Ein Zuhause fürs Leben: Das Eigenheim an wechselnde Bedürfnisse anpassen
Die eigenen vier Wände sind mehr als nur ein Gebäude. Das Eigenheim ist ein Ort, um sich zu entfalten, zusammen mit der Familie Erinnerungen zu sammeln und wächst idealerweise in den Nutzungsmöglichkeiten über die Jahre mit. Bereits der Sprung vom Hobby- zum Kinderzimmer sollte gut durchdacht sein. Verschiedene Maßnahmen helfen Ihnen dabei, Ihr Zuhause an mögliche Notwendigkeiten anzupassen.
Die eigenen vier Wände lassen sich hervorragend für die nächsten Jahrzehnte umbauen, um das Gebäude in jedem Alter optimal nutzen zu können. Grundriss und Geschosszahl allein reichen dafür nicht aus. Punkte wie Barrierefreiheit, verfügbare Anschlüsse und individuell nutzbare Räume haben großen Einfluss auf die langfristige Nutzung, die von den unterschiedlichen Bedürfnissen der Bewohner abhängt. Unser Ratgeber zeigt wichtige Punkte auf, damit Ihr Eigenheim „mitwächst“ und sich an verschiedene Lebenssituationen anpassen kann.
Inhalte
Das Zuhause ans Leben anpassen
Frühe Überlegungen lohnen sich
Die Planung während des Baus oder Kaufs eines Eigenheims ist von größter Bedeutung, um das Haus auf die jahrzehntelange Nutzung und dabei auftretenden Veränderungen vorzubereiten. Je umsichtiger Sie für die Zukunft planen, desto effektiver können Sie Ihre eigenen vier Wände optimal nutzen. Flexibilität steht bei diesem Konzept im Fokus. Achten Sie darauf, dass Sie den Grundriss so planen, dass Sie die Räume nach Belieben umfunktionieren können. Es handelt sich dabei um variable Grundrisse, die einen großen Wert auf die Nutzungsmöglichkeiten legen. Die folgenden Konzepte helfen dabei:
- Stockwerke individuell für verschiedene Generation einrichten
- Um- und Anbaumöglichkeiten offenlassen
- gleiche Steckdosen und Anschlüsse, zum Beispiel für High-Speed-Internet, in allen Räumen
- Schiebewände einbauen
- Wohnräume nicht auf einen Nutzungszweck reduzieren
- Barrierefreiheit
Während Sie bei einem Neubau direkten Einfluss auf die Verkabelung, Raumverteilung und Anpassungsmöglichkeiten haben, ist das bei Bestandsbauten deutlich schwieriger. Gerade bei denkmalgeschützten Gebäuden oder Altbauten ist es kaum mehr möglich, Änderungen an der Bausubstanz vorzunehmen. Hier müssen Sie genau checken, wie sich das Eigenheim individuell erweitern oder die verfügbaren Räume nutzen lassen. Änderungen lassen sich bei diesen beispielsweise nur über mobile Elemente oder eine komplette Umgestaltung ganzer Stockwerke erreichen, was einer Komplettsanierung gleicht.
Mehr Platzbedarf: Zusätzlichen Raum schaffen
Das Eigenheim hat gegenüber einem Mietobjekt oft einen großen Vorteil: Falls mehr Raum benötigt wird, lässt sich dieser über verschiedene Maßnahmen schaffen. Ein Beispiel ist der Einzug der pflegebedürftigen Eltern, die im Alter nicht in einem Heim leben sollen. Es ist notwendig, die Räume entsprechend in ihrer Nutzung anzupassen. Das gilt ebenfalls für den möglichen Familienzuwachs, wenn weniger Räume als erwartet zur Verfügung stehen. Zu den einfachsten Methoden gehört die Nutzung und der Umbau von Räumlichkeiten, die oft als Stauraum zum Einsatz kommen:
- Keller
- Garagen
- Dachböden
Es handelt sich bei diesen um die klassischen Räumlichkeiten, die effektiv zu einem Zimmer oder einer kleinen Wohnung im Haus umgebaut werden können. Sie können sogar ein Gartenhaus bewohnbar machen, solange Sie dafür nicht den Antrag auf Umnutzung zum Wohnen vergessen. Doch gibt es noch weitere, deutlich arbeitsintensivere Möglichkeiten, für mehr Raum zu sorgen:
1. Aufstockung: Bei einer Aufstockung fügen Sie theoretisch ein weiteres Stockwerk hinzu. Diese Methode ist sehr kostenintensiv, bietet sich aber für Eigenheime an, die deutlich mehr Platz bieten sollen.
