Flachdachsanierung selber machen | Kosten einer Flachdachabdichtung
Flachdächer gehören zu den Dachtypen, die am häufigsten saniert werden müssen. Zwar ist diese Art von Dach komplett dicht, doch ist der Wartungsaufwand deutlich höher. Wird die Sanierung außer Acht gelassen, kann es schon innerhalb kurzer Zeit zu starken Schäden kommen, die hohe Kosten verursachen. Aus diesem Grund fragen sich viele, wie hoch die Kosten einer selbst umgesetzten Flachdachabdichtung sind.
Die Kosten einer Flachdachabdichtung beim Profi sind nicht gerade gering. Je nach Aufwand können diese im vierstelligen Bereich liegen. Gerade wenn das Flachdach schon länger nicht mehr gewartet wurde, müssen Sie damit rechnen, etwas tiefer in die Tasche greifen zu müssen. Um die Kosten gering zu halten, steigen immer mehr Menschen auf die Flachdachsanierung in Eigenregie um.
Inhalte
Flachdachsanierung selber machen
Eine Flachdachsanierung selber umzusetzen, stellt jedoch ein umfangreiches Projekt dar, das gut geplant sein muss. Wichtig sind bei diesem vor allem die verwendeten Werkstoffe zur Abdichtung. Ohne diese ist es nicht möglich, das Flachdach wieder abzudichten, ohne einen Profi beauftragen zu müssen.
Kosten einer Flachdachabdichtung
Die Flachdachsanierung gehört zu den Kostenpunkten, die je nach Zustand des Dachs tief in das eigene Vermögen schneiden können. Eine vollständige Sanierung des Flachdachs ist nur notwendig, wenn größere Schäden vorliegen. Hier können die Kosten im Bereich von mehreren tausend Euro liegen, vor allem bei größeren Dächern. Handelt es sich jedoch nur um die Auffrischung der Sanierungsbahnen, reduziert sich der endgültige Preis für die Sanierung drastisch.
Der Einsatz professioneller Sanierungsbahnen kostet nach Erfahrungspunkten wie folgt:
- 20 bis 50 Euro pro Quadratmeter
- Stundenlohn für Dachdecker
- mögliche Kontrollen
Bei einer Garage mit einer Größe von 10 m² müssten Sie mindestens 200 bis 500 Euro allein für das Erneuern der Sanierungsbahnen aufbringen. In diesen Preis ist der Stundenlohn nicht enthalten. Dieser noch recht geringe Kostenaufwand ist aber nur möglich, wenn keiner der folgenden Mängel vorherrscht.
- Material der Wärmedämmung beschädigt oder nicht mehr wirksam
- Wasserschäden
- Attika muss erhöht werden
- Entwässerungssystem veraltet
Wärmedämmung
Diese Positionen sind es, die den Preis der Dachsanierung hoch treiben. Allein die Wärmedämmung kann pro Quadratmeter zwischen 90 und 150 Euro kosten, abhängig von der gewünschten Dicke des Dämmmaterials. Ebenso teuer kann das Erhöhen der Attika sein, wenn dies notwendig ist.
Tipp: Sanierungen am Haus können in vielen Fällen über einen Kleinkredit finanziert werden. Diese sind nicht mit Kurzzeitkrediten zu verwechseln, da diese oft auf einen Schlag zurückgezahlt werden müssen und Zinsen jenseits der Zinsen für den Dispo anfallen können. Achten Sie immer auf die Bedingungen – auch bei kurzen Laufzeiten und Summen.
Überprüfung
Bei einer reinen Sanierung der Abdichtung werden diese Positionen meist nicht benötigt. Falls nach der Überprüfung durch den Dachdecker solche Schäden festgestellt werden, sollten Sie nicht selbst die Sanierung durchführen. Andernfalls ist es kein Problem und Sie können hohe Kosten sparen, da der Stundenlohn für den Dachdecker nicht bezahlt werden muss. Der Kauf- oder Mietpreis für die Werkzeuge ist meist deutlich geringer.
Tipp: Wenn Sie zu hohe Kosten durch die Flachdachsanierung vermeiden wollen, sollten Sie dieses in regelmäßigen Abständen überprüfen lassen. Eine Prüfung im Jahr ist besonders effektiv, um mögliche Mängel zu erkennen, die Sie selbst ausbessern können.
