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Gartenhibiskus, Hibiscus syriacus – Pflege von A-Z

Hibiskus wird schon seit Jahrhunderten als Gartenpflanze geschätzt. Das Malvengewächs erfreut durch eine Vielzahl an Blüten und verbreitet Mittelmeerstimmung im heimischen Garten. Der Garten-Eibisch hat zwar im Vergleich zu seinen tropischen Verwandten nur bescheiden große Blüten, dafür ist er aber recht zuverlässig winterhart. In den letzten Jahren sind viele neue Sorten auf den Markt gekommen, einige davon sind besonders winterhart, bzw. die Blüten verregnen nicht mehr so schnell, wie das bei einigen „alten“ Sorten der Fall ist. Bei Hibiscus syriacus hat man die Auswahl zwischen Sträuchern mit einfachen oder gefüllten Blüten, hauptsächlich in Weiß, Rosa bis Pink und verschiedenen Blautönen.

Der Gartenhibiskus wird zwei, maximal drei Meter groß und passt auch in kleine Gärten. Noch weniger Platz beansprucht ein Hochstamm, der noch dazu den Vorteil bietet, dass man ihn unterpflanzen kann.

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Standortbedingungen

Der Gartenhibiskus mag es warm und sonnig und freut sich über einen geschützten Platz vor einer Mauer. Auf alle Fälle sollte er etwas windgeschützt stehen. Besonders im Winter ist das wichtig. Kalte Ostwinde können einigen Schaden anrichten.

Gartenhibiskus mag Wärme
Gartenhibiskus mag Wärme
  • warm und sonnig
  • ideal vor einer nach Süden ausgerichteten Mauer
  • Pflanzen werden geschützt und die gespeicherte Wärme wird abgegeben und wärmt
  • schön als Solitär, aber auch für Gruppenpflanzungen und Hecken sind sie geeignet

Boden

Der richtige Boden ist ausschlaggebend für die Entwicklung des Gartenhibiskus. Er sollte unbedingt durchlässig und locker sein, damit überschüssiges Wasser gut ablaufen kann. Stehende Nässe wird nicht vertragen. Zu trockene Böden sind allerdings auch nicht ideal. Hier kann aber durch Mulchen Abhilfe geschaffen werden. Gemulchte Böden können das Wasser länger halten, sie trocknen nicht so schnell aus. Zu schwere Böden sollten mit Sand oder feinem Kies aufgelockert werden.

  • unbedingt nährstoffreich
  • durchlässig
  • etwas lehmhaltig, nicht zu viel

Pflanzen

Boden um die Pflanze herum mulchen
Boden um die Pflanze herum mulchen

Die beste Pflanzzeit für einen Gartenhibiskus ist das Frühjahr. Dann hat das Gewächs ausreichend Zeit, um richtig einzuwurzeln. Zwar kann der Hibiskus auch noch bis zum Herbst in den Boden gebracht werden, aber wenn der darauf folgende Winter hart und lang ist, gibt es häufig Erfrierungen oder die Pflanzen schwächeln im kommenden Jahr. Wichtig ist, die Erde bis zum Anwachsen, was einige Monate dauert, gleichbleibend leicht feucht zu halten.

  • im Frühjahr pflanzen
  • ausreichend großes Pflanzloch
  • Boden auflockern
  • Kompost untermischen
  • so tief pflanzen wie im Gefäß
  • Gießring
  • reichlich wässern
  • die nächsten Wochen feucht halten

Hibiskus umsetzen

Einen einmal angewachsenen Hibiskus umzupflanzen ist nicht ideal, aber wenn es nicht anders geht, kann man es versuchen. Auch hier ist der beste Zeitpunkt das Frühjahr, allerdings das zeitige, wenn die letzten starken Fröste vorüber sind, also etwa im März/April. Den Strauch großflächig ausgraben, damit keine Wurzeln verletzt werden. Dann in ein wie oben beschriebenes Pflanzloch setzen. Dieses sollte nicht nur mit Kompost vorbereitet, sondern auch gut gewässert sein. Den Strauch einsetzen und Erde auffüllen. Wichtig ist wiederum der Gießring und dass einschlämmen im Anschluss. Was man unbedingt tun sollte, ist das kräftige Zurückschneiden. Für die Bewurzelung ist das entscheidend. Günstig ist, den Boden zu mulchen, damit die Feuchtigkeit länger erhalten bleibt.

