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Gute-Nacht-Geschichte „Die spannenden Abenteuer von Schneemann Balli“

Gute-Nacht-Geschichte für den Winter

Unsere Gute-Nacht-Geschichte im Winter handelt von zwei Kindern, die im Urlaub einen Schneemann bauen, der zum Leben erwacht. Leider ist er bewegungslos und kann sich nicht verständigen. Die Kinder zeigen ihm, dass man in seiner Fantasie viel erleben kann.

Über unsere Gute-Nacht-Geschichte:

  • Gute-Nacht-Geschichte im Winter / an Weihnachten
  • Alter: ab 3 Jahre
  • Lesedauer: 8 Minuten
  • Thema: Freundschaft und Fantasie
Talu Video-Tipp

Die spannenden Abenteuer von Schneemann Balli

Unsere Geschichte spielt mitten im Winter, hoch oben in den Bergen. Der Schnee fällt in dicken Flocken zur Erde hinab und verhüllt alles mit einer strahlend weißen Decke. Mitten in der prächtigen, glitzernden Winterlandschaft steht eine gemütliche Holzhütte mit einem Auto davor. Neben der Eingangstür stehen zwei Schlitten. Eine helle Rauchfahne kräuselt sich aus dem Schornstein empor in den Himmel.

Mit viel Schwung springt die Eingangstür auf und zwei Kinder, ein Mädchen und ein Junge, rennen jauchzend in den Schnee hinaus. Dick eingepackt mit Handschuhen, Schal und Mütze toben sie ausgelassen im Schnee herum. Sie bewerfen sich mit Schneebällen, machen Schneeengel und ziehen sich auf dem Schlitten gegenseitig rund um die Hütte herum. Schließlich bleiben die Kinder lachend im Schnee liegen und ringen nach Luft. Sie sind völlig außer Puste vom vielen Herumtollen.

Der Junge blickt das Mädchen an. „Wollen wir einen Schneemann bauen?“, fragt er. „Au ja!“, ruft das Mädchen. Beide Kinder springen auf und beginnen damit, drei Kugeln aus Schnee zu formen und übereinanderzustapeln. Zwei große Kugeln für den Körper und eine kleine für den Kopf. Und zwei noch kleinere Kugeln an der Seite für die Arme. Die Augen machen sie aus zwei Steinen, die Nase aus einem Tannenzapfen und den Mund aus einem gebogenen Zweig. Als sie fertig sind, betrachten sie den Schneemann stolz. Richtig prima sieht er aus.

„Wie nennen wir ihn denn?“, fragt das Mädchen. Der Junge grübelt ein Weilchen. Dann grinst er. „Ich finde, er sollte Balli heißen. Weil er ja schließlich aus Bällen gemacht ist.“ Das Mädchen lacht. „Das finde ich gut. Also heißt er jetzt Balli. Balli Schneemann.“ Die beiden Kinder tanzen noch einige Runden um den Schneemann herum, bis ihnen schließlich zu kalt ist. Dann gehen die beiden in die Hütte, um sich aufzuwärmen.

In der Nacht geschieht plötzlich etwas Seltsames. Als das Mondlicht hell auf den Schneemann scheint, erwacht dieser plötzlich zum Leben. Er blickt sich um und staunt über die schöne Landschaft, die in helles, kühles Licht getaucht ist. Er versucht sich zu bewegen. Doch so sehr er es auch versucht, es funktioniert nicht. So bleibt ihm nichts, als seine Umgebung aufmerksam zu beobachten und abzuwarten, was so passiert.

Am nächsten Morgen kommen die Kinder wieder nach draußen gestürmt. Der Junge hat einen Haufen verschiedener Sachen dabei, die er vor dem Schneemann auf den Boden wirft. „Was habt ihr da?“, fragt Balli. Die Kinder antworten ihm nicht. Er fragt noch einmal, doch die Kinder scheinen ihn nicht hören zu können. Stattdessen beginnen die beiden, Balli die mitgebrachten Sachen anzuziehen. Eine schwarze Augenklappe, ein schwarzes Kopftuch mit einem Totenkopf darauf und ein Gurt mit einem Säbel daran. Nun war Balli ein waschechter Pirat. „Joho Balli, du bist unser Piratenkapitän!“, johlt der Junge. Dann toben die beiden um den Schneemann herum. Sie liefern sich wilde Seeschlachten, suchen einen versteckten Piratenschatz und verstecken sich vor anderen Piraten, die ihnen die Schätze wegnehmen wollen. Das muntere Spiel der Kinder macht Balli so einen Spaß, dass es ihm gar nichts mehr ausmacht, dass er sich weder bewegen noch mit ihnen sprechen kann. Es fühlt sich für ihn so an, als sei er wirklich ein echter Pirat.