Flachdachsanierung selber machen mit 3 Methoden
Wenn Ihnen die Kosten für eine neue Flachdachabdichtung zu hoch sind, können Sie diese auf eigene Faust in Angriff nehmen. Für den Heimwerker gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das eigene Flachdach sicher abzudichten, ohne viel Geld ausgeben zu müssen. Für diese werden neben den passenden Werkzeugen und Utensilien noch bestimmte Materialien benötigt, die sich überhaupt zum Abdichten eignen.
Die folgenden Methoden können Sie für dieses Projekt anwenden:
- Flüssigkunststoffe
- Bitumenbahnen
- EPDM-Kautschuk
Jede dieser Methoden führt am Ende zum gewünschten Ergebnis, nur werden sie komplett anders aufgetragen und vorbereitet. Sie alle eignen sich zudem für den privaten Bereich und es werden keine schweren Geräte benötigt, die den Einsatz eines Profis verlangen. Wichtig dabei sind eine gute Planung und genügend Zeit, da die Abdichtung je nach Größe des Daches sehr aufwändig sein kann.
Mit den weiter unten folgenden Anleitungen werden Sie effektiv das Flachdach Ihrer Garage oder anderen Objekten abdichten. Vergessen Sie aber nicht, die folgenden Methoden nur mit einer Absturzsicherung umzusetzen. Selbst bei einem niedrigen Flachdach kann es schnell zu Unfällen kommen, wenn keine Absturzsicherung vorhanden ist.
Diese kann bestehen aus:
- Seilen
- Gittern
- Zäunen
Farbiges Klebeband reicht in den meisten Fällen aus, um Probleme zu verhindern. Falls Sie keine Absturzsicherung auf dem Dach platzieren können, nutzen Sie eines der zahlreichen Gurtsysteme, das eigentlich überall angebracht werden kann. Auf diese Weise schützen Sie sich im absoluten Notfall. Für jede der genannten Methoden werden zudem andere Werkzeuge und Materialien benötigt, die Ihnen in den jeweiligen Anleitungen vorgestellt werden.
Anleitung | Flüssigkunststoff
Eine der einfachsten und günstigsten Methoden ist die Nutzung eines Flüssigkunststoffes auf Basis verschiedenster Materialien. Die Nutzung von Flüssigkunststoff hat den Vorteil, dass Sie nicht einmal bestimmte Geräte benötigen, um das Flachdach zu sanieren. Genutzt werden diese am häufigsten für die Abdichtung von Balkonen, sie bieten sich aber ebenso effektiv für Flachdächer jeder Größe an. Sie haben viele Vorteile, die sich gerade für den Hausbesitzer anbieten.
- geringer Kostenaufwand
- füllt effektiv Ritzen und Spalten
- wirkt sich aufgrund des geringen Gewichts nicht auf die Statik aus
- einfach aufzutragen
- geringe Schichthöhen
- beständig gegen Einwirkungen mechanischen, chemischen und natürlichen Ursprungs
- es wird kein Bodenbelag benötigt
- in Farben erhältlich
- kann zusammen mit rutschhemmenden Bodenbelägen genutzt werden
- Beschädigungen sind sofort sichtbar
- kurze Trocknungszeiten
Der einzige Nachteil an dieser Variante ist die Notwendigkeit, den gesamten Kunststoff in mühseliger Arbeit wieder zu entfernen, falls ein komplett anderer Belag verwendet werden muss. Ebenso kann die Effektivität des Klebstoffs sehr schlecht ausfallen, wenn minderwertige Produkte verwendet werden. Bei der Auswahl des Flüssigkunststoffes sollten Sie deshalb ein Produkt eines Herstellers nutzen, der für seine Qualität bekannt ist. Empfehlenswert sind.
