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Gute-Nacht-Geschichte „Penelope, die kleine Fee, die einfach nicht schlafen gehen wollte“

Gute-Nacht-Geschichte für Mädchen

Mit dieser süßen Geschichte über die kleine Fee Penelope soll Kindern die Angst vor der Dunkelheit genommen werden.

Über unsere Gute-Nacht-Geschichte:

  • Gute-Nacht-Geschichte für Mädchen
  • Alter: 4 bis 8 Jahre
  • Lesedauer: 15 Minuten
  • Thema: Mut

„Lopi, Lopi, wo steckst du denn?“, Mama Fee suchte in allen Ecken nach der kleinen Penelope, die sie aber immer nur zärtlich Lopi nannte. Doch Lopi war nirgends zu finden. Mama Fee suchte unter dem Tisch. Sie suchte hinter dem Vorhang und sie suchte in dem großen alten Kleiderschrank mit den knarrenden Türen. Nichts! Lopi war einfach verschwunden!

„Lopi! Es ist Zeit zum Schlafengehen!“, langsam wurde Mama etwas ungeduldig.

„Aber Mama, die finsteren Tiere, die in meinem Zimmer wohnen, kennst du die denn nicht?“ Lopi flüsterte so leise, dass es Mama Fee beinahe nicht gehört hätte. Wo kam die ängstliche Stimme bloß her?

„Lopi? Komm doch einfach zu Mama. Mama passt doch immer auf dich auf!“

Aus der Ecke, dort, wo der große gemütliche Sessel stand, war ein leises Rascheln zu hören. Und tatsächlich – langsam kam etwas zum Vorschein. Und es sah aus wie die kleine Lopi. Zumindest dann, wenn man genau hinsah. Zuerst erkannte Mama Fee nur ein paar rote Haarspitzen. Dann lugte hinter der breiten Lehne des Sessels eine kleine Hand hervor. Und schließlich konnte Mama Fee einen wunderschönen rosa Flügel erkennen. Stück für Stück kam endlich die kleine Lopi zum Vorschein, die mit Tränen verschmiertem Gesicht blitzschnell in Mamas Arme rannte.

„Lopi, meine kleine Lopi!“, Mama Fee war wirklich erleichtert, ihren kleinen Schatz endlich gefunden zu haben. Sie strich Lopi sanft über das gelockte Haar.

„Lopi“, sagte sie mit freundlicher Stimme, „du musst doch keine Angst haben! Ich bin doch für dich da!“

„Aber Mama“, beinahe klang es etwas vorwurfsvoll, „gestern wurde ich wach. Alles war dunkel. Und unter meinem Bett kroch ein riesiges Krokodil hervor. Und an der Wand schlich ein großer Bär entlang! Nur wenn ich ganz schnell die Augen zugemacht habe, waren sie wieder verschwunden. Aber immer, wenn ich nachgeschaut habe, waren sie wieder da! Das Krokodil hatte fürchterlich große Zähne und der Bär hatte Tatzen so groß wie eine Bratpfanne. Mama, ich habe mich so sehr gefürchtet!“

„Hmmm“, sagte Mama Fee nachdenklich. „Ich glaube, ich sollte heute Nacht bei dir bleiben und aufpassen, damit dir nichts geschieht. Wollen wir gemeinsam herausfinden, warum das Krokodil und der Bär es sich bei dir gemütlich gemacht haben?“

Lopi trocknete sich mit einem energischen Wisch mit dem Handrücken die Tränen, die ihr über die Wangen gelaufen waren und sagte entschlossen „Ja, Mama, das wäre toll!“

„Na siehst du, du musst ganz bestimmt keine Angst haben, wenn ich bei dir bin!“

„Bist du dir da ganz sicher?“ Lopi schaute fragend zu ihrer Mama.

„Aber natürlich! Dafür sind doch Mamas da!“ Mama Fee schob Lopi langsam in Richtung Badezimmer, damit sich die kleine Fee bettfertig machen konnte. Zuerst half ihr Mama dabei, die zarten Flügel abzustreifen, damit sie im Schlaf nicht verknittern konnten. Lopi legte sie sorgfältig zusammen und passte ganz genau auf, dass auch nicht die allerkleinste Falte zu sehen war.

