Falttasche nähen mit Reißverschluss | Kostenlose Anleitung

Feli

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Klein und immer dabei – mit dieser praktischen Falttasche haben Sie stets eine nachhaltige Alternative zur Plastiktüte parat. Kompakt zusammengefaltet passt sie in ein kleines Reißverschluss-Fach, das in der Handtasche, im Auto oder am Schlüsselbund Platz findet und sich bei Bedarf in einen geräumigen Alltagshelfer verwandelt. In unserer kostenlosen Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie ganz einfach eine Falttasche nähen können. Sie eignet sich übrigens auch wunderbar als Geschenk. Schließlich ist ja bald auch schon wieder Weihnachten…

Material

Sie benötigen:

• stabilen, nicht dehnbaren Stoff, z. B. aus Baumwolle, ca. 1 m x 60 cm (siehe auch Tipps zur Materialauswahl)
• passendes Nähgarn
• Reißverschluss (ca. 16 cm lang), alternativ ein passendes Stück Endlos-Reißverschluss mit einem Zipper
• Stoffschere
• Stecknadeln
• evtl. magnetischen Kantenführer

Zeitaufwand: ca. 1-2 Stunden
Kosten: je nach Stoffwahl etwa ab 10 Euro

Tipp zur Materialwahl: Wir haben zum Falttasche nähen einen so genannten Wax-Print-Stoff verwendet. Vorteil dieses für afrikanische Textilien typischen Materials ist, dass das Muster auf beiden Seiten erscheint und es somit keine klassische „schöne“ bzw. rechte und linke Seite gibt. Da das Tascheninnere aber in der Regel verborgen bleibt, können Sie natürlich auch einen normalen Baumwollstoff verwenden – oder die Tasche natürlich auch füttern. Wichtig ist nur, dass die Stoffe nicht zu steif und voluminös sind, damit sich das Ganze später gut im Reißverschluss-Fach verstauen lässt.

Vorbereitung

Um eine Falttasche zu nähen, schneiden Sie zunächst folgende Teile zu:

A: Rechteck 42 x 86 cm (Achtung – ggf. auf Laufrichtung des Musters achten!)
B: 2 x Blende 6 x 42 cm
C: 2 x Henkel 50 x 11 cm
D: Rechteck 14 x 16 cm (Rückseite)
E: 2 Rechtecke 8 x 16 cm (Vorderseite)
F: 9 x 5 cm für Schlaufe

Falttasche nähen

Schlaufe vorbereiten

Falten Sie das kleine Rechteck für die Schlaufe (F) der Länge nach mittig zusammen, bügeln kurz darüber und klappen es wieder auseinander. Nun schlagen Sie die beiden Hälften bis zur Mittellinie zusammen, bügeln wieder und falten dann das Ganze nochmals längs zusammen. Evtl. nochmals bügeln und zuerst die offene Seite knappkantig absteppen, danach die andere Seite.

Reißverschluss-Fach für Falttasche nähen

Setzen Sie das Reißverschluss-Füßchen in Ihre Nähmaschine ein und verstellen Sie die Nadelposition ggf. nach links, um so nah wie möglich an den Zähnchen des Reißverschlusses entlang nähen zu können.

Stecken Sie ein schmales Rechteck (E) an der Längsseite rechts auf rechts am Reißverschluss fest. Die Nadeln sollten Sie dabei quer setzen – dann können Sie nachher einfach darüber nähen, ohne die Nähmaschinennadel zu beschädigen.

Nähen Sie den Reißverschluss auf einer Seite fest. Um am Zipper vorbeizukommen, lassen Sie die Nadel im Stoff stecken, heben den Nähfuß an, verschieben den Zipper, senken den Nähfuß wieder und nähen ganz normal weiter.

Das Ganze wiederholen Sie mit dem zweiten schmalen Rechteck (E). Anschließend steppen Sie auf der rechten Stoffseite entlang des Reißverschlusses auf beiden Seiten knappkantig ab, damit sich der Stoff beim Öffnen und Schließen nicht im Reißverschluss verklemmen kann.

Legen Sie die Vorderseite mit dem Reißverschluss nach oben vor sich hin und stecken an einer Seite die vorbereitete Schlaufe fest, so dass die offene Seite nach außen und die geschlossene Seite nach innen zeigt. Achten Sie wieder darauf, dass die Nadeln quer zur Nährichtung platziert sind.

Nun stecken Sie die Rückseite (Teil D) rechts auf rechts daran fest.

