Hochbeet selber bauen – kostenlose Bauanleitung
Hochbeete sind nicht nur modern, sie sind auch überaus praktisch. Das gilt nicht nur für die Pflanzen, die durch ein höheres Beet viele Vorteile haben, sondern auch für den Gärtner, der seinen Rücken mit einem Hochbeet deutlich schont. Die Konstruktion eines Hochbeets ist in der Regel sehr einfach, sollte aber zu Garten und Haus auch in der Optik passen.
Auf den ersten Blick reizt bei einem Hochbeet das bequeme Arbeiten in einer angenehmen Höhe. Doch in unseren häufig recht kurzen Sommern bietet ein erhöhtes Beet eine kostenlose Wärmequelle für die Pflanzen. Da bedeutet zusätzlich eine stark verlängerte Gartensaison. Bei manch einem leckeren Gemüse aus dem eigenen Garten können Sie bis zu drei Kulturen in einer Saison ziehen. Mit einem erhöhten Beet erleichtern Sie sich zwar die Arbeit, den lästigen Wühlmäusen oder Schnecken können Sie mit dem Hochbeet aber die Arbeit deutlich erschweren. Daher zeigen wir Ihnen hier in der Bauanleitung, wie Sie ein höher gelegenes Beet selber bauen und gegen Eindringlinge sichern.
Inhalte
Material und Vorbereitung
Das benötigen Sie:
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Kosten für ein Hochbeet
Die Preise für komplette Bausätze sind bei den Hochbeeten oft etwas unverhältnismäßig hoch. Günstiger kommen Sie in der Regel mit einem frei geplanten eigenen Hochbeet. Ein relativ einfach gemachtes Beet (aus dem Handel) bestehend aus Blockbohlen, die jedoch lediglich 28 Millimeter stark sind, kostet bereits um die 100 Euro. Dabei hat dieses „günstige“ Bauwerk lediglich eine Höhe von 60 Zentimetern und ist nur 120 mal 80 Zentimeter groß. Das ist in den Grundmaßen nur knapp mehr als ein gängiger Komposter, den Sie im Übrigen durchaus ebenfalls für kurze Zeit als Beet nutzen können.
- Holzpfosten Douglasie 90 cm lang – 9 x 9 cm – etwa 15,00 Euro
- Rundholzpalisade Kiefer 250 cm lang – 10 cm Durchmesser – etwa 10,00 Euro
- Bodeneinschlaghülse für Pfosten 9 x 9 – etwa 3,00 Euro
Tipp: Stehen auf Ihrem Grundstück viele überflüssige Bäume oder holzt ein Nachbar vielleicht gerade seinen Baumbestand ab, dann sollten Sie versuchen, so viele geschlagene Bäume wie möglich in Ihr Beet zu integrieren. Ewig halten gerade die unteren Hölzer des Beets ohnehin nicht, da wäre es also optimal sie kostenlos zu bekommen. Entrindet werden müssen aber auch diese dicken Äste und Stämme zumindest teilweise, da sich unter der Rinde schneller Fäulnis in das Holz frisst.
Besonders hübsch wird ein Hochbeet aus dünnen Birkenstämmen. In diesem speziellen Fall darf auch die Rinde an den Stämmen bleiben, da sie die Optik bereichert. Den Nachschub an Birkenstämmen können Sie noch dazu leicht selbst im Garten ziehen. So lässt sich alle paar Jahre ein defekter Stamm austauschen.
Größe und Ausrichtung
Ein quadratisches Hochbeet sollte höchstens eine Seitenlänge von 1,20 Meter haben, damit Sie auch noch bequem an die Pflanzen in der Mitte herankommen können. Bei einem länglichen Beet ist es ebenfalls wichtig, dieses nicht zu breit anzulegen. Hier ist aber gleichzeitig die Ausrichtung zur Sonne für den Erfolg entscheidend. Die schmalen Seiten werden optimaler weise nach Westen und Osten ausgerichtet und die langen Seiten entsprechend nach Süden und Norden. So fangen Sie mit der vollen Breites des Beetes die kostbare Sonne ein.
Tipp: Je nachdem, wie stark Ihre Querhölzer sind, kann sich die Beetumrandung leicht nach außen wölben. Das passiert durch den Druck von Erde und Gartenabfall im Inneren. Wichtig sind daher Zwischenpfosten bei einer Seitenlänge von mehr als etwa 1,20 Meter und bei besonders hohen Beeten.
Empfohlen wird für ein hoch gelegenes Beet eine Höhe von 90 Zentimetern. Doch das ist etwas zu allgemein, denn kleinere Personen können in der Höhe nicht angenehm gärtnern. Doch gerade diese Bequemlichkeit soll mit einem höheren Beet schließlich erreicht werden.
