Buchenhecke schneiden – Anleitung für Hainbuchenhecken
Hainbuchen sind immer dann zur Stelle, wenn es gilt, eine sommergrüne, dicht belaubte Hecke anzusiedeln. Die Laubgehölze mit der breit angelegten Standortamplitude, sind unkompliziert zu pflegen. Stellt sich Frage, ob sich die Anspruchslosigkeit beim Rückschnitt fortsetzt. Erkunden Sie hier, wie eine Buchenhecke fachgerecht zu schneiden ist. Diese Anleitung für Hainbuchenhecken lässt keine wichtigen Fragen offen.
Das dichte Blätterkleid, die formschöne Statur und genügsame Anspruchslosigkeit qualifizieren die Hainbuche zum Paradebeispiel einer prächtigen Heckenpflanze. Das sommergrüne Laub lässt keine neugierigen Blicke zu, weder am sonnigen noch am schattigen Standort. Selbst der härteste Winter hält eine Buchenhecke nicht davon ab, im nächsten Frühjahr üppig auszutreiben. Lassen Sie dem Ziergehölz freie Hand, reckt es sich bis 10 Meter und mehr in die Höhe. Da kreative Hobbygärtner danach streben, das Wachstum und die Kontur seiner Buchenhecke zu regulieren, stellt sich die Frage nach dem gekonnten Schnitt. Die folgende Anleitung erläutert klipp und klar, wie Hainbuchenhecken in Form bleiben.
Inhalte
Anleitung : Hainbuchenhecke schneiden
Material
Der erfolgreiche Verlauf eines Heckenschnitts hängt nicht zuletzt vom Equipment ab. Daher beginnt diese Anleitung mit einer Auflistung empfehlenswerter Werkzeuge und praktischen Zubehörs.
- Manuelle Heckenschere mit gelenkschonendem Dämpfer, z. B. Berger 4490 zum Preis ab 40 Euro im Fachhandel
- Alternativ eine Akku-Heckenschere, z. B. Bosch AHS 52 mit 52 cm langen Schwertern zum Preis von ca. 100 Euro
- Wahlweise eine Elektro-Heckenschere, z. B. Black + Decker GT 5055 mit 500 Watt Leistung zum Preis von 90 Euro
- Benzin-Heckenschere für die Grundstück-umfassende Buchenhecke, z. B. von MacCulloch zum Preis von 230 Euro
Wenngleich die richtige Heckenschere der Dreh- und Angelpunkt für ermüdungsfreies und akkurates Schneiden ist, darf folgendes Zubehör nicht vergessen werden:
- Stabile Stäbe
- Dicke, gut sichtbare Schnüre
- Ein langes Sperrholz
- Säge
- Sichere Leiter
- Handschuhe, Schutzbrille
Legen Sie idealerweise langärmelige Kleidung an und eine Hose aus stabilem Gewebe. Darüber hinaus ist das Tragen fester Arbeitsschuhe unverzichtbar für ein sicheres Arbeiten.
Schnitt-Termine
In Anbetracht eines jährlichen Zuwachses von 30 bis 35 cm, halten Sie die Hainbuchenhecke mit einem einzigen, alljährlichen Schnitt nicht perfekt in Form. Die Praxis hat erwiesen, dass der wiederholte Formschnitt die Weichen stellt für ein kompaktes und vitales Wachstum in Einheit mit einem blickdichten Blätterkleid bis weit in den Winter hinein. Eine empfehlenswerte Terminplanung haben wir im Folgenden für Sie zusammengestellt:
- Das Zeitfenster für den Hauptschnitt ist geöffnet von Mitte bis Ende Februar
- Um Sankt Johanni (24. Juni) einen zweiten Schnitt in gemäßigtem Umfang durchführen
- Zwischen August und Februar Hainbuchenhecken nicht schneiden
Betrachten Sie diesen zeitlichen Ablauf nicht als enges Korsett, sondern vielmehr als Orientierungsrahmen. Abhängig von der Witterung, dem Standort oder dem Alter, gedeiht Ihre Buchenhecke zügiger oder gemächlicher. Dank der genügsamen Schnittverträglichkeit von Weißbuchen, spricht nichts dagegen, zusätzliche Schnitt-Termine bei Bedarf einzufügen. Das gilt insbesondere für sehr junge Buchenhecken in den ersten 2 bis 3 Standjahren. Da diese noch sehr locker beschaffen sind, sollten zwischen März und Juni wiederholt aus der Form wachsende Zweige abgeschnitten werden.
Tipp: Eine frisch gesetzte Hainbuchenhecke erhält im unmittelbaren Anschluss einen kräftigen Pflanzschnitt. Schneiden Sie alle Triebe um die Hälfte zurück, fördert diese Maßnahme die weitere Verzweigung spürbar.
