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Hibiskus züchten – Vermehrung über Samen und Stecklinge

Hibiskus züchten

Hibiskus gibt es in großer Auswahl zu kaufen, aber man kann sie sich auch recht einfach selbst heranziehen. Wie Sie Hibiskus züchten können erfahren Sie hier: Die Vermehrung durch Aussaat und Stecklinge gelingt recht unkompliziert. Stecklingsvermehrung hat den Vorteil, dass die neuen Pflanzen exakt das gleiche Erbgut besitzen, wie die Mutterpflanzen. Außerdem blühen die so vermehrten Hibisken früher, denn die Blühreife überträgt sich von der Mutterpflanze auf die Nachkommen. Aus Samen gezogene Pflänzchen müssen erst einmal ihr Jugendstadium durchlaufen, bevor sie blühen können, wodurch es erst deutlich später zur Blüte kommt.

Bei der Aussaat ist nicht garantiert, dass die neue Pflanze der gleicht, von welcher der Samen entnommen wurde. Da zur Befruchtung zwei Pflanzen benötigt werden, ist häufig unklar, welche Pflanze noch beteiligt war. Allerdings können so neue Sorten entstehen, was auch nicht verkehrt ist.

Talu Video-Tipp

Stecklingsvermehrung beim Hibiskus

Die Stecklingsvermehrung beim Hibiskus ist unkompliziert. Wichtig dabei sind ausreichend Licht, Wärme und Luftfeuchtigkeit und ein entsprechendes Pflanzsubstrat. Natürlich müssen auch die Stecklinge von guter Qualität sein. Dazu ist es wichtig, dass die Mutterpflanze gesund ist. Nur gesunde, optimal kultivierte Pflanzen zum Schneiden der Stecklinge verwenden. Es ist besser, Stecklinge von Haupttrieben, als von Nebentrieben zu nutzen. Hinzu kommt, dass eventuell vorhandene Blütenknospen ausgebrochen werden müssen, da sie würden den Steckling schwächen und ihn unnötig Kraft kosten.

Stecklinge vom Haupttrieb abschneiden
Stecklinge vom Haupttrieb abschneiden

Egal ob Rosen-Eibisch (Hibiscus rosa-sinensis), also die meist als Zimmerpflanze kultivierte Art, oder der Garten-Eibisch (Hibiscus syriacus), beide lassen sich durch Aussaat oder Stecklinge vermehren. Samen von bestimmten Sorten sind oft schlecht zu bekommen, bzw. kommt am Ende doch etwas anderes heraus, als erhofft. Stecklinge fallen beim Schnitt der Pflanzen an und können gut verwendet werden. Der Steckling sollte 10 bis 15 cm lang sein und etwa drei Augen besitzen. Die unteren Blätter werden komplett entfernt, nur oben bleiben drei bis vier stehen. Knospen ebenfalls alle ausbrechen.

Pflanzsubstrat

  • Locker
  • Gut durchlüftet
  • Nährstoffarm
  • Salzarm
  • Frei von Krankheitskeimen
  • Am besten Aussaaterde verwenden oder Substrat selbst im Herd erhitzen, um Keime abzutöten

Temperaturen

  • Ideale Temperaturen zur Bewurzlung – zwischen 18 und 25°C
  • Nicht überhitzen
  • Bei zu viel Sonne beschatten

Licht

  • Viel Licht
  • Keine direkte Sonneneinstrahlung
  • Wenn auf Fensterbrett, Beschattung nutzen

Luftfeuchtigkeit

  • Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit von 100%
  • Man kann die Luftfeuchte erhöhen, indem eine Tüte über das Stecklingsgefäß gestülpt wird
  • Diese mit einem Gummi befestigen
  • Wichtig ist, regelmäßig zu lüften, damit sich kein Schimmel bilden kann
  • Alternativ gleich ein Zimmergewächshaus verwenden
  • Regelmäßige Wasserzufuhr, Boden gleichmäßig feucht, aber nicht nass halten
  • Verdunstung verringern

