Fußleisten richtig anbringen – Anleitung in 5 Schritten
Bei den meisten neuen Bodenbelägen, wie Parkett oder Laminat ist eine passende Fußleiste als Wandabschluss nicht wegzudenken. Bei einem schwimmenden Laminat gehört die Fußleiste sozusagen zum System, denn sie verdeckt die Fuge am Rande des Laminats. Hier finden Sie die Anleitung für die Anbringung von Fußleisten in fünf einfachen Schritten.
Sockelleisten oder Fußleisten sind aber nicht nur für eine optische Ergänzung des Bodenbelags notwendig. Sie schützen auch die Tapete im unteren Bereich. Außerdem müssen die Leisten so einiges mitmachen im Laufe ihres Lebens. Mit Besen und Staubsauger werden die Sockelleisten angestoßen und durch Möbel, die zu nah an der Wand stehen gequetscht. All diese Aktionen machen der Haltbarkeit der Fußleiste an der Wand sehr zu schaffen. Es gibt zwar Leisten, die einfach nur angeklebt werden, doch sehr lange halten die selbstklebenden Gummileisten meistens nicht. Daher zeigen wir Ihnen hier in der Anleitung, wie Sie die Fußleisten richtig und haltbar montieren können.
Das benötigen Sie:
- Japansäge / Tischkreissäge
- Cuttermesser / Teppichmesser
- Gehrungssäge, Gehrungslade
- Zollstock, Bleistift
- Hammer
- Schraubendreher, Akkuschrauber
- Bohrmaschine, Bohrer, Senker
- Sockelleisten
- passende Innen- und Außenecken
- Blenden für Rohrdurchführungen
- Schrauben, Dübel, Nägel
- Montagekleber
- Schleifpapier
Zu den meisten Laminat- oder Parkettböden gibt es genau das passende Dekor auch als Fußleiste. Dann macht es keinen Sinn, ein anderes Material oder eine Echtholzleiste zu verwenden. Allenfalls die modernen sehr schlichten Aluleisten, die sich an jedes Dekor anpassen, machen dann noch einen Sinn. Das sollten Sie aber von der übrigen Einrichtung der Räume abhängig machen. Sind jedoch Laminatpaneele verlegt worden, die kein Echtholzfurnier haben, sondern eine Kunststoffdekoroberfläche, dann sollten auf keinen Fall Echtholzleisten angebracht werden. Echtholz wird im Laufe der Zeit immer nachdunkeln und so später nicht mehr zu dem Boden auf Kunststoffbasis passen. Umgekehrt verhält es sich natürlich genauso. Kunststoffleisten, die zu einem Echtholzboden kombiniert werden, wirken spätestens nach einem Jahr wie ein sehr billiger Fremdkörper.
Ausnahmen bestätigen die Regel
Wenn Sie keine passenden Sockelleisten zu Ihrem Bodenbelag finden oder vielleicht einen Akzent setzen möchten, dann verwenden Sie doch echtes Holz und lackieren es farbig. Wer Möbel im weißen Landhausstil bevorzugt, wird sicher in weißen Sockelleisten eine schöne Ergänzung des Stils finden. Haben Sie viele Holztöne im Haus verbaut, kann es eine spannende Abwechslung sein, wenn die Leisten entlang der Wand in einem knallroten Farbton gestrichen werden. Das mag nicht jedermanns Sache sein, aber es gibt so viele Möglichkeiten, die wirklich trotz ihrer ungewöhnlichen Farben eine harmonische runde Lösung bewirken.
Inhalte
Tiefe und Höhe der Leisten
Die Sockelleisten dienen vielfach dazu, die Dehnungsfuge zwischen Boden und Wand zu verdecken, vor allem wenn der Boden schwimmend verlegt wurde. Diese Dehnungsfuge kann unterschiedlich stark sein. Heimwerker, die gerade das erste Mal einen Laminatboden verlegt haben, erzielen nicht zwingend eine gleichmäßig breite Fuge am Rand. Das Problem können Sie dann mit einer etwas stärkeren Leiste ausgleichen. Haben Sie einen Dielenboden verlegt, können Sie die gleichen Dielen ebenfalls als Sockelleisten verwenden.
Tipp: Die meisten Dielenböden gibt es sowohl mit Nut und Feder als auch schlicht ohne diese Verbindungen. Sollte es den speziellen Boden nicht ohne Nut und Feder geben, können Sie die Feder mit einem Elektrohobel oder einem Bandschleifer abhobeln. Die Nut wird dann auf der unteren Seite der Fußleiste gesetzt. So stört sie nicht weiter. Sie können sogar alle die Dielen weiterverwenden, bei denen während der Arbeiten die Feder beschädigt wurde und die deshalb nicht genutzt werden konnten.
