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Daunenjacke: Federn sind beim Waschen verklumpt – was hilft?

Daunenjacke Federn

Verklumpte Daunenfedern machen die Daunenjacke quasi unbrauchbar. Das für den kalten Winter so bedeutsame Kleidungsstück wärmt nicht mehr – abgesehen davon, dass es sich beim Tragen komisch anfühlt und unschön aussieht. Wir erklären Ihnen, wie Sie verklumpte Daunenjacken wieder fluffig bekommen und eine neuerliche Verklumpung verhindern!

Typisches Szenario: Zu Beginn der kühlen Jahreszeit wäscht man seine Daunenjacke – und ist nach dem Trocknen auf dem Ständer perplex. Warum? Weil die Daunenjacke nicht mehr die ursprüngliche Fluffigkeit besitzt. Sie fühlt sich platt und unförmig an. Darüber hinaus isoliert die Daunenjacke nicht mehr. Die Federn im Inneren sind verklumpt. Meist ist der Hauptgrund dafür eine falsche Trocknung. Auch beim Waschen passieren häufig Fehler, die eine übermäßig verklumpte Daunenjacke nach sich ziehen. In unserem Ratgeber verraten wir Ihnen, wie Sie die verklebten Daunenfedern wieder lockern – und wie Sie dem Problem zukünftig durch die richtige Pflege Ihrer Daunenjacke vorbeugen.

Talu Video-Tipp

Problem: Verklumpte Daunenjacke

Verklumpte Daunen – das sind die Folgen:

1. Verringerte Bauschkraft

Mit lockeren Federn ummantelt die Daunenjacke Ihren Körper wunderbar fluffig, mit verklumptem Material kommt sie hingegen platt und unförmig daher.

Tipp: Denken Sie nur an einen trockenen und einen begossenen Pudel. Die Effekte sind sehr ähnlich.

2. Komisches Tragegefühl

Die Verklumpung sorgt für eine ungleichmäßige Verteilung der Daunen, was sich komisch und tendenziell unangenehm anfühlt.

Federn sind verklumpt

3. Verminderte Isolation

Locker fluffig fallende Daunenfedern bilden tausende kleine Luftpolster zwischen sich. Auf diese Weise hält die Daunenjacke warm. Eine verklumpte Ausführung kann diese Polster nicht bilden und Sie somit nicht mehr vor der Kälte schützen.

Ursachen

Verklumpte Daunenfedern sind das Resultat falscher Pflege. Daunenjacken muss man auf spezifische Art waschen und trocknen.

Hier die fünf häufigsten Fehler im Überblick:

Fehler #1: Falsches Waschmittel

Wer nicht weiß, wie er seine Daunenjacke richtig waschen muss, verwendet oft normales Vollwaschmittel. Tun Sie das nicht! Derartiges Waschmittel enthält Moleküle, die Proteine spalten. Dies ist zur Entfernung von Gras-, Blut- und anderen Flecken optimal, bei Daunen allerdings kontraproduktiv. Daunenfedern bestehen wie Haare und Wolle aus Keratin. Der Terminus ist ein Sammelbegriff für Faserproteine. Kurzum: Waschen Sie Ihre Daunenjacke mit einem Vollwaschmittel, das proteinspaltende Moleküle aufweist, beschädigen Sie das Kleidungsstück.

Waschmittel für Daunen

Hinweis: Verzichten Sie generell auf Weichspüler, wenn Sie Ihre Daunenjacke waschen. Er reduziert die Elastizität der Daunenfedern.

Kochwäsche Fehler #2: Falscher Waschgang

Wird die Daunenjacke mit sonstigen Textilien gewaschen, können sich die Daunenfedern in der Trommel nicht ausreichend entfalten. Darüber hinaus ist das Risiko, dass Waschmittel in der Jacke haften bleibt, bei einer voll beladenen Maschine wesentlich höher. Dies fördert das Verklumpen. Gleiches gilt für ein unangemessenes Waschprogramm. Kochwäsche und andere „harte“ Programme sind NICHT geeignet!

Fehler #3: Falsches Schleudern

Bei Fein- oder Wollwaschprogrammen (Schonwaschgang) schleudert die Waschmaschine in den meisten Fällen weitaus weniger, um Knittern und mechanischen Abrieb bei besonders empfindlichen Fasern wie Schurwolle oder Seide zu verhindern. Aber: Eine Daunenjacke saugt extrem viel Wasser auf. Um einen Großteil der Feuchtigkeit aus den Federn herauszubekommen, ist ein zusätzlicher Schleudergang sinnvoll. Diesen aktivieren Sie nach Ende des eigentlichen Waschprogramms einfach manuell.

Fehler #4: Falsches Auswringen

Trotz des zusätzlichen Schleuderns weist eine Daunenjacke nach dem Waschen noch reichlich Restfeuchte auf. Dies verleitet oftmals dazu, die Jacke hinterher über dem Waschbecken kräftig auszuwringen – ein gravierender Fehler, der das Verkleben der Federn verstärkt.