Einpflanzen

  • Den unteren Stängel des gut vorbereiteten Stecklings in Bewurzlungspulver tauchen und anschließend in das Pflanzsubstrat stecken.
  • Vorsichtig festdrücken, damit er aufrecht stehen bleibt
  • Bei oben beschriebenen Bedingungen weiterkultivieren
  • Sobald sich neue Austriebe zeigen, kann der Steckling in ein größeres Gefäß gepflanzt werden.
  • Besser ist allerdings, ihn erst einmal kräftige Wurzeln bilden zu lassen und erst später, wenn sein Töpfchen gut durchwurzelt ist, umzusetzen

Hibiskus durch Aussaat vermehren

Der Garten-Eibisch übernimmt die Aussaat meist selbst. Rund um die Pflanze tauchen irgendwann kleine Sämlinge auf, die, wenn sie groß genug geworden sind, auch umgepflanzt werden können. Natürlich können die Samen auch gezielt ausgesät werden. Beim Zimmerhibiskus ist das Beschaffen der passenden Samen die schwierigste Aufgabe. Einige tropische Arten bilden kaum oder keine Samen aus, so dass sie so gar nicht vermehrt werden können. Bei der Aussaat muss man Geduld haben. Bis so ein Pflänzchen wächst und blüht, dauert es eine ganze Zeit, mindestens drei Jahre.

Hibiskus Samen
Hibiskus Samen

Der beste Zeitpunkt für die Aussaat ist im Frühjahr, wenn die Tage schon schön lang und wärmer sind. Es empfiehlt sich daher, die Samen vor der Aussaat anzuritzen, damit sie sich leichter öffnen. Sie werden auf das Substrat gelegt und etwa 1 cm hoch mit Erde bedeckt. Günstig ist, das Pflanzsubstrat mit einer Sprühflasche zu befeuchten, damit die kleinen Samen nicht ausgespült werden. Auf eine hohe Luftfeuchte und angenehme Wärme achten!
Pflanzsubstrat

  • Locker
  • Gut durchlüftet
  • Nährstoffarm
  • Salzarm
  • Frei von Krankheitskeimen
  • Am besten Aussaaterde verwenden oder Substrat selbst im Herd erhitzen, sodass Keime abgetötet werden

Temperaturen

  • Ideale Temperaturen zur Bewurzlung – zwischen 18 und 25°C
  • Nicht überhitzen
  • Bei zu viel Sonne beschatten

Licht

  • Viel Licht
  • Keine direkte Sonneneinstrahlung
  • Wenn auf Fensterbrett, Beschattung nutzen

Luftfeuchtigkeit

  • Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit von 100%
  • Man kann die Luftfeuchte erhöhen, indem eine Tüte über das Anzuchtgefäß gestülpt wird
  • Diese mit einem Gummi befestigen
  • Wichtig ist, regelmäßig zu lüften, damit sich kein Schimmel bilden kann
  • Alternativ gleich ein Zimmergewächshaus verwenden
  • Regelmäßige Wasserzufuhr, Boden gleichmäßig feucht, aber nicht nass halten
  • Verdunstung verringern

Vermehrung des Garten-Hibiskus durch Absenker

Die Vermehrung durch Absenker ist einfach und gelingt beim Garten-Hibiskus. Dazu wird einfach ein geeigneter Trieb, am besten einer, der Außen liegt und weit unten beginnt, vorsichtig in Richtung Boden gebogen. Wo der Trieb den Boden berührt, wird außen ein kleiner Einschnitt gemacht. In den Boden kann eine kleine Kuhle ausgehoben werden. Dort hinein wird der Trieb mit der Schnittstelle nach unten gelegt und mit einem Draht am Boden fixiert. Das Ende des Triebes lässt man aus der Erde schauen. Der Trieb bleibt weiterhin mit der Mutterpflanze verbunden. Die Stelle muss gleichbleibend leicht feucht gehalten werden. Im Laufe der Zeit bilden sich an der Schnittstelle Wurzeln. Fängt dort eine neue Pflanze an zu wachsen, kann diese vom Trieb abgeschnitten und separat eingepflanzt werden. Die beste Zeit dafür ist das späte Frühjahr. Um gerade zu wachsen, sollte die kleine Pflanze eine Stütze bekommen.

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