Verstecken von Rohren und Kabeln
In einigen älteren Häusern verlaufen die Heizungsrohre unten entlang der Wand. Das mag bei einem eventuell auftretenden Wasserschaden sehr praktisch sein, ist aber beim Anbringen von Sockelleisten recht hinderlich. Es gibt allerdings passende Modelle, die auf den ersten Blick etwas klobig sein mögen. Doch dafür kann hinter diesen Leisten so ziemlich alles verschwinden, was an den Wänden entlang verläuft. Auch die Kabel für Fernsehen, Telefon oder Internet sowie die Heimkinoanlage lassen sich hinter diesen Systemen perfekt verbergen. Die Leisten werden mit einem Klicksystem an der Wand angebracht. Dazu brauchen lediglich die Halterungen in der Wand verdübelt werden und die Leisten werden einfach aufgeklickt.
Fußleiste anbringen – Schritt für Schritt Anleitung
Diese Anleitung zeigt sowohl die Anbringung von Sockelleisten, die mit einem Klippsystem angebracht werden als auch eine geschraubte Fußleiste aus massivem Holz. Nageln sollten Sie eine Fußleiste heute nur noch, wenn der Untergrund weich genug ist, wie zum Beispiel eine Holzwand. An einer massiven Wand gibt es zu viele Fehlversuche, um eine Fußleiste effektiv und sauber anzubringen.
Tipp: Zwar sind die selbstklebenden Fußleisten nicht besonders haltbar, doch auf einem sehr glatten ebenen Untergrund können die Sockelleisten durchaus mit Montagekleber angeklebt werden. Dafür eignet sich nicht jede Art von Leiste. Als Mieter einer Wohnung sollten Sie aber ohnehin zweimal überlegen, ob Sie eine Fußleiste ankleben wollen, die später nur schwer wieder entfernt werden kann. Haltbar ist die Methode jedoch, wenn die Grundvoraussetzungen stimmen und ein hochwertiger Kleber genutzt wird. Allerdings muss die Wand wirklich eben sein. Im Zweifel müssen Sie vorher unebene Stellen mit Ausgleichsspachtel glätten.
Schritt 1 – Ausmessen und Ecken zählen
Sie sollten zwar sehr genau messen, wie viele Sockelleisten Sie benötigen. Berücksichtigen Sie dabei aber auch die Längen und deren Aufteilung an der Wand. Die einzelnen Längen können nicht einfach zusammengezählt werden, denn dann haben Sie an einer Wand später vielleicht eine ganze Sammlung von Endstücken. Außerdem sollten Sie genau planen, wo größere Möbel stehen. Dann bietet es sich an, die Nahtstelle dort zu platzieren. Wenn Sie Eckverbindungen nutzen wollen, statt die Fußleiste selbst auf Gehrung zu sägen, benötigen Sie etwas weniger Leiste. Wollen Sie jedoch die Gehrungen korrekt ausarbeiten, müssen Sie auch Verschnitte mit Kauf nehmen. Sie sollten daher in jedem Fall etwas mehr an Leisten einkaufen, als Sie eigentlich benötigen. Zählen Sie jetzt auch die Innen- und Außenecken, um die passende Anzahl von Verbindungen parat zu haben.
Tipp: Viele trauen sich nicht eine Leiste auf Gehrung zu sägen und setzen gerade Leisten dann einfach stumpf aneinander. Das ist allerdings wirklich unschön und ruiniert die ganze Optik von neuem Bodenbelag und Fußleiste in einem Rutsch. Es ist nicht so schwer, eine Fußleiste auf Gehrung zu sägen, Sie müssen sich nur bildlich vorstellen, welches Ergebnis Sie wünschen und die Gehrungslade entsprechend verwenden. Eine entsprechende Anleitung finden Sie hier: LINK
Schritt 2 – Löcher bohren
Achten Sie auf den Verlauf von Elektrokabeln und Rohren, die in der Wand liegen könnten. Bei einem Altbau ist alles möglich, daher sollten Sie mit einem Kabelsuchgerät jeweils kurz prüfen, was sich in der Wand befindet, bevor Sie hineinbohren. Falls Sie eine poröse sandige Wand haben, sollten Sie die Dübel mit ein wenig Gips oder Montagekleber einsetzen. So verhindern Sie, dass die Schraube sich später mitdreht, wenn Sie versuchen sie anzuziehen. Die Dübellöcher sollten in etwa einen Abstand von 50 Zentimetern haben. Verteilen Sie die Löcher gleichmäßig über die Wand und die Leisten, besonders wenn Sie sichtbare Schrauben in Echtholzleisten setzen.
Tipp: Wollen Sie eine Echtholzleiste direkt an der Wand verdübeln, sollten Sie zunächst die Löcher in der Leiste setzen und dann mit einer Kugelschreibermine an der Wand anzeichnen. Das Loch im Holz sollte immer etwas versenkt werden. Wenn Sie mehrere Bohrmaschinen haben, können Sie eine mit dem Senker ausrüsten, dann brauchen Sie nicht ständig die Bohrer wechseln. Selbst in Wohnräumen ist es ganz sinnvoll, je nach Holzfarbe entweder Edelstahlschrauben oder Messingschrauben zu verwenden. Wenn Sie den Boden wischen gelangt immer wieder etwas Feuchtigkeit auf die Schrauben, die dann rosten oder anlaufen. Bei Messing- oder Edelstahlschrauben kann das nicht passieren.