- Caparol
- Triflex
- AXOL
- Alsan
Kosten
Der durchschnittliche Preis eines Kilogramms Flüssigkunststoffs zur Abdichtung von Flachdächern liegt zwischen zehn und 15 Euro. Pro Quadratmeter werden zwei Kilogramm benötigt. Wie Sie bereits erkennen können, ist diese Variante deutlich günstiger als der Profieinsatz. Zudem bieten viele Hersteller einen Mengenrabatt an, wenn mehr Kübel bestellt werden. Wenn Sie das Flachdach begehbar gestalten wollen, müssen Sie zudem noch Einstreuungen anwenden. Der Kunststoff ist recht glatt und durch die Einstreuung wird die Oberfläche rauer und begehbar.
Geeignete Einstreuungen sind:
- Quarzsand
- Splitt
- keramische Produkte
Diese sorgen für den notwendigen Schliff, der das Flachdach nutzbar macht. Wenn Sie sich für den Einsatz der Flüssigkunststoffe entscheiden, müssen Sie unbedingt die Herstellerangaben in Bezug auf die folgenden Eigenschaften beachten.
- Verarbeitungstemperatur
- Trocknungszeit zum Begehen und in Bezug auf Niederschläge
- notwendige Geräte zur Nutzung des Kunststoffs
- Resistenzen, zum Beispiel gegen UV-Strahlung
Wetterbedingungen
Dadurch erleichtern Sie sich nicht nur die Arbeit, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Niemals sollten Sie zum Beispiel bei Regenwetter, im Winter oder bei knallender Sonne und großer Hitze versuchen, den Flüssigkunststoff aufzutragen. Das führt meist zu einer Vielzahl von Problemen, die sich negativ auf das Endergebnis auswirken könnten. Wichtig für die Umsetzung der Flachdachsanierung sind zudem die folgenden Utensilien, mit denen das Projekt verwirklicht wird.
- Malerpinsel
- Farbrolle
- Malerplane
- Dichtband
- optional: Richtlatte
- optional: Einstreumittel
Mehr wird für dieses Projekt nicht benötigt. Aufgetragen wird der Kunststoff nämlich nass in nass, was eine durchweg dichte Fläche ermöglicht. Mit der folgenden Anleitung können Sie die Sanierung selbst durchführen.
1. Schritt: Beginnen Sie damit, den bisherigen Belag auf dem Flachdach abzutragen und den Untergrund vorzubereiten. Dieser sollte glatt und sauber sein. Wenn der Belag nur schwach brüchig oder rissig ist und an sich noch gut aussieht, müssen Sie diesen Schritt nicht anwenden. Die Schichtdicke des flüssigen Kunststoffs ist so gering, dass mehrere Schichten aufeinander nicht wirklich auffallen.
2. Schritt: Nun werden mit den Dichtbändern Ränder und einzelne Objekte abgeteilt. Dadurch können Sie ungestört die gesamte Fläche mit dem Flüssigkunststoff beschichten. Gerade bei Flachdächern mit Solarzellen oder festen Blumenkübeln ist das wichtig, damit diese nicht mit dem Kunststoff in Berührung kommen.
3. Schritt: Jetzt geht es ans Auftragen des Flüssigkunststoffes. Dieser muss nicht mehr angemischt werden und ist direkt aus dem Kübel verwendbar. Es ist empfehlenswert, den Kunststoff vorher etwas umzurühren, damit dieser zu einer homogenen Masse wird, die leicht aufzutragen ist.
Tunken Sie die Farbrolle in den Kunststoff und tragen Sie ihn wie Farbe auf dem Flachdach auf. Gehen Sie dabei sehr gründlich vor, um alle Risse und Unebenheiten auszubessern. Streichen Sie ruhig immer wieder über einen Teil der Oberfläche, da der Kunststoff nass in nass am besten wirkt.
4. Schritt: Falls Sie eine Richtlatte verwenden, können Sie diese verwenden. Mit dieser wird der Kunststoff effektiv geebnet, wodurch die Fläche gerade und in der gleichen Höhe verbleibt.
5. Schritt: Nun müssen Sie den Kunststoff entsprechend der Herstellerangaben trocknen lassen. Falls Regen- oder Schneegefahr besteht, müssen Sie für einen Schutz sorgen. Der Kunststoff sollte nicht nass werden, da viele Produkte vor dem Trocknen wasserlöslich sind.
