Holzdielen verlegen – Dielenboden selbst gemacht
Ein natürlicher Dielenboden aus echtem Holz ist heute eine angenehme Abwechslung zu den vielen unnatürlichen künstlichen Bodenbelägen. Vor allem aber passt ein Holzdielenboden viel besser zu den meisten Einrichtungen, die schließlich heute ebenfalls sehr im Landhausstil geprägt sind. Verschiedene Holzarten bieten sich als Bodenbelag an. Wie Sie den Dielenboden selbst verlegen können, zeigen wir hier in der Anleitung.
Sie sehen häufig in Altbauten schöne Dielenböden, die zwar schon einige Schrammen und Fugen haben, aber dennoch teilweise seit über 100 Jahren auf dem Boden liegen. Heute haben wir ganz andere Möglichkeiten, damit keine oder zumindest viel geringere Fugen in den Dielenböden entstehen. Auch das wenig beliebte Knarren der Dielen können wir heute oft schon bei der Verlegung nachhaltig verhindern. Wir zeigen Ihnen daher hier, wie Sie die Unterkonstruktion gestalten sollten, damit das Knarren kaum noch wahrnehmbar wird. In der DIY-Anleitung finden Sie die einzelnen Schritte, um einen Boden aus Holzdielen selbst zu verlegen.
Inhalte
Material und Vorbereitung
Das benötigen Sie:
- Akkuschrauber
- Bohrmaschine
- Holzbohrer fein
- Senker
- Tischkreissäge
- Japansäge
- Stichsäge
- Schraubendreher
- Cuttermesser
- Gummihammer
- Zollstock
- Wasserwaage
- Bleistift
- Holzdielen
- Lagerhölzer
- Winkel klein
- Latten / Konstruktionsholz
- Schrauben
- Dampfsperre
- Klebeband
- Trittschalldämmung / Filzmatten
Kosten und Preise
Wenn Sie einige Punkte sorgsam beachten, brauchen Sie wirklich keinen Handwerker für die Verlegung eines Dielenbodens. Sogar Einsteiger unter den Heimwerkern können diese Arbeit mit ein wenig Geduld sehr gut durchführen. Noch dazu ist dies eine Arbeit, die Ihr Selbstbewusstsein als Heimwerker in der Zukunft jeden Tag stärkt, wenn Sie über den neuen Holzboden gehen.
- Holzdielen Kiefer 15 mm stark – 200 x 12 cm – ab etwa 9,00 Euro je Quadratmeter
- Eichendielen 15 mm stark – 200 x 13 cm – ab etwa 40,00 Euro je Quadratmeter
- Holzdielen Lärche 20 mm stark – 200 x 14,5 cm – ab etwa 15,00 Euro je Quadratmeter
- Nussbaum Holzdielen 20 mm stark – 200 x 14 cm – ab etwa 67,00 Euro je Quadratmeter
Tipp: Im Baumarkt finden Sie kleine Feuchtemessgeräte, die um die zehn Euro kosten. Damit können Sie die Feuchtigkeit des Holzes bestimmen. Besonders wenn Sie eine etwas teurere Holzsorte für den Boden auswählen, lohnt sich diese Investition. Die restliche Holzfeuchte sollte möglichst unter zehn Prozent liegen. Ist das Holz noch feuchter, wird es später auf Ihrem Fußboden nachtrocknen und starke Risse ausbilden. Außerdem trägt dieser Schaden dann zum Knarren des Bodens bei.
Der wichtigste Punkt für einen stabilen Dielenboden ist der Abstand der Lagerhölzer beziehungsweise der Unterkonstruktion, damit die Holzdielen nicht mit der Zeit durchhängen. Der Abstand der Lagerhölzer in der Unterkonstruktion sollte bei 21 Millimeter starken Dielen etwa 50 Zentimeter zum Beispiel nicht überschreiten. Dünnere günstigere Dielen benötigen dementsprechend eventuell Lagerhölzer, die näher beieinanderliegen.
