Gute-Nacht-Geschichte „Wie der kleine Saurier Finn ein Held wurde“
In dieser Gute-Nacht-Geschichte geht es um Finn, den kleinen Saurier, der bei der Rettung seines Bruders half und allen zeigte, dass auch Kleine ganz groß sein können.
Über unsere Gute-Nacht-Geschichte:
- Gute-Nacht-Geschichte für Jungen
- Alter: 6 bis 8 Jahre
- Lesedauer: 12 Minuten
- Thema: Freundschaft
Wie der kleine Saurier Finn ein Held wurde
Vor vielen Millionen Jahren lebten auf der Erde Dinosaurier. Es waren sehr große, beeindruckende Tiere mit einem kräftigen Körper, einem langen Schwanz und einem kleinen Kopf. Auf der Suche nach Nahrung streiften sie durch die Landschaft.
Im Bereich des heutigen Italiens war eine Herde Stegosaurier zu Hause. Zu ihr gehörten Don und Dana, ein junges Saurierpärchen, die eine Familie gründen wollten. In den vergangenen Wochen hatten die beiden ein weiches Nest gebaut. Dana hatte drei hellgrüne Eier hineingelegt. Die Eier waren fast so groß wie ein Fußball, nur nicht so rund. Nun war es Danas Aufgabe, die Sauriereier auszubrüten und den Nachwuchs heranzuziehen.
Während Dana brütete, zog Donald durch die Wälder. Schließlich musste er seine Frau während der Brutzeit mit Futter versorgen. Er sammelte vor allem die nahrhaften Blätter von Farnen. Er freute sich, als er auf seinem Weg saftiges Moos fand, denn das fraß Dana besonders gern. Mit dem Moos wollte er ihr eine Freude machen.
„Oh, was ist denn das?“, rief er überrascht? Zwischen den hohen Farnen lag ein Ei. „Was für ein kleines Ei!“, wunderte er sich. Don war sicher, dass es ein Dinosaurierei sein musste. Aber es war viel kleiner als die Eier, die Dana gerade ausbrütete. Es war noch nicht einmal halb so groß.
„Wenn das wirklich ein Dinosaurierei ist, wo ist denn die Mutter? Das Ei kann doch nicht einfach hier liegen bleiben, es wird ja ganz kalt!“, überlegte Don.
Der Saurier zögerte nicht lange. Er legte die Pflanzen, die er für Dana gesammelt hatte, zur Seite. Er würde später zurückkehren, um die Farne und Moose zu holen. Jetzt musste er sich erst mal um das Ei kümmern.
Don nahm das kleine Ei behutsam in seine große Pfote. So war es geschützt und hatte es schön warm.
Auf dem Weg sah er sich das Ei genauer an. Es war ebenso grün wie die Eier, die Dana in das Nest gelegt hatte. Zusätzlich hatte es lauter kleine weiße Sprenkel, das sah lustig aus.
Don beeilte sich, nach Hause zu kommen. Trotz der Eile musste er vorsichtig sein. Auf keinen Fall durfte er stolpern und das kleine Ei beschädigen.
Schon von Weitem sah er Dana. Sie saß im Nest und brütete fleißig.
„Hast du gar kein Futter mitgebracht?“, fragte sie empört, als sie Don sah.
„Dana, ich gehe gleich wieder los und hole etwas zu fressen. Guck doch mal, was ich gefunden habe.“, entgegnete der Sauriermann und zeigte seiner Frau das kleine Ei.
„Oh, wie klein!“, rief Dana entzückt. Don erzählte ihr, wo er das Saurierei gefunden hatte und dass er es nicht in der Kälte liegen lassen wollte. Dana zögerte nicht lange. Für so ein kleines Ei war im Nest noch Platz. Sie legte es sanft hinein und brütete weiter.
Don lief los, um Nahrung zu holen. Mit seinem großen, schweren Körper konnte er nicht besonders schnell laufen. Dafür konnte er jedoch riesige Schritte machen und Baumstämme und Hindernisse überwinden. Schon bald darauf kam er mit leckeren Farnen und einer Extraportion Moos für Dana wieder zurück.
Einige Tage später schlüpften die drei jungen Dinos. Sie zerbrachen die Schale, steckten die Köpfchen hinaus und schälten sich langsam aus dem Ei. Danach reckten und streckten sie sich und schauten sich neugierig um.