6. Schritt: Abhängig von der ersten Schicht müssen Sie die gesamte Prozedur noch ein- oder zweimal wiederholen. Das verbessert die Wirkung des Flüssigkunststoffes und ermöglich eine gerade und geschlossene Flachdachabdichtung.
7. Schritt: Zu guter Letzt wird Einstreu benutzt, falls Sie diese verwenden. Das muss geschehen, während die oberste Schicht noch feucht ist. Abschließend müssen Sie die gesamte Fläche trocknen lassen. Geben Sie der Beschichtung genügend Zeit, denn nur so bleibt Ihr Flachdach dicht.
Tipp: Einzigartig am Flüssigkunststoff ist die Möglichkeit, aus zahlreichen Farben zu wählen. Sie können durch die umfangreiche Auswahl entscheiden, in welcher Farbe ihr Flachdach erstrahlen soll.
Anleitung | Bitumenbahnenabdichtung
Der Klassiker schlechthin in Bezug auf die Flachdachsanierung ist der Einsatz von Bitumenbahnen, die auf dem Dach verlegt werden und eine undurchdringbare Schicht darstellen. Die Verlegung von Bitumenbahnen bei einer Flachdachsanierung wird nach modernen Techniken auf zwei verschiedene Weisen angewandt.
- schweißen
- kalt verlegen
Die Kaltverlegung von Bitumenbahnen erfolgt über starke Kaltkleber an der Unterseite, die auf der Oberfläche befestigt. Hierfür werden an sich keine weiteren Utensilien mehr benötigt, da die Bahnen über den Klebstoff perfekt verlegt werden können. Um die Zwischenräume zu schließen, wird ebenfalls ein Klebstoff verwendet. Diese Variante wird hauptsächlich als Zwischenstufe verwendet. Falls Sie die Kaltklebebitumen dennoch verwenden wollen, können Sie viel Zeit und Arbeit sparen.
Effektiver ist die klassische Schweißtechnik, bei der die Bahnen miteinander verschweißt werden, was einen guten Halt bietet. Zugleich ist das die deutlich günstigere Variante, da die Bahnen mit Kaltkleber deutlich teurer in der Anschaffung sind. Sie benötigen neben den Bitumenbahnen in der Größe Ihres Flachdachs noch die folgenden Utensilien.
- Gasbrenner zum Verschweißen
- Schutzkleidung
- Dichtbleche für Durchdringen oder Anschlüsse
Falls Sie selbst nicht sicher mit dem Gasbrenner umgehen können, sollten Sie unbedingt jemanden um Hilfe bieten. Da es sich um Feuer handelt, kann es schnell zu Verbrennungen kommen, wenn Sie sich mit der Bedienung des Gasbrenners nicht auskennen.
Falls Ihnen diese Variante zusagt, müssen Sie mit Kosten von einem bis fünf Euro pro Quadratmeter Bitumenbahn rechnen. Sie müssen im Geschäft Schweißbahn-Bitumen auswählen. Ohne diesen Zusatz laufen Sie Gefahr, ungeeignete Bitumenbahnen zu erwerben, die nicht verschweißt werden können. Sobald Sie alle Materialien und Werkzeuge zur Verfügung haben, gehen Sie wie folgt vor.
1. Schritt: Falls Sie alte Bitumenbahnen auf dem Flachdach haben, müssen Sie diese zuerst entfernen. Da sich verschweißte Bitumenbahnen nicht einfach entfernen lassen, müssen Sie entweder zu einem Flammgerät oder einem Teppichstripper greifen. Während mit dem Flammgerät die Bitumenbahnen erhitzt und abgezogen werden, entfernt der Teppichstrippe diese über scharfe Klingen.
Danach müssen Sie den Boden säubern und auf die gleiche Höhe bringen. Die Bitumenbahnen dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden und gehören in einen Wertstoffhof oder müssen von einem Profi abgeholt werden. Sie dürfen die verbrauchte Dachpappe nicht einmal über einen langen Zeitraum lagern.
2. Schritt: Platzieren Sie frische Bitumenbahnen niemals auf verschlissenen. Das kann die Brandgefahr und Gewichtsbelastung erhöhen, was schnell zu einem Problem werden kann. Setzen Sie aus diesem Grund immer auf eine neue Flachdachabdichtung. Fixieren Sie die Dichtbleche an den notwendigen Stellen, bevor Sie die Bitumenbahnen verlegen. Danach ist es zu spät.