2. Anbau: Falls Sie ein großes Grundstück zur Verfügung haben, kann sich ein Anbau lohnen. Der Anbau kann passend zum Design des Hauses oder deutlich moderner ausfallen. Genau das macht sie für viele Hausbesitzer attraktiv, da sie nicht nur mehr Wohnraum bieten, sondern oft den Wert des Eigenheims erhöhen.
3. Mauerdurchbruch: Wollen Sie zwei kleinere Zimmer miteinander verbinden, ist ein Mauerdurchbruch möglich. Diese Methode bietet sich beispielsweise an, wenn Sie ein Zimmer für die pflegebedürftige Großmutter benötigen und die verfügbaren einfach zu klein sind. Das ist nur eine der Möglichkeiten, die ein Mauerdurchbruch bietet.
Die Kombinationen all dieser Methoden sorgen dafür, dass Sie Ihr Eigenheim optimal nutzen können. Natürlich können Sie ein kleineres Abstellzimmer freiräumen, um kurzfristig für Platz zu sorgen. Das ist bei vielen Häusern problemlos möglich.
Mehr Räume als benötigt: Umplanen und umgestalten
Es muss nicht immer mehr Platz notwendig sein, um das Eigenheim optimal zu nutzen. Über die Jahre kommt es immer wieder vor, dass einzelne Räume frei werden, zum Beispiel wenn die Kinder ausziehen. Ab diesem Moment lohnt es sich, die Zimmer entsprechend umzugestalten und erneut zu nutzen. Die folgenden Möglichkeiten stehen Ihnen als Hausbesitzer zur Verfügung, um den zusätzlichen Raum optimal zu verwenden:
1. Gästezimmer: Eine der beliebtesten Nutzungen eines freien Raums sind Gästezimmer. Sie bieten sich nicht nur für die eigene Familie, sondern Freunde an. Vor allem für die Enkelkinder ist es immer wieder toll, wenn sie ein eigenes Zimmer über das Wochenende zur Verfügung haben, wenn sie die Großeltern besuchen. Zur gleichen Zeit können Sie Gästezimmer zum Teil mit weiteren Verstaumöglichkeiten wie größeren Schränken und Betten mit Schubladen ausstatten. Dadurch nutzen Sie das freie Zimmer für mehr als eine Sache, was den zur Verfügung stehenden Platz optimiert. Zudem lassen sich die meisten Räume problemlos und kostengünstig in ein Gästezimmer umwandeln.
2. Hobbyraum: Alternativ zu einem Gästezimmer können Sie einen Hobbyraum umsetzen. Egal ob Sie ein kleines Atelier, eine eigene Bücherei, ein Musikzimmer mit integriertem Studio oder ein Heimkino im Eigenheim wollen, nutzen Sie dafür einfach das frei gewordene Zimmer. Selbst sportliche Aktivitäten sind möglich, mit denen Sie sich fit halten können. Ein Laufband in Kombination mit einer Hantelbank und einem Spiegel reicht in der Regel für den Anfang aus, um sich ein kleines Fitnessstudio in den eigenen vier Wänden einzurichten. Hobbyräume sind hervorragend dafür geeignet, mehr Platz optimal zu nutzen.
