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Wieviel Fliesenkleber benötigt man pro m² – Infos zum Verbrauch

Wie viel Fliesenkleber pro m²?

Fliesen bieten eine robuste und leicht zu reinigende Oberfläche an Wand und Boden. Noch vor 20 Jahren wurden Fliesen ausschließlich im Dickbett-Mörtel verlegt. Heute ist das Kleben im Dünnbett der Standard beim Verarbeiten von Fliesen. Je nach Art der Fliese und des Untergrundes kann die benötigte Menge des Klebers voneinander abweichen. Dieser Ratgeber soll bei der Berechnung der Klebermenge helfen.

Fliesen, der praktische Belag für Wand und Boden

Fliesen sind ein ästhetischer, langlebiger, robuster und leicht zu reinigender Belag für Böden und Wände. Sie bestehen aus einer drei bis fünf Millimeter breiten Scheibe aus gebranntem Ton, der einseitig glasiert wird. Die glasierte Oberfläche macht die Fliese wasserfest. An der Unterseite haben Fliesen eine saugfähige und raue Oberfläche. Sie dient dazu, sich fest mit dem Kleber oder dem Dickbett-Mörtel zu verbinden.

Material zum Fliesenkleben

Fliesen stehen heute in einer riesigen Auswahl an Formen, Größen und Farben zur Verfügung. Einfache Rechteckfliesen bis ausgefallenen Fliesenteppichen hält der Handel in immer neuen Formen bereit. In ihrer Verarbeitung sind sie jedoch immer gleich: Zum Fliesenlegen benötigt man Dünnbettmörtel oder Dickbettmörtel, sowie Fugenmasse. Der Dünnbettmörtel wird auch als „Fliesenkleber“ bezeichnet.

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Fliesenspiegel mit Dünnbettmörtel

Die einfachste Fliesenform ist der Fliesenspiegel aus gleichmäßigen, rechteckigen Fliesen. Dieser Typ wird in der Küche häufig verwendet, um eine hygienisch abwaschbare Oberfläche im Arbeitsraum zu schaffen. Um Fliesen im Dünnbett zu verlegen ist grundsätzlich ein absolut ebener Untergrund notwendig. Dünnbettmörtel kann keinerlei Höhenausgleich leisten. Ist die Oberfläche nicht absolut eben, muss sie gespachtelt oder es muss eine geeignete Platte vorgeschraubt werden. Ein übliches Material ist dazu Feuchtraum-Rigips. Die Dicke des Materials für den ebenen Untergrund muss aber in die gesamten Überlegungen mit einbezogen werden, sonst erhält man schnell ein unschönes Ergebnis.

Zum Kleben mit Dünnbettmörtel werden drei verschiedene Verfahren angewandt:

Beim Floating-Verfahren wird der Untergrund mit dem Fliesenkleber bzw. Flexkleber zunächst vorbereitet. Er wird glatt über die gesamte Arbeitsfläche verstrichen und schafft so eine ebene und glatte Kontaktfläche. Kleinere Unebenheiten und Löcher können damit noch ausgeglichen werden. Anschließend wird der Fliesenkleber mit einem Zahnkamm aufgetragen. Dabei ist die Zahntiefe von der Größe der Fliese abhängig: Je größer die Fliese ist, desto mehr Kleber benötigt sie, desto größer muss die Zahntiefe sein.

Floating

Das Buttering-Verfahren ist für Natursteinplatten besonders gut geeignet. Bei dieser Arbeitsweise wird der Fliesenkleber dick auf die Platte aufgetragen, die anschließend an die die gewünschte Stelle aufgedrückt wird. Das Buttering Verfahren kommt auch beim Dickbettmörtel zum Einsatz.

Schließlich kann man Fliesen auch mit einem kombinierten Verfahren verarbeiten. Wenn besondere Anforderungen an Witterungsfestigkeit und hohe Druckbeständigkeit gestellt werden, ist eine Kombination aus Floating und Buttering besonders geeignet. Ein typischer Anwendungsfall sind Terassen, Außenfassaden oder Pools.

Das sparsamste Verfahren ist das Floating, beim kombinierten Verfahren wird am meisten Fliesenkleber verbraucht.