  • März/April
  • Pflanzloch gut vorbereiten und wässern
  • vorsichtig ausgraben und umsetzen
  • Erde auffüllen
  • Gießring
  • mulchen

Wasser und Nährstoffe

Ausreichend Wasser ist wichtig für die Entwicklung eines Gartenhibiskus. Vor allem nach der Pflanzung darf der Boden nicht austrocknen. Einmal angewachsen gedeihen die Pflanzen am besten, wenn der Boden gemulcht wird. Dann bleibt die Feuchtigkeit länger im Boden, er trocknet nicht so schnell aus und es muss nicht so häufig gegossen werden. Bei Trockenheit freuen sich die Pflanzen über eine zusätzliche Wassergabe. Beim Gießen darauf achten, möglichst unten an den Stamm zu gießen, nicht über die Blätter. Häufig feuchte Blätter neigen zu Mehltaubefall. Ideal ist ein Gießring um die Pflanze, dann kann das Wasser nicht weglaufen und kommt genau da hin, wo es benötigt wird.

Hibiskus regelmäßig gießen
Hibiskus regelmäßig gießen
  • im Sommer ausreichend feuchte Böden
  • keinesfalls Staunässe
  • Trockenheit meiden – Knospenabwurf
  • Boden mulchen
  • Gießring
  • bei Dauerregen leidet die Blütenpracht

Um viele Blüten auszubilden und diese dann auch noch zu öffnen, benötigt der Roseneibisch eine Menge Nährstoffe. Besonders nach dem Rückschnitt im zeitigen Frühjahr ist die Düngung besonders wichtig. Günstig sind Hornspäne oder Kompost. Bei Unterversorgung mit Nährstoffen reagiert der Strauch mit schwachem Austrieb und geringem Blütenansatz. Um den Strauch gut über den Winter zu bringen, empfiehlt sich eine Herbstdüngung mit Patentkali. Der beste Zeitpunkt für diese spezielle Düngung ist der Monat September. Ansonsten nach Juli nicht mehr düngen, damit die Triebe ausreifen können und nicht so frostgefährdet sind.

  • unbedingt nach dem Rückschnitt düngen
  • geeignet ist Kompost
  • alternativ Hornspäne
  • Herbstdüngung mit Patentkali

Schnittmaßnahmen

Ein Schnitt ist kein Muss, aber trotzdem empfehlenswert. Allein um einen schönen dichten Strauch oder bei einem Hochstamm eine dichte Krone zu erzielen, muss geschnitten werden. Außerdem fördert so eine Schnittmaßnahme die Knospenbildung. Der Gartenhibiskus blüht am diesjährigen Holz, so dass für die Pflanze keinerlei Nachteile entstehen. Es gibt jede Menge Blüten.

Hibiskus im Frühjahr schneiden
Hibiskus im Frühjahr schneiden

Ganz besonders wichtig ist ein Schnitt direkt nach dem Pflanzen. Man reduziert die Triebe, um der Pflanze die Möglichkeit zu geben, erst einmal mehr Kraft in die Ausbildung der Wurzel zu stecken. Hat sich der Hibiskus etabliert, fängt er an zu wachsen. Außerdem sollten Jungpflanzen geschnitten werden, damit sie sich besser verzweigen. Man schneidet im Spätwinter, Ende Februar, Anfang März, wenn die starken Fröste vorüber sind. 1/3 der Trieblänge einkürzen. Mutige Gärtner können auch 2/3 wegschneiden, ich tue das immer und unser Hochstamm ist absolut dicht und im Sommer eine einzige Blütenlandschaft.

Einen Hochstamm kann man natürlich kaufen, aber auch selbst erziehen. Wichtig dafür ist ein Busch mit einem starken und geraden Mitteltrieb. Von diesem werden jedes Jahr die unteren Triebe unmittelbar am gewünschten Stamm abgeschnitten, bis die Endhöhe erreicht ist. Dann werden nur noch die Triebe eingekürzt.

  • Schnitt im Spätwinter
  • 1/3 bis 2/3 der Trieblänge einkürzen
  • so schneiden, dass ein nach außen zeigendes Auge das letzte ist
  • nach Pflanzung unbedingt schneiden
  • Stämmchen erziehen möglich

Überwinterung

Der Gartenhibiskus verträgt nach einigen Jahren Temperaturen bis –20°C. In den ersten Standjahren ist die Winterhärte noch nicht so gut. Besonders jungen Pflanzen kann Frost tüchtig schaden. In den ersten Jahren ist deshalb etwas Winterschutz empfehlenswert. Außerdem ist ein passender Standort wichtig, der etwas geschützt liegen sollte. Besonders der Wurzelbereich muss geschützt werden, eine dicke Mulch- oder Laubschicht ist da sehr hilfreich. Selbst wenn einige Triebe erfrieren, solange die Wurzel lebt, treibt auch der Hibiskus wieder aus. Hochstämme sind häufig etwas empfindlicher als Sträucher.Frost

Hier kann es schon mal Sinn machen, die „Krone“ in ein Vlies zu wickeln. Unser Hochstamm hat in seinen ersten beiden Standjahren Schaden genommen, jeweils auf der windzugewandten Seite.