Nur das kleine Ei lag noch im Nest. Einer der drei Dinos stupste es leicht an, als die Mutter gerade nicht guckte. „Hallo, willst du nicht auch herauskommen?“, flüsterte er.
Plötzlich tat sich etwas. Die Eierschale bekam kleine Risse, dann zersprang sie und ein kleiner Saurier guckte hervor. Er krabbelte aus dem Ei heraus und rekelte sich.
„Wer bist du denn? Warum bist du so klein?“, fragten die drei Dinos den Kleinen.
„Warum seid ihr denn so groß?“, fragte er keck zurück.
Da mischte sich die Mutter ein und begrüßte die vier Saurierkinder. Es waren alles Jungs. Sie erklärte ihnen, dass Saurier verschieden sein können. Einer ist klein, einer groß, einer hat eine grüne, ein anderer eine graue Haut, aber alle gehören zusammen. Sie erzählte, wie Don auf der Futtersuche das verlassene Ei gefunden hatte und wie froh sie sei, dass der kleine Saurier wohlbehalten auf die Welt gekommen ist. Sie gab ihm den Namen Finn.
Die vier Saurierjungen entwickelten sich prächtig. Sie hatten viel Appetit und wuchsen heran. Finn blieb kleiner.
Noch etwas anderes machte Finn Sorgen. Seine Brüder waren nicht nur viel größer als er, sie waren auch schöner und hatten kräftigere Körper. Er war schwach und zart und hatte komische, faltige Ausbuchtungen am Rücken. Wie sehr wünschte er sich, dass sie verschwinden würden!
Eines Tages zogen die drei Großen los in den Wald. Sie wollten sich mit anderen Dinosaurier-Jungs zum Spielen treffen. Finn wollten sie nicht dabei haben. Sie meinten, er wäre einfach zu klein für das, was sie vorhatten.
Der kleine Saurier war so traurig. Er wusste genau, was seine Brüder und die anderen Dinos planten. Sie wollten beim Baumstämmewerfen ihre Kräfte messen. Das konnte Finn natürlich nicht, dazu war er viel zu schwach. Aber er hätte so gern zugeschaut!
Finn rappelte sich auf, dachte: „So schnell werdet ihr mich nicht los!“. Er schlich den anderen hinterher. Seine Brüder waren schon viel weiter. Sie konnten dreimal so große Schritte machen wie er.
Plötzlich hörte Finn einen Schrei. Er lief noch schneller, um zu sehen, was passiert ist. Da sah er seine Brüder. Einer steckte fest. Er war mit seinem Fuß in eine Felsspalte gerutscht und kam nicht wieder hinaus. Die anderen beiden versuchten, ihn herauszuziehen, doch sie schafften es nicht.
Finn lief zu ihnen. Er hatte ganz vergessen, dass sie ihn nicht dabei haben wollten. Der Kleine wollte helfen, doch er wusste nicht wie. Schließlich hatte er zu wenig Kraft, um seinen Bruder zu befreien.
„Bitte, hol Hilfe!“, riefen seine Brüder, als sie ihn bemerkten. Finn war ganz aufgeregt, er lief, so schnell er konnte. Plötzlich merkte er, dass sich die komischen faltigen Huckel auf seinem Rücken entfalteten. Es waren Flügel! Finn war ein Flugsaurier, er konnte fliegen!
Im Flug erreichte Finn blitzschnell seine Eltern. Sein Vater eilte zu Hilfe und zwei andere Sauriermänner aus der Herde kamen mit.
Gemeinsam schafften Sie es, den Dino-Jungen unverletzt aus der Felsspalte zu ziehen.
Am Abend drehte sich alles um Finn, den Flugsaurier. Die anderen hatten schon davon gehört, dass es Saurier gibt, die fliegen können. Sie waren jedoch noch nie einem echten Flugsaurier begegnet. Sie fragten Finn aus, wie es dort oben in der Luft war und was er gesehen hätte. Mit Freude erzählte er von seinem ersten Flugabenteuer.
Finn brauchte nun nicht mehr traurig sein, dass er nicht so groß und stark war wie die anderen. Er konnte fliegen und das war etwas ganz Besonderes. Außerdem hatte er geholfen, seinen Bruder zu retten, das war ein großes Glück. Die Eltern dankten Finn von Herzen.
Ab sofort kamen die Brüder nie wieder auf die Idee, ohne Finn loszuziehen. Beim Baumstämmewerfen bekam der kleine Flugsaurier ab sofort einen Ehrenplatz.
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Wow, vielen Dank! Tolle Geschichte