3. Schritt: Beginnen Sie damit, von Ihrem Startpunkt aus die ersten Bitumenbahnen zu verlegen. Dabei wird die Seite einer der Bitumenbahnen erhitzt und mit dem Boden verbunden, um einen Ausgangspunkt zu erstellen. Falls Sie keinen Gasbrenner zur Verfügung haben, können Sie diese in Baumärkten, Fachgeschäften oder sogar beim Nachbarn leihen. Je nach Angebot können für diesen Preise von 20 bis 40 Euro pro Tag anfallen.
4. Schritt: Verlegen Sie die Bahnen nach einem System, das das gesamte Flachdach abdeckt. Die Flachdachsanierung gelingt am besten, wenn die Bahnen eng beieinander liegen, da sie sich auf diese Weise einfacher verschweißen lassen. Jede folgende Bitumenbahn wird ebenfalls verschweißt und danach mit dem Fuß abgestoßen, damit die Rolle den notwendigen Bereich abdecken kann.
5. Schritt: Schneiden Sie die Bahnen nach dem Verlegen zu, wenn sie nicht ganz passen. Das ist besonders empfehlenswert, wenn das Flachdach keine normale Form oder Objekte als Hindernis hat. Die Reste werden zusammen mit den verbrauchten Bitumen entsorgt.
6. Schritt: Schweißen Sie nun die einzelnen Bahnen über die Schweißnähte zusammen. Das kann eine Weile dauern, abhängig von der Größe des Daches, was die Menge der Bahnen für die Flachdachabdichtung beeinflusst.
Passen Sie dabei auf, dass sich die Bahnen nicht verschieben, da das Flachdach sonst nicht dicht wird. Gehen Sie aus diesem Grund bei diesem Schritt so gründlich wie möglich vor. Selbst mehrere Personen können hier gleichzeitig zusammenarbeiten.
7. Schritt: Die Bitumenbahnen werden einfach über den Dichtbändern verlegt und je nach Geschmack können Sie flüssiges Bitumen verwenden, um die Kanten farbig anzugleichen. Je nach Form der Nutzung kann das manchmal vonnöten sein, vor allem wenn Sie Zeit auf dem Flachdach verbringen.
8. Schritt: Danach wird eine zweite Lage Bitumen auf der fertigen verlegt. Diese muss aber quer über die andere verlegt werden. Nur so kann keine Feuchtigkeit durch die Bahnen gelangen. Falls es notwendig ist, muss noch eine dritte Lage verlegt werden.
Eine Flachdachsanierung mit Bitumenbahnen ist zeitaufwendig und daher ist es immer empfehlenswert, im Team zu arbeiten. Falls das nicht möglich ist, suchen Sie sich einen Tag aus, an dem Sie ausreichend Zeit für dieses Projekt haben und an dem es nicht regnet.
Hinweis: Es gibt noch die Möglichkeit, Bitumenrollen direkt in flüssigem Bitumen zu verlegen, was einen recht großen Aufwand und viel Erfahrung benötigt. Zur heutigen Zeit wird diese Methode kaum mehr angewandt und sie ist zu schwierig für den Privatverbraucher.
Anleitung | EPDM-Kautschuk-Flachdachabdichtung
Eine eigene Flachdachsanierung ist ebenfalls über EPDM-Kautschuk möglich. EPDM-Kautschuk (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) wird hauptsächlich zur Abdichtung von Flachdächern und ähnlichen Strukturen verwendet. Sie wird gerne genutzt, wenn die Dächer im Anschluss bepflanzt oder mit Kies gefüllt werden sollen.
Ebenso kommen sie für Gartenteiche zum Einsatz. Die Folien sind sehr strapazierfähig und können aus diesem Grund dafür verwendet werden.