3. Stauraum schaffen: Vor allem in kleineren Einfamilienhäusern kann ein freies Zimmer deutlich mehr Stauraum zur Verfügung stellen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie den Stauraum für Ihre Reinigungsutensilien, wichtigen Papiere oder Werkzeug nutzen. Regale und Schachteln ermöglichen Ihnen eine fast schon professionelle Umsetzung, die es einfach macht, die benötigten Gegenstände so schnell wie möglich zu finden und sicher zu verstauen. Bei Bedarf können Sie den Raum teilen und so für unterschiedliche Zwecke als Stauraum einsetzen. Oder wie wäre es mit einem begehbaren Kleiderschrank? Das ist nur eine der Möglichkeiten, mehr Stauraum zur Verfügung zu stellen.
4. Raumneugestaltung: Abhängig vom verfügbaren Kapital und dem Gebäude an sich können Sie Räume komplett neugestalten. Damit sind bauliche Maßnahmen gemeint, um den verfügbaren Platz nach Ihren Vorstellungen zu nutzen. Beispielsweise können Sie aus einem größeren Einzelraum zwei kleine machen, die sich für unterschiedliche Hobbys anbieten. Oder wie wäre es mit einem überdachten Balkon, indem Sie eine nicht tragende Wand entfernen und dafür eine große Schiebetür aus Glas und Fenster einbauen? Selbst Wintergärten sind möglich, solange Sie bereit sind für diese zu investieren.
5. Home-Office: Ein moderner Klassiker im Eigenheim ist das Home-Office, das heutzutage ein Standard für viele ist. Gerade wenn ein Zimmer frei wird, können Sie den Platz nutzen, um Ihre Arbeit zuhause noch gezielter zu erledigen. Ein neuer Schreibtisch, mehrere Regale für Ihre Ordner und mehr sorgen dafür, dass Ihr Home-Office zu einem Ort wird, der Ihre Konzentration und somit Produktivität während der Arbeit steigert. Falls Sie und Ihr Partner früher zusammen einen Raum als Büro verwendet haben, können Sie nun beide ein eigenes Zimmer nutzen, falls gewünscht.
Eine Alternative zur eigenen Nutzung der zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten ist die Vermietung, um finanziell noch mehr aus Ihrem Eigenheim zu holen. Abhängig von der Größe und den zur Verfügung stehenden Räumen der Immobilie stehen folgende Mietverhältnisse zur Verfügung:
1. Einzelne Zimmer: Ganz klassisch ist die Vermietung einzelner Zimmer im Haus. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Räume für Studenten oder Lehrlinge, die sich keine komplette Wohnung leisten können. Bereits diese Methode versorgt Sie monatlich mit zusätzlichen Einnahmen, die Sie zum Beispiel für anstehende Renovierungen anlegen können. Falls es Ihnen zusagt, können Sie einzelne Räume über staatliche Ämter wie das Sozialamt oder Sozialverbände Asylberechtigten anbieten. Sie erhalten dafür die Mietzahlungen vom Staat oder den Verbänden.
2. Etagen: Haben Sie einen Dachstuhl, Keller oder eine Etage mit allen Notwendigkeiten wie Badezimmer zur Verfügung, können Sie diese vermieten. Diese Einkommensquelle bietet sich für viele Hausbesitzer an, die viel Platz zur Verfügung haben und sich nicht ganz sicher sind, was sie mit diesem anstellen wollen. Bei der Vermietung einer gesamten Etage als Wohnung ist zu beachten, ob es sich um eine geschlossene oder offene Einliegerwohnung handelt. Während geschlossene Varianten komplett mit Badezimmer, Küche und separatem Eingang abgegrenzt vom restlichen Haus sind, teilen Sie sich bei einer offenen Einliegerwohnung diese. Mit genügend Eigenkapital lässt sich eine Etage entsprechend ausbauen, wodurch Sie die Wohnung am Ende teurer vermieten können.
3. Ferienwohnung: Natürlich können Sie einen Teil Ihrer Räumlichkeiten als Ferienwohnung oder Zimmer für Wochenendtouristen oder Pendler anbieten. Dadurch müssen Sie sich nicht um einen richtigen Mietvertrag kümmern und Sie können den Preis für eine Nacht, Woche oder Monat den eigenen Bedürfnissen passend zum Angebot in der Region eintragen. Ein großer Vorteil an dieser Nutzung ist die Möglichkeit, die Räume ohne Mietverträge oder ähnliches wieder für sich selbst zu nutzen. Benötigen Sie die Wohnung beispielsweise für Ihre Kinder, wenn Sie über das Wochenende zu Besuch kommen, können Sie auf Gäste verzichten. Die Nutzung als Ferienwohnung bietet hohe Flexibilität, selbst im Alter.
