Heizung reinigen – Anleitung für Lamellen-Heizkörper
Heizkörper ziehen Schmutz und Staub magisch an. Vor allem über den Winter, wenn die heiße, trockene Luft den Staub in der Wohnung aufwirbelt, sorgt dieser bei Lamellen-Heizungen für zahlreiche Staubablagerungen, die sich negativ auf das Raumklima und Ihre Energiebilanz auswirken. Aus diesem Grund ist es wichtig, regelmäßig Ihre Heizung gründlich zu säubern.
Lamellenheizkörper gehören aufgrund ihrer Konstruktionsweise zu den Staubfängern unter den Heizungen. Sie wirbeln Staub auf, der sich sofort wieder auf das Heizgerät legt und im schlimmsten Fall sogar einbrennt. Zudem kann das gesamte Jahr über eine Vielzahl von Schmutz in und auf das Wärmegerät gelangen, was mit der Zeit unappetitlich wirkt und das Ambiente deutlich stört. Aus diesem Grund sollten Sie sich jährlich mindestens einmal der Reinigung des Heizkörpers verschreiben, um diesen wieder erstrahlen zu lassen. Werden Heizungen nicht geputzt, kann es zudem zu gesundheitlichen Problemen und einer erhöhten Stromrechnung für Sie kommen. Schieben Sie diesen Vorgang also nicht auf.
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Material und Vorbereitung
Eine effektive Reinigung geht mit der passenden Vorbereitung einher und diese setzt sich aus den folgenden Punkten zusammen:
1. Zeitpunkt: es ist wichtig, dass Sie den richtigen Zeitpunkt für Reinigung der Heizungen wählen, da dies ein mögliches Einbrennen von Staub oder Schmutz in die Lackierung oder das Metall verhindert. Gereinigt wird der Lamellenheizkörper vor oder nach der Heizperiode, niemals während dieser. Das heißt, im Durchschnitt haben Sie sieben bis acht Monate Zeit, um sich der Reinigung anzunehmen. Je nach Grad der Verschmutzung oder Staub in Ihren Wohnräumen, sollten Sie ein- bis zweimal im Jahr putzen.
2. Materialien: abseits der unten aufgeführten, unterschiedlichen Utensilien benötigen Sie weitere Materialien, die Ihnen das Reinigen der Lamellen-Heizung erleichtern. Das benötigen Sie:
- mehrere Waschlappen oder Schwämme
- Spülbürste mit weicheren Borsten für die Außenseiten
- Tücher zum Trocknen
- dünner Borstenpinsel
- Eimer
- Handschuhe für sensible Hände
- Spülmittel oder Allesreiniger
- Backofenspray gegen hartnäckige Flecken
- Heizkörperbürsten
Tipp: Wischen Sie regelmäßig über den Winter mit einem feuchten Tuch den Heizkörper ab. Das hilft gegen sich ansammelnden Staub über die kalte Jahreszeit und erleichtert die Reinigung im Frühjahr.
Lamellen-Heizung reinigen: eine Anleitung
Nachdem Sie Ihre Reinigungsutensilien vorbereitet haben, geht es nun ans Eingemachte. Bevor Sie mit Seife und Schwamm an den Heizkörper gehen, müssen Sie zuvor das obere Gitter lösen, falls Sie über einen Plattenheizkörper verfügen. Dafür lokalisieren Sie die Seite der Heizung mit dem Drehmechanismus zum Einstellen der Heizleistung. Greifen Sie unter die Lamellenheizung und drücken Sie die seitliche Abdeckung mit ausreichend Kraft nach oben, um diese zu lösen. Wiederholen Sie das auf der anderen Seite und nun liegt das Gitter frei. Jetzt können Sie den Heizkörper reinigen:
1. Schritt: Reinigen Sie zuerst das aufliegende Gitter. Spülen Sie dieses mit Spülmittel unter der Dusche oder im Waschbecken (nur bei kleinen Heizungen) ab. Falls noch Schmutz zwischen den Rillen vorhanden ist, nutzen Sie hierfür einen in Spülwasser getauchten Borstenpinsel. Hartnäckige Flecken sprühen Sie mit Backofenspray ein, lassen diesen für einige Zeit einweichen und spülen diesen dann ebenfalls ab. Anschließend stellen Sie das Gitter so hin, dass es gut trocknen kann. Reinigen Sie auf die gleiche Weise auch die Seitenteile, die Sie zuvor demontiert haben.
