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Holz kleben mit Epoxidharz & Co. | Anleitung und Methoden

Holz kleben

Holz kleben gelingt mit den richtigen Methoden und Mitteln problemlos. Dabei definiert das Mittel, ob Sie nur Holz auf Holz kleben oder ebenfalls andere Werkstoffe wie Metall mit Holz verbinden können. Epoxidharz gehört zu den modernen Varianten, Holz zu verkleben und wird aufgrund der Eigenschaften immer beliebter. Doch ist er nicht der einzige Kleber, der für diesen Zweck geeignet ist.

Auf der Suche nach einem passenden Kleber für Ihre Holzprojekte liegt der Fokus immer stärker auf Epoxidharzen, genauer 2K-Kleber. Der Klebstoff ist aufgrund seiner beständigen und robusten Eigenschaften eine Alternative zu den Klassikern wie Holzleim oder Montagekleber. Welcher Kleber sich am besten für Ihre Projekte anbietet, ist aber abhängig vom Holz und der Idee an sich. Epoxidharzkleber sind nämlich besser für bestimmte Szenarios als Holzleim geeignet und umgekehrt. Um Ihnen die Auswahl zu erleichtern, werden Ihnen in diesem Artikel die verschiedenen Klebstoffe vorgestellt, die Sie zum Holz kleben verwenden können. Zudem erhalten Sie einen Überblick über die notwendigen Vorbereitungen.

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Utensilien

Wenn Sie Holz kleben wollen, benötigen Sie bestimmte Utensilien und Werkzeuge, unabhängig vom verwendeten Klebstoff. Diese helfen Ihnen hauptsächlich bei der Vorbereitung der Klebeflächen, denn Holz sollte vor dem Kleben eben genug sein. Zudem gibt es bestimmte Utensilien, die die Klebewirkung der angewandten Mittel verbessern. Werfen Sie dafür einen Blick auf die folgende Liste:

  • Aceton
  • Putzlappen
  • Tücher zum Trocknen
  • Schraubzwingen
  • Handschuhe

Schraubzwingen

Die Schraubzwingen werden benötigt, um ausreichend Druck auf die zu verklebenden Oberflächen wirken zu können. Besonders wichtig ist das bei größeren Werkstücken, damit sie sich nicht während der Trocknungszeit voneinander ablösen, was durchaus der Fall sein kann. Vor allem wenn Sie zwei Stücke miteinander verkleben wollen, die nicht perfekt aufeinander liegen oder nicht schwer genug sind, müssen Sie diese beschweren oder aufeinander pressen. Das verstärkt die Klebewirkung deutlich und ermöglicht es, überschüssigen Klebstoff zu entfernen, bevor er aushärtet.

Vorbereitung

Die Vorbereitung der Werkstücke sorgt dafür, dass sich das Holz ohne große Umstände kleben lässt. Bei der Vorbereitung dreht es sich hauptsächlich um die Bearbeitung der Klebefläche, damit diese den Kleber gut aufnimmt. Fette, Öle, Schmutz, Staub und andere Ablagerungen können sich nämlich negativ auf die Wirkung auswirken, was Sie unbedingt verhindern sollten. Die folgenden Schritte erläutern Ihnen die Vorbereitung im Detail:

1. Schritt: Wischen Sie zuerst die zu verklebenden Oberflächen gut ab. Dafür nutzen einen Lappen, der leicht angefeuchtet ist. Es sollte sich nicht um einen nassen Lappen handeln, da keine Feuchtigkeit ins Holz ziehen sollte.

2. Schritt: Danach nutzen Sie das Aceton oder ein ähnliches Lösungsmittel und geben von diesem etwas auf ein anderes Tuch. Reiben Sie damit die Klebeflächen ab, um mögliche Fettrückstände zu entfernen.

3. Schritt: Zum Abschluss trocknen Sie die Klebeflächen mit einem Putztuch ab. Falls Sie mehr Wasser verwenden mussten, lassen Sie das Holz vorher komplett trocknen. Es darf sich keine Feuchtigkeit unter den Klebstoffen befinden.

