dacheindeckung
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Schauben
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Bolzen
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Nägel
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Regentonne
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dünne Kette
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Holzschutzlasur
Grund für einen Kaminholzunterstand – trockenes Holz
Damit Ihr Schornsteinfeger die Brennstätte abnimmt, schaut er sich nicht nur den Ofen und den Schornstein genau an, sondern von Zeit zu Zeit auch Ihren Holzvorrat. Er prüft, ob Sie wirklich nur reines Holz verbrennen und nicht irgendwelche Spanplatten oder beschichtete und lackierte Hölzer. Außerdem prüft der Schornsteinfeger mit einem kleinen Messgerät die Restfeuchte im Holz. Die Restfeuchte sollte höchstens noch 20 Prozent betragen, damit Sie das Holz sauber verheizen können.
Tipp: Schaffen Sie sich ein kleines Messgerät an, mit dem Sie die Restfeuchte im Holz selbst prüfen können. Diese Geräte sind nur wenig größer als ein Feuerzeug und verraten Ihnen bei Bedarf auch die Restfeuchte in einer Wand. Ab etwa zehn Euro finden Sie derartige Restfeuchtemessgeräte in jedem Baumarkt.
Ausrichtung des Unterstands und Gestaltung
Damit das Holz richtig durchtrocknen kann und die zulässige Restfeuchte erreicht, ist es wichtig, dass es nicht in einem geschlossenen Schuppen gelagert wird, sondern in einem teilweise offenen Kaminholzunterstand. Daher sollten die Seiten des Unterstands nicht komplett geschlossen sein. In Deutschland kommt das Wetter meist eher aus Westen. Darum sollte an dieser Seite das etwas heruntergezogene Dach mit der Dachrinne platziert werden. So verhindern Sie ständige Feuchtigkeit durch Schlagregen. Eine südöstliche Ausrichtung der offenen Seite wäre ideal. Wandert die Sonne den Tag über von Ost nach West, wird das Holz relativ schnell trocken und brennbar.
Kosten und Preise für die Materialien?
Es gibt fertige Bausätze im Handel für Ihren Kaminunterstand. Doch die günstigen Bausätze setzen auf eher minderwertiges Holz. Die qualitativ hochwertigen Holzlagerstätten sind aber preislich recht hoch, dann ist die Einsparung durch das Feuerholz für viele Jahre bereits aufgebraucht. Günstiger geht es, wenn Sie den Kaminholzunterstand selbst bauen und planen. So können Sie die Größe optimal an Ihre Bedürfnisse und die Holzmengen anpassen. Auch die Dachplatten lassen sich dann farblich an die Eindeckung des Hauses anpassen. So wird der Unterstand eine runde Sache, die auch optisch viel Freude bereitet.
Hier einige Beispiel-Preise für verschiedene Materialien:
- Bodenhülsen / Einschlaghülsen Stück je nach Größe zwischen 2 und 5 Euro
- alternativ Bodenhülsen zum Eindrehen 4 Stück etwa 70 Euro
- senkrechte Ständer gehobelt und imprägniert 240 x 9 x 9 cm – ab etwa 10 Euro
- waagerechte Balken / Latten 240 x 7 x 3,5 cm – Stück ab 2,50 Euro
- Bretter für Seiten und Rückwand – 300 x 10 x 2 cm – Stück etwa 2,50 Euro
- asbestfreie Wellplatten 92 x 160 cm – etwa 20 Euro
Tipp: Einfach mal regional nach einer Sägemühle recherchieren. Oftmals gibt es das Holz dort deutlich günstiger als im Baumarkt. Auch eine Recherche im Internet, bspw. für die Einschlaghülsen, lohnt sich ab einer höheren Stückzahl.
Alternatives Material bedenken
Ebenfalls sollten Sie sich überlegen, welches Holz Sie verwenden wollen. Möchten Sie gehobelte Bretter, sind diese natürlich etwas teurer. Oder möchten Sie einen natürlich wirkenden Unterstand bauen, dann sollten Sie sich über den sogenannten Westernzaun informieren. Dieser besteht aus Schwartenbrettern (unbehandelt) und besitzt einen eigenen Charme, der auch nach vielen Jahren erhalten bleibt. Großer Vorteil die Bretter müssen durch ihre Natur-Optik nicht lasiert oder anderweitig behandelt werden (können aber).