Kostenlose Variante eines Hochbeets
Weniger Arbeit und vor allem Kosten haben Sie als Heimwerker mit der Weiternutzung von alten Regentonnen als Beet. Fragen Sie bei den Nachbarn herum, wenn Sie selbst nicht genügend Tonnen haben, die Nachbarn freuen sich häufig, wenn Sie die undichten alten Tonnen so einfach loswerden.
Dazu machen Sie mit einem Topfbohrer in einer Höhe von etwa 10 bis 15 Zentimetern weitere Löcher in die Tonne. Die Löcher können auch als Muster angeordnet werden, um die Optik aufzulockern. Etwas feines Drahtgewebe, das von innen vor die Löcher geklebt wird, verhindert den Einzug von Wühlmäusen.
Geben Sie dann im Herbst klein geschnittene Äste und Gartenabfälle in die Tonne, bis diese voll ist. Der Kaffeesatz sollte ebenfalls regelmäßig mit in die Tonne, da dieser das Schimmeln der Erde später verhindert. Im Frühjahr werfen Sie dann etwas Erde und ein wenig Sand mit in die Tonne. Meist ist der Vorrat an Ästen und Abfällen auch so weit zusammengefallen, dass Sie noch etwas Mulch hinzugeben können.
Mögen Sie die Optik der alten Tonnen nicht, können Sie Strohmatten oder einen Balkonsichtschutz um die Tonne wickeln. Auch das Anstreichen der Tonnen ist relativ einfach möglich.
Hochbeet – Anleitung zum selber bauen
Der ideale Zeitpunkt, um Hochbeete zu bauen, ist der Herbst. Zu dieser Jahreszeit bekommen Sie einen großen Teil des benötigten Inhalts sozusagen frei Haus geliefert. Die Gartenabfälle und Äste, die Sie ohnehin entsorgen müssen, können alle gleich als Grundlage in das neue Beet eingelegt werden. Jedes Beet, das erhöht angelegt wird, benötigt eine Weile, bis es vollständig nutzbar ist, die Gartenabfälle müssen sich erst setzen, daher hat das Beet nun Zeit bis zum Frühjahr, um sich etwas zu verdichten, während Sie es nach und nach weiter befüllen.
Schritt 1 – Bodenbereich vorbereiten
Je nach Bodenbeschaffenheit und Bewuchs kann es notwendig sein, dass Sie das Erdreich etwa einen Spatenstich tief ausheben. Dann schütten Sie etwas Sand oder Kies auf den Boden, damit keine Staunässe im Beet entstehen kann, die später zu Schimmelbildung oder Pilzbefall führt.
Achten Sie darauf, dass Ihr Beet im rechten Winkel aufgestellt wird. Schlagen Sie an den vier Ecken kleine Pflöcke ein und ziehen Sie dazwischen eine Schnur. Mit einem Winkel können Sie nun feststellen, ob die Ausrichtung korrekt ist.
Schritt 2 – Schutz ausbringen
Auf diesen vorbereiteten Untergrund breiten Sie dann ein feines Drahtgewebe aus. Gut geeignet ist feiner Kaninchendraht oder das noch feinere Drahtgewebe, mit dem auch Kellerschächte abgedeckt werden. So haben Wühlmäuse in Ihrem Beet kaum noch eine Chance. Auch Pflanzen, die sich über die Wurzeln zu stark ausbreiten, wie Topinambur beispielsweise, bekommen so keine Gelegenheit, sich über den ganzen Garten auszudehnen.
Schneiden Sie das Drahtgewebe ausreichend groß zu, damit Sie es am Rand noch etwa 20 Zentimeter hochziehen und an den ersten beiden Lagen von Querstämmen befestigen können. Ist der Draht nicht ausreichend breit, wird die Naht überlappend ausgelegt und zweimal ineinander umgeklappt.
Schritt 3 – Pfosten einsetzen
Ausreichend lange Pfosten können zwar direkt in die Erde eingeschlagen werden, doch diese Pfosten haben den meisten Druck auszuhalten. Daher ist es besser, die Pfosten mit etwas Abstand zum Erdreich aufzustellen. Pfostenträger oder Punktfundamente halten dieser Belastung länger stand, da sie nicht verrotten.
Verwenden Sie beim Aufstellen der Eckpfosten unbedingt eine Wasserwaage, denn die ganze Konstruktion wird schief und krumm, wenn auch nur ein Pfosten schief ausgerichtet ist. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern führt wegen des hohen Drucks im Inneren unter Umständen bald zum Einsturz des Hochbeets.