Dann kam das Zähneputzen an die Reihe. Denn wie alle Menschenkinder, müssen sich auch kleine Feen morgens und abends gründlich die Zähne putzen. Der Schaum der Feen-Zahnpasta duftete herrlich nach frischen Erdbeeren und schmeckte auch beinahe ein klein wenig so wie die köstlichen Früchte. So macht Zähneputzen Spaß! Lopi putzte fleißig von rechts nach links, von oben nach unten und dann wieder von vorn. Als Lopi die Zahnbürste wieder in den Zahnbecher zurückgestellt hatte, kam Mama mit dem großen Waschlappen.

Brrrr, das mochte Lopi gar nicht! Aber was sein musste, das musste sein. Erst kam das linke Ohr dran, dann das rechte und nicht zu vergessen der Hals! Lopi konnte es kaum aushalten, bis die leidige Prozedur endlich zu Ende war. Anschließend schlüpfte sie in ihren kuschelig weichen Schlafanzug mit dem kleinen Häschen drauf und griff nach Mamas Hand.

„Wollen wir?“ Mama Fee warf Lopi einen ermunternden Blick zu. Mit kleinen vorsichtigen Schritten folgte Lopi ihrer Mama ins Kinderzimmer.

Hier war eigentlich alles wie immer. Teddy Max saß in der Ecke. Puppe Lina schlief in ihrem Schaukelstuhl, der extra für Puppen wie sie gemacht war. Und im Regal an der Wand standen all die vielen bunten Bilderbücher in Reih und Glied. Lopis Kinderzimmer war hell und freundlich und sah eigentlich fast genauso aus wie das der kleinen Menschenkinder. Fast. Lopis Bett war etwas ganz Besonderes. Ein echtes Feenbett! Statt einer Matratze gab es Tausende von weichen Blüten in den unterschiedlichsten Farben. Das Kissen war aus kleinen Wölkchen gewebt und die Zudecke aus wunderschönen Pfauenfedern gefertigt, die sich behütend über Lopis kleinen Körper legten. Über dem Bett befand sich ein aus verwurzeltem Holz geflochtener Himmel und an jedem Ast hing ein kleines funkelndes Kristall. Und in jedem Kristall spiegelte sich ein wunderschöner Traum. Für jede Nacht einen.

Eigentlich mochte Lopi Ihr Feen-Kinderzimmer sehr gerne. Wenn da bloß nicht dieses riesige Krokodil und der furchteinflößende Bär wären! Aber heute Nacht würde Mama auf sie aufpassen! Tapfer kletterte Lopi in ihr wunderschönes Feenbett und kuschelte sich ganz dicht an Mama. Nein, heute würde Lopi keine Angst haben! Mama war ja da!

Mama Fee nahm Lopi in den Arm und begann zu erzählen. Von den guten alten Tagen, als die Feen noch durch die Wälder fliegen konnten, weil es dort kaum Menschen gab. Du musst nämlich wissen, dass Feen nicht von Menschen gesehen werden dürfen. Wenn das passiert, verlieren sie ihre Zauberkräfte. Mama berichtete von kristallklaren Nächten, in denen sie mit ihren Freundinnen in den Baumkronen getanzt hatte. Die Grashüpfer gaben ihnen zu Ehren ein Konzert, das schöner nicht hätte sein können. Sie erzählte vom guten alten Väterchen Mond, der ihre Feenkleider so schön glitzern ließ und von den Sternen am Himmel, die sich im Takt der Musik wiegten. Und während Mama erzählte, legte sich langsam die Dunkelheit übers Land. Sie kroch über Felder und Wiesen und erreichte schließlich auch das Fenster von Lopis Kinderzimmer.

