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Gute-Nacht-Geschichte „Schilli Schildkröte feiert Geburtstag“

Kindergeschichte

In unserer Gute-Nacht-Geschichte feiert Schilli die Schildkröte ihren Geburtstag gemeinsam mit anderen Tieren im Zoo.

Über unsere Gute-Nacht-Geschichte:

  • Gute-Nacht-Geschichte zum Einschlafen
  • Alter: 3 bis 6 Jahre
  • Lesedauer: 13 Minuten
  • Thema: Freundschaft
Talu Video-Tipp

Schilli Schildkröte feiert Geburtstag

Schilli Schildkröte ist in einem Zoo aus dem Ei geschlüpft und wohnt seitdem hier. Ihr gefällt es in dem Zoo. Jeden Tag bringen ihr die Tierpfleger leckere Beeren, Gräser und Kräuter. Im Sommer kann sie sich in ihrem Gehege die Sonne auf den Panzer scheinen lassen. Im Winter hat sie einen kuschligen Platz unter einer Wärmelampe. Neben ihrem gemütlichen Zuhause freut sich Schilli über die Besucher, die sie jeden Tag bewundern.

Manche staunen darüber, wie groß sie ist. Andere erschrecken sich, weil sie so schwer ist und jeder liest die Tafel vor ihrem Gehege, um etwas über Schilli zu lernen. Manche machen sogar Fotos von ihr. Das gefiel Schilli aber nur, wenn sie kein Blitzlicht in die Augen bekam. Das Blitzlicht erschreckte sie immer ganz fürchterlich. Schilli Schildkröte erschreckte sich auch, wenn Leute gegen das Glas vor ihrem Wohnzimmer klopften oder vor dem Gehege laut schrien.

Liebe Kinder und Eltern machten so etwas nicht. Darüber freute sich Schilli, denn dann wurde sie nicht erschreckt.

Schillis Leben war schön. Doch es gab etwas, das sie traurig machte.

„Alle anderen Tiere finden mich langsam und langweilig.“, seufzte Schilli. Von ihrem Gehege aus konnte sie die Affen sehen, wie sie wild herumkletterten und waghalsige Sprünge machten. Sie konnte hören, wie die Elefanten laute Töööröööös mit ihren langen Rüsseln trompeteten und wie die Gazellen um die Wette liefen. Wenn der Löwe brüllte, hielten alle inne. So beeindruckend war seine imposante Stimme. Spielten die Seehunde, staunten alle darüber, wie viele Tricks sie konnten und wie schnell sie schwammen. Sogar die Bergziegen beeindruckten mit ihren Spring- und Kletterkünsten und wenn die Erdmännchen in ihren Gängen verschwanden, waren alle überrascht von ihrer Geschwindigkeit.

Nur Schilli konnte weder schnell sein noch klettern oder springen und auch nicht brüllen oder tröten. Dafür war Schilli sehr intelligent. Sie hatte von den Tierpflegern Aufgaben bekommen und konnte sie alle lösen. Sie konnte sich sogar an jede Einzelne erinnern und sich jedes Gesicht und jeden Namen merken. Wie schlau Schilli wirklich war, wussten die wenigsten.

Das machte sie traurig.

Sie hätte allen zu gerne gezeigt, welche Aufgaben sie lösen konnte und was sie alles wusste. Doch Schilli glaubte, dass die anderen Tiere ihre Vorstellungen nie bemerkten.
Bald hatte Schilli Geburtstag und sie war besorgt, dass sich die anderen Tiere nicht erinnern würden. Nicht jeder hatte so ein gutes Gedächtnis wie sie. Vielleicht war es den anderen Tieren aber auch egal, weil sie Schilli langweilig fanden. Das machte sie noch trauriger.

Am Abend als keine Besucher mehr im Zoo waren, hatte Schilli gar keinen Appetit. Lars, der Leguan, fragte sie: „Was ist denn heute mit dir los, Schilli?“.

Da erzählte Schilli ihrem Gehege-Nachbarn Lars Leguan davon, wie traurig sie wegen ihres Geburtstages war und weil sie die anderen Tiere bestimmt langweilig fanden. Lars machte sich Sorgen. Was, wenn die anderen Tiere wirklich Schillis Geburtstag vergessen? Da schmiedete Lars einen Plan. Er würde allen Tieren Bescheid sagen, damit sie an den Geburtstag von Schilli Schildkröte dachten und ihr gratulierten.

Doch wie sollte er das schaffen? So wie alle anderen Tiere im Zoo konnte er nicht aus seinem Gehege heraus. Lars grübelte, wie er trotzdem alle Bewohner erreichen konnte, als ihm eine Idee kam.

Er sagte Albert dem Alligator, dass Schilli bald Geburtstag hatte. Albert, der Alligator, erzählte es den Wasserschildkröten. Diese sagten es Gerhard Gecko. Der erzählte es Charles, dem Chamäleon.

So ging es von Tier zu Tier weiter, bis schließlich sogar Emma und Elisa Eisbär ganz am anderen Ende des Zoos von Schillis Geburtstag wussten.

Jetzt dachten also alle daran, freute sich Lars Leguan. Er hatte eine schöne Überraschung für Schillis Geburtstag vorbereitet. Doch die große Schildkröte war am nächsten Tag immer noch traurig.