Fehler #5: Falsche Trocknung

Beim normalen Trocknen auf dem Wäscheständer (ohne regelmäßiges Ausschütteln) ist die logische Konsequenz, dass die Federn in der Jacke verklumpen.

Achtung: Wer es durch falsches Trocknen einmal so weit kommen lässt, dass die Daunen voll verklumpen, kann seine Jacke häufig nicht mehr retten.

Daunen entklumpen

Um verklumpte Daunenfedern wieder in einen locker fluffigen Zustand zu bringen, hilft nur eins: Ab in den Trockner mit der Jacke. Unsere Anleitung erklärt Ihnen die Vorgehensweise im Detail:

1. Schritt: Geben Sie NUR Ihre verklumpte Daunenjacke mit drei bis vier neuen, trockenen und sauberen Tennisbällen in den Trockner.

Tennisbälle

Tipp: Alternativen zu Tennisbällen sind sogenannte „Trocknerbälle“ oder „Trocknerkugeln“.

Erklärung: Durch ihre ständige Bewegung in der Maschine lockern die Bälle die Daunen auf. So lösen sich Klumpen und die Federn verkleben nicht beim Trocknen.

2. Schritt: Stellen Sie den Trockner auf maximal 30 Grad Celsius ein.

3. Schritt: Holen Sie die Daunenjacke nach einer Stunde aus dem Trockner und schütteln und klopfen sie sorgfältig aus.

4. Schritt: Befördern Sie Ihre Jacke zurück in den Trockner und lassen diesen wiederum eine Stunde lang laufen.

5. Schritt: Nehmen Sie Ihre Jacke nun erneut heraus. Schütteln und klopfen nicht vergessen!

6. Schritt: Wiederholen Sie das Prozedere je nach Füllgewicht der Jacke noch zwei oder drei Mal.

Fühlt sich die Jacke außen trocken an, bedeutet das nicht automatisch, dass sie im Inneren auch trocken ist. Deshalb empfiehlt es sich, den Vorgang lieber einmal zu oft als zu selten zu vollziehen.

Tipp: Haben Sie keinen Trockner zuhause, bitten Sie ein Familienmitglied oder einen Freund um Hilfe. Gibt es in Ihrem Bekanntenkreis niemanden, der einen Trockner besitzt, können Sie immer noch in einen öffentlichen Waschsalon ausweichen.

Daunenjacke waschen

Zu guter Letzt noch ein kurzes Regelwerk zum korrekten Waschen einer Daunenjacke – wenn Sie dieses befolgen, wird Ihr Winterbegleiter nicht mehr verklumpen:

Regel #1: Daunenjacke immer alleine waschen.

Regel #2: Daunenjacke leeren (Münzen, Taschentücher etc.), Reißverschluss schließen und die Jacke auf links drehen (gegebenenfalls Knöpfe öffnen).

Regel #3: Nur spezielles Daunenwaschmittel oder ausdrücklich für Daunen geeignetes Woll-/Feinwaschmittel mit leicht rückfettendem Effekt verwenden.

Regel #4: Zwei bis vier Tennisbälle zur Daunenjacke in der Maschine geben.

Daunenfedern lockern

Regel #5: Daunenjacke mit einem schonenden Waschprogramm waschen, am besten mit spezifischem Daunenprogramm (bei modernen und sehr hochwertigen Maschinen vorhanden, etwa mit der Funktionsbezeichnung „Kopfkissen“ oder „Federbett“), ansonsten mit einem klassischen Feinwäsche-Programm (reduzierte Trommelbewegungen und mehr Wasser).

Wichtig: Die Daunenjacke bei maximal 30 bis 40 Grad Celsius waschen, im Zweifel lieber bei 30 statt bei 40 Grad.

Regel #6: Extra Spülgang aktivieren, um das Waschmittel wirklich komplett aus den Daunen herauszukriegen (wenn möglich, ansonsten zum Zusatzschleudern übergehen).

Regel #7: Nach dem Programm noch einmal schleudern – aber bei einer relativ niedrigen Schleuderdrehzahl (etwa 800). Bei höheren Drehzahlen zieht man zwar mehr Wasser aus der Jacke heraus, riskiert allerdings auch, dass die Federkiele knicken oder andere Schäden an den Daunen entstehen.

Regel #8: Restfeuchte vorsichtig über dem Waschbecken ausdrücken (nicht auswringen!).

Regel #9: Trocknen wie in der Anleitung zum Entklumpen beschrieben.

Umständliche und kaum realisierbare Alternative: Die Jacke ein bis zwei Wochen auf dem Wäscheständer trocknen (ausgebreitet) und dabei alle ein bis zwei Stunden schütteln und ausklopfen – nach den ersten Tagen „nur“ noch alle vier Stunden.

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