Zum Inhalt springen
Start » Do it yourself » Gute-Nacht-Geschichten für Kinder » Gute-Nacht-Geschichte „Drache Leo & das Nachtgespenst“

Gute-Nacht-Geschichte „Drache Leo & das Nachtgespenst“

Kindergeschichten

Bei Drache Leo verschwinden Gegenstände spurlos. Erst denkt er an ein Gespenst, dann findet er heraus, dass eine kleine Maus ihm die Sachen geklaut hat.

Über unsere Gute-Nacht-Geschichte:

  • Gute-Nacht-Geschichte für Jungen
  • Alter: 4 bis 6 Jahre
  • Lesedauer: 13 Minuten
  • Thema: Entdecker und Spannung
Talu Video-Tipp

Drache Leo und das Nachtgespenst

Der kleine Drache Leo steht im Badezimmer und putzt sich die Zähne. Weil es heute Nachmittag bei seiner Oma leckeren Schokoladenkuchen gab, putzt er besonders gründlich. Er schlüpft in seinen Schlafanzug. Dies ist immer etwas mühsam, da er seinen gezackten Schwanz nicht so gut durch das Loch in der Hose bekommt.

„Ich bin fertig!“, ruft er laut durch den Hausflur. Dann läuft er in sein Zimmer, springt in sein Bett und zappelt kräftig mit den Füßen. Seine Hausschuhe fliegen quer durch das Zimmer – nur knapp am Kopf seiner Mutter vorbei, die gerade ins Zimmer kommt. „Meine Güte Leo. Musst du denn immer so wild sein?“, sagt sie etwas genervt. Sie stellt das Glas Wasser, welches sie mitgebracht hat, auf das Nachtschränkchen. Dann deckt sie Leo zu und schaltet das Nachtlicht an – eine kleine Ritterfigur, die immer direkt neben Leos Kopfkissen auf dem Nachtschränkchen steht. „Schlaf gut, mein Schatz.“, flüstert sie und gibt ihm einen Kuss auf die Stirn. „Gute Nacht, Mama“, erwidert Leo. Er nimmt seinen Ritter-Teddybären in den Arm, kuschelt sich in seine Decke und schläft schon bald ein.

Am nächsten Morgen wacht Leo gut gelaunt und ziemlich hungrig auf. Er hüpft aus dem Bett und läuft ins Badezimmer, um sich fertigzumachen. Als er seine Hausschuhe anziehen will, kann er den zweiten Schuh nicht finden. Er sucht unter dem Bett, in seiner Spielzeugkiste, hinter der Tür, in seiner Malecke und sogar unter der Bettdecke. Doch der zweite Hausschuh ist verschwunden. Es bleibt Leo nichts anderes übrig, als barfuß nach unten zu gehen und zu hoffen, dass seine Mama nichts merkt.

Am Abend kommt Leo dreckig und gut gelaunt wieder in sein Zimmer. Er hatte den ganzen Tag mit seinem besten Freund Kurt im Wald gespielt. Zusammen haben sie eine tolle Bude unter einem umgestürzten Baum gebaut. Und weil Leo vor ein paar Wochen endlich gelernt hat, Feuer zu spucken, konnten sie sogar ein Lagerfeuer machen und Würstchen am Stock braten.

Sein Blick fällt auf den Hausschuh, der noch immer einsam neben der Tür liegt. „Mama?“, fragt Leo seine Mutter, die gerade ins Zimmer kommt. „Hast du vielleicht meinen zweiten Hausschuh gesehen?“ Seine Mutter seufzt. „Es wäre wirklich schön, wenn du etwas mehr Ordnung halten könntest, Leo.“ Sie suchen gemeinsam das ganze Zimmer ab. Leider erfolglos. „Der taucht sicher irgendwann wieder auf, Schatz.“, tröstet ihn seine Mutter. „Und jetzt ab ins Bett, es ist schon spät.“

Etwas bedrückt läuft Leo ins Badezimmer, um sich bettfertig zu machen. Als er zurückkommt, steht das Glas Wasser bereits neben dem brennenden Nachtlicht auf dem Nachtschränkchen. Leo klettert ins Bett und zieht die Bettdecke unter die Nase. Er greift nach seinem Ritter-Teddy – und hält verdutzt inne. „Bärli ist weg!“, ruft er erschrocken und wirft die Bettdecke wieder zurück. Er springt aus dem Bett und beginnt zu suchen. Doch so sehr Leo auch sucht, er kann Bärli nicht finden.

