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Foto auf Holz übertragen – DIY-Anleitung für Foto-Potch

Fototransfer potchen

DIY-Fototransfer ist der neueste Hit – kein Wunder, lässt sich mit der speziellen Technik doch allerhand Schönes zaubern. Ob Sie Ihr Lieblingsmotiv auf Holz oder Leinwand übertragen wollen: Mit unserer Anleitung erhalten Sie ein tolles Ergebnis. In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, wie das Potchen mit Holzleim oder anderen Klebern funktioniert!

Fotopotch ist in aller Munde. Die DIY-Technik ermöglicht es Ihnen, Bilder und/oder Texte auf Holz und auch andere Oberflächen zu „drucken“. Glücklicherweise gestaltet sich die Vorgehensweise nicht besonders schwierig, sodass Sie unserer Anleitung ohne Probleme folgen können. Abgesehen von einer detaillierten Erklärung zur Umsetzung des Projekts liefern wir Ihnen in unserem Beitrag auch wertvolle Tipps allgemeiner Natur, die Sie für ein rundum überzeugendes Resultat berücksichtigen sollten. Dabei beantworten wir Fragen wie: „Welcher Drucker ist der richtige?“ oder „Klappt es mit Holzleim genauso gut wie mit einem speziellen Fototransfer Potch?“ Am Ende des Ratgebers finden Sie noch Ideen und Empfehlungen, was die Motive und die Verwendung der Kreationen betrifft, die Sie mittels Potchen herstellen. Starten Sie jetzt Ihr individuelles Fototransfer-Abenteuer mit uns!

Was bedeutet Fototransfer beziehungsweise Fotopotch überhaupt?

Kurz und knapp (die Details kommen in der eigentlichen Anleitung): Beim Potchen nimmt man einen Ausdruck aus einem Laserdrucker und überträgt den auf dem Papier haftenden Toner auf eine andere Oberfläche, gemeinhin auf Holz. Um dies zu bewerkstelligen, wird eine bestimmte Klebetechnik angewendet. Nach Durchführung aller Maßnahmen ist das jeweilige Motiv nicht mehr auf dem Papier, sondern auf der Zieloberfläche. Klingt spannend, nicht wahr?!

Talu Video-Tipp

Grundlegende Tipps zum Potchen

Das Fotopotch-Mittel

Durch den Fotopotch-Trend ist es inzwischen ein Leichtes, spezifischen Fototransfer Potch zu kaufen. Dabei handelt es sich um ein transparentes, kleberartiges Mittel, das die Eigenschaft mitbringt, den Toner makellos auf die gewünschte Oberflächen zu übertragen. Man bezeichnet Fototransfer Potch (und andere Kleber) auch als Transfermedium. Je nach Anbieter und Inhalt kostet es zwischen vier und 15 Euro.

Sie sind nicht zwingend auf die Nutzung von Fototransfer Potch angewiesen. Hier eine Liste mit potenziellen Alternativen:

  • wasserfester Holzleim (nur bei hölzernen Oberflächen!)
  • Serviettenkleber
  • Bastelkleber (verdünnt mit derselben Menge an Wasser)

Tipp: Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Ergebnisse mit Potch am schönsten werden, dicht gefolgt von Serviettenkleber und Holzleim. Die Variante mit verdünntem Bastelkleber ist mehr als Notlösung zu betrachten, die Sie nur anwenden sollten, wenn Sie sofort anfangen möchten und keine Zeit mehr haben, ein passenderes Mittel zu kaufen. Erwarten Sie sich aber bitte nicht zu viel von der Bastelkleber-Version. Wir erwähnen sie lediglich der Vollständigkeit halber, raten Ihnen jedoch explizit zu den anderen Mitteln.

Entscheiden Sie sich für Fototransfer Potch, sollten Sie immer auch die Gebrauchsanleitung des Herstellers auf der Packung beachten.

Der Fotopotch-Drucker

Das Potchen gelingt nur mit Ausdrucken von Laserdruckern optimal. Haben Sie keinen entsprechenden Drucker zuhause, gehen Sie am besten in den nächstgelegenen Copyshop und lassen sich Ihr auserwähltes Motiv dort printen.