Die weiteren Eigenschaften der EPDM-Kautschuk-Flachdachabdichtung sind:
- feuchtigkeitsbeständig
- witterungsbeständig
- hohe Elastizität
- gegen zahlreiche äußere Einflüsse wie UV oder Druck beständig
- langlebig
Kosten
Erhältlich sind die Folien für zehn bis 15 Euro pro Quadratmeter, was sie in die gleiche Preiskategorie wie die Bitumenbahnen einordnet. Neben den Folien wird noch ein spezieller Kleber benötigt, der in den meisten Fällen beim gleichen Händler erworben werden kann. Die Preise unterscheiden sich hier sehr stark.
Weitere Utensilien sind:
- Cuttermesser
- Besen mit starken Borsten (Straßenbesen)
- Handschuhe und Schutzkleidung
Da diese Folie verklebt wird, benötigen Sie Schutzkleidung. Damit Sie sie leichter verlegen können, bieten sich Handschuhe an, damit die Folie nicht verrutscht. Sobald Sie genügend Folie zur Verfügung haben, folgen Sie dieser Anleitung, um Ihr Flachdach effektiv abzudichten und zu sanieren.
1. Schritt: Bevor Sie Folie verlegen, müssen Sie das Dach reinigen. Danach können Sie die Folie so verlegen, dass das gesamte Flachdach bedeckt ist. Schneiden Sie alle Ränder auf eine Länge von etwa 15 Zentimetern zurück. Danach ruht die Folie für einen Zeitraum von mindestens 30 Minuten. Das fixiert die Form und hilft dabei, dass sie sich nicht verschiebt.
2. Schritt: Schlagen Sie nun eine Hälfte der Folie komplett um und tragen Sie den Kleber gleichmäßig auf dem Dach auf. Schlagen Sie die Hälfte wieder zurück und streichen Sie mit dem Besen die Folie flach. Auf die gleiche Weise wird die andere Hälfte verklebt.
3. Schritt: Zu guter Letzt werden die Kanten nach Ihrem Geschmack gestaltet. Der Kleber sollte während dieser Zeit getrocknet sein. Abschließend sollten Sie auf die Herstellerangaben zu den Trocknungszeiten achten, die auf dem Kleber verzeichnet sind. Dadurch können Sie sich sicher sein, wann sie begehbar ist.
2 Comments
Dachdecker wären stolz oder entsetzt. So eine Anleitung kann zu guten Ergebnissen führen. Vielleicht lässt man sich zumindest bei Problemen fachlich beraten.
Hallo,
ich habe letztes Jahr eine Balkonfläche damit abgedichtet. EPDM ist ein Teufelszeug! Es macht den Eindruck wie altmodische Autorschläuche, aber dicker (meines kam auch von Firestone…). Ein Loch in die Folie zu bekommen erwies sich bei der noch nicht verklebten Folie mit einer Schere oder einem Messer als kaum möglich. Also sehr solide !
Wir haben die Kanten eher 15cm überstehen lassen, als sie vorher zurückzuschneiden. Das war auch gut so, da trotz entspannter Folie ein Verzug beim Aufkleben auftrat. Da der Kleber ein Kontaktkleber ist, kann man die Folie nicht mehr zur Korrektur lösen. Überstehende Folie kann man nach dem Trocknen mit einem scharfen Messer von der Kante her abschneiden.
DIe Folie kann man mit beliebiger Größe an einem Stück bestellen. Das hat jedoch nur Sinn, wenn man Platz hat, sie nach dem Einstreichen auch aufzufalten ohne den frischen Kleber auf dem Boden zu berühren. Wir haben mit Rollenware gearbeitet und Bahnen ca. 10cm überlappend geklebt. Die Überlappungen sollten so liegen, dass die Naht durch die Dachneigung keine Staunässe bildet.
Die Folie wird auch für Gartenteiche und Schwimmbäder benutzt. Es gibt allerdings auch eine Sorte, die ist im Gegensatz zur den Teichfolien mit einem Zusatz versehen, der bei Funkenflug verhindert, dass die Folie angegriffen wird.
Der Hersteller gibt übrigens sehr detailierte Anleitungen zu Werkzeugen, Klebern und Werkzeugen heraus.
Na denn viel Erfolg.
P.S. Das Zeug wird auch verwendet um Müllkippen und Stauseen dauerhaft abzudecken bzw. abzudichten.
Axel