Drachenbaum, Dracaena marginata – Pflege der Palme
Mit dem mystischen Namen Drachenbaum präsentiert sich ein ansprechendes Spargelgewächs, das gut für Anfänger geeignet ist und aufgrund seiner luftverbessernden Eigenschaften immer häufiger in Büros zu finden ist. Der charakteristische Wuchs, ähnlich Dracaena reflexa, ist geprägt von mehreren Haupttrieben, die sich von einem dünnen Stamm aus verzweigen und dadurch ein einen tropischen Charakter annehmen. Das macht die Dracena marginata so beliebt bei vielen Pflanzenliebhabern, die sich eine Südseepflanze in die eigenen vier Wände holen wollen.
Inhalte
Steckbrief
- botanischer Name: Dracaena marginata
- Gattung: Drachenbäume (Dracaena)
- gehört in die Pflanzenfamilie der Spargelgewächse (Asparagaceae)
- Trivialnamen: Drachenlilie, Drachenbaum, gerandeter Drachenbaum
- Synonym: Dracaena reflexa var. angustifolia
- wächst als aufrechtes immergrünes Gewächs, ähnelt einer Palme
- Wuchshöhe: 200 cm bis 600 cm, meist 250 cm
- Blätter: lanzettliche, schmale, grüne Laubblätter bis 40 cm Länge, zweifarbige Zeichnung, weinrot gerändert
- Herkunft: Inseln im westlichen Indischen Ozean, von Madagaskar bis zum Chagos-Archipel
- nicht winterhart
- geringe Kalktoleranz
- giftig für Hunde und Katzen
- Lufterfrischer
- Heilpflanze in Madagaskar
Standort
Trotz des Ursprungs ist der Drachenbaum ein äußerst pflegeleichtes Gewächs, das sich dank des richtigen Standorts problemlos in den eigenen vier Wänden oder dem Wintergarten ziehen lässt. Ein großer Vorteil für alle Anfänger im Bereich der Pflanzenhaltung ist die Schattenverträglichkeit der Dracena marginata. Solange der Standort ausreichend warm ist, kommt sie problemlos mit Halbschatten klar. Der Standort sollte wie folgt gestaltet sein:
- Lichtbedarf: sonnig bis Halbschatten
- keine pralle Sonne
- Morgen- und Abendsonne in Ordnung
- ganzjährige Mindesttemperatur von 20°C oder höher
- Luftfeuchtigkeit: 50 – 65 Prozent
Bitte beachten Sie, dass zu viel Sonne den Blättern schaden kann, da die Dracaena marginata daraufhin stark austrocknen könnte. Zudem müssen Sie regelmäßig, etwa alle zwei Wochen, den Blumentopf der „Palme“ drehen, da sie zum Licht hin wächst. So bewahren Sie die Pflanze vor einem zu starken, richtungsbetonten Wuchs. Wenn Sie das Spargelgewächs über den Winter im Wintergarten aufbewahren, sollte dieser beheizbar sein, damit die Temperatur nicht unter 20°C fällt.
Tipp: Wenn es in Ihrer Wohnung warm genug ist, sollten Sie dennoch darauf achten, dass der Drachenbaum am Topfboden nicht zu kalt wird. Hierfür eignen sich Kokosmatten unter dem Untersetzer.
Boden
Die starkwüchsige Pflanze ist etwas anspruchsvoll, was das Substrat betrifft. Trotz ihres immergrünen Wachstums ist sie nicht geeignet für die Gartenpflanzung im Freien und verbringt ihre Zeit im Kübel, wenn möglich sogar auf dem Balkon oder Terrasse. Solange das Substrat schwach sauer und nicht zu dicht ist, kann der Drachenbaum entspannt wachsen. Es sollte folgendermaßen beschaffen sein:
- pH-Wert: etwa 6 Prozent
- nährstoffreiche Blumenerde
- tonhaltig
- kalkarm
Um die Verteilung der Nährstoffe und der Feuchtigkeit zu verbessern, können Sie gerne jeweils einen Teil Quarzsand und einen Teil Lavagranulat oder Bims untermischen. Das schützt zudem das Substrat davor, sich zu schnell zu verdichten, was den Wuchs einschränken würde.