- Latten / Lagerhölzer – Fichte / Tanne 200 cm lang – 28 x 48 mm – Stück etwa 0,90 Euro
- Latten / Lagerhölzer – Fichte / Tanne 300 cm lang – 28 x 48 mm – Stück etwa 1,35 Euro
- Kantholz – Fichte / Tanne 200 cm lang – 38 x 58 mm – Stück etwa 1,50 Euro
- Kantholz – Fichte / Tanne 300 cm lang – 38 x 58 mm – Stück etwa 2,25 Euro
- Kantholz – Fichte / Tanne 200 cm lang – 58 x 58 mm – Stück etwa 2,40 Euro
- Kantholz – Fichte / Tanne 300 cm lang – 58 x 58 mm – Stück etwa 4,70 Euro
Tipp: Haben Sie irgendwo besonders hochwertige stärkere Dielen gefunden, können Sie zwar die Abstände etwas auseinanderziehen, jedoch sollten Sie das auch nicht übertreiben. Je näher die Lagerhölzer liegen, desto sicherer und stabiler ruht jede einzelne Diele. Das sorgt zugleich dafür, dass sich die Dielen auch im Laufe der Zeit nicht verziehen und dadurch knarren.
Aufbau eines Dielenbodens
Hier haben wir einmal den umgekehrten Aufbau des neuen Bodens aufgelistet. Der Aufbau ist bei Beton, Fliesen oder alten Holzplatten im Prinzip immer gleich. Lediglich wenn kein tragfähiger Unterboden vorhanden ist, müssen Sie eine vollständige Unterkonstruktion mit Balken einbauen. Die Trittschalldämmung beziehungsweise der Filz wird übrigens nur unter den Lagerhölzern eingebracht.
- Betonboden
- Dampfsperre
- Trittschalldämmung oder Filz
- Lagerhölzer
- Dielen
Tipp: Vielfach gibt es auch für Heimwerker nun schon in den Baumärkten spezielle selbstklebende Gummistreifen, die teilweise ebenfalls mit Filz bezogen sind. Diese Klebebänder haben ein gelartiges Inneres und verhindern so Geräusche und Knarren, wenn das Holz arbeitet. In anderen Märkten gibt es selbstklebendes Filzband, das ebenfalls etwas stärker ist und so die gleiche Wirkung hat.
DIY Anleitung – Holzdielen verlegen
Lassen Sie die Holzdielen einige Zeit im Raum atmen, damit diese sich akklimatisieren können. Damit reduzieren Sie spätere Risse und Schrumpfungen. Wenn Sie als Heimwerker noch ganz am Anfang stehen, ist Kiefer oder Lärche meist die beste Wahl für den ersten Dielenboden. Das Holz ist günstig und so ist etwas Verschnitt nicht gleich eine Katastrophe.
1. Versatz sinnvoll anordnen
Sie werden kaum bezahlbare Holzdielen finden, die den ganzen Raum in der Länge abdecken. Daher müssen Sie die Dielen meist irgendwo im Raum ansetzen. Ein schönes Bild erzielen Sie, wenn Sie sich über diesen Ansatz schon vor dem Kauf der Dielen Gedanken gemacht haben. Müssen Sie zweimal ansetzen, können Sie diesen Versatz beispielsweise in jeder zweiten Reihe anders anordnen. So ergibt sich ein schönes gleichmäßiges Muster.
Ist ein Raum zum Beispiel 3,90 Meter breit und Sie haben Holzdielen, die zwei Meter lang sind, wird in jeder zweiten Reihe der Versatz genau in der Mitte des Raums angeordnet. In der jeweils anderen Reihe sägen Sie das Holz dagegen so zu, dass in der Mitte ein vollständiges Dielenbrett liegt. Diese Form der Verlegung wird dann als regelmäßiger Verband bezeichnet. Eine ungeordnete Verlegung nennt man dagegen wilden Verbund.
Tipp: In keinem Fall sollten die Nähte oder Ansätze immer genau übereinander liegen, das wirkt unschön und wie eine Grenze im Raum. Bei einzeln verschraubten Holzdielen hat das zwar in technischer Hinsicht keine Auswirkung, aber es sieht später einfach aus, wie gewollt und nicht gekonnt.