Paletten – günstiger Unterstand
Eine besonders günstige Alternative sind Paletten für Boden und Seitenwände des Unterstands. Wenn Sie eine Möglichkeit haben, bei einer Spedition gebrauchte Paletten zu bekommen, die wenig oder gar nichts kosten, haben Sie einen großen Teil Ihres Unterstands beinahe schon fertig.
Optimal ist auch der Luftzug, der durch die Bretter der Paletten zieht und das Holz trocknet. Zusätzlich benötigen Sie bei Paletten wesentlich weniger stabiles Holz für die Konstruktion, denn die Paletten an sich sorgen bereits für die Stabilität.
Holzstapelhalter – Baumarkt
Im Baumarkt gibt es praktische Holzstapelhalter, in die einfach Latten eingeschoben werden. So praktisch diese Stapelhilfen auch sein mögen, für den dauerhaften Einsatz sind sie nicht geeignet. Sie benötigen schließlich immer noch eine Überdachung, die den Regen abhält. Die ist meist mit diesen Stapelhilfen nur schwer zu realisieren. Wenn die Holzstapel in diesen Halterungen schlecht gepackt sind, fallen sie zudem bei starkem Wind gern um. So sind diese Holzstapelhalter nur etwas für ein Zwischenregal direkt an der Hauswand, das lediglich kurzfristig die gerade benötigen Holzmengen aufnimmt.
Anleitung: Kaminholzunterstand bauen
Die Größe des Kaminholzunterstands können Sie selber relativ frei planen. Beachten Sie aber, dass ein sehr breiter Unterstand eventuell einen weiteren Pfosten jeweils in der Mitte erfordert. Wenn Sie bereits eine Bedachung ausgewählt haben, sollten Sie den Unterstand in der Größe an die verfügbaren Plattengrößen anpassen. Es wäre doch schade, wenn Sie wegen 20 Zentimetern, zusätzlich noch eine weitere Dachplatte kaufen müssten. Vergessen Sie bei diesen Berechnungen nicht die erforderliche Überlappung der Platten. Falls Sie jedoch ein Holzdach mit Brettern auslegen, dann spielt dies keine Rolle.
Ebenfalls sollten Sie bei Planung der Größe beachten, welchen Untergrund Sie verwenden möchten. Falls Sie vorhaben das Holz auf Paletten zu stapeln, sollten Sie bedenken, dass es auch hier unterschiedliche Größen gibt. – Bitte vorher informieren, wo Sie die Holpaletten her bekommen und welche Maße diese haben. Verwenden Sie einen Untergrund aus Kies und Rasengittersteinen, dann ist dies irrelevant.
Tipp: Wenn Sie Holz für mehrere Jahre unterbringen wollen, sollten Sie entweder mehrere Unterstände bauen, oder den neuen Unterstand in verschiedene Bereiche einteilen können. Sie müssten sonst immer das noch nasse Holz nach hinten räumen und umgekehrt. Dabei kommen nicht nur die unterschiedlich lang gelagerten Vorräte durcheinander, es wäre auch viel Arbeit und ein ständiges Ärgernis beim Holzholen.
Schritt 1 – Fundament/Basis
Je nach Größe Ihres Holzunterstands reicht es häufig aus, Bodeneinschlagshülsen für die vier oder mehr aufrechten Pfosten Ihres Unterstands einzuschlagen. Dazu verwenden Sie zunächst vier Holzpflöcke oder Eisenstangen, die Sie in Ihrem Garten ausrichten. Prüfen Sie dann mit einer Richtschnur, ob die Pflöcke in einer Linie stehen.
Tipp: Bauen Sie einen größeren Unterstand, können Sie selbst praktische Punktfundamente gießen. Dazu benötigen Sie pro Punktfundament einen alten Eimer und einen Balkenschuh. Der Eimer wird dann mit einer Zementmischung aufgefüllt und der Balkenschuh darin eingedrückt. Nach dem Austrocknen werden diese Punktfundamente genauso wie fertig gekaufte Betonpunktfundamente eingegraben.