Hydrokultur
Wer genügend Kenntnisse im Bereich der Hydrokultur-Gärtnerei hat, kann die Dragaena marginata problemlos über diese Form halten. Die Hydrokultur schützt den Wurzelballen vor dem Austrocknen und gleichzeitig vor einer Überwässerung dank des integrierten Wasservorrats am Boden des Gefäßes. Zudem ermöglicht das spezielle Granulat eine bessere Verteilung der Feuchtigkeit und Nährstoffe an die Wurzeln. Die Pflanze nimmt sich sozusagen das Wasser, welches es benötigt und ist nicht auf ein regelmäßiges Gießen angewiesen. Zudem verfügen sie über einen Wasserstandsanzeiger, was das Nachfüllen des Tanks ungemein erleichtert. Zudem wird der Bildung von Schimmel durch die Hydrokultur unterbunden.
Topfpflanzen kaufen
Beim Kauf einer Drachenlilie sollten Sie vor allem auf drei Punkte achten:
- schwache, abgestorbene, vertrocknete Triebe
- ausgetrocknetes Substrat
- Substrat mit Schimmelbefall
Da die angebotenen Pflanzen an den zu kleinen Töpfen leiden und häufig nur mäßig gegossen werden, kann es zu schwachen oder abgestorbenen Trieben kommen. Diese hängen meist herunter und wirken nicht so kräftig wie die einer gesunden Pflanze. Manchmal können diese Pflanzen durch Umtopfen und genügend Gießen gerettet werden. Schimmelbefall der Erde hingegen weist vor auf zu viel Wasser hin und eine mögliche Wurzelfäule.
Umtopfen
Da es sich bei Dracaena marginata um ein schnellwachsendes Gewächs handelt, muss etwa alle zwei Jahre umgetopft werden. Sie erkennen, wann Sie umtopfen müssen, wenn das Substrat komplett durchwurzelt ist. Umgetopft wird dabei im Frühjahr, denn die Drachenlilie begibt sich ab Herbst in Winterruhe und kann über frisches Substrat und einen größeren Topf problemlos weiter austreiben. Ebenfalls sollte die Dracaena marginata sofort nach dem Kauf umgetopft werden, da das Substrat schon häufig verdichtet ist. Gehen Sie beim Umtopfen wie folgt vor:
- Kübel sollte 10 – 15 cm größer im Durchmesser sein, nicht größer
- Kübel sollte Ablaufloch besitzen
- Drainage aus Tonscherben, Kies oder Blähton am Boden
- platzieren Sie ein wasser- und luftdurchlässiges Vlies über der Drainage
- eine Schicht Erde hineinfüllen
- Dracena marginata aus altem Topf lösen, dafür mitsamt des bisherigen Topfes in ein Wasserbad stellen
- vorsichtig herauslösen, um keine Wurzeln zu beschädigen
- überprüfen Sie den Wurzelballen auf faulige, abgestorbene oder kränklich wirkende Wurzeln
- schneiden Sie diese ab
- setzen Sie den Wurzelballen in den Topf
- füllen Sie das restliche Substrat in den Topf, lassen Sie dabei etwas Luft nach oben
- drücken Sie das Substrat vorsichtig etwas an
- danach Pflege wie gewohnt
Pflege
Bei der allgemeinen Pflege vom Drachenbaum kommt es vor allem auf ein gutes Zusammenspiel von Wasser und Nährstoffen an. Der Schnitt der Pflanze ist nicht so wichtig, außer Sie wollen ihn kurz halten. Das Spargelgewächs kann problemlos die Lebensspanne von 20 Jahren überschreiten und bildet in dieser Zeit immer weniger Blätter im unteren Bereich. Das heißt, mit den Jahren sieht sie immer stärker aus wie eine Palme, die problemlos zum Vermehren genutzt werden kann.