4. Gewerbliche Nutzung: Weiterhin ist die gewerbliche Vermietung möglich. Oft bieten sich einzelne Zimmer oder Etagen für Fotografen, Filmproduktionen und ähnliche Projekte an. Sie können die Nutzung der Räumlichkeiten für einen bestimmten Betrag pro Stunde oder Tag berechnen und auf diese Weise ein passives Einkommen erhalten.
Wie Sie sehen, ist die Nutzung der eigenen Räumlichkeiten im Haus nicht nur auf das eigene Living beschränkt. Sie können Ihre finanzielle Lage verbessern, einem neuen Hobby nachgehen oder für mehr Stauraum sorgen. Die Möglichkeiten laden zum Nachdenken und Planen ein.
Das Haus altersgerecht gestalten
In späteren Lebensabschnitten ist es wichtig, dass Ihr Eigenheim bereits auf mobile Einschränkungen vorbereitet ist oder sich entsprechend anpassen lässt. Ein altersgerechtes Haus bietet nicht nur einen hohen Grad an Barrierefreiheit, sondern lässt sich schnell auf die Bedürfnisse der Bewohner zuschneiden. In vielen Eigenheimen reicht es schon aus, wenn die folgenden „Fallen“ vermieden werden:
- Teppiche
- eng stehende Möbel
- Hindernisse wie Blumentöpfe auf Treppen
- freiliegende Kabel
- scharfe Möbelkanten
Oft sind Senioren in ihrer Bewegung eingeschränkt und die Reaktionsfähigkeit ist nicht mehr so gut wie in der Jugend. Je einfacher sie sich im Eigenheim bewegen und selbstständig agieren können, ohne, dass die Sicherheit eingeschränkt wird, desto besser ist die Lebensqualität. Das Eigenheim lässt sich nachträglich oder während des Baus eines Hauses anpassen und mit entsprechenden Komponenten ausstatten, damit die Autarkie im hohen Alter so gut wie möglich zur Verfügung steht.
Die folgenden Ausstattungsmöglichkeiten für die eigenen vier Wände sind dafür empfehlenswert:
1. Dusche: Eine hohe Gefahr für viele Senioren stellen Badewannen dar. Das Ein- und Aussteigen in Kombination mit dem nassen Untergrund kann schnell zu einem Sturz führen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Badewanne bei deutlichen Bewegungseinschränkungen gegen eine bodengleiche Dusche auszutauschen. Das gilt selbst für Duschen mit hohem Rand, die häufig rutschig sein können. Weiterhin sollte die Dusche mit einer Antirutschmatte oder Oberfläche ausgestattet sein. Sicherheitsgriffe und ein Senioren-Duschsitz sind ebenfalls empfehlenswert, um das Sicherheitsrisiko möglichst gering zu halten.
2. Haltegriffe: In der gesamten Wohnung bietet es sich im Alter an, Haltegriffe anzubringen. Diese können sich beispielsweise neben dem Bett oder dem Sofa befinden, um alleine leichter aufzustehen. Für viele Senioren sind gerade das Aufrichten und Hinsetzen schwierig. Zusätzliche Griffe helfen dabei, dieses Hindernis zu überwinden. Zudem lassen sie sich schnell anbringen und bei Bedarf wieder entfernen.
3. Türschwellen: Eine weitere Problematik für viele Senioren sind Türschwellen. Gerade in älteren Häusern gibt es hohe Türschwellen, die eine große Gefahr darstellen können. Falls möglich, sollten Sie diese entfernen und die Türen anpassen, um die Wohnräume seniorenfreundlicher zu gestalten. Falls es nicht möglich ist, die Türschwellen komplett zu entfernen, können Sie diese farblich markieren. Dadurch sind sie leichter sichtbar. Selbst Farben, die bei Dunkelheit leuchten, sind verfügbar und helfen vielen Senioren, die Schwellen zu meistern.