Dann können Sie an der Stelle der Pflöcke die Bodeneinschlagshülsen in die Erde schlagen. Das gelingt mit einem kurzen Stück Pfosten, das von der Länge her an Ihre Körpergröße angepasst ist. Dieses wird auf die Bodenhülse aufgesetzt und mit dem Vorschlaghammer in die Erde geschlagen. Achten sie darauf, die Hülsen nicht zu tief einzuschlagen, da das Holz der Pfosten später nicht mit dem feuchten Boden in Berührung kommen darf. Prüfen Sie zwischendurch, ob Ihre Hülsen gerade sind, indem Sie entweder eine Lotschnur anlegen und/oder die Wasserwaage anlegen.
Schritt 2 – Boden des Unterstands
Für den Untergrund haben Sie mehrere Möglichkeiten:
- Kiesschicht und Rasengittersteine
- Ziegelsteine und Paletten
Variante 1:
Damit der Boden unter dem Holz später absolut trocken ist, wird eine Kiesschicht benötigt. Dazu heben Sie den Boden etwa 20 Zentimeter tief aus und füllen das Loch mit grobem Kies oder Schotter bis oben hin auf.
Um die Fläche noch besser abzudecken, sind Rasengittersteine eine gute Wahl. Die werden diesmal aber nicht eben mit dem Erdreich verlegt, sondern darüber. In diesem Fall sollten Sie die Löcher der Steine auch nicht mit Kies auffüllen, sondern einfach leer lassen. So liegt das Holz nie im feuchten Erdreich und kann auch von unten her etwas abtrocknen.
Variante 2:
Ebnen Sie die Erde für den Untergrund. Anschließend können Sie Ziegelsteine darauf platzieren, auf die Sie zum Schluss Paletten stellen, auf denen das Holz gelagert wird. Ein Vorteil dieser Variante ist dass das Holz auch von unten gut belüftet wird. Die Paletten sind robuster als man vielleicht denkt und äußerst preiswert.
Tipp: Viele Heimwerker legen zuerst den Boden des Unterstands an und schlagen dann erst die Hülsen ein. Welche Reihenfolge Sie bevorzugen, liegt ganz bei Ihnen. Wir geben nur zu bedenken, dass Sie die Hülsen sonst im Zweifel durch eine dicke Kiesschicht schlagen müssen, was nicht ganz leicht zu realisieren ist.
Schritt 3 – Aufrechte Ständer
Die Pfosten werden in die Punktfundamente oder Einschlaghülsen gesetzt und verschraubt. Damit das Holz nicht aufgespalten wird, ist es sinnvoll, die Löcher vorzubohren. Richten Sie die Pfosten mit einer Wasserwaage absolut senkrecht aus. Damit Sie nicht an jedem Pfosten jemanden aufstellen müssen, der die Pfosten hält, sollten Sie in etwa mittig bereits ein Brett der Seiten- und Rückwandverkleidung anbringen.
Tipp: Sie müssen keine Angst haben, dass die Verteilung der Bretter später eventuell nicht aufgeht, denn oben und unten muss wegen der Luftzirkulation ohnehin eine größere Lücke in der Seitenwand bleiben. Arbeiten Sie aber auch dabei unbedingt mit der Wasserwaage und bohren Sie die Löcher jeweils vor.
Wenn Ihr Holzunterstand tiefer als etwa 80 Zentimeter werden soll, ist es notwendig, das Gefälle schon bei der Errichtung der Pfosten einzuplanen. Die beiden vorderen Pfosten sollten dann etwas höher sein. Alle vier Pfosten müssen entsprechend nach hinten abgeschrägt werden.
Bei größeren Unterständen empfiehlt es sich einzelne Balken mittels eines Metallbandes zu stabilisieren.
Schritt 5 – Dach konstruieren
An der vorderen Seite muss das Dach etwas erhöht sein, damit ein ausreichend großes Gefälle entsteht. Die einfache Lösung dafür heißt verdoppeln. Die Querlatte an der Vorderseite wird entweder doppelt oder einfach hochkant aufgelegt. Da ein Holzunterstand normalerweise keine große Tiefe besitzt, ist diese Form der Anbringung nicht problematisch und die Dachplatten können auf der kurzen Strecke nicht durchhängen.