„Mama!“, ruft Leo nach unten. „Ich kann Bärli nicht finden!“ Seine Mutter kommt ins Zimmer und sieht Leo mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Wie ich schon sagte, es wäre wirklich schön, wenn Du etwas mehr Ordnung halten würdest, Leo.“

Gemeinsam suchen sie das Zimmer nach Bärli ab. Leider erfolglos, Bärli bleibt verschwunden. Ein wenig traurig schlüpft Leo wieder ins Bett. Seine Mama deckt ihn zu. „Versuch, ein wenig zu schlafen. Auch Bärli taucht sicher irgendwann wieder auf, mein Schatz.“ Leo kuschelt sich in sein Bett. Ohne Bärli fühlt er sich einsam. Er braucht eine ganze Weile, bis er endlich eingeschlafen ist.

Am nächsten Morgen wacht Leo auf und ist gar nicht so gut gelaunt wie sonst. Nur gut, dass er für heute noch einmal mit Kurt im Wald verabredet war. Vielleicht hatte er Bärli ja dort verloren, und Kurt konnte ihm beim Suchen helfen.

Am Abend kommt Leo sehr betrübt nach Hause. Er hatte zusammen mit Kurt im Wald überall vergebens nach Bärli gesucht. In seinem Zimmer setzt er sich traurig auf das Bett und lässt seinen Blick durch das Zimmer wandern. Seine Mama hatte aufgeräumt, als er unterwegs war, aber auch sie hatte Bärli offenbar nicht gefunden. Und den zweiten Hausschuh auch nicht. Sein Blick bleibt auf dem leeren Nachtschränkchen hängen. „Mama? Hast Du mein Nachtlicht weggenommen?“, ruft er durch den Hausflur nach unten.

Wenig später hört er seine Mama die Treppe hinaufkommen. Sie betritt sein Zimmer und schaut Leo irgendwie seltsam an. „Nein, hab‘ ich nicht. Jetzt sag nicht, dass das Nachtlicht auch verschwunden ist.“ Leo zuckt mit den Schultern und deutet auf den leeren Nachttisch. Leo und seine Mutter suchen das Zimmer ab. Das Nachtlicht ist spurlos verschwunden – genauso wie Bärli und der Hausschuh.

„Das gibt es doch nicht!“, schimpft seine Mutter vor sich hin, während Rauch aus ihren Nasenlöchern kommt. „Erst der Hausschuh, dann Bärli und jetzt auch noch das Nachtlicht. Entweder bist du ein ganz großer Schussel, ober bei uns spukt es.“ Leo schaut sie mit großen Augen an. „Meinst Du, wir haben ein Nachtgespenst bei uns?“ Seine Mama streicht ihm über den Kopf. „Nein, Gespenster gibt es nicht. Aber ich wüsste schon gerne, wo die ganzen Sachen abgeblieben sind.“

Nachdenklich geht Leo ins Badezimmer zum Zähneputzen. Ob es Gespenster vielleicht doch gab? Irgendwer musste seine Sachen ja genommen haben. Im Schlafanzug und mit frisch geputzten Zähnen geht er in sein Zimmer zurück. Leo schlüpft schnell unter die Bettdecke, als seine Mama ins Zimmer kommt. Sie stellt ihm das Glas Wasser für die Nacht hin und gibt ihm einen Kuss. „Versuch, ein wenig zu schlafen. Morgen suchen wir alles noch einmal ganz genau ab, mein Schatz.“

Als seine Mama das Zimmer verlässt und das Licht ausmacht, zieht sich Leo die Decke bis unter die Nase. Ohne sein Bärli und das Nachtlicht fühlt er sich irgendwie einsam. Außerdem lässt ihn der Gedanke an ein Nachtgespenst nicht los. Was, wenn es bei ihm wirklich spukt? Er schließt die Augen und versucht einzuschlafen.