4. Sicherheitsbeleuchtung: Im Alter sollten Sie zusätzlich auf eine Sicherheitsbeleuchtung achten. Damit sind vor allem deutlich hellere Lichtquellen gemeint, die eine mögliche Sehschwäche ausgleichen. Weiterhin ist es notwendig in Bereichen wie der Küche auf eine direkte Beleuchtung zu setzen, beispielsweise über dem Herd. Sorgen Sie dafür, dass die Lichtschalter bei Dunkelheit erkennbar sind. Dafür gibt es Modelle mit integrierten LEDs oder solche, die phosphoreszierend sind. Das macht es einfach für die Senioren, sich bei Dunkelheit sicher im Eigenheim zu bewegen.
5. Treppenlift: Für viele Senioren ist es im Eigenheim nur noch schwer bis kaum möglich, die Treppen in andere Stockwerke zu nutzen. Die Sturzgefahr ist viel zu hoch, was den Einsatz eines Treppenlifts notwendig macht. Mit einem Treppenlift wird ein effektives Hilfsmittel geboten, das für die meisten Treppen und eine maximale Gewichtsbelastung von 120 bis 160 Kilogramm, seltener bis 200 Kilogramm, geeignet ist. Sie lassen sich in der Regel nachträglich einbauen, falls die Lösung noch nicht während des Hausbaus notwendig ist. Wichtig ist hierbei nur eine ausführliche Beratung, damit ein geeignetes Modell installiert wird. Die Bedienung ist für Senioren verständlich und viele Modelle verfügen über Sicherheitsgurte.
6. Rampen: Neben einem Treppenlift bieten sich Rampen speziell für die Außenbereiche an. Sie werden über oder neben Treppen platziert, damit Rollstuhlfahrer leichter in die eigenen Räumlichkeiten gelangen. In den meisten Fällen müssen Sie sich nicht wirklich im Voraus um diese kümmern, solange die Treppen im Haus den Standardnormen entsprechen. Die Rampen selbst sind ebenfalls als mobile Variante erhältlich und lassen sich nach Bedarf auf- und abbauen.
7. Flurbreite und Bewegungsflächen: Ein häufig übersehener Punkt bei einem Zuhause fürs Leben ist die Flurbreite. Ebenso wie eng platzierte Möbel sich negativ auf die Bewegungsfreiheit von Senioren auswirken können, ist das der Fall mit einer zu geringen Flurbreite.
Nach dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist eine Flurbreite von mindestens 120 Zentimetern empfehlenswert, damit ältere Menschen sich so sicher und uneingeschränkt wie möglich in den eigenen Räumlichkeiten bewegen können. Das gilt ebenfalls für die Bewegungsfläche vor der Toilette, die idealerweise mindestens 120 x 120 Zentimeter beträgt. Türen dagegen sollten eine Breite von 80 bis 90 Zentimetern nicht unterschreiten. Das macht es einfach mit einem Rollstuhl und anderen Gehhilfen die Türen zu nutzen.
8. Möbel- und Armaturenhöhen: Es ist notwendig, die Höhe von Möbelstücken wie dem Bett und Armaturen, zum Beispiel in der Küche oder im Bad, anzupassen. Meist beträgt diese 85 Zentimeter, was eine bequeme Höhe für die meisten Senioren ist. Betten und Sofas sollten nicht zu tief sein, um das Aufstehen zu erleichtern. Manche Möbelstücke sollten festgeschraubt werden, damit sich diese nicht aus Versehen bewegen und die mögliche Verletzungsgefahr erhöhen.