2. Dampfsperre auslegen
Besonders bei einem Betonboden muss unbedingt unter den Lagerhölzern eine Dampfsperre ausgelegt werden. Diese wird am Rand bis über den späteren Boden hochgezogen und an der Wand verklebt. So kann aufsteigende Feuchtigkeit nicht für Fäulnis im Holz sorgen. Später wird dieser Folienrand hinter der Sockelleiste versteckt.
Tipp: Legen Sie keine Glaswolle oder Mineralwolle in die Lücke zwischen den Lagerhölzern. Durch die Ritzen des Bodens fällt Staub und beim Saugen ziehen Sie Mineralwolle wieder heraus. Gerade Allergiker würden unter dieser Art der Dämmung leiden.
3. Lagerhölzer verlegen
Die Lagerhölzer werden mit einer Unterfütterung aus Filz oder Trittschall auf der Dampfsperre verlegt. Sie müssen die Lagerhölzer nicht mit dem Untergrund verschrauben. Das kann sogar nachteilig sein, denn Sie beschädigen damit die Dampfsperre und die Schrauben könnten dadurch sogar wegrosten. Um die Lagerhölzer gegenseitig gegen ein Verrutschen zu hindern, können Sie zwischen den einzelnen Feldern jeweils kurze Enden im richtigen Abstand einlegen und wenn nötig durch kleine Winkel mit den Querhölzern verbinden.
Tipp: Prüfen Sie mit der Wasserwaage, ob die Lagerhölzer auch exakt gerade liegen. Sollte das nicht der Fall sein, können Sie diese mit dünnen Holzplättchen unterfüttern. Prüfen Sie nicht nur die einzelnen Lagerhölzer, sondern auch die gesamte Unterkonstruktion. Dafür legen Sie eine lange Latte oder Holzdiele über die Lagerhölzer und darauf die Wasserwaage.
4. Erste Reihe verschrauben
Die erste Reihe der Holzdielen muss an die Unebenheiten der Wand angepasst werden. Zeichnen Sie dazu die Unebenheiten mit einem Bleistift auf und sägen diese mit einer Stichsäge aus. Diese erste und die folgende Reihe verschrauben Sie von oben. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihre Dielen leicht splittern, sollten Sie die Löcher mit einem feinen Holzbohrer vorbohren. Damit sich später niemand die Füße an Splittern aufreißt, ist es wichtig, die Löcher immer mit einem Senker auszubohren.
Tipp: Wollen Sie die Holzdielen in einem Feuchtraum wie Küche oder Bad verlegen, dann sollten Sie Edelstahlschrauben verwenden. Normale Schrauben würden schnell rosten, was nicht nur hässlich, sondern auch unpraktisch ist, wenn einmal eine Schraube nachgezogen werden muss.
5. Ab der dritten Reihe
Ab der dritten Reihe wird jede Diele schräg in die Feder mit dem Lagerholz verschraubt. Drehen Sie die Schrauben ausreichend weit herein, da sie sonst die nächste Diele nicht in die Feder schieben können. Die zweitletzte Reihe wird dann wieder von oben her verschraubt und ebenfalls mit einem Senker angebohrt. Die letzte Reihe muss wieder an die Form der Wand angepasst werden. Auch diese Diele wird auch von oben her verschraubt.
Tipps für Schnellleser
- Lagerhölzer und Konstruktion berechnen
- Holzart der Dielen entscheiden und kaufen
- Raum ausmessen und Dielenlänge aufteilen
- Versatz anordnen – Nähte versetzen
- Dampfsperre auslegen und verkleben
- Lagerhölzer auslegen und ausrichten
- Lagerhölzer mit Filz / Trittschall unterfüttern
- erste Reihe Dielenbretter an Wand anpassen
- die ersten zwei Reihen von oben mit Lagerhölzern verschrauben
- Schraublöcher vorher mit Senker ausbohren
- weitere Dielen nach geplantem Verlegemuster verschrauben
- diese Dielen schrag von vorn durch die Feder schrauben
- letzte Diele ebenfalls an Wand anpassen
- die zwei letzten Reihen wieder von oben schrauben
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