Hinweis: Beachten Sie auch, dass die Technik mit einem echten Foto (auf Fotopapier) überhaupt nicht funktioniert!

Die Formatierung

Damit das Motiv zuletzt korrekt auf der anvisierten Oberfläche landet, müssen Sie es spiegelverkehrt ausdrucken (lassen). Ansonsten wird das Bild oder die Schrift falsch herum übertragen.

Die Motivgröße

Wir empfehlen Ihnen, Ihr gewünschtes Motiv (Bild oder Text) in der Größe des „Empfängers“ (Holzstück, Leinwand etc.) auszudrucken. Beispiel: Ist der empfangende Untergrund 30 x 20 Zentimeter groß, sollte das Motiv in derselben Größe ausgedruckt werden. So reicht das zu transferierende Papier über die ganze Fläche des Holzstücks oder der Leinwand, was dazu führt, dass etwaige Papierränder zum Schluss nicht zu sehen sind.

Das Untergrundmaterial

Das ideale Material für den Fototransfer ist zweifelsohne Holz. Daneben können Sie Ihre Motive aber ruhig auch auf andere Elemente potchen – beispielsweise auf die folgenden:

  • Gegenstände aus Baumwolle (etwa Leinwand oder Stofftasche)
  • Glasplatten
  • Kerzen aus Wachs

Die Oberfläche

Unabhängig davon, für welches Untergrundmaterial Sie sich letzten Endes entscheiden, sollte die Oberfläche möglichst hell sein. Dies liegt daran, dass der Fototransfer immer mit einem leichten Farb- und Kontrastverlust einhergeht. Gerade bei Bildern wird das Fotopotch-Ergebnis auf einer dunklen Basis nicht so schön wie auf einer weißen, cremefarbenen oder hellbraunen. Des Weiteren muss der Untergrund staub- und fettfrei – also einfach sauber – sein. Reinigen Sie ihn gegebenenfalls vorher.

Soweit die Basics zum Fotopotch. Sie sind nun bereit für unsere detaillierte Anleitung zum Potchen!

Anleitung zum Potchen

Das brauchen Sie:

  • Holzstück
  • Bild/Text als Laserausdruck
  • Transfermedium (Fototransfer Potch oder Holzleim)
  • weichen Pinsel (harte Borsten können den Ausdruck beim Bestreichen zerkratzen)
  • kleinen Schwamm
  • Wasser
  • Küchenpapier
  • Schleifpapier
  • Unterlage (Zeitungspapier oder ein Stück Pappe)
  • optional: weiße Acrylfarbe (flüssig mit Pinsel oder als Sprühdose)

Utensilien zum Potchen

1. Schritt: Drucken Sie Ihr Wunschmotiv spiegelverkehrt in der Größe des Holzstücks aus. Achtung: Mit einem passenden Drucker (Laser) drucken!

Tipp: Um das Motiv nicht erst umständlich mit einem Fotobearbeitungsprogramm anpassen zu müssen, wählen Sie einfach in den Druckeinstellungen „Horizontal spiegeln“ aus.

2. Schritt: Greifen Sie zu Ihrem (sauberen!) Holzstück und zum Schleifpapier. Schleifen Sie das Holz gründlich ab, denn: Je glatter die Oberfläche ist, desto besser wird das Fotopotch-Ergebnis.

Fototransfer mit Leim

Optionaler Zwischenschritt: Nach dem Schleifen können Sie das Holz mit weißer Acrylfarbe grundieren. Dies empfiehlt sich vor allem bei farbigen Fotos, die wenig bis gar keinen Weißanteil haben. Möchten Sie ein sehr helles Bild oder ein Schwarz-Weiß-Foto transferieren, sollten Sie die Grundierung jedoch weglassen. Aber: Unsere Tipps sind natürlich nicht verpflichtend. Testen Sie unterschiedliche Varianten – so finden Sie bald heraus, was Ihnen persönlich am besten gefällt.

Hinweis: Im Falle einer Grundierung müssen Sie diese logischerweise erst vollständig trocknen lassen, bis Sie zum eigentlichen Potchen übergehen.

3. Schritt: Übertragen Sie das ausgedruckte Motiv auf das präparierte Holzstück.

3a) Zu diesem Zweck breiten Sie zunächst die Unterlage aus und legen das Holzstück darauf.
3b) Rüsten Sie Ihren Arbeitsplatz zudem mit etwas Küchenpapier aus – gleich wird es nämlich ein wenig matschig.
3c) Nehmen Sie das Transfermedium (Fototransfer Potch oder Holzleim) und einen weichen Pinsel zur Hand.
3d) Streichen Sie das Holzstück großzügig und gleichmäßig mit dem Transfermedium ein.
3e) Streichen Sie die Vorderseite Ihres Motivs mit dem Fototransfer Potch oder Holzleim ein.
3f) Legen Sie das Bild daraufhin sofort mit der eingestrichenen Seite auf das Holz und streichen das Papier mit der Hand glatt.

Wichtig: Hier müssen Sie wirklich flott sein, da das Papier recht schnell einweicht.

3g) Wischen Sie den überflüssigen Kleber mit Küchenpapier weg.

Anleitung zum Potchen

4. Schritt: Lassen Sie das entstehende Holzbild gut durchtrocknen.

Hinweis: Dies kann einige Stunden in Anspruch nehmen. Das Papier muss richtig gut trocknen, bis das Motiv nicht mehr sichtbar ist. Helfen Sie mit einem Fön nach oder warten einfach bis zum nächsten Tag, ehe Sie Ihr Werk fortsetzen. In jedem Fall ist es sinnvoll, in der Zwischenzeit den Pinsel sorgsam zu waschen.

5. Schritt: Sobald das Papier trocken ist, machen Sie es wieder nass.

5a) Greifen Sie zu einem kleinen Schwamm und feuchten ihn mit Wasser an.
5b) Gehen Sie mit dem feuchten Schwamm vorsichtig über das Papier – und zwar so lange, bis das Motiv wieder zum Vorschein kommt.

Fotopotch

Wichtig: Um dem Holz nicht zu schaden, dürfen Sie es nicht unter fließendes Wasser halten oder in Wasser eintauchen.

6. Schritt: Rubbeln Sie das Papier nach und nach ab. Beginnen Sie am Rand und seien Sie vorsichtig, damit das Foto auf dem Holz bleibt.

Foto potchen

Hinweis: Dieser Schritt erfordert Geduld und auch etwas Erfahrung. Grämen Sie sich nicht, wenn die ersten Versuche nicht zu 100 Prozent gelingen. Die wenigsten schaffen es gleich bei ihrer Fotopotch-Premiere, ein reines Ergebnis ohne Makel zu erzielen. Und: Kleine Unregelmäßigkeiten sind auch nach dem tausendsten Mal absolut normal. Sie gehören zu der Technik dazu – schließlich kreieren Sie etwas Handgemachtes!

7. Schritt: Lassen Sie das Holzstück mit dem Motiv noch ein bisschen trocknen, wenn Sie es vom Papier befreit haben.

Tipp: Bei Ihren ersten Versuchen bleibt eventuell ein weißer Schleier zurück. Keine Sorge, das sind nur restliche Papierfasern. Am besten belassen Sie es so und kratzen nicht mehr daran herum. Alternativ können Sie probieren, die Fasern mit angefeuchteten Händen behutsam wegzurubbeln.

8. Schritt: Greifen Sie noch einmal zum Schleifpapier und bearbeiten die Kanten des Holzstücks.

9. Schritt: Versiegeln Sie das Motiv. Zu diesem Zweck streichen Sie mit dem weichen Pinsel eine dünne Schicht des Transfermittels darauf. So schützen Sie Ihr Kunstwerk. Zudem verschwinden dadurch die weißen Schlieren der Papierfasern. Auf Wunsch können Sie zwei Schichten darauf streichen (die zweite erst, wenn die erste getrocknet ist!).

Fotopotch-Anleitung

Tipp: Statt des Transfermittels kommt auch Klarlack infrage.

10. Schritt: Waschen Sie den Pinsel wiederum sorgfältig aus. Fertig!

Fototransfer selber machen

Tipp: Auf anderen Oberflächen ist das Prinzip dasselbe. Sie können die Anleitung also für jeden Untergrund anwenden (mit dem einzigen Unterschied, dass Sie dann nichts zu schleifen brauchen).

Praktische Hinweise zum Fototransfer

Drucker und Papier

Dass ein Laserdrucker Grundvoraussetzung ist, erwähnten wir bereits mehrfach in diesem DIY-Ratgeber zum Thema Fotopotch. Leider stellt die Nutzung eines solchen Geräts noch keine absolute Garantie für ein perfektes Resultat dar. Nicht jeder Drucker dieser Art liefert gleich gute Ergebnisse. Häufig entscheidet die Qualität des Toners über die Hochwertigkeit der finalen Kreation. Deshalb raten wir Ihnen, für Ihr Fotopotch-Projekt einen originalen Toner zu verwenden. Zudem zeigt sich immer wieder, dass große Office-All-in-One-Geräte (Drucker, Kopierer und Scanner in einem) zu schlechteren Resultaten führen als kleine Heimdrucker.

Neben dem Drucker entscheidet auch das Papier darüber, ob Ihr Werk rundum schön wird oder nicht zu 100 Prozent überzeugt. Verwenden Sie einfaches Druckerpapier mit einer Stärke von 80g/qm – das reicht absolut aus. Dickeres Papier ist nicht geeignet.

Tipp zum Einstreichen

Schaut man sich die Ratgeber zum Potchen auf anderen Seiten an, zeigt sich, dass einige davon empfehlen, man solle das Papier mit dem Motiv nach dem Schritt 3f noch einmal mit dem Transfermedium (Holzleim etc.) einstreichen. Wir raten Ihnen jedoch ausdrücklich davon ab, denn: Viele Mittel trocknen wasserfest aus. Angenommen, Sie würden es auf der Rückseite noch einmal einstreichen, könnten Sie den sechsten (und fast wichtigsten) Schritt – das Rubbeln – nicht mehr durchführen. Heißt also: Folgen Sie strikt unserer Anleitung und lassen sich von solch seltsamen Empfehlungen nicht beirren, dann kann eigentlich nichts schief gehen.

Ideen zur Gestaltung

Natürlich können Sie Ihrer Fantasie freien Lauf lassen, was die Motivwahl angeht. Alles ist erlaubt. Dennoch möchten wir Ihnen hier noch ein paar Inspirationen mit auf den Weg geben – vielleicht gefällt Ihnen die eine oder andere Idee und Sie setzen sie um.

Idee #1: Reisefotos

Gestalten Sie eine Collage mit Ihren schönsten Reisefotos. Dazu brauchen Sie natürlich einen ausreichend großen Untergrund, damit auch jedes Bild gut zur Geltung kommt.

Idee #2: Tierfotos

Verewigen Sie Ihr Haustier mithilfe der Fotopotch-Technik auf besondere Art und Weise – oder geben Sie einem geschätzten Zoo- oder Wildnistier diesen speziellen Rahmen.

Idee #3: Paarfotos

Es ist eine wunderschöne Idee, ein hübsches Paarfoto auf Holz zu übertragen. Am besten lassen Sie dabei ausnahmsweise einen kleinen Bereich der Holzoberfläche frei und ritzen dort ein Unendlichkeitszeichen oder Herz hinein.

Tipp: Die beschriebene Paarfoto-Variante ist auch eine geistreiche Geschenkidee zum Valentinstag (an den Partner) oder zur Hochzeit eines befreundeten Paares.

Idee #4: Schwarz-Weiß-Bilder

Generell empfehlen wir Ihnen, (mindestens) eines Ihrer Fototransfer-Werke mit einem Schwarz-Weiß-Bild zu gestalten. Der klassische Look verspricht fantastische Ergebnisse.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Potchen!

1 Comments

Hi, habe die Anleitung aufmerksam durchgelesen und hab einfach mal meinen normalen Tintenstrahldrucker für den Holzdruck genommen. Das Ergebnis war für den allerersten Versuch sehr zufriedenstellend. Als Transfermedium diente UHU Holzleim wasserfest, Acryl-Klarlack von ACTION.
Super Anleitung, eigentlich kann man nichts falsch machen. Wenn ich ein Bild vom meinem Erstlingswerk schicken könnte, würde ich es tun.

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