Lars konnte ihr natürlich nicht verraten, dass alle anderen Zootiere ihr zum Geburtstag gratulieren würden. Dann wäre es keine Überraschung mehr.

Also fragte er wieder: „Schilli, warum bist du traurig? Ich bin mir sicher, die anderen werden dir gratulieren.“

Da sagte Schilli Schildkröte: „Ach, Lars. Die anderen Tiere können so viel mehr als ich. Die Affen können toll klettern und turnen. Die Pinguine können so schnell schwimmen. Wenn die Giraffen ihre langen Hälse strecken, dann staunen alle. Nur was ich kann, das sieht keiner. Dabei kann ich Aufgaben lösen, erinnere mich an alles und kann sogar Tricks!“
„Das stimmt.“, sagte Lars. Ihm war schon oft aufgefallen, dass nur wenige Schilli beachteten.

In der Nacht fasste Lars einen neuen Plan. Er würde allen Tieren Bescheid geben, damit sie Schilli eine noch größere Freude bereiten konnten. Als die Schildkröte schlief, wurde Lars, der Leguan, wieder aktiv.

„Hey, pssssst, Albert Alligator!“, flüsterte er und verriet ihm seinen tollen neuen Plan. Albert erzählte es den Wasserschildkröten und so ging es von Gehege zu Gehege und von Tier zu Tier weiter, bis es schließlich alle wussten.

Am nächsten Tag war der Geburtstag von Schilli Schildkröte. Die Tierpfleger hatten ihr ein ganz besonders schönes Frühstück mit vielen leckeren Beeren gemacht. Lars Leguan gratulierte Schilli und sie freute sich.

Als sie in ihrem Gehege in der Sonne lag, traute Schilli ihren Augen und Ohren kaum. Die Bergziegen hüpften und meckerten fröhlich: „Alles Gute, Schilli!“

Die Affen angelten sich von Ast zu Ast und winkten ihr dabei zu. Die Löwen brüllten: „Happy Birthday!“

Die Seehunde klatschten Applaus. Die Pinguine schwammen einen besonderen Tanz. Sogar Albert Alligator und Charles Chamäleon gratulierten ihr.

Die Giraffen reckten ihre langen Hälse, um Schilli sehen zu können und wackelten ihr fröhlich mit ihren Ohren zu. Die Kängurus hüpften im Takt zu einem Geburtstagslied.
Schilli freute sich so sehr, dass sie ihr Glück kaum fassen konnte. Alle hatten an ihren Geburtstag gedacht!

Doch dann wurde der Zoo für Besucher eröffnet und Schilli war überrascht. Denn alle Tiere machten mit einmal gar nichts mehr.

Gute-Nacht-Geschichte

Die Löwen lagen nur faul in der Sonne. Die Gazellen veranstalteten keine Rennen. Die Vögel hatten keine Flug-Shows. Die Schlangen zogen sich zurück. Nicht einmal die Affen spielten.

„Was ist denn mit ihnen los?“, wunderte sich Schilli Schildkröte und machte sich Sorgen.
Die Tierpfleger und die Zoobesucher wunderten sich ebenfalls.

Dann kam Schillis Training. Sie sollte Tricks für Leckereien vorführen. Aber heute war nicht nur der Tierpfleger dabei. Nein, heute standen auch andere Menschen vor ihrem Gehege und schauten zu. Ein kleiner Junge rief aufgeregt: „Schau mal Papa! Die Schildkröte kann Ball spielen!“, als Schilli ihren blauen Ball schuppste.

Ein Mädchen staunte: „Schau mal Oma! Die Schildkröte hört aufs Wort!“, als Schilli von Thomas dem Tierpfleger gerufen wurde und so schnell sie konnte zu ihm lief.
Schilli freute sich. Endlich sahen andere, dass sie doch nicht langweilig war. Endlich sah jemand, wie gut sie trainierte. Sie hatte nicht nur ein großes Publikum, sondern auch die Tiere im Zoo schauten ihr zu.

Obwohl ihr das gefallen hatte, fragte sich Schilli am Abend, warum sie heute ein Publikum hatte? Warum hatten sich alle Tiere so komisch verhalten?

Lars Leguan zuckte nur mit den Schultern und schlief ein. Er war müde, weil er die letzten Tage Pläne geschmiedet und allen anderen Tieren Bescheid gesagt hatte.

„Pssst, Schilli!“, flüsterte Albert, der Alligator.

Albert erzählte Schilli, dass Lars alles für ihren Geburtstag geplant hatte. Er hatte die Tiere daran erinnert, ihr zu gratulieren. Er hatte sie darum gebeten, heute nichts zu machen. Nur damit Schilli ein Publikum haben konnte und sie nicht mehr traurig war.

Schilli war gerührt. Mit einem Mal war die Schildkröte nicht mehr froh darüber, dass sie an ihrem Geburtstag so viele Glückwünsche und ein Publikum bekommen hatte.
Am meisten freute sie, dass sie einen so guten Freund wie Lars hatte. Er hatte sich gesorgt, als sie traurig war. Er hatte nachgefragt und ihr eine große Freude bereitet.
Schilli Schildkröte nahm sich fest vor, am nächsten Tag eine tolle Überraschung für Lars Leguan zu planen und alle anderen Tiere im Zoo einzuweihen.

Und mit diesem Gedanken kuschelte sie sich in ihren Panzer und schlief ganz fest ein.

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