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DIY: Elektrische Fußbodenheizung verlegen und anschließen

Fußbodenheizung verlegen

Durch die elektrische Fußbodenheizung sorgen Sie für eine angenehme Wärme, die sich gleichmäßig im gesamten Raum verteilt. Im Winter behalten Sie stets warme Füße und profitieren von den individuellen Einstellungsmöglichkeiten. Doch wie wird die Heizung professionell verlegt und auf welche Punkte müssen Sie bei der Arbeit achten? Erfahren Sie, welche Schritte Sie nacheinander ausführen müssen.

Die Beheizung von Räumlichkeiten ist ein wichtiger Punkt, sei es beim Neubau oder bei Modernisierungen. Eine elektrische Fußbodenheizung sorgt für eine Erhöhung des Wohnkomforts und steigert gleichzeitig den Gebäudewert. Sie hat beim Verlegen gegenüber anderen Heizungsvarianten zahlreiche Vorteile, da sie mit wenig Aufwand schnell und unkompliziert realisiert ist. Dabei ist es wichtig, auf den korrekten Anschluss zu achten, damit die Sicherheit und die einwandfreie Funktion gewährleistet sind. Nach dem Verlegen kann ein Fußbodenbelag aufgebracht werden, hier gilt es ebenfalls einige Punkte zu beachten. Weitere Faktoren sind die Dämmung und die Isolation.

Talu Video-Tipp

Grundlegende Informationen zum Einbau

Die Fußbodenheizung kann sowohl beim Neubau als auch nachträglich eingebaut werden. Das Nachrüsten ist im Altbau wie auch beim Fertighaus möglich. Mit ein wenig handwerklichem Geschick lassen sich dadurch die Kosten für einen Fachbetrieb einsparen. Wer mit Elektroinstallationen nicht vertraut ist, kann auch das Verlegen selbst übernehmen und für die Inbetriebnahmen einen Fachbetrieb beauftragen. Wird der Anschluss selbst durchgeführt, dann führen Sie vor der Inbetriebnahme einen Check durch und lassen Sie die Heizung gegebenenfalls von einem Fachbetrieb abnehmen.

Eigenschaften der elektrischen Fußbodenheizung

Im Grunde genommen können Sie Fußbodenheizungen unter jedem Bodenbelag verwenden. Elektrische Varianten verfügen nur über eine geringe Höhe, sodass sich der Einbau vereinfacht. Sind die Altbodenbeläge tragfähig, dann können diese weiterverwendet werden. Beim Nachrüsten ist es wichtig, den Boden vorher aufzubereiten. Dient er als Basis für die Fußbodenheizungen, dann muss eine Untergrundbehandlung erfolgen. Beschädigte Untergründe sind nicht geeignet und müssen bei Bedarf ausgetauscht werden. Oftmals ist allerdings auch eine Reparatur möglich.

Untergrund ungeeignet
Beschädigter Untergrund

Untergrundbehandlung vor dem Einbau

Damit  der der Boden genutzt werden kann, müssen Sie folgende Arbeitsschritte ausführen:

  • Entfernen Sie zunächst einmal alle alten Bodenbelagsreste und lose Teile, die eine ebene Fläche verhindern würden.
  • Sollten sich Unebenheiten und Löcher im Boden befinden, dann müssen Sie diese verspachteln. Anschließend ebnen und glätten Sie den Boden, beispielsweise durch Abschleifen. Überstehende Verfugungsreste müssen entfernt werden.
  • Bringen Sie eine Grundierung auf. Dieser Arbeitsschritt dient der Oberflächenversiegelung und sorgt für die Sicherstellung der Tragfähigkeit.
  • Dichten Sie den Boden bei Bedarf gegen Feuchtigkeit ab.
  • Um einen Wärmeverlust zu vermeiden, ist es von Vorteil, wenn Sie eine Dämmung anbringen.
  • Vor Beginn des eigentlichen Verlegens müssen Sie den Boden reinigen und ausreichend trocknen lassen. Er muss in jedem Fall staubfrei sein.