2. Schritt: Bevor Sie das Äußere der Heizung reinigen, sollten Sie das Innere säubern. Nutzen Sie hierfür am besten Ihre Heizkörperbürste, die Sie zwischen die Heizkörperrippen führen und somit viel Staub entfernen können. Gehen Sie hierbei gründlich vor, um wirklich den gesamten Staub und Schmutz zu entfernen, der sich im Inneren der Heizkörper angesammelt hat. Legen Sie hier unbedingt feuchte Baumwoll- oder spezielle Mikrofasertücher unter die Heizung, damit Ihnen der Staub nicht um die Ohren fliegt. Die Tücher fangen den Staub auf und müssen danach nur gewaschen werden.
3. Schritt: Bei Bedarf tauchen Sie die Bürste in eine Lösung aus Spülmittel und Wasser, falls neben dem Staub auch Schmutz zu sehen ist.
4. Schritt: Checken Sie nochmal, ob Sie wirklich den gesamten Innenteil der Heizung sauber bekommen haben. Falls nicht, gehen Sie noch einmal über die besagte Stelle.
5. Schritt: Nun geht es an die Außenseite der Heizung. Hierfür benutzen Sie je nach Grad der Verschmutzung entweder eine Spülbürste, einen Schwamm oder einfach nur einen Lappen. Achten Sie darauf, nicht zu raue oder harte Utensilien zu benutzen, da dies den Lack der Heizungen ruinieren könnte. Reinigen Sie die gesamte Oberfläche mit ausreichend Spüllösung oder einem Allzweckreiniger.
6. Schritt: Falls hartnäckige Flecken, zum Beispiel Fettrückstände aus der Küche, vorhanden sind, diese mit dem Backofenspray einsprühen, dieses einziehen lassen und am Ende einfach wegwischen. Bitte beachten Sie, dass nach der Nutzung des Sprays noch einmal an der gleichen Stelle geputzt werden muss. So verhindern Sie fettige Schlieren und dunkle Flecken. Gehen Sie so für den gesamten Heizkörper vor.
7. Schritt: Anschließend müssen Sie den Heizkörper abtrocknen, was am besten mit passenden Tüchern gelingt. Falls nach dem Abtrocknen noch Flecken oder Verschmutzungen zu sehen sind, sollten Sie diese erneut reinigen und abtrocknen. Lassen Sie sich lieber etwas mehr Zeit beim Reinigen, damit Sie auch wirklich den gesamten Schmutz entfernen können.
8. Schritt: Nun können Sie die restlichen Tücher in den Wäschekorb legen und nach den Seitenteilen und dem Gitter schauen. Trocknen Sie diese mit einem Tuch nach und montieren Sie diese anschließend wieder. Dafür legen Sie zuerst das Gitter auf den Heizkörper und fixieren eine der Seiten, bevor Sie die andere Seite montieren.
9. Schritt: Zum Abschluss sollten Sie den Boden unter der Heizung auf Verschmutzungen überprüfen und gegebenenfalls reinigen.
Tipp: Halten Sie das Fenster unbedingt geschlossen. Ein Windstoß könnte ungewollt den gesamten Staub aufwirbeln.
Heizkörperbürsten: gibt es einen Ersatz?
Die obige Anleitung beschreibt das Reinigen der Heizkörper über eine Reinigungsbürste, die speziell auf die Lamellen der Heizung ausgelegt ist. Falls Sie sich solch eine im Moment nicht leisten oder nicht auftreiben können, finden sich Alternativen, die ebenso effektiv funktionieren. Bei diesen handelt es sich um einfach auszuführende Methoden, die Sie mit Punkt X der Anleitung austauschen und somit zum Ziel kommen:
1. Staubsauger: Staubsauger eignen sich hervorragend, um Staub aus dem Heizkörper zu entfernen. Dafür wählen Sie einen Aufsatz, der dünn genug ist, um zwischen die Heizungsrippen zu gelangen. Falls Sie über solch einen Aufsatz verfügen, sollten Sie einfach den Staub und Dreck im Inneren des Heizgeräts aufsaugen. Das hilft zwar nicht gegen Flecken, doch ist das Innere der Lamellenheizung in den meisten Fällen nur verstaubt, nicht verschmutzt.