Vorbereitungsarbeiten
Damit die Hecke nach dem Schnitt ein akkurates und symmetrisches Erscheinungsbild bietet, sollte der Schnitt möglichst gerade ausgeführt werden. Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf Ihr Augenmaß, denn eine windschiefe Schnittführung ist einzig mit viel Geduld wieder auszubügeln. Besser ist, Sie konstruieren mit dem in dieser Anleitung empfohlenen Zubehör eine unkomplizierte Orientierungshilfe. So geht’s:
- An den Seiten der Buchenhecke Stäbe in die Erde stecken
- Auf der Ebene der erwünschten Wuchshöhe Schnüre spannen
Das möglichst lange Sperrholz sägen Sie am unteren Ende im adäquaten Winkel zur späteren Heckenform ab. Wünschen Sie beispielsweise die vorteilhafte Trapezform, sägen Sie das Holz schräg ab, während es für eine senkrechte Silhouette gerade bleibt.
In Form schneiden
Ungeachtet aller ästhetischen Überlegungen, gilt die Trapezform für Hainbuchenhecken als perfekt geeignet. Über einer breiten Basis erhebt sich eine verjüngende Krone. Dank der schrägen Seitenflächen gelangen Licht und Luft in ausreichendem Maße ins Innere der Hecke.
Können Sie sich mit der Trapezform nicht anfreunden, bietet sich als Variante das geometrische Rechteck als Gerüst an. Die Vorzüge der nach oben hin schmäleren Kontur hinsichtlich der Lichtverhältnisse kommen hier zwar nur in reduziertem Umfang zum Tragen; am sonnigen bis halbschattigen Standort gibt die Hainbuchenhecke in dieser Gestalt ebenfalls ihr Bestes.
Vollkommen ungeeignet für die Buchenhecke ist eine Kontur mit schmaler Basis und breiter Krone. In diesem Fall beschatten sich die Laubgehölze selbst. Im Resultat gedeihen die Zweige im oberen Bereich stärker, während die unteren Triebe mangels Sonnenlicht ihr Wachstum einstellen und verkahlen.
Tipp: Befindet sich die Buchenhecke in einer schneereichen Region, läuft die Krone extra spitz zu. Auf diese Weise beugen Sie Schneebruch effektiver vor, als bei einer Trapezform.
Schnittführung
Wählen Sie für den Schnitt Ihrer Buchenhecke einen Tag mit milder, trockener und vor allem bedeckter Witterung, ohne pralle Sonneneinstrahlung. Suchen Sie zuerst die Gehölze sorgfältig ab nach nistenden Vögeln. Zum Zeitpunkt des Hauptschnitts im Februar, dürften sich keine gefiederten Bewohner in der Hecke befinden. Im Rahmen des sommerlichen Schnitts wird der Termin nach hinten verschoben, sollten sich noch Nachzügler im Gehölz tummeln, damit sie ihr Brutgeschäft ungestört beenden können. Stehen alle Materialien bereit und sind die Vorbereitungsarbeiten erledigt, nimmt der eigentliche Schnitt für eine normal große Hainbuchenhecke erfahrungsgemäß 60-80 Minuten in Anspruch. So gehen Sie fachgerecht vor:
- Mit den schmaleren Seiten beginnen
- Eine helfende Hand hält das Orientierungsbrett für die Trapezform
- Die Buchenhecke von unten nach oben schneiden
- Die elektrische oder benzinbetriebe Heckenschere in kreisenden Bewegungen führen
Im letzten Arbeitsschritt schneiden Sie die Oberkante, indem Sie die gespannten Schnüre im Blick behalten. Achten Sie dabei auf einen festen Stand auf der Leiter. Anschließend lichten Sie die Buchenhecke gründlich aus. Alles Totholz sowie kümmerliche und sich reibende Zweige werden entfernt.
Im Februar stehen Hainbuchenhecken noch nicht voll im Saft, sodass sie einen Rückschnitt um die Hälfte problemlos verkraften. Der sommerliche Rückschnitt Ende Juni sollte nicht mehr als ein Drittel der Zweiglänge entfernen, damit die Stressbelastung für das Laubgehölz nicht überhandnimmt. Handelt es sich um eine heranwachsende Hecke in den ersten 3 Standjahren, fördern Sie eine buschige Verzweigung, wenn die Zweige an weiteren Terminen geschnitten werden. Allerdings sollte jeweils nicht mehr als 30 Prozent der Länge eingekürzt werden.
Tipps für Schnellleser
- Hauptschnitt von Mitte bis Ende Februar
- Zweiter, gemäßigter Rückschnitt Ende Juni
- Junge Buchenhecke öfter schneiden
- Pflanzschnitt um die Hälfte
- Schnüre an Stäben spannen zur Orientierung
- Trapezform empfehlenswert: breite Basis, schmale Krone
- Nicht unter praller Sonneneinstrahlung schneiden
- Die Hecke auf nistende Vögel untersuchen
- Den Rückschnitt mit den Seiten beginnen
- Schnittführung von unten nach oben
- Die Oberseite zum Schluss schneiden
- Hauptschnitt im Februar um die Hälfte
- Sommerschnitt maximal um ein Drittel
- Zusätzlich die Hecke gründlich auslichten
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