  • Jungpflanzen und frisch gepflanzte Hibiskus schützen
  • mulchen oder Laubschicht
  • windgeschützt pflanzen

Vermehrung

Gartenhibiskus ist einfach zu vermehren. Man nimmt Stecklinge, am besten gleich die, die beim Rückschnitt anfallen. Die Stecklinge sollten noch nicht völlig verholzt sein und aus dem vergangenen Jahr stammen. Die Stecklinge werden auf ca. 10 cm eingekürzt. Die unteren Blätter entfernen, um die Verdunstung zu reduzieren. Zwei Augen sollten verbleiben. Stecklinge in ein lockeres Substrat setzen, in einen kleinen Blumentopf oder aber an einen geschützten Platz im Freien. Starke Sonneinstrahlung ist unbedingt zu vermeiden. Ansonsten brauchen die Stecklinge Wärme und gleichbleibende Feuchte, keine Nässe. Wer den Bewurzelungsprozess beschleunigen möchte, kann eine Kunststofftüte über den Steckling stülpen. So entsteht eine Art Treibhaus, dessen Klima günstig auf das Wachstum wirkt. Fängt der Steckling an auszutreiben, wird die Tüte entfernt.

  • Stecklinge
  • fallen beim Schnitt an
  • noch nicht vollständig verholzt
  • in lockeres Substrat stecken
  • Tüte darüber
  • warm und leicht feucht

Bedrohungen

Der Gartenhibiskus ist robust. Krankheiten sind selten und auch Schädlinge treten nicht spezifisch auf. Den meisten Schaden richtet meist Frost an. Einige Blüten vertragen Regen nur schlecht, sie verkleben und öffnen sich nicht mehr. Am besten sucht man sich eine Sorte heraus, die da härten im Nehmen ist. Blattläuse treten immer mal wieder auf. Günstig ist, wenn man sie frühzeitig bemerkt, bevor sie sich massenhaft vermehrt haben.

Blattläuse an den Knospen
Blattläuse an den Knospen

Bei wenigen Exemplaren kann man einfach zum Wasserschlauch greifen und die Plagegeister mit einem scharfen Strahl abspülen. Alternativ hilft eine Mischung aus Wasser und Kernseife oder Spülmittel, mit welcher der gesamte Strauch besprüht wird. Wichtig ist, vor allem unter die Blätter zu sprühen.

  • gefüllte blühende Sorten sind sehr regenempfindlich, deutlich mehr als ungefüllt blühende
  • Blattläuse mit Wasser oder Kernseifenlösung behandeln

Pflege im Kübel

Einen Gartenhibiskus kann man auch im Kübel kultivieren, zumindest einige Jahre lang. Am schönsten sehen dabei Hochstämmchen aus. Sie lassen sich auch gut unterpflanzen. Als Substrat eignen sich Blumen- oder Kübelpflanzenerde. Wichtig sind die regelmäßigen Wassergaben und dass durchdringend gegossen wird. Das Wasser sollte unten aus dem Kübel herauslaufen. Besonders gut kann überschüssiges Wasser ablaufen, wenn eine Drainage im Topfboden vorhanden ist. Nährstoffe sind im Kübel auch wichtig. Hier reicht es, nach dem Schnitt ordentlich zu düngen, am besten mit Langzeitdünger. Nach 6 bis 8 Wochen dann noch einmal düngen.

Gartenhibiskus ist empfindlich gegen Regen
Gartenhibiskus ist empfindlich gegen Regen

Am schwierigsten ist die Überwinterung. Der Kübel darf nicht durchfrieren. Das gelingt am besten, wenn die Pflanze samt Gefäß frostfrei überwintert wird. Wichtig ist, auch im Winter zu gießen, allerdings nicht bei Frost. Je kühler die Überwinterung, umso weniger Wasser wird benötigt. Alternativ kann der Kübel auch im Herbst eingegraben werden. Im Frühjahr holt man ihn wieder aus der Erde, reinigt alles und das war’s.

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