Dann nähen Sie beide Lagen samt Schlaufe mit einer Nahtzugabe von etwa 1 bis 1,5 cm (siehe Tipp) zusammen. Dabei bleiben eine lange Kante sowie rechts und links an den kurzen Kanten 1 cm offen (siehe Foto). Am Anfang und Ende der Naht jeweils gut verriegeln.

Tipp: Passen Sie die genaue Breite ggf. an den Anfang und das Ende des Reißverschlusses an, damit später keine größeren Löcher entstehen.

Schneiden Sie die Nahtzugaben an den Ecken zurück und kürzen Sie bei Bedarf auch rundherum das Ganze auf etwa 1 cm ein.

Anschließend versäubern Sie alle Kanten mit einem Zickzack-Stich – an den geschlossenen Seiten beide Lagen zusammen, an der offenen jede Lage separat (siehe Foto).

Henkel vorbereiten

Falten Sie ein Stoffteil für den Henkel (C) der Länge nach rechts auf rechts in der Mitte zusammen, stecken die offene Seite mit ein paar Nadeln fest

und nähen beide Lagen mit einer Nahtzugabe von 0,7 cm zusammen.

Wenden Sie den so entstandenen Schlauch und bügeln ihn, so dass die Naht in der Mitte liegt. Wiederholen Sie das Ganze mit dem zweiten Henkel.

Tasche nähen

Falten Sie das große Rechteck für die Falttasche (A) quer zusammen, so dass die rechte/schöne Seite nach außen zeigt.

Markieren Sie an der offenen Seite die Mitte mit einer Stecknadel und platzieren an einer Stofflage mit einem Abstand von jeweils 6 cm von der Mitte den ersten Henkel ebenfalls rechts auf rechts. Die offenen Seiten zeigen dabei zur Stoffkante (siehe Foto).

Stecken Sie nun die Blende (B) mit der linken Seite nach oben darauf fest, so dass die Kanten rechts bündig abschließen und die Blende die Enden des Henkels überdeckt.
Nähen Sie das Ganze mit einer Nahtzugabe von etwa 0,7 cm (Nähfüßchen-breit) fest, schlagen die Blende nach innen um, bügeln die Außenkante schön glatt und steppen diese anschließend knappkantig ab.

Danach schlagen Sie die offene Seite der Blende nach innen um, stecken sie mit ein paar Nadeln fest und steppen mit einer Nahtzugabe von etwa 2 cm parallel zur ersten Naht gerade ab. Achten Sie dabei darauf, dass Sie die Blende auf der Unterseite erfassen.

Tipp: Dieser Schritt gelingt besonders gut mit einem magnetischen Kantenführer, der an der gewünschten Position an der Nähmaschine befestigt wird und ein exaktes Einhalten des Abstandes erleichtert (siehe Foto).

Bringen Sie den zweiten Henkel ebenso auf der anderen Seite der Tasche an.
Nun wenden Sie das Ganze, so dass die schöne Seite nach innen zeigt, und stecken die beiden Außenkanten zusammen.

Schließen Sie beide Seitennähte mit einem einfachen Geradstich und versäubern die Naht z. B. mit einem Zickzack-Stich.

Um der Tasche Volumen zu geben, falten Sie diese am Taschenboden auseinander und markieren sich mit einer Stecknadel auf der rechten und linken Seite jeweils etwa 3 cm vom Naht-Ende entfernt eine Ecke. Diese Ecken steppen sie jeweils mit einem einfachen Geradstich ab.

Fach annähen

Zum Schluss stecken Sie das noch auf links belassene Reißverschluss-Fach mit der offenen Seite mittig am Taschenboden fest. Die Tasche liegt dabei zwischen der Vorder- und der Rückseite des Reißverschluss-Fachs. Steppen Sie alle drei Lagen knappkantig fest. Die Naht trifft dabei auf den Anfang und das Ende der Seitennähte des Reißverschluss-Faches.

Fertig!

Wenn Sie die Tasche auf die rechte Seite wenden, verschwindet das Reißverschluss-Fach am Taschenboden. Zum Verstauen falten Sie die Tasche zusammen stülpen das Reißverschluss-Fach darüber.

Variante: Gefütterte Falttasche nähen

Schneiden Sie Teil A einmal aus Außen- und einmal aus dem Futterstoff zu. Als Futter können Sie ebenfalls einen Baumwollstoff verwenden. Die Blenden (B) benötigen Sie für eine gefütterte Tasche nicht. In Schritt 5 der Anleitung werden die beiden Henkel zwischen den rechts auf rechts liegenden Teilen aus Außen- und Futterstoff (anstelle der Blende) festgenäht.