Falls Sie Holz mit einem anderen Material, zum Beispiel Metall oder Styropor, verkleben wollen, sollten die Flächen ebenfalls sauber sein.

Tipp: Entferne Unebenheiten von den Klebeflächen, damit die einzelnen Elemente besser aufeinander passen. Je genauer die Flächen aufeinander liegen, desto schneller trocknet der verwendete Kleber.

Holz kleben

Epoxidharz: Anleitung

Epoxidharz ist seit Jahren ein bevorzugter Klebstoff im Schiffsbau, da die Kunstharze resistent gegen Feuchtigkeit sind. Sie sind zudem äußerst beständig und lassen sich nach dem Aushärten nur noch mit aggressiven Lösungsmitteln oder mechanisch voneinander lösen. Nutzen Sie Epoxidharz-Kleber, wenn Sie Holz kleben müssen, das anschließend stark beansprucht wird. Epoxidharz sorgt dafür, dass sich das Holz versteift und nicht mehr so leicht bricht. Zudem ist es komplett problemlos möglich, Holz mit Metall, Kunststoff und anderen Materialien zu verbinden. Wenn Sie Epoxidharz verwenden wollen, sollten Sie einige Punkte beachten:

  • nicht Härter zum Anmischen vergessen
  • idealerweise im Set kaufen
  • erleichtert die Nutzung ungemein
  • Schutzkleidung besorgen
  • Einweghandschuhe und Schutzbrille
  • lange Kleidung ebenfalls nicht verkehrt
  • idealerweise wollen Sie diese nicht mehr verwenden
  • Sandpapier (180er-Körnung) besorgen

Hitzebeständiger Kleber

Bevor Sie den Kleber anwenden können, müssen Sie ihn erst einmal mischen. Orientieren Sie sich dabei an den Angaben des Produktherstellers. Nach dem Anmischen haben Sie etwa 10 bis 15 Minuten Zeit, den Epoxidharzkleber zu verwenden. Arbeiten Sie also schnell. Folgen Sie dabei dieser Anleitung:

1. Schritt: Rauen Sie die Oberfläche der Holzelemente mit dem Sandpapier an. Den Holzstaub abfegen. Anschließend grundieren Sie offenporige Holzarten, zum Beispiel Esche, damit das Epoxidharz nicht ins Holz zieht.

2. Schritt: Tragen Sie nun gründlich den Kleber auf. Im Gegensatz zu Holzleim sollte nur so viel wie notwendig verwendet werden, damit er nicht überläuft. Da 25 Milliliter des Klebstoffs zwischen 10 und 25 Euro kosten können, sollten Sie sparsam umgehen.

3. Schritt: Pressen Sie die Materialien zusammen und fixieren Sie diese mit den Schraubzwingen. Je nachdem, mit welchen Werkstoffen Sie das Holz verklebt haben, muss das Harz zwischen 24 und 48 Stunden aushärten.

Holzleim: Anleitung

Holzleim ist eine hervorragende Alternative, wenn Sie ausschließlich Holz mit Holz verkleben wollen. Im Vergleich zu Epoxidharz ist die Anwendung deutlich sicherer, da keine Dämpfe entstehen. Da Sie den Leim in den meisten Fällen nicht heiß verarbeiten, ist deshalb keine Schutzkleidung notwendig. Handschuhe sollten Sie dennoch tragen, falls etwas daneben geht. Bevor Sie den Leim nutzen können, müssen Sie die passende Klasse auswählen. Es gibt vier Klassen, die sich in der Anwendung und ihrer Nutzungsmöglichkeiten unterscheiden:

  • D1: ausschließlich Innenräume, ausreichend trocken
  • D2: ausschließlich Innenräume, Wassereinwirkungen über kurzen Zeitraum werden toleriert
  • D3: ausschließlich Innenräume, Wassereinwirkungen über längeren Zeitraum werden toleriert
  • D4: Innen- und Außenbereich, kein Problem mit Feuchtigkeit, Holz muss entsprechend behandelt sein