Nach einer Weile hört er plötzlich ein leises Getrappel. Er erstarrt und hält den Atem an. Vor lauter Aufregung steigen kleine Rauchwolken steigen aus seiner Nase auf. Das Getrappel hört auf. Es quietscht ganz leise. Dann folgt ein lautes Platschen. Schnell setzt Leo sich auf und schaltet die Leselampe über seinem Bett an. Und da sieht er, wer die seltsamen Geräusche gemacht hatte.

Eine kleine, dicke Maus hängt kopfüber in seinem Wasserglas und zappelt mit den Beinen. Leo sieht, dass sich die Maus in eine missliche Lage gebracht hatte. Mit spitzen Fingern zieht er die Maus am Schwanz aus dem Glas und setzt sie auf den Nachttisch. Die Maus japst nach Luft und schaut Leo dankbar an. „Gut, dass du mir geholfen hast. Mir ist fast die Luft ausgegangen!“, ruft sie und schüttelt sich, sodass die Wassertropfen aus ihrem Fell nur so durch die Luft fliegen.

Gute-Nacht-Geschichten

Nachdem Leo sich von dem Schreck erholt hat, sieht er die Maus fragend an. „Was machst du überhaupt in meinem Wasserglas?“ Die Maus blickt ihn an, als ob er etwas wirklich Dummes gesagt hat. „Na, ich hatte Durst. Warum sollte ich wohl sonst in das Glas klettern?“ Plötzlich kommt Leo ein leiser Verdacht. „Sag mal…“, beginnt er und schaut die Maus ernst an. „Hast du vielleicht noch mehr von meinen Sachen genommen?“
„Meinst Du den Ritterbär, das Licht und den Hausschuh? Klar, das hab ich mir in mein Mauseloch geholt.“ Die Maus schwellt stolz die kleine Brust. „Jetzt habe ich ein gemütliches Bett und einen Mitbewohner zum Kuscheln. Und das Ritterlicht sieht wirklich schick aus bei mir.“ Fassungslos starrt Leo die Maus an. „Du kannst doch nicht einfach meine Sachen klauen!“, ruft er empört. „Ich kann ohne Bärli und das Nachtlicht nicht einschlafen. Und ohne meinen Hausschuh bekomme ich kalte Füße!“

Die Maus schluckt und blickt verschämt nach unten. „Entschuldigung.“, murmelt sie. „Daran hatte ich gar nicht gedacht.“ Als Leo die kleine, traurig dreinblickende Maus anschaut, kann er ihr nicht länger böse sein. „Ist schon gut.“, seufzt er. „Für diese Nacht kannst du die Sachen behalten. Aber morgen brauche ich sie wieder, hast du das verstanden?“ Die Maus nickt eifrig. „Ganz großes Mause-Ehrenwort!“ Sie kreuzt die kleinen Finger zum Schwur. „Gleich morgen früh bring ich dir alles wieder. Versprochen.“

Flink klettert das rundliche Mäuschen am Nachtschränkchen hinunter und läuft zur Zimmertür. Auf der Schwelle bleibt sie stehen und dreht sich um. „Ich bin übrigens Mimmi!“, ruft sie Leo zu. „Und ich bin Leo!“, ruft Leo zurück. „Na dann sehen wir uns morgen, Leo.“, zwinkert Mimmi ihm zu und verschwindet im Flur. Leo muss lachen. „Mimmi Nachtgespenst, so werde ich dich ab heute nennen!“, ruft er ihr hinterher. Dann kuschelt er sich in sein Bett und schließt die Augen. Mit einem letzten Gedanken an seine neue Freundin Mimmi Nachtgespenst und einem Lächeln im Gesicht schläft Leo ein.

Es gibt 1 Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll Up