Kosten: kostenfrei, falls im Haushalt
2. Fön: einen Fön können Sie auf die gleiche Weise wie den Staubsauger nutzen, nur befördern Sie den Staub auf den Boden, da der Fön diesen aufwirbelt, löst und nach unten schickt. Starten Sie den Fön aber nicht sofort. Legen Sie zuvor feuchte Tücher aus Baumwolle direkt unter die Heizung, damit diese den Staub aufgrund der Feuchtigkeit anziehen. Somit fliegt der Staub nicht im Raum herum.
Kosten: kostenfrei, falls im Haushalt
3. Dampfreiniger: Handdampfreiniger sind eine gute Lösung, um effektiv gegen den Staub im Lamellen-Heizkörper vorzugehen. Dafür verkleiden Sie vorher die Wand hinter der Heizung mit einem Tuch oder Bettlaken, damit die Feuchtigkeit zusammen mit dem Schmutz nicht an die Tapeten gelangt. Nun können Sie das Innere gründlich mit dem Dampfreiniger durchpusten.
Kosten: kostenfrei, falls im Haushalt
4. Schwamm und Stock: etwas handwerklicher wird es mit diesem Life Hack. Hierzu benötigen Sie einfach einen dünnen Stock, zum Beispiel aus Bambus, selbst Metallstäbe funktionieren. Befestigen Sie an ein Ende einen Schwamm, indem Sie ein dünnes Loch hineinschneiden und den Stab durchstecken. Dabei sollten Sie darauf achten, dass das Loch nicht zu groß ist, damit der Schwamm nicht zwischen den Heizungsrippen stecken bleibt. Der Schwamm hierfür sollte locker zwischen die Rippen passen. Wenn Sie zwei kleine Dichtungsringe auf den Stock schieben, kann der Schwamm nicht stecken bleiben oder sich verschieben. Sie können sehr dünne Schwämme auch einfach an den Stock tackern. Nassreinigung möglich.
Kosten: unter 5 Euro
5. Lamellenreiniger: diese Variante ist für kleine Heizkörper geeignet. Lamellenreiniger werden für die Lamellen des Rollos zum Reinigen benutzt und funktionieren ausgezeichnet als Reinigungsbürste für Ihre Heizungen. Führen Sie diese einfach zwischen die Rippen und schon können Sie die nervigen Staubablagerungen entfernen. Lamellenreiniger sind meist mit Mikrofasertüchern versehen, die sehr viel Staub sammeln.
Kosten: 5 – 10 Euro
6. Flaschen- oder Pfeifenbürste: diese Bürsten gibt es in zahlreichen Längen und vielleicht haben Sie solch eine sogar zur Verfügung. Falls Ja, nutzen Sie diese zum Reinigen der Heizung nur, wenn Sie diese nicht mehr für andere Zwecke benutzen. Ein Vorteil: je kleiner die Heizungen, desto effektiver die Bürste.
Kosten: 5 – 20 Euro
7. Staubwedel: mit einem Staubwedel lässt sich meist nur das obere Drittel der Heizkörper vom Staub befreien, doch gibt es auch Varianten, die recht lang und dünn und vom Zweck genauso effektiv wie die Heizkörperbürsten sind. Führen Sie diesen zwischen den Rippen so weit hindurch, wie es möglich ist und Sie werden sehen, wie viel Staub sich mit diesem Haushaltsutensil aufsammeln lässt.
Kosten: 7 – 30 Euro
Tipp: Als Alternative zum Schwamm und Stock, können Sie auch ein Mikrofaser- oder Staubtuch um ein Ende des Stockes wickeln und dieses entweder über Gummibänder fixieren oder an den Stock tackern. Diese Variante funktioniert äußerst gut, da das Tuch recht eng anliegt und problemlos zwischen die Rippen geführt werden kann.
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