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Vor- und Nachteile von Bambusparkett – was ist zu beachten?

Bambusparkett

Bambusparkett hat zahlreiche Vorteile. So verträgt es beispielsweise im Gegensatz zu anderen Parketthölzern Feuchtigkeit deutlich besser. Doch genau dieser Punkt kann in einem immer gut geheizten Wohnraum auch zu einem Problem für das Parkett aus Bambus werden. Was Sie beim Kauf und der folgenden Verlegung von Bambusböden beachten müssen, zeigen wir Ihnen hier.

Durch die Vorzüge von Bambus als Werkstoff wird auch Fertigparkett aus Bambus immer beliebter. Die Optik ist besonders ungewöhnlich im Gegensatz zur normalen Holzoptik anderer Parkettarten. Dabei ist Bambus oft sogar günstiger als vielleicht ein Eichenparkett. Doch mit einer Fußbodenheizung verträgt sich das hölzerne Grasgewächs häufig gar nicht. Dafür brauchen Sie aber beim Wischen nicht ganz so auf die Feuchtigkeit aufpassen. Hier sehen Sie, was zu berücksichtigen ist, wenn ein Bambusboden angeschafft wird.

Talu Video-Tipp

Vorteile von Bambusparkett

Einer der größten Vorteile von Bambus ist sein schneller Wuchs. Die asiatische Pflanze wächst pro Tag teilweise einen ganzen Meter in die Höhe. Daher ist gerade in Zeiten von abgeholzten Wäldern Bambus ein Material, das ein gutes Gewissen verursacht. Zudem ist das außergewöhnliche Design von Bambus eine echte Abwechslung bei den Bodenbelägen.

  • schnell wachsendes Material
  • spezielles Design
  • verträgt viel Feuchtigkeit

Bambus in der Natur

Nachteile von Bambusparkett

Einer der Vorteile von Bambus ist gleichzeitig ein Nachteil. Denn ein Bambusbodenbelag benötigt Feuchtigkeit und verträgt darum weder Trockenheit noch dauerhaft hohe Temperaturen.

  • Fußbodenheizung bei den meisten Bodenbelägen mit Bambus nicht möglich
  • unter Umständen muss sogar ein Luftbefeuchter aufgestellt werden
  • dauerhaft hohe Raumtemperaturen führen zu Fugen und Rissen
  • Bambusparkett kann stärker quietschen

Zusätzliche Informationen

Trägerschicht schwach – Fertigparkett brüchig

Einige Hersteller nutzen die Tatsache aus, dass Bambus recht fest und widerstandsfähig ist. Die Trägerschicht unter der Nutzschicht wird dann oft zu dünn gewählt, um Kosten zu sparen. Vermeidlich ist die Nutzschicht durch das hochwertige Material des Bambus ausreichend, um den Boden stabil zu machen. Die Erfahrungen zeigen jedoch, das schwere Möbel, die auf dem Bodenbelag aufgestellt werden, dann leicht für Dellen oder gar für den Bruch der einzelnen Paneele sorgen. Daher sollte unbedingt eine Trägerschicht aus MDF oder stärkerem Sperrholz ausgewählt werden.

Laminatschichten
Laminatschichten

Tipp: Bewegliche Möbel müssen mit Filzgleitern ausgerüstet werden. Die Oberfläche von Bambusböden ist zwar fester und widerstandsfähiger, doch sie kann gerade deshalