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Gute-Nacht-Geschichte „Emilia Eichhörnchen auf Winterreise“

Gute-Nacht-Geschichte für Kinder

Diese winterliche Gute-Nacht-Geschichte handelt von Emilia dem Eichhörnchen, die im Winterwald verschiedene Tiere kennenlernt und so Freundschaften schließt. Sie erfährt, wie verschiedene Tiere des Waldes über den Winter kommen.

Über unsere Gute-Nacht-Geschichte:

  • Gute-Nacht-Geschichte im Winter / an Weihnachten
  • Alter: 4 bis 7 Jahre
  • Lesedauer: 10 Minuten
  • Thema: Freundschaft
Talu Video-Tipp

Emilia Eichhörnchen auf Winterreise

Emilia Eichhörnchen schaute auf die gelben und braunen Blätter an den Bäumen. „Schon wieder Herbst“, dachte sie und seufzte, denn jetzt musste sie ganz besonders fleißig sein. Eichhörnchen schlafen im Winter nicht. Deswegen war es wichtig, dass Emilia genug Futter für die kalte Jahreszeit hatte. Damit es ihr keiner wegessen konnte, musste sie es gut verstecken.

Emilia begann sofort damit. Sie sammelte Eicheln und Nüsse, Pilze und Kerne. Wenn keiner hinsah, buddelte sie ein Loch und versteckte ihr Essen darin. Das machte sie den ganzen Tag. Am Abend war sie so müde, dass sie in ihrem Bett sofort eingekuschelt in ihren puscheligen Schwanz einschlief. Am nächsten Tag arbeitete Emilia weiter. Hier eine Eichel, dort eine Nuss, von da drüben ein paar Bucheckern – sie sammelte alles, was sie finden konnte, und versteckte es im nächsten Loch. Schon bald konnte Emilia nur noch kurz Futter für den Winter sammeln, denn jeden Tag wurde es zeitiger dunkel.

Dann war es endlich so weit. Eines Morgens stand Emilia auf, schaute aus dem Loch ihres Nestes und sagte: „Brrrrrrr, ist das kalt!“. Der Winter war da. Nun gab es für Emilia kaum noch etwas zu essen. Die Eichen und Nussbäume waren fast leer. Die Pilze waren erfroren. Sie machte sich dennoch auf ihre Suche, denn das Futter in ihren Vorratslöchern sollte für eine lange Zeit reichen. In der ersten Winterwoche fand Emilia Eichhörnchen hier und da noch etwas. In der zweiten Winterwoche fand sie einen supertollen Futterplatz! „Vogelhäuschen“, hatten es die Menschen genannt. Da gab es Sonnenblumenkerne, allerhand Körner und sogar leckere Nusssplitter. Emilia stopfte sich die Backen voll und lief schnell damit davon. Sie wollte nicht, dass Marko Meise und Astrid Amsel mit ihr schimpfen. Denn anders als viele andere Vögel blieben die beiden mit ihren Familien und ihren Freunden im Winter da und flogen nicht in den Süden, wo es warm und sonnig war. Sie mussten daher auch Essen finden und das war gar nicht leicht, weil im Winter nichts wuchs.

In der dritten Winterwoche fand Emilia gar kein Futter mehr. Es war an der Zeit, ihre Vorräte zu nutzen. Aber wo hatte sie das ganze Futter bloß versteckt? Sie erinnerte sich, dass eines ihrer gegrabenen Löcher zwischen dem großen Baum und einem Haufen Zweige lag. Ja, da würde sie direkt anfangen zu suchen. Sie kletterte vom Baum und lief los. Bei dem Versteck angekommen, suchte sie aufgeregt den Boden ab, als es plötzlich unter den Zweigen und dem ganzen Laub raschelte. „Huch, was war denn das?“ fragte sich Emilia. Ganz vorsichtig und leise schob Emilia das Laub zur Seite. Darunter lag Igor Igel und schlief tief und fest. „Süße Träume, Igor!“ flüsterte Emilia Eichhörnchen und legte das Laub vorsichtig wieder zurück. Ihr Igel-Freund sollte es warm haben in seinem Bett, denn er würde den ganzen Winter lang schlafen.

„Der hat es gut!“ dachte sich Emilia, denn Igor Igel musste einfach nur so viel essen, wie er konnte und schlief mit dem vollen Bauch bis zum Frühjahr. Wenn er wieder aufwachte, war er ganz schlank und hatte großen Hunger. Es war für ihn dann oft schwer, genug Essen zu finden.

Ganz leise grub Emilia hier und da und dort drüben, denn sie wollte Igor Igel nicht aufwecken. Sie fand schließlich ihren versteckten Vorrat und machte erst einmal eine Essenspause. „Puh“, dachte sie. Das war anstrengend.

Am nächsten Tag war das Futter aus dem ersten Loch schon alle. Emilia musste also wieder auf die Suche nach einem ihrer Verstecke gehen. Dabei traf sie Maria, Manfred und Martha Maus. Die Familie Maus begrüßte sie fröhlich. „Was macht ihr denn bei dieser Kälte draußen?“ fragte Emilia. Sie wusste, dass die Familie Maus in einem kuschligen Neste wohnte. „Es wird ein langer Winter.“ Sagte Manfred Maus. „Da müssen wir mit unseren Vorräten vorsichtig sein!“

Wie auch Emilia Eichhörnchen hatten die Mäuse im Herbst fleißig Futter gesammelt und in ihrem Nest einen Vorrat angelegt. Davon aßen sie aber nur, wenn sie draußen nichts fanden oder es zu kalt war. Emilia wünschte ihnen viel Glück bei der Suche. „Danke!“ sagten Maria, Martha und Manfred zugleich.

Auf dem Rückweg von ihrem Versteck erschreckte sich Emilia. Sie sah, wie Friedolin Fuchs die letzten Beeren von einem Strauch zupfte. „Aber, aber, du bist doch ein Fuchs!“ entfuhr es Emilia. Dann hatte sie Angst, denn Füchse jagten Mäuse und Eichhörnchen. „Ja, das bin ich.“ sagte Friedolin. „Aber Füchse essen auch Obst und Gemüse und ich bin heute viel zu schwach zum Jagen.“

Da hatte Emilia Eichhörnchen keine Angst mehr. „Das muss schwer sein. Was isst du denn dann, wenn du keine Beeren mehr findest?“ fragte sie besorgt. „Manchmal muss ich sehr weit laufen, um etwas zu finden. Bei den Menschen gibt es Eimer, in denen ab und an Essen ist, das sie nicht mehr wollte. Und manche Menschen stellen sogar Futter vor die Tür! Aber ich habe trotzdem oft Hunger.“ sagte er.

Das machte Emilia traurig, denn Friedolin sah jetzt schon ganz dünn aus. Sie wünschte ihm viel Glück und ging nach Hause. In den nächsten Tagen traf Emilia niemanden. Es wurde immer kälter und kälter und fing sogar an zu schneien. Als der Boden gefror, hatte Emilia ein Problem, denn ihr Essen war dort versteckt. Wenn sie es nicht ausgraben konnte, konnte sie auch nicht an ihr Futter gelangen. Also suchte Emilia überall nach Essen, dass nicht im Boden eingefroren war. Am ersten Tag fand sie einige Zapfen und knabberte die Samen daraus. Am zweiten Tag fand sie ganz oben an den Bäumen noch ein paar Eicheln. Am dritten Tag lief sie so weit, dass sie auf eine Lichtung kam. „Was ist denn das?“ wunderte sie sich. Mitten auf der Lichtung standen Hansi Hirsch und Renate Reh und kauten gemütlich vor sich hin. Jemand hatte hier frisches und duftendes Heu, Eicheln und Kastanien gesammelt und hingelegt. „Das ist von den Menschen.“ erklärte Hansi Hirsch. „Wenn es ganz besonders lange kalt ist, dann bringen sie Futter.“

„Toll!“ freute sich Emilia und schnappte sich eine Eichel. Wenn sie wieder schlimmen Hunger hatte, würde sie hier vorbeischauen. Doch der Weg zu ihrem Nest war weit und so musste sie schnell zurück. Unterwegs sah sie, wie Egon, Erika, Edward, Elisabeth und Evan Eule dicht gedrängt auf einem Ast saßen und schliefen. Obwohl sich die Eulen von Frühjahr bis Herbst kaum einmal trafen, waren sie den ganzen Herbst und Winter während des Tages unzertrennlich. Sie schliefen dicht aneinandergedrängt, um sich zu wärmen und wurden erst abends wach. „Das ist bestimmt schön kuschelig.“ dachte sich Emilia und lief schnell weiter, um in ihr Bett zu kommen.

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Am nächsten Tag wurde wach, weil sie etwas hörte. „Kiara, Klara, Kaja, Karl – hier drüben ist etwas!“ rief Kurt Kaninchen. Seine Frau Karin Kaninchen hoppelte voraus und fing an, im Schnee zu buddeln.

„Was macht ihr denn da?“ frage Emilia Eichhörnchen noch ganz verschlafen. „Wir haben ein paar Gräser und Blätter gefunden!“ antwortete Kurt Kaninchen. „Aber die sind doch gefroren und vertrocknet!“ sagte Emilia. „Das stört uns nicht. Wir brauchen das, damit wir von der Rinde und den Ästen keine Bauchschmerzen bekommen.“ fügte Karin Kaninchen dazu.

Das hatte Emilia noch nicht gewusst und stellt es sich schwer vor, Gras und Kräuter unter dem Schnee zu finden. Für sie selbst war es nicht leicht, ihre Verstecke unter der Schneedecke wieder zu entdecken. So ging es ihr auch an diesem Tag. Egal wo sie suchte und versuchte zu graben, sie fand ihr Futter einfach nicht.

Da erinnerte sie sich an das Vogelhäuschen und die leckeren Sachen, die es dort gab. Sie nahm all ihren Mut zusammen, flitzte, kletterte und sprang von Baum zu Baum, bis sie an dem Garten ankam. Hier versteckte sie sich erst einmal und sah sich um. Da ging die Tür des Hauses auf und Menschen kamen heraus. „Ohoh.“ dachte sich Emilia und wäre fast wieder davongelaufen. Doch statt sie zu verjagen, füllten die Menschen das Futterhaus auf und hängten sogar noch kleine Häuschen in die Bäume.

Vorsichtig und neugierig schnupperte Emilia an den kleinen Häuschen. „Ui!“ freute sie sich. „Lauter tolle Sachen!“ Sonnenblumenkerne, Eicheln, Nüsse und Samen waren darin. „Ist das etwa für Eichhörnchen wie mich?“ fragte sich Emilia. Die netten Menschen beobachteten sie und lächelten. Emilia freute sich und aß so viel, bis ihr Bauch ganz dick war. Dann machte sie sich auf den Heimweg.

Satt und zufrieden kuschelte sie sich in ihrem Bett ein und schloss die Augen. Sie dachte an all die anderen Tiere und an die netten Menschen, die sie fütterten und schlief fest ein.

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