9. Seniorenelektronik: Im Alter ist es schwieriger, Elektrogeräte wie Telefone oder Waschmaschinen zu verwenden. Der Funktionsumfang moderner Geräte wirkt sich oft negativ auf das Verständnis seitens der Senioren aus. Aus diesem Grund gibt es spezielle Seniorenelektronik, die auf eine hohe Benutzerfreundlichkeit, wenige Funktionen und spezielle Features wie Notruf-Knöpfe oder Lichtsignale bietet, wenn es klingelt. Theoretisch lässt sich jedes Haus mit diesen Geräten ausstatten, unabhängig vom Zustand oder dem Grundriss.
10. Intelligente Systeme: Es gibt immer mehr Smart-Geräte, die speziell für Senioren entwickelt werden und kompatibel mit der bereits genannten Technologie sind. Die Bezeichnung „Ambient Assisted Living“ ist hier zu nennen, die sich auf die Erleichterung des Alltags von Senioren und pflegebedürftigen Menschen durch intelligente Systeme bezieht. Dazu gehört beispielsweise der Einsatz einer umfassend eingerichteten Sprachsteuerung des gesamten Einfamilienhauses, sowie die Kommunikation und Vernetzung über Haushaltsgeräte. Das macht es speziell der älteren Generation einfach, in den eigenen vier Wänden zu agieren und zum Beispiel auf Kommando einen Alarm zu senden, wenn sie zum Beispiel gestürzt sind. Das Beste: Die Systeme lassen sich aufgrund der verfügbaren Geräte den Wünschen der Senioren, Familie und dem Pflegepersonal anpassen.
Tipp: Selbst den Garten können Senioren noch über unterfahrbare Hochbeete und ausreichend breite Wege erleben. Dadurch ist das Gärtnern im Rollstuhl ohne größere Anstrengungen möglich.
Instandhaltung ist das A und O
Haben Sie Ihr Eigenheim bis in die kleinste Ecke durchgeplant oder sind Sie bereits eingezogen, ist es wichtig, sich gut um die Immobilie zu kümmern. Wird das Haus vernachlässigt, kann es zu teuren Reparaturen kommen, die sich durch eine ausreichende Instandhaltung in den meisten Fällen verhindern oder abmindern lassen. Essentiell ist dabei der regelmäßige Check Ihres Eigenheims auf mögliche Beschädigungen und Elemente, die ausgetauscht oder erneuert werden müssen. Die folgenden Intervalle sind dabei zu empfehlen:
- Selbstkontrolle: alle 2 oder 3 Jahre
- Inspektion durch Fachmann: alle 8 bis 10 Jahre
- Heizungscheck: jährlich
Natürlich handelt es sich dabei nur um Richtwerte, um eine dauerhafte Übersicht über bestehende oder voranschreitende Mängel an Ihrer Immobilie im Auge zu behalten oder zu erfassen. Bemerken Sie stattdessen Schimmel im Keller oder ein gesprungenes Fenster, sollten Sie natürlich sofort agieren. Doch wann kommt es eigentlich zu größeren Renovierungen? Die meisten Häuser benötigen bei normalem Verschleiß im Durchschnitt alle zehn bis 15 Jahre Sanierungsmaßnahmen, zu denen die folgenden gehören können:
- frisch tapezieren
- Teppicherneuerung
- Dichtungen und Ventile ersetzen
- Erhaltungsarbeiten am Dach oder der Fassade
Dadurch gehen Sie auf Nummer sicher, dass Ihre vier Wände problemlos die Jahre überstehen. Abhängig von der Wetterlage und anderen Faktoren gibt es möglicherweise früher etwas zu erledigen, um Ihr Eigenheim tipptopp zu halten. Nach 40 bis 50 Jahren dagegen kann es an der Zeit für eine größere Sanierung sein, um Ihr Haus für die nächste Generation oder das Leben als Senior vorzubereiten. Den meisten Hausbesitzern bleibt demnach Zeit, sich genau zu überlegen, welche Neuerungen das Gebäude im Alter für sich selbst, die Kinder oder Enkelkinder enthalten soll.
Tipp: Sie können einen Teil der Instandhaltungskosten als Erhaltungsaufwendungen steuerlich absetzen. Das ist bis zu einem Betrag von 4.000 Euro ohne Umsatzsteuer für einzelne Maßnahmen möglich.
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