Emaille reparieren – Badewannenreparatur selber machen
Bei der täglichen Routine im Bad können schnell einmal kleine Schäden in der Emaille am Waschbecken oder an der Badewanne entstehen. Meist treten diese dann in der Form von kleinen Rissen und Macken auf, an denen der Lack abgesplittert ist. Werden diese nicht zeitnah repariert, können daraus schnell größere Schäden entstehen. Für Heimwerker sind diese Reparaturen glücklicherweise leicht selbst zu machen. Daher erläutern wir Ihnen hier Schritt für Schritt, wie Sie Emaille reparieren.
Wenn also das Parfum oder der Föhn heruntergefallen ist und unschöne Macken verursacht hat, muss schnell gehandelt werden: Denn wenn diese kleinen Beschädigungen nicht repariert werden, kommt durch das tägliche ausgesetzt sein von Nässe eine weitere Gefahr dazu: Unter der Emaille sitzt ein Stahlkörper, der empfindlich auf eindringende Feuchtigkeit mit Rost reagiert. Dieser kann sich durch das Material fressen und zu undichten Stellen führen, was wiederum teure Reparaturen, einen Neukauf oder gar eine Renovierung des Badezimmers zu Folge haben kann. Auch kann der Rost dazu führen, dass weitere Emaille abspringt, wenn er sich darunter festsetzt.
Inhalte
Material für die Badewannenreparatur
Damit die Reparatur einer Emaille-Badewanne gelingt, sollten die folgenden Utensilien und Materialien bereit liegen:
- Bei Rost: Drahtbürste
- Spachtelmasse mit einem Härter passend für Sanitärkeramik
- Spachtel
- Schleifpapier
- Emaille-Lack in Form von einem Lackstift oder Lackspray
In den meisten gut ausgestatteten Bau- und Heimwerkerladen können alle erforderlichen Materialien auch im Komplettset für ca. 20 bis 30 EUR gekauft werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass es sich auch wirklich um ein Set für Emaille und nicht für Acryllack oder sonstiges hält.
Tipp: Für kleine und oberflächliche Risse und Macken reicht mitunter schon ein Lackstift, für größere Schäden sollte ein Lackspray bevorzugt werden.
Emaille-Badewannen haben unter dem weißen Oberlack eine Schicht sogenannte Blaukeramik. Falls nur die weiße Oberschicht Schaden genommen hat, kann es mitunter ausreichen mit einem Lackstift den optischen Mangel auszugleichen. Tiefere Beschädigungen müssen gesäubert, aufgespachtelt und geschliffen werden, bevor man sie wieder lackieren kann.
Wichtig: Achten Sie beim Kauf des Lacks auf den richtigen Farbton! Gerade bei alten Badewannen kann aufgrund der Materialverfärbung der richtige Ton im Laufe der Zeit nicht mehr getroffen werden. Kundenbetreuer im Bau- oder Heimwerkermarkt können wertvolle Hilfe leisten.
Emaille reparieren – Anleitung
Rechnen Sie insgesamt etwa anderthalb Stunden für die Reparatur ein. Bis die Wanne allerdings wieder vollständig genutzt werden kann, kann es mehrere Tage dauern.
1. Schritt: Reinigung der beschädigten Stelle
Bevor man mit der Reparatur beginnt, müssen die schadhaften Stellen erst gesäubert werden. Gegebenenfalls vorhandenen Rost kann man vorsichtig mit einer Drahtbürste entfernen. Auf ätzende Putzmittel sollte verzichtet werden, da diese den Lack aufschmirgeln können. Der daraus folgende Schaden ist schwer oder gar nicht zu beheben. Danach muss die gesäuberte Stelle gut trocknen.
2. Schritt: Ausspachteln
Mischen Sie die Spachtelmasse nach Herstellerangaben mit dem Härter (oft 30:1). Mit dem Spachtel können Sie die kaputte Stelle auffüllen. Wichtig ist, dass währenddessen keine Luftblasen entstehen und die Masse sorgfältig glatt gestrichen wird. Durch das Härtemittel bekommt das Material seine Festigkeit. Durchschnittlich kann Spachtelmasse eine knappe halbe Stunde verarbeitet werden. Nach 30 Minuten ist sie dann trocken.