Gießen
Beim Gießen der Dracaena marginata sollten Sie einzig und allein darauf achten, dass Substrat nicht zu lange unter Wasser zu setzen. Sie können problemlos etwas mehr Wasser verabreichen und nach einem Zeitraum von etwa 30 Minuten das übrige Wasser aus dem Untersetzer wegschütten. Solange benötigt meist das Substrat des Drachenbaums, bis es feucht genug ist. Gegossen wird von Frühling bis Herbst alle fünf Tage, im Winter alle zwei Wochen.
Tipp: Besprühen Sie die Blätter des Drachenbaum regelmäßig mit kalkarmem Wasser. Das erhöht die Luftfeuchtigkeit und sorgt für Blätter mit kräftigen Farben.
Düngen
Düngen ist essentiell für die Pflege der Drachenlilie. Sie mag nährstoffreiche Erde und freut sich über regelmäßige Düngerzugaben von Frühling bis Herbst im zwei Wochen Takt. Wählen Sie hierfür am besten einen herkömmlichen Flüssigdünger, da auf bestimmte Inhaltsstoffe nicht geachtet werden muss. Verabreichen Sie das Substrat entweder direkt über das Substrat oder über das Gießwasser, was die Verteilung einfacher macht. Während der Winterruhe ist jegliches Düngen zu unterbinden.
Schneiden
Wenn Sie den Drachenbaum schneiden wollen, sollte das am Besten im Frühjahr, kurz vor der Wachstumsphase, erledigt werden. Dann hat der Drachenbaum nämlich genug Zeit, um über den Sommer stark auszutreiben. Im Durchschnitt wächst die Pflanze zwischen zwölf und fünfzehn Zentimeter im Jahr und schafft es in Deutschland auf beachtliche 250 Zentimeter bei genügend Wärme. Der Schnitt unterbindet den Hochwuchs, regt aber die Verzweigung an. Führen Sie den Schnitt wie folgt aus:
- wählen Sie eine saubere, scharfe Schere oder Gartenschere
- entfernen Sie die Triebspitzen auf der von Ihnen gewünschten Höhe
- spezielle Schnitttechniken müssen nicht angewandt werden
- bestreichen Sie die Schnitte anschließend mit Baumwachs, um Infektionen vorzubeugen
- nach dem Schnitt zusätzlich düngen
- auf Luftfeuchtigkeit achten
- nicht austrocknen lassen
- bewahren Sie die abgeschnittenen Triebspitzen (Kopfstecklinge) zum Vermehren der Pflanze auf
Diese Form des Schnitts regt vor allem die Verzweigung der Dracaena marginata an und hilft als allgemeine Pflege bei älteren oder vertrockneten Trieben. Sie können aber auch einfach den Drachenbaum austreiben lassen und sich über ein Spargelgewächs freuen, das mit den Jahren immer mehr einer Palme ähnelt. Der Drachenbaum ist giftig, was beim Schnitt aber nicht weiter stört.
Vermehren
Wie unter dem Punkt „Schneiden“ schon erwähnt, sollten Sie die Triebspitzen des Drachenbaums zur Vermehrung der Pflanze nutzen. Ebenfalls können Sie folgende Teile der Pflanze zum Vermehren nutzen:
- Stammstücke
- Bodentriebe
Die abgeschnitten Triebspitzen sollten für das Vermehren etwa eine Länge von zehn Zentimetern haben. Stammstücke und Nebentriebe, die aus dem Boden ragen, sollten eine Länge von fünf Zentimeter aufweisen. Ihnen stehen zwei unterschiedliche Methoden zur Vermehrung zur Verfügung:
- Wasserglas
- Pflanzgefäß mit Gemisch aus Sand und Erde
Bereiten Sie die Stecklinge für beide Arten der Vermehrung auf die gleiche Weise vor. Befreien Sie diese von Erde und reinigen Sie sie vorher mit ein wenig Wasser. Mehr ist hier nicht notwendig.