Normalerweise schlief Lopi jetzt schon. Aber heute war sie ja extra wach geblieben, um mit Mama die bösen Unholde in ihrem Zimmer zu vertreiben. Ein kleines bisschen begann Lopi sich zu fürchten. Sie kuschelte sich noch etwas dichter an Mama Fee heran und schloss vorsichtshalber die Augen. Als sie sie wieder öffnete, sah sie sie. Da war wieder dieses schreckliche Krokodil und dort drüben hob der gruselige Bär seine Pranken. Lopi zuckte vor Schreck zusammen. Aber Mama war ganz ruhig.

„Mama, siehst du sie?“, flüsterte Lopi leise.

Mama Fee nickte, aber dann viel ihr ein, dass Lopi das im Dunkeln ja gar nicht sehen konnte und sagte „Ja!“

„Mama, ich habe Angst!“ Lopi zitterte ein bisschen. Aber zum Glück klapperten ihre Zähne nicht. Wer weiß, was das Krokodil und der Bär anstellen würden, wenn sie Mama Fee und Lopi entdeckten.

Kindergeschichte

„Mama, sind die nicht fürchterlich? Jagen dir die beiden keinen Schrecken ein?“ Lopi wunderte sich, dass Mama so ruhig bleib. Mama Fee sagte nichts. Sie griff zu ihrem kleinen goldenen Zauberstab, den sie immer bei sich trug und richtete ihn auf den Bären. Und kaum, dass der Bär ins Licht der funkelnden Sterne getaucht war, die aus dem Zauberstab strömten, war er verschwunden. An der Wand hing lediglich Lopis dicke warme Jacke und ihre Wollmütze. Wenn es draußen so richtig kalt ist, müssen sich nämlich auch Feenkinder warm anziehen, damit sie nicht frieren.

„Mama, wie hast du das gemacht?“ Lopi staunte. Bevor Mama antworteten konnte, erlosch der Funken sprühende Feenstab und der Bär war wieder da! Gerade wollte Lopi vor Schreck weinen, als Mama den Stab erneut auf den Bären richtete. Und schon war er wieder verschwunden!

„Siehst du Lopi, der Bär ist gar nicht wirklich da!“, sprach Mama Fee ihrer kleinen Tochter mutmachend zu. Sie richtete den Lichtstrahl auf Lopis Jacke und Mütze. Siehst du die Mütze, sieht sie nicht aus wie eine der großen Pranken, vor denen du dich so sehr gefürchtet hast?“

Und tatsächlich, als Lopi etwas genauer hinsah, erkannte sie, dass Mama recht hatte. Die Mütze sah der riesigen Tatze des Bären ganz schön ähnlich. Langsam ließ Mama Fee das Licht des Zauberstabes an der Jacke entlang gleiten.

„Siehst du den Rücken des Bären? Und dort vorne, seine Schnauze?“, flüsterte Mama leise. Lopi staunte nicht schlecht. Der Bär war ja gar kein Bär! Es war ja nur ihre Jacke und ihre Mütze! Ängstlich warf sie einen Blick auf das Krokodil unter ihrem Bett. Aber Mama hatte es schon geahnt und das vermeintliche Krokodil in das strahlende Licht des Feenstabes getaucht. Auch das Krokodil war verschwunden.

„Mama, du kannst ja zaubern!“ Lopi war beeindruckt.

„Ja mein Kind, das kann ich. Aber hier ist das gar nicht nötig! Siehst du die knorrigen Äste über deinem Bett? Sie werfen Schatten. Und das sieht dann aus wie ein Krokodil mit fürchterlichen Zähnen.“ Mama richtete das Licht noch ein paar Mal auf das Krokodil und wieder auf den Bären. Und jedes Mal, wenn es hell wurde, verschwanden die Ungeheuer. „Siehst du, mein Schatz, die bösen Tiere können dir gar nichts anheben, denn sie sind gar nicht da! Wenn es dunkel wird, sehen wir die Dinge anders und fürchten uns vor dem, was wir nicht kennen.“

Lopi war beeindruckt, wie schlau ihre Mama war. Sie seufzte einmal tief und schon war sie vor Müdigkeit eingeschlafen. Und jetzt wusste sie – Angst vor Schatten in der Dunkelheit – die brauchte man nun wirklich nicht haben.

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