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Eichhörnchen füttern: Das sollten Sie beachten beim Futter

Eichhörnchen füttern

Eichhörnchen gehören zu den beliebtesten Gästen im Garten. Das gesamte Jahr über besuchen die Nager mit dem buschigen Schwanz kleine und große Grünoasen auf der Suche nach Nahrung und Wasserquellen. Falls Sie Sciurus vulgaris anlocken wollen oder schon einige Exemplare in Ihrer Nähe haben und diese mit Futter versorgen wollen, müssen Sie besonders auf die Zusammensetzung achten.

Das Eichhörnchen gehört wohl zu den charakteristischsten Wildtieren in Deutschland und lässt sich selbst in Großstädten finden, wenn genügend Futter zur Verfügung steht. In zahlreichen Ortschaften gehören die Tiere zum Alltag dazu und sind das gesamte Jahr über auf der Futtersuche, was es einfacher macht, sie zu beobachten. Falls Sie die Hörnchen selbst füttern wollen, ist die richtige Futterzusammenstellung wichtig, damit Sie den Tieren keine falschen Nahrungsmittel anbieten. Zudem ändern sich die „Zutaten“ für das Mahl der Eichhörnchen je nach Jahreszeit, da sie im Winter anderes Futter benötigen als zum Beispiel im Sommer. Die kleinen Nager haben einen besonderen Appetit.

Eichhörnchen füttern

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Vorab: unverträgliche Nahrung

Eichhörnchen verfügen wie andere Nagetiere über eine Ernährung, die speziell auf einige Komponenten ausgelegt sind:

  • Nüsse
  • Samen und Kerne
  • Gemüse
  • Obst

Sie sehen, Sie können die Nager vor allem mit pflanzlichen Nahrungsmitteln füttern und daher sollte in jeder Form auf tierische Lebensmittel verzichtet werden. Zwar würden sich die Hörnchen dadurch nicht vergiften, da sie dieses Futter nicht einmal anrühren. Jedoch kann dies andere Tiere anlocken, zum Beispiel Fressfeinde wie die Katze, was die Hörnchen auf Dauer vertreibt. Ebenfalls sollten Sie unbedingt darauf achten, keine besonders exotischen Früchte oder nicht in den heimischen Breiten vorkommenden Nüsse zu verteilen, darunter:

  • Mango
  • Papaya
  • Ananas
  • Bananen
  • Drachenfrucht
  • Mandeln
  • Pistazien
  • Erdnüsse

Für viele Menschen ist es häufig verwunderlich, dass Eichhörnchen nicht mit Erdnüssen gefüttert werden sollten, obwohl diese dauernd in Werbungen mit Erdnüssen dargestellt werden. Die Hörnchen knacken die Schale meist nur auf und lassen die Erdnüsse dann einfach liegen. Mandeln dagegen sind aufgrund der enthaltenen Blausäure giftig für die Nager. Ein weiterer Grund, warum nicht einheimische Früchte, Nüsse und Samen nicht geeignet sind, sind die langen Transportwege dieser Produkte. Diese können schnell schimmeln, was besonders gefährlich für den kleinen Organismus der Nagetiere ist. Überprüfen Sie deshalb all die Futtergaben immer auf Schimmel oder faule Stellen.

Tipp: lassen Sie sich von dem Namen des Eichhörnchens nicht dazu verleiten, den Nagern Eicheln anzubieten, diese werden nicht angerührt. Der Name ist nämlich eine Ableitung des altdeutschen Wortes für flink, „aig“, das sich aufgrund der Aussprache über die Jahrhunderte zu „Eich“ entwickelt hat.

Nahrung für Eichhörnchen

Wenn Sie nach der richtigen Nahrungszusammenstellung für die Tiere suchen, müssen dabei die natürlichen Gegebenheiten betrachtet werden. Die Nagetiere sind auf die heimische Nahrung ausgerichtet und haben sich im Verlauf der Entwicklung der Spezies auf diese spezialisiert. Aus diesem Grund haben sich die Eichhörnchen auf die folgende Ernährung eingestellt:

  • Frühling: junge Triebe und Blätter von Bäumen und Sträuchern, Knospen
  • Sommer – Herbst: Samen, Nüsse, Kerne, Pilze, Zapfen (Tannen, Kiefern), Beeren
  • Winter: angelegte Vorräte aus Samen, Nüssen und Kernen

Da die Tiere aufgrund der Ausbreitung des Menschen häufig in die Städte gedrängt werden, ist es notwendig, ihnen ausreichend Futter zur Verfügung zu stellen. Dank ihres putzigen Aussehens kümmern sich Menschen gerne um die Nahrung der Hörnchen, ähnlich wie bei Vögeln. Während jedoch Vögel kein Problem haben, das ganze Jahr über Nahrung zu finden, sind Sciurus vulgaris auf menschliche Hilfe angewiesen, um ausreichend Nährstoffe zu erhalten. Die folgenden Nahrungsmittel bieten sich zum Füttern an:

1. Nüsse: die folgenden Nüsse werden von den Tieren gerne gefressen:

  • Walnüsse
  • Haselnüsse
  • Bucheckern
  • Zirbelnüsse
  • Maronen

Walnüsse

Wie bereits genannt, sollten Sie auf die Zugabe von Eicheln verzichten. Diese enthalten Gerbstoffe, sind bei den Tieren nicht beliebt und werden nur in besonders ernsten Notfällen gefressen. Aufgrund der Gerbstoffe können sie Magenbeschwerden bekommen.