Schritt 4 – Holzschutz auftragen
Nicht jeder möchte sein erhöhtes Beet gleich mit Holzschutz einstreichen. Doch die Konstruktion hält erheblich länger, und wenn Sie einen möglichst schonenden Holzschutz verwenden, schädigt dieser nicht Ihr Erdreich in dem hohen Beet. Die Seitenbalken oder Palisaden werden mit Holzschutz eingestrichen, bevor sie installiert werden. Die senkrechten Pfosten können Sie ebenfalls schon vor dem Einschlagen mit Holzschutz versehen. So haben Sie Gelegenheit, wirklich alle Stellen gut zu erreichen.
Tipp: Einige Heimwerker nutzen eine Teichfolie, um das Beet von innen von dem Holz abzutrennen. Doch die unteren Lagen der Kanthölzer oder Querpalisaden können dann nicht richtig trocknen und Sie sorgen im Grunde nur für eine schädliche Staunässe im Beet.
Schritt 5 – Seiten montieren
Zunächst werden die langen Seiten von innen vor die Pfosten gelegt und zumindest teilweise verschraubt. Anschließend verschrauben Sie die Querpfosten für die Seitenteile außen vor den senkrechten Pfosten. Die kurzen Seitenteile haben nicht so viel Druck auszuhalten wie die längeren Seiten, daher ist die vorgesetzte Verschraubung meist ausreichend.
Wollen Sie auf eine Verschraubung vollständig verzichten, benötigen Sie an den schmalen Seiten mittig zusätzlich je einen Pfosten. Dann werden alle quer liegenden Pfosten oder Bretter lediglich aufeinandergestapelt. Damit die Seitenstreben nicht einfach herunterfallen, werden auf der Innenseite kleine Latten eingeschlagen. Es macht nichts, wenn diese bald verrotten, weil sie nach dem Befüllen des Hochbeets ohnehin keinen Zweck mehr erfüllen.
Wenn Sie eine Höhe von etwa 20 bis 30 Zentimetern mit den Seitenteilen erreicht haben, wird das Drahtgewebe innen festgetackert. Wollen Sie lieber nicht tackern, dann können Sie den Draht auch zwischen den waagerechten Brettern oder Kanthölzern einklemmen, damit die Mäuse nicht einfach hinter dem Draht durchschlüpfen können.
Tipp: Wenn Sie die Möglichkeit haben, an alte Telefon- oder Strommasten günstig heranzukommen, können Sie diese im Blockhausstil gänzlich ohne senkrechte Pfosten aufschichten. Es werden für diese Bauweise auch keinerlei Schrauben oder Bolzen benötigt. Sie müssen lediglich die Masten etwa 40 Zentimeter vor dem Ende ausklinken, damit diese ineinandergreifen.
Schritt 6 – Befüllen
Befüllen Sie Ihre neuen Hochbeete nicht sofort vollständig, sondern immer nach und nach. Den ganzen Herbst und Winter hindurch werfen Sie immer wieder Gartenabfälle in das Hochbeet. Zunächst hauptsächlich kleine Äste und Gestrüpp. Das können Sie von Zeit zu Zeit etwas heruntertreten und feststampfen. Dünger braucht nicht in ein erhöhtes Beet, denn die ebenfalls höhere Temperatur sorgt bereits für ein gutes Wachstum und der dadurch schneller verrottende Kompost, der unten im Beet liegt, tut sein Übriges.
Hochbeet mit Kompost füllen
Später wird immer wieder etwas Erde gemischt mit geschreddertem Rindenmulch eingefüllt. In die letzten zwei Schichten werden lediglich etwas Hornspäne gemischt. Dieser Langzeitdünger ist absolut organisch und unschädlich. In späteren Jahren sollten Sie den Anteil der Hornspäne deutlich erhöhen, denn der Kompost, der durch die erste Füllung entsteht, wird schnell von den Pflanzen aufgezehrt.
Tipps für Schnellleser
- erhöhtes Beet möglichst im Herbst anlegen
- Material und Höhe festlegen
- Breite nicht mehr als 1,20 Meter
- Pflöcke in den vier Ecken einschlagen
- Richtschnur ziehen und Winkel prüfen
- längere Seitenteile mit Zwischenpfosten stützen
- feines Drahtgewebe im Boden einlegen
- Draht etwa 20 Zentimeter am Rand hochziehen
- Pfosten möglichst nicht direkt ins Erdreich setzen
- Holzschutz vor Montage der Seiten durchführen
- lange Seiten zuerst installieren und verschrauben
- anschließend kurze Seiten außen verschrauben
- innen Drahtgewebe am Holz festtackern oder einklemmen
- Äste und Gestrüpp in die Konstruktion werfen
- Gestrüpp heruntertreten und Erde zugeben
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