An das Verlegematerial werden ebenfalls einigen Anforderungen gestellt. So dürfen die Materialien nicht wärmeunbeständig oder saugfähig sein. Überprüfen Sie außerdem, ob auch die Verarbeitungsstoffe diese Kriterien erfüllen. Entscheidend sind beispielsweise Grundierungen, Fliesenkleber, Ausgleichsmasse und Fugenmörtel. Sind die Materialien nicht wärmebeständig, dann können Sie sich verformen, ablösen oder zerstört werden. Untergrund vorbereiten

Besonderheiten in Feuchträumen

Feuchträume, wie Bad oder Sanitärräume, erfordern in vielen Fällen einen zusätzlichen Feuchtigkeitsschutz. Planen Sie einen Fliesenbelag aus Keramik, dann sollte in jedem Fall eine Verbundabdichtung stattfinden. Wird keine ausreichende Abschirmung vorgenommen, dann kann es zu Schäden und einer Brandgefahr kommen. Dringt Feuchtigkeit in das System ein, dann ist im Allgemeinen ein Komplettaustausch der Heizung notwendig.

Besonderheiten bei Holzuntergründen

Wenn Sie Holzdielen, Spanplatten oder ähnliche Beläge aufbringen möchten, dann müssen Sie auf die Hinterlüftung des Holzbodens achten und diese entsprechend realisieren. Mittels Sockelprofilen verhindern Sie die Bildung und den Befall von Feuchtigkeit.

DIY-Anleitung in 8 Schritten

Schritt 1: Erstellen Sie einen Plan

Die Heizung sollte stets nach einem entsprechenden Plan verlegt werden. Dadurch stellen Sie sicher, dass Sie eine optimale Wärmewirkung erzielen. Messen Sie hierfür alle Raummaße ab und übertragen Sie sie auf einen maßstabsgetreuen Plan. Anschließend zeichnen Sie die Stellplätze für die Möbel ein.

Plan vom Bad
Plan vom neuen Bad

Dadurch identifizieren Sie die Möbelzonen und haben einen Stellplan zur Hand. Dieses Vorgehen ist wichtig, um Wärmestauungen und Schäden an der Heizung zu verhindern. Würden Möbel die Wärmeabgabe der Heizung verhindern, dann käme es zum Stau von Wärme. Das Inventar kann sich aufheizen, Bodenbeläge werden zerstört und die Fußbodenheizung kann beschädigt werden. Außerdem würde sich die Brandgefahr erhöhen. Bevor Sie die Heizung verlegen, müssen Sie zudem die Position der Temperaturfühler festlegen und im Plan eintragen.

Schritt 2: Berechnen Sie den Bedarf an Heizfolien beziehungsweise Heizmatten

Wenn Sie die Verlegefläche festgestellt und auf dem Plan eingetragen haben, dann müssen Sie Anzahl und die Abmessungen der Heizmatten bestimmen. Die Heizmatten können Sie bei Bedarf an nicht stromführenden Stellen umklappen und somit anpassen. Achten Sie hierbei allerdings in jedem Fall auf die Sicherheit und vermeiden Sie eine Verdeckung von stromführenden Bereichen. Heizfolien werden zurecht geschnitten und können somit an die Begebenheiten angepasst werden.

Schritt 3: Den Plan um notwendige Punkte ergänzen

Tragen Sie in den Plan alle relevanten Faktoren ein, wie beispielsweise Fühlerhülsen, Stellen zur Ab-Isolierung, Installationsrohre und Anschlussleitungen.

Schritt 4: Bereiten Sie die Heizfolie beziehungsweise die Heizmatten entsprechend dem aufgestellten Plan vor.

Schritt 5: Verlegen Sie die Folie oder die Matten auf dem vorbereiteten Untergrund.

Tipp: Wenn Sie die Heizung im Bad nachrüsten und sie als Fliesenheizung einsetzen, dann können Sie die Heizleiter auch in Fliesenkleber verlegen. Achten Sie darauf, dass die Leiter entweder mit einer Ausgleichsmasse oder dem Kleber komplett verdeckt sind.

Beim Nachrüsten mit Folien rollen Sie diese aus und fixieren Sie sie. Die Heizfolien können selbstklebend sein oder über die Möglichkeit zum Tackern verfügen. Bevor Sie anschließend das Laminat, den PVC oder das Parkett verlegen, kaschieren Sie die Leitungen mit Alufolie.

Schritt 6: Lassen die Ausgleichsmassen vollständig austrocknen. Sorgen Sie zuvor für eine ausreichende Isolation.

Schritt 7: Verlegen Sie den Bodenbelag über der Heizung.