2. Samen und Kerne: hier sollten Sie die folgenden Kerne und Samen füttern:

  • Pinienkerne
  • Samen der Hainbuche
  • Sonnenblumenkerne
  • getrocknete Maiskörner
  • Samen von Kiefern, Tannen und Fichten

Die Samen der Nadelbäume sollten Sie nicht einzeln auslegen, sondern am besten als Zapfen. Die Eichhörnchen sind an diese Arbeit gewohnt und schärfen zudem ihre Zähne durch das Öffnen der Zapfen.

3. Früchte und Obst: hier sollten Sie Folgendes verfüttern:

  • Rosinen und Weintrauben: entscheiden Sie sich für eine der beiden Möglichkeiten oder rotieren Sie
  • Birne
  • Äpfel
  • alle für den Menschen nicht giftigen Beeren

Eichhörnchen füttern

Passen Sie beim Anbieten von Beeren und Trauben darauf auf, diese nicht zu häufig zu verfüttern, da diese sonst zu Durchfall führen könnten.

4. Gemüse und Fruchtgemüse: hier bieten sich folgende Nahrungsmittel an:

  • Zucchini
  • Wassermelone: dieses Fruchtgemüse ist äußerst beliebt bei den Tieren über heiße Sommertage
  • Brokkoli
  • Gurken: sollten auf jeden Fall reif sein
  • Karotten

Besonders wichtig für die winterruhenden Tiere ist eine ausreichend Futterversorgung von Dezember bis April notwendig, da zum Höhepunkt des Winters die weiblichen Hörnchen trächtig sind und viel Energie benötigen. Im Februar werden Jungtiere geboren, die im März und April mit der Futtersuche beginnen. Pilze müssen Sie nicht anbieten, die werden von den Tieren selbst gesucht, da sie für den Menschen giftige Pilze vertragen.

Tipp: wenn Sie Ihren Garten für den Winter vorbereiten, kann es passieren, dass Sie aus Versehen die angelegten Vorräte der Eichhörnchen ausbuddeln und entsorgen. Aus diesem Grund sollten Sie den Tieren eine mögliche Futterquelle bereitstellen oder darauf achten, wo sich die Tiere besonders häufig aufhalten, um mögliche Verstecke ausfindig zu machen und diese Stellen zu vermeiden.

Wasser

Wasser ist lebensnotwendig, so auch für Eichhörnchen. Damit die Tiere vor allem über trockene und heiße Sommer mit wenig Niederschlag ausreichend Feuchtigkeit aufnehmen können, sollten Sie täglich frisches Wasser in einer flachen Schale zur Verfügung stellen. Diese sollte nicht zu hoch sein, damit der Nager problemlos auf allen Vieren an das kühle Nass gelangt. Das ist über das ganze Jahr notwendig, selbst wenn die Tiere über den Winter Schnee fressen und den Rest des Jahres trinken sie aus Pfützen, Teichen oder kleinen Bächen. Mit der Wassergabe sorgen Sie für eine sichere Wasserquelle für die Hörnchen, die zudem sauber ist.

Eichhörnchen füttern

Die Futtermischung ist nicht das Einzige, was Sie beim Füttern der süßen Nager beachten müssen. Wie und wo Sie die Nahrung anbieten ist wichtig, damit sie ungestört fressen und dieses überhaupt finden können. Weiterhin werden die Tiere durch die richtige Platzierung der Futterstelle vor Fressfeinden geschützt. Gehen Sie hierfür wie folgt vor:

1. Das Wichtigste überhaupt: niemals dürfen Sie das Wasser und Futter auf dem Boden anbieten. Wenn die Eichhörnchen auf dem Boden fressen müssen, sind sie anderen Tieren schutzlos ausgeliefert. Vor allem im Winter fallen sie durch ihre Färbung auf und können leicht von Greifvögeln erlegt werden, wenn sie nicht rechtzeitig auf eine erhöhte Stelle flüchten können. Daher müssen Sie beides erhöht anbieten. Dafür bieten sich an:

  • Bäume
  • geschützte Mauern
  • Mauern, die in direkter Nähe zu Bäumen liegen

2. Tipp: Ebenfalls müssen Sie darauf aufpassen, dass die Futterstelle in direkter Nähe zu einem Baum stehen muss. Ist eine Flucht notwendig, muss das Eichhörnchen dadurch keine lange Zeit auf dem Boden versuchen, dem Fressfeind zu entfliehen. Auch wenn die Hörnchen auf dem Boden schnell wirken, können sie Hunden und Katzen auf dem Boden meist nicht entwischen. Je länger die Strecken sind, die die Hörnchen zurücklegen müssen, um an das Futter zu gelangen, desto schneller werden sie von Vögeln entdeckt.

Eichhörnchen füttern

3. Tipp: Sie müssen die Futter- und Wasserschale in einem Futterhäuschen oder auf einem Brett anbieten. Wenn Sie diese nur auf einen Ast platzieren, kann es dazu kommen, dass diese herunterfällt. Ein Brett lässt sich recht schnell anbringen und Futterhäuschen lassen sich problemlos von selbst bauen oder können fertig erworben werden. Die Kosten hierfür liegen zwischen zehn bis 30 Euro. Die folgenden Futterboxen jedoch eignen sich nicht für die Nager:

  • Futterspender mit Guillotineneffekt: Einklemmgefahr
  • Häuser aus Massivholz: Deckel zu schwer für die Tiere
  • komplett verdichtete Futterhäuser: führen häufig zu Schimmelbildung im Winter
  • Futterhäuser aus chemisch imprägnierten Holz: führt zu möglichen Vergiftungen, da die Nager das Holz annagen

Futterhäuser sollten aus unbehandeltem Holz sein, das nicht zu schwer ist und problemlos von den Nagern von selbst aufgestemmt werden kann. Zudem sollte es Platz für mindestens zwei Tiere bieten, da die Hörnchen gerne im Doppelpack speisen. Das Wasser wird am besten auf einem Brett platziert und täglich gewechselt.

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