Tipp: Reste und Spuren der Spachtelmasse neben der ausgebesserten Stelle müssen sofort von der intakten Emaille entfernt werden, da sie sich sonst schnell festsetzen und unschöne Unebenheiten verursachen können.
3. Schritt: Reparierte Stelle glatt schleifen
Nach etwa einer halben Stunde muss die verspachtelte Stelle vorsichtig glatt geschliffen werden. Es ist wichtig, einen glatten Übergang zu der intakten Emaille zu schaffen. Für den Fall, dass danach kleine Risse in dem Material vorhanden sein, können diese wie in Schritt 2 ausgebessert und wieder abgeschliffen werden.
4. Schritt: Emaille lackieren
Bevor man die reparierte Stelle lackieren kann, müssen alle losen Reste der Spachtelmasse sorgfältig entfernt werden. Auch das Badezimmer sollte sauber und möglichst staubfrei sein, damit sich keine Partikel auf dem feuchten Lack niederlassen können. Die Dose muss kräftig geschüttelt werden, um die Farbe optimal zu verteilen und hohe Deckkraft zu gewährleisten. Dann wird der Lack mit etwa 25cm Abstand auf die reparierte Emaille gesprüht – mehrfach in dünnen Schichten bis die erwünschte Deckungskraft erreicht ist – und gut austrocknen gelassen. Die erforderliche Dauer für das Trocknen hängt vom verwendeten Lack und der Dicke der Farbschicht ab.
Tipp: Schneiden Sie ein Loch in der Größe der ausgebesserten Stelle in ein Stück Papier und nutzen Sie dieses als Sprühmaske für ein saubereres und exakteres Ergebnis.
Was ist noch zu beachten?
Die reparierte Stelle braucht einige Zeit, bis sie wirklich komplett ausgehärtet und getrocknet ist. Erst nach etwa vier Tagen ist die behandelte Stelle richtig ausgetrocknet und die Wanne kann wieder normal zum Baden und Entspannen genutzt werden.
Wer lieber auf ein Komplettset verzichten möchte, kann sich die einzelnen Materialien einzeln besorgen. Besonders wichtig ist es, auf den richtigen Lack zu achten. Oberflächen im Badezimmer werden stark und meist täglich beansprucht. Bei dem Einsatz eines ungeeigneten Lackes können schnell wieder Macken entstehen. Oder schlimmer noch: Unsichtbar unter der Farbe kann eindringende Feuchtigkeit für Rost sorgen, der nicht auffällt, bis schwerwiegendere Schäden auftreten. Nur hochwertige Produkte speziell gekennzeichnet für die erforderliche Reparatur von Badewannen, Toiletten und Waschbecken sollten verwendet werden. Auf den Verpackungen lassen sich die entsprechenden Kennzeichnungen meist einfach finden. Auch hier ist das Hinzuziehen eines Fachmannes im Bau- oder Heimwerkermarkt zu empfehlen.
Ein Wort zum Schluss: Generell können Risse und Macken problemlos bis zu einer Tiefe von etwa vier Millimetern vom Heimwerker selbst repariert werden. Wenn die beschädigte Stelle jedoch besonders tief oder sehr groß ist – wenn zum Beispiel der Rost tief in den Stahl eingedrungen ist -, sollte man sich Gedanken darüber machen, ob nicht vielleicht doch eher ein Fachmann zurate gezogen werden kann.
Tipps für Schnellleser
1. Reinigen Sie die defekte Stelle gründlich von Schmutz und Rost.
2. Mischen sie die Spachtelmasse nach Herstellerangabe mit dem Härter.
3. Spachteln Sie die schadhafte Stelle aus und lassen Sie sie 30 Minuten trocknen.
4. Schleifen sie die ausgehärtete Stelle ab, um einen glatten Übergang zum Email der Badewanne zu schaffen.
5. Lackieren Sie die ausgebesserte Stelle: Schneiden Sie ein Loch in der passenden Größe in ein Stück Papier und nutzen Sie es als Sprühmaske für ein sauberes und exaktes Ergebnis. Dose kräftig schütteln und aus ca. 25 cm Entfernung in mehreren Schichten auftragen.
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