Gehen Sie für die Vermehrung im Wasserglas wie folgt vor:
- platzieren Sie den Steckling in Wuchsrichtung in ein mit Wasser gefülltes Glas
- gießen Sie regelmäßig nach
- Wurzeln bilden sich nach etwa acht Wochen
- dann in richtige Substrat setzen, dabei wie beim Umtopfen vorgehen
Die Vermehrung über ein Anzuchtgefäß:
- füllen Sie ein Pflanzgefäß mit entsprechender Anzuchterde, alternativ zwei Dritteln Torferde und ein Drittel Sand
- platzieren Sie die Stecklinge in Wuchsform in das Substrat
- feuchten Sie Erde an, danach für sechs Wochen nicht gießen
- stülpen Sie eine durchsichtige Folie oder Plastiktüte über das Gefäß
- lüften Sie regelmäßig, heben Sie dazu einfach nur die Tüte ab
- der Standort sollte hell sein, keine direkte Sonne
- nach sechs Wochen wird die Abdeckung komplett entfernt
- nun wird sparsam gewässert
- nach acht Wochen zeigen sich erste Wurzeln
- anschließend umtopfen wie oben beschrieben
Krankheiten und Schädlinge
Dracaena marginata hat drei unterschiedliche Krankheitsbilder:
- verliert Blätter
- Pilzinfektion
- Schädlingsbefall
Blattverlust
Der Blattverlust ist ein Anzeichen für Pflegefehler der Dracaena marginata und kann folgende Ursachen haben:
- falscher Standort
- zu viel Gießwasser
- geringe Luftfeuchtigkeit
- kalte Zugluft
- Raumtemperatur ist zu niedrig
Der Drachenbaum verliert Blätter, wenn er zu hell oder zu dunkel steht, keine Raumtemperatur von mindestens 20°C genießt und die Umgebung zu trocken ist. Steht er in der Nähe eines häufig öffnenden Fensters oder einer Tür leider er vor allem im Winter unter kalter Zugluft. Suchen Sie daher nach einem Standort, der den Bedürfnissen der Dracena marginata entspricht, so verliert er keine Blätter mehr.
Pilzinfektion
Ist der Stamm weich, leidet Dracaena marginata an einer Pilzinfektion, der Weichfäule. Die Infektion befällt zuerst die Wurzeln, tötet diese ab und wandert dann nach oben. Schneiden Sie alle gesunden Pflanzenteile ab und ziehen Sie aus diesen neue Drachenbäume, da die Weichfäule nach Befall nicht gestoppt werden kann.
Schädlinge bekämpfen
Der Drachenbaum kann von Spinnmilben, Woll- und Schmierläusen und Gewittertierchen (Thripsen) befallen werden. Diese treten vor allem im Winter bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit auf und entziehen der Pflanze wertvolle Energie aus den Pflanzensäften. Spinnmilben erkennen Sie an den zahlreichen Netzen, die an Spinnweben erinnern, während die Läuse über einen wollähnlichen Belag an den Blättern zu erkennen sind. Ein Befall durch Gewittertierchen ist erkennbar an einem plötzlich schwächelndem Drachenbaum. Gehen Sie gegen die Schädlinge wie folgt vor:
- Spinnmilben: spülen Sie die Pflanze gründlich mit Wasser ab. Tupfen Sie danach die Spinnmilben mit Alkohol ab und wiederholen Sie diesen Vorgang, bis der Befall gestoppt wurde.
- Läuse: topfen Sie die Pflanze um, spülen Sie davor den Wurzelballen aus, da hier die Eiablage erfolgt. Anschließend mit einer Lösung aus einem Esslöffel Spiritus, einem Esslöffel Schmierseife und einem Liter Wasser besprühen, was ebenfalls bei Spinnmilben funktioniert.
- Thripsen: hierfür decken Sie den Topf mit einer Folie dicht ab und spülen anschließend die Pflanze gründlich.
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