Schritt 8: Als nächstes müssen Sie die Heizung anschließen. Hierbei gilt es, die Vorschriften des Herstellers zu beachten. Oftmals wird bei einer durch einen Fachbetrieb durchgeführten Installation eine längere Gewährleistung/Garantie gewährt, beziehungsweise die Haftung wird bei einer selbst ausgeführten Installation ausgeschlossen. Ob dies rechtlich zulässig ist, ist zwar fraglich, allerdings vermeiden Sie späteren Ärger mit dem Hersteller, wenn Sie einen Fachbetrieb wenigstens für eine Kontrolle beziehungsweise zur Abnahmen hinzuziehen. Lassen Sie sich diese Maßnahme in jedem Fall schriftlich bestätigen, beispielsweise durch eine Auflistung auf der Rechnung.

Wichtig: Um die einwandfreie Funktion und die Sicherheit zu gewährleisten, ist es wichtig, die fachgerechte Verlegung zu überprüfen. Verwenden Sie hierfür in jedem Fall ein Ohmmeter und messen Sie den Heizmattenwiderstand. Vergleichen Sie die Messergebnisse mit den Herstellervorgaben.

Das Thermostat

Wenn Sie den Standort für das Thermostat auswählen, dann müssen Sie einige Dinge beachten:Thermostat Fußbodenheizung

  • Platzieren Sie das Thermostat in einer Entfernung von mindestens 50 cm zu Außentüren und Fenster. Dies ist wichtig, da durch das Öffnen der Fenster und Türen die Temperatur ändert.
  • Vermeiden Sie einen Standort an der Wand, welche dem direkten Sonnenlicht ausgestattet ist. Die Innenseite einer Außenwand ist ebenfalls nicht geeignet.
  • Im Bad müssen das Thermostat auf einer ebenen Fläche platzieren. Beachten Sie hierbei die örtlichen Bauvorschriften beim Einbau und beim Anschließen.

Häufig gestellte FragenFAQ

Was muss ich bei den elektrischen Leitungen beachten?

  • elektrische Leitungen dürfen sich nicht kreuzen.
  • die Leitungen dürfen nicht über Dehnungsfugen verlaufen.
  • am besten ist es, wenn elektrische Leitungen durch Führungs-Hülsen oder Rohre geleitet werden.
  • die Vorschriften der VDE-DIN-Normen sind zu beachten.

Tipp: Wenn Sie bei Ihrem Energieversorgen einen Heiztarif beantragen, haben Sie die Möglichkeit, bei der Stromrechnung zu sparen. Allerdings existieren hierfür oftmals bauliche Auflagen. Informieren Sie sich daher im Vorfeld über die Bedingungen, so ersparen Sie sich aufwendige Nachrüstungen beziehungsweise hohe Stromrechnungen.

Was mache ich beim Einbau, wenn ein Hindernis im Weg steht?

Wenn Sie die Fußbodenheizung einbauen und anschließen, dann können Hindernisse austreten, die umgangen werden müssen. In diesem Fall können Sie das Netz der Heizmatte unterhalb des Kabels einschneiden.Fussbodenheizung schneiden

Wichtig: Sie dürfen das Kabel in keinem Fall durchschneiden oder beschädigen. Führen Sie die Heizmatte anschließend in der neuen Richtung weiter. Für den Bodenfühler vom Thermostat können Sie einen geeigneten Schlitz einfräsen.

Wichtig: Sie müssen die Verbindungen zwischen den Netzkabeln und dem gelben Heizkabel abdecken.

Was muss ich bei der Auswahl der Bodenbeläge beachten?

Sie können die Fußbodenheizung mit nahezu allen Bodenbeläge kombinieren, müssen hierbei allerdings auf einige Punkte achten. Unter anderem sind folgende Bodenbeläge möglich:

  • Fliesen
  • mit Trittschalldämmung oder Isolation:
    • Parkett
    • Laminat
    • Teppich
    • PVC

Wenn man vom Boden spricht, dann muss man zwischen dem Untergrund, dem später sichtbaren Bodenbelag und verschiedenen weiteren Schichten, wie beispielsweise einer Wärmedämmung unterscheiden. Durch eine Dämmung in der Unterkonstruktion lassen sich die Stromkosten deutlich senken.

Als Untergrund sind verschiedene Böden möglich, wie beispielsweise:

  • Estrich
  • Spanplatten
  • OSB-Platten
  • Fliesen

Die verschiedenen Unterbodenbeläge

Estrich: Estrich ist für Fußbodenheizungen geeignet. Allerdings ist eine Grundierung notwendig. Achten Sie bei der Verlegung auf Dehnungsfugen und Randfugen.

Gipsplatten und Trockenestrich: Weitere Materialien sind im Prinzip geeignet, allerdings kommt es hierbei auf die Angaben des Herstellers ab. Im Einzelfall kann der Boden ungeeignet sein. Der Grund liegt in den unterschiedlichen Temperaturbeständigkeiten des Materials. Beachten Sie daher die Herstellerangaben zum Gips. Nur wenn dieser den hohen Temperaturen der elektrischen Fußbodenheizung standhält, ist die Verwendung möglich.Untergrund Fußbodenheizung

OSB-Platten und Spanplatten: Bei einer ausreichenden Stärke sind beide Bodenvarianten geeignet. Achten Sie darauf, dass der Unterbau trittfest und nicht schwingend ist. Eine Grundierung ist von Vorteil.

Rohbeton: Rohbeton sollte nur mit einer ausreichenden Dämmung genutzt werden. Ansonsten kommt es zu einem zu großen Wärmeverlust.

Asphaltestrich: Auch in diesem Fall müssen Sie auf die Temperaturbeständigkeit achten. Vor allem ältere Estriche könnten sich verformen.

Der Bodenbelag

Laminat, Kork und Parkett

Wenn Sie sich für Parkett, Kork und Laminat entscheiden, dann darf die Heizleistung nicht zu hoch gewählt werden. Die Heizleistung sollte zwischen 50 und 140 Watt pro m² liegen. Unter Laminat, Kork und Parkett können Sie sowohl Heizfolien als auch Heizmatten verlegen.

Es ist zu empfehlen die elektrische Heizung auf einer Trittschalldämmung zu verlegen. Achten Sie auch hierbei auf die Temperaturbeständigkeit der Materialien. Verlegen Sie Heizmatten in die Ausgleichsmasse, verspachteln Sie alles und hüllen Sie die Bauteile in Alufolie.Laminat auf Fußbodenheizung

Teppichboden und PVC

Vor allem die Wärmebeständigkeit der Unterseite der Bodenbeläge ist entscheidend. Hierbei bestehen teilweise große Unterschiede bei den einzelnen Modellen. Verlegen Sie auch in diesem Fall die Heizkabel zunächst in die Ausgleichsmasse und verspachteln Sie anschließend. Heizfolien sind oftmals die einfachere Variante.

Die Heizleistung muss in Abhängigkeit von der Wärmebeständigkeit der Belagunterseite ausgewählt werden. Beachten Sie, dass Teppichboden zu einer starken Isolierung führt und die Wärme abschirmt. Dadurch erwärmt sich der Boden auf der Unterseite stärker als bei anderen Bodenbelägen. Aus diesem Grunde muss die Heizleistung sowohl auf die Beschichtung, die Beschaffenheit und die Stärke abgestimmt werden.

Granit, Marmor, Fliesen

Fliesen weisen ein eher träges Verhalten bei der Wärmeaufnahme und Wärmeabgabe auf. Daher empfiehlt es sich in diesem Fall eine höhere Heizleistung auszuwählen. Die Heizleistung wird in Watt angegeben, genauer gesagt in Watt pro m².Fliesen auf Fußbodenheizung

Vor allem im Bad kommen häufig Fliesen zur Anwendung. Dadurch wird der Boden im Bad nach dem Duschen angenehm warm. Ob im Bad oder im Wohnzimmer, bei Fliesen, Marmor und Granit und Steinböden wird die Wärme nur schwer durch das Material gebracht, sodass hierbei die Heizleistung höher sein muss. Im Allgemeinen sind Leistungen von 160 Watt pro m² optimal.

Kontrollieren Sie in jedem Fall die Wärmedurchlässigkeit. Die Wärmebeständigkeit ist in der Regel nicht problematisch, da sie meistens ausreichend hoch ist. Angaben zur maximalen Dicke des zu verlegenden Bodens finden Sie vielfach in den Herstellerangaben der elektrischen Fußbodenheizung.

Tipps für Schnellleser:

  • Sie können Heizmatten oder Heizfolien verwenden
  • der Untergrund muss geeignet sein.
  • auf Wärmebeständigkeit achten
  • bei Fliesen, Marmor, Granit, Steinböden Wärmedurchlässigkeit beachten
  • Heizleistung auf Material anpassen
    • Fliesen, Marmor und Granit und Steinböden: höhere Heizleistung
    • Holzboden, Laminat, Parket, Kork: niedrigere Heizleistung
  • Untergrund vorbereiten
  • eventuell grundieren
  • Boden muss eben sein
  • Heizmattenwiderstand nach der Verlegung messen
  • nach dem Anschließen von Fachbetrieb abnehmen lassen

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