Am nächsten Tag kommen die Kinder erneut mit einem Haufen Sachen nach draußen. „Guten Morgen Balli!“, rufen die beiden. „Heute bist du eine Prinzessin und gehst auf ein königliches Fest.“ Sie setzen ihm eine selbst gebastelte Papierkrone auf den Kopf und umhüllen ihn mit einem großen, rosafarbenen Handtuch. Jetzt sieht er wirklich fein aus, wie eine richtige Schneeprinzessin. Die Kinder singen das Lied von der Prinzessin Dornröschen, welches sie im Kindergarten gelernt haben, und tanzen um Balli herum. Sie machen Knickse vor ihm, bringen ihm Geschenke, verbeugen sich tief und rufen immer wieder: „Eure Hoheit!“. Balli hat viel Spaß dabei, im Mittelpunkt zu stehen. Es dauert nicht lange, da kann er das Dornröschenlied auswendig.

Und so geht es nun jeden Tag. Stets bringen die Kinder eine andere Verkleidung für Balli mit. Einmal ist er ein Cowboy, der von wilden Indianern gefangen wird. Einmal ist er ein Schneemonster, vor welchem die Kinder weglaufen. Einmal darf er ein Maibaum sein, der mit bunten Bändern geschmückt wird. Am besten gefällt ihm der Tag, an welchem er eine kaputte Vogelscheuche sein darf, welche Vögel nicht vertreibt, sondern anlockt. Die Kinder bestreuen ihn mit Vogelfutter, sodass viele kleine Spatzen auf ihm landen und die Körner aufpicken. Balli erlebt unzählige verschiedene Abenteuer mit den Kindern. Er freut sich stets wie ein Schneekönig auf den nächsten Tag, an dem ein neues Abenteuer auf ihn wartet.

Doch dann ändert sich alles. An diesem Morgen sind die Kinder überhaupt nicht so fröhlich wie sonst. Und auch eine neue Verkleidung haben sie nicht dabei. Mit traurigen Gesichtern bleiben sie vor dem Schneemann stehen. Balli wundert sich ein wenig. Was war nur los mit den beiden? „Ich möchte noch nicht nach Hause fahren.“, murmelt das Mädchen. „Ich auch nicht.“, erwidert der Junge. Das Mädchen seufzt. „Warum ist der Urlaub nur schon vorbei? Wer soll denn jetzt mit Balli spielen? Sicher ist er ganz einsam ohne uns.“ Beide Kinder stehen mit hängenden Schultern da. Dann hellt sich die Miene des Mädchens auf. „Ich hab’s. Wir bauen ihm einen Spielgefährten! Dann muss er nicht einsam sein.“

Schnell wie der Blitz machen sich die beiden Kinder an die Arbeit. Schneekugel um Schneekugel fügen sie zusammen, bis schließlich ein weiterer Schneemann direkt neben Balli steht. Die Augen sind zwei Kohlestückchen, die Nase eine Möhre aus dem Kühlschrank und der Mund besteht aus einer Reihe kleiner Kieselsteine. Sogar Haare hat der neue Schneemann. Sie bestehen aus etwas Moos, welches die Kinder hinter der Hütte zwischen dem Brennholz gefunden haben. „Darf ich vorstellen, Balli? Das ist Moosi. Dein neuer Freund.“, erklärt das Mädchen stolz. Die beiden Kinder blicken sich zufrieden an. Jetzt, wo Balli einen neuen Freund hatte, konnten sie beruhigt nach Hause fahren.

Schneemänner

Spät am Abend lädt die Familie das Gepäck ins Auto. Die Kinder winken den beiden Schneemännern zum Abschied fröhlich zu. „Auf Wiedersehen! Macht es gut, ihr beiden!“, rufen sie den Schneemännern zu, bevor das Auto mit der Familie langsam wegfährt. Eine ganze Weile liegt die Hütte ganz still da. Immer dunkler wird es, bis schließlich der Mond aufsteigt und die Landschaft in silbriges Licht taucht. Balli wartet ungeduldig. Endlich trifft ein heller Lichtstrahl auf den zweiten Schneemann. Wach geküsst vom Mondlicht, öffnet Moosi langsam die Augen. „Hallo Moosi, ich bin Balli. Wollen wir Freunde sein?“ fragt Balli. Und weil Moosi auch ein Schneemann ist, kann er Balli problemlos hören.

 

Die zwei Schneemänner verstehen sich prächtig und werden die besten Freunde. Sie erzählen sich Geschichten und denken sich fantasievolle Abenteuer aus. Sie machen sich gegenseitig auf interessante Dinge in ihrer Umgebung aufmerksam und singen manchmal sogar gemeinsam. Und auch wenn sich beide Schneemänner nicht bewegen können, ist ihnen niemals langweilig. Denn um die allerschönsten Abenteuer zu erleben, braucht man lediglich seine Fantasie.

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