Das Dach des Holzunterstands sollte nicht nur dicht sein, es ist auch wichtig, dass es zur Umgebung passt. Wenn Sie Dachwellplatten verwenden, sollten diese die gleiche Farbe, wie die Ihres Hausdaches haben. Platten sind leichter anzubringen und halten länger als einfache Teerpappe.
Unter der Teerpappe muss eine vollflächige Holzkonstruktion angebracht werden. Was etwas aufwändiger ist. Wird die Teerpappe im Laufe der Zeit undicht, gelangt schnell Feuchtigkeit in diese Holzplatten, die für eine Verrottung sorgen. Daher können auch Bitumenschweißbahnen zur Abdichtung verwendet werden.
Wenn Ihr Kaminholzunterstand jedoch tiefer wird, sollten Sie die Lattenkonstruktion für das Dach am Boden vorbereiten. Diese Konstruktion wird dann mit den Winkelverbindern auf den abgeschrägten Pfosten montiert. Prüfen Sie vorn und hinten wieder mit der Wasserwaage, ob Ihre Dachkonstruktion in der Waage ist. Anschließend werden die Dachplatten mit der entsprechenden Überlappung auf der Konstruktion angebracht. Verwenden Sie die passenden Hutschrauben, damit später kein Wasser in die Konstruktion aus Holz läuft.
Dachrinne
Damit der Boden rund um den Holzunterstand nicht nach jedem Regenguss schwimmt und Ihr kostbares Holz durchweicht, sollten Sie eine kleine Regenrinne an der Dacheindeckung installieren. Führen Sie das Wasser so weit wie möglich von Ihrem Holzvorrat weg. Die ideale Lösung ist eine Regentonne, die Sie in etwa zwei Metern Entfernung vom Holzhaufen ebenfalls auf einem Kiesgrund aufstellen.
Tipp: Wenn Sie die Regenrinne gleich deutlich zu lang kaufen, kann sie direkt bis zur Regentonne ragen. Am Ende wird dann eine leichte Kette oder eine dicke Schnur aus Kunststoffgewebe angebracht. So läuft das Wasser ganz sauber und ohne große Spritzer in die Regentonne. Zusätzlich haben Sie immer weiches Regenwasser für Ihre Pflanzen.
Schritt 5 – Seiten und Rückwand
Zwischen den Wandbrettern sollte etwa eine halbe Brettbreite frei bleiben. Wenn Sie sowohl von innen als auch von außen Bretter anbringen möchten, achten Sie darauf, dass diese versetzt angeschraubt werden. Wenn Sie eine ganz exakte Aufteilung mit gleichen Abständen wünschen, sollten Sie die Bretter vorher jeweils auf dem Pfosten anzeichnen. Arbeiten Sie viel mit der Wasserwaage, damit der spätere Eindruck gerade und gleichmäßig wird.
Tipp: Statt der Bretter können Sie für die Seiten- und Rückwände Zaunelemente verwenden. Besonders, wenn Sie in Ihrem Garten ebenfalls die gleichen Zaunelemente installiert haben, erzeugt diese Lösung ein harmonisches Gesamtbild. Allerdings müssen Sie dann bereits bei der Planung des Unterstands an die verfügbaren Breiten dieser Elemente denken.
Vergessen Sie nicht, das Holz nach der Fertigstellung noch einmal mit Holzschutzlasur einzulassen. Selbst imprägniertes Holz benötigt im Freien noch einen zusätzlichen Schutzanstrich. Mit einer Lasur können Sie auch die Farbe des Holzes noch etwas an Ihre Wünsche anpassen.
Tipps für Schnellleser
- Bodenhülsen / Punktfundamente in die Erde bringen
- Bodenbereich vorbereiten / pflastern
- Pfosten aufstellen und gerade ausrichten
- Querstreben anpassen und montieren
- Latten für Dachkonstruktion montieren
- Dachplatten montieren / ausreichende Überlappung
- Rückwandbretter mit Wasserwaage ausrichten
- Abstände zwischen den Brettern regelmäßig
- Seitenbretter anbringen – Abstand gleichmäßig einhalten
- Wasserwaage immer wieder einsetzen
- statt Brettern auch Zaunelemente möglich
- Regenrinne an Dachüberstand hinten anbringen
- für Wasserablauf in Regentonne sorgen
- Holz regelmäßig gegen Witterung schützen
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