Schritt 3 – Fußleiste zuschneiden
An Stellen, an denen die Leisten stumpf angesetzt werden, ist es sehr einfach, die Leiste abzusägen. Doch an den Ecken und Winkeln muss manchmal ein wenig überlegt werden. Halten Sie die Leiste im Zweifel mehrfach an die Wand, nachdem Sie den Schnitt angezeichnet haben. Prüfen Sie lieber dreimal, ob Ihre Gehrung in die richtige Richtung zeigt. Keinesfalls sollten alle Leisten vorgesägt werden. Es ergibt sich immer wieder einmal eine Änderung im Plan, die Schnitte wären dann größtenteils an der falschen Stelle.
Tipp: Wenn Sie die Leisten auf Gehrung gesägt haben, passen Sie oft trotzdem noch nicht perfekt aneinander. Halten Sie die Leisten daher vor dem Anschrauben zusammen. Eventuell müssen Sie die Schnittkanten noch ein wenig mit Schleifpapier nacharbeiten.
Schritt 4 – Fußleiste anbringen
Wenn Sie Klipse für die Fußleisten verwenden, sollten Sie erst alle Klipse anbringen, bevor Sie die einzelnen Leisten anklipsen. Einige Systeme sind recht schwergängig. Sie können mit einem Gummihammer nachhelfen, sollten aber Pappe oder einen alten Lappen auf die Leiste legen, um diese nicht zu beschädigen. Wenn Sie die komplette Holzleiste verschrauben wollen, sollten Sie die Schrauben und Leisten erst alle mit einigen wenigen Drehungen in der Wand sichern. Erst wenn alle Teile sitzen, sollten Sie die Schrauben ganz anziehen. So können Sie leichte Ungleichmäßigkeiten in der Wand besser ausgleichen.
Tipp: Gerade bei Laminat oder Parkett ist es praktischer eine Fußleiste zu verwenden, die unsichtbar mit Montageklips befestigt wird. Sie können dann gut den Abstand zum Bodenbelag einhalten, damit der Boden und die Fußleiste nicht aneinander quietschen können, wenn das Holz später arbeitet. Gegenüber einer Echtholzleiste ist hierbei auch noch die unsichtbare Anbringung hervorzuheben.
Schritt 5 – Dampfsperre oder Folie abschneiden
Die Dampfsperre unter einem schwimmend verlegten Boden soll das Aufsteigen von Feuchtigkeit verhindern. Dazu ist es aber wichtig, dass die Folie an den Rändern, also an der Wand, ein Stückchen hochgezogen wird. Wird die Fußleiste angebracht, steht häufig noch ein wenig von der Folie oben über. Dieser Teil muss nun abgeschnitten werden. Das geht am besten mit einem Cuttermesser oder einem Teppichmesser.
Tipp: Damit Sie nicht mit dem Cuttermesser auf der neuen Sockelleiste herumschneiden müssen, sollten Sie die Folie vor dem Anbringen der Leiste abschneiden. Bei dieser Gelegenheit können Sie die Dampfsperre gleich mit der Wand verkleben. Ein breites silbernes Gewebeklebeband ist dafür ideal, denn es sichert die Folie und hält gleichzeitig die Feuchtigkeit zurück. So steigt die Feuchtigkeit nicht hinter der Fußleiste auf und dringt womöglich in die Tapete ein.
Tipps für Schnellleser
- Auswahl Fußleiste nach Höhe und Stärke
- Dekor Fußleiste auswählen passend zum Boden
- Ausmessen der benötigten Leisten
- Zählen der Innen- und Außenecken
- Sockelleiste mit Montagekleber auf ebener Oberfläche
- Löcher bohren oder Leiste nageln
- Dübel mit Montagekleber einsetzen
- Halteklips mit Schrauben anbringen
- Fußleiste zusägen / Gehrungslade richtig einsetzen
- Löcher in Holzleiste leicht versenken
- Fußleiste aufklipsen / anschrauben
- Schrauben erst nach und nach anziehen
- überstehende Dampfsperre mit Cuttermesser abschneiden
- eventuell Dampfsperre noch verkleben
2 Comments
Hallo, wie nennen sich denn die ‚passenden Innen- und Aussenecken‘ oben, diese duennen metallenen. Ich kann die nicht finden und auch aus dem Text keine Hilfe herauslesen. Wo kann ich die bekommen?
Vielen Dank und beste Gruesse, Albert Meyer
Hallo Albert,
für Fuß- und Sockelleisten gibt es farblich passende Ecken, Kappen und auch Endstücke aus Kunststoff im Baumarkt zu kaufen. Oftmals gibt es diese auch in Holzoptik. Mit diesen können Sie die Stöße der Leisten
in Innen- und an Außenecken verdecken und die einzelnen Leisten miteinander verbinden. Einfach im Baumarkt des Vertrauens mal nachfragen. 😉
Beste Grüße,
das Talu.de-Team.