Holz kleben mit Holzleim

Diese Typen stammen aus der DIN EN 204:2016-11 (Klassifizierung von thermoplastischen Holzklebstoffen für nichttragende Anwendungen). Wie Sie bereits lesen konnte, ist Holzleim ausschließlich für nichttragende Projekte geeignet. 1 Liter Holzleim ist erhältlich für etwa 10 Euro, abhängig von der Klasse. D4-Holzleim ist meist teurer. Wenn Sie mit Holzleim Holz kleben wollen, beachten Sie die folgenden Punkte:

  • großzügig auf Klebeflächen auftragen
  • lieber mehr Holzleim als zu wenig
  • Linien sind empfohlen
  • Holzstücke aufeinander drücken
  • mit Schraubzwingen pressen
  • durchschnittlich 30 min lang
  • überschüssigen Leim entfernen
  • trocknen lassen

Tipp: Als Alternative für Holzleim bietet sich Sekundenkleber an, wenn Sie keine tragenden Elemente verbinden wollen. Wenn Sie mit Holz basteln oder kleine Reparaturen ausführen wollen, kann Sekundenkleber ausreichen.

Montagekleber: Anleitung

Falls Sie sich für Montagekleber entschieden haben, müssen Sie die besonderen Eigenschaften des Klebstoffs beachten. Montagekleber kommt am häufigsten zum Einsatz, wenn eine Alternative zur Nutzung von Nägeln, Schrauben und ähnlichem gesucht wird. Ebenfalls bietet sich der Klebstoff dafür an, wenn Sie Holz mit Metall, Kunststoffen und selbst Glas verbinden wollen. Die Klebekraft ist äußerst stark, was ebenfalls der Grund für die häufige Nutzung auf Baustellen ist. Der größte Nachteil an Montageklebern ist die Abhängigkeit von ausreichend Luft, was eine Nutzung im Freien empfehlenswert macht. Bei der Auswahl haben Sie die Qual der Wahl, da die Klebstoffe in zahlreichen Varianten angeboten werden. Die folgende Übersicht hilft Ihnen bei der Auswahl mit einer Vorstellung geeigneter Produkte verschiedener Hersteller:

  • Lugano Bombenfest: Polyurethan-Montageklebstoff für Holzwerkstoffe (10 bis 16 Euro)
  • Henkel Pattex Montagekleber Special: Hybridpolymer-Klebstoff für Holzwerkstoffe im Innen- und Außenbereich (5 bis 10 Euro)
  • Soudal Fix All Classic: Hybridpolymer-Klebstoff für alle Arten von Holz, selbst Massivhölzer (etwa 10 Euro)
  • Knauf Power-Kleber: Hybridpolymer-Klebstoff für alle Arten von Holz (etwa 9 Euro)
  • MEM Extrem: Dispersions-Montagekleber für verschiedenste Hölzer im Innenbereich (5 bis 6 Euro)

Montagekleber

Die Preise beziehen sich auf die typische Flaschengröße von etwa 300 Gramm. Sie unterschieden sich hauptsächlich in der Zusammensetzung, obwohl sie eine ähnliche Klebekraft besitzen. Für die Anwendung sollten Sie vorsichtshalber einen Atemschutz tragen. Angewandt wird er wie Holzleim und ebenso verarbeitet. Ob der Kleber mit Linien oder Punkten aufgetragen wird, ist meist auf der Flasche nachzulesen. Ebenso die Trocknungszeit.

Hinweis: Häufig ist zu lesen, dass Silikonkleber sich wie Montagekleber für das Kleben von Holz anbietet. Silikonkleber klebt zwar und dichtet ab, ist aber wie Sekundenkleber nur für nichttragende Elemente geeignet und aus diesem Grund viel zu kostenaufwendig.

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