Bedarf an Fliesenkleber

Im normalen Floating-Verfahren werden folgende Mengen Fliesenkleber pro Quadratmeter benötigt:

Fliesenkleber

  • Bis 5 cm Kantenlänge benötigt 0,3 cm Zahntiefe ergibt 1500 g pro m²
  • 5,1 cm bis 10,8 cm Kantenlänge benötigt 0,4 cm Zahntiefe ergibt 2000 g pro m²
  • 10,8 cm bis 20 cm Kantenlänge benötigt 0,6 cm Zahntiefe ergibt 3700 g pro m²
  • 20,1 cm bis 25 cm Kantenlänge benötigt 0,8 cm Zahntiefe ergibt 3300 g pro m²
  • 25 bis 500 cm Kantenlänge benötigt 1 cm Zahntiefe ergibt 3700 g pro m²
  • 5,1 bis 10,8 cm Kantenlänge benötigt 0,4 cm Zahntiefe ergibt 2000 g pro m²

Muss das Buttering oder das kombinierte Verfahren angewendet werden, kann man mit dem 2 – 3-fachen der Menge rechnen. Von der Größe der Fliese sollte man sich aber in Bezug auf die notwendige Menge Fliesenkleber aber nicht abschrecken lassen: Je größer die Fliese ist, desto mehr Fliesenkleber benötigt man zwar – man spart jedoch dafür an der Fugenmasse.

Fugenmasse pro m²

Die benötigte Menge der Fugenmasse ist von drei Faktoren abhängig:

  • die Menge der Fliesen pro Quadratmeter (Je mehr Fliesen, desto mehr Fugen)
  • der Abstand der Fliesen zueinander (Je breiter, desto mehr Masse)
  • die Dicke der Fliesen (Je dicker, desto tiefer wird die Fuge, desto mehr Masse wird benötigt)

Deshalb bietet der Handel zwei verschiedene Fugenmörtel an: Normaler Fugenmörtel ist für keramisch-glasierte Dünnbeläge aller Art, wie sie in Bad und der Küche eingesetzt werden. „Fugenbreit“ ist spezieller Fugenmörtel für Steingutplatten oder andere Beläge mit typisch breiten Fugen. Er ist witterungsbeständig und etwas grobkörniger als normale Fugenmasse.

Fugenmasse

Bei normalen keramisch-glasierten Fliesen kann man ungefähr von folgenden Mengen ausgehen:

Normale Rechteckfliesen haben eine typische Fugenbreite und Fugentiefe von 5 mm

  • Quadratfliesen mit einer Kantenlänge von 30 cm benötigen ca. 0,4 kg Fugenmasse pro m²
  • Quadratfliesen mit einer Kantenlänge von 20 cm benötigen ca. 0,6 kg Fugenmasse pro m²

Mosaikfliesen haben eine Fugenbreite von 2 Millimeter und eine Fugentiefe von 5 Millimeter

  • Quadrat – Mosaikfliesen mit einer Kantenlänge von 5 cm benötigen ca. 0,7 kg Fugenmasse pro m²

Fugenbreit hat diese ungefähren Verbrauchswerte:

  • Außenplatten haben eine typische Fugenbreite von 10 Millimeter und eine Fugentiefe von 8 Millimeter
  • Quadrat-Außenplatten mit einer Kantenlänge vom 40 cm benötigen ca. 0,6 kg Fugenbreit pro m²
  • Spaltplatten haben eine typische Fugenbreite von 10 Millimeter und eine Fugentiefe von 8 Millimeter
  • Spaltplatten mit einer Kantenlänge von 24 cm Länge und 11,5 cm Breite und benötigen ca. 1,5 kg Fugenbreit pro m²

Bei ca. 1 Euro pro Kg Fliesenkleber und Fugenmasse sollte man die Kosten deshalb scharf kalkulieren. Mit etwas Geschick kann man einige Euro sparen, ohne Abstriche an der Ästhetik machen zu müssen.

Tipps für Schnellleser

  • Fliesen nicht nur nach Geschmack wählen
  • große Fliesen mit Dehnfugen ausstatten
  • für absolut ebene Untergründe sorgen
  • Sauberkeit ist beim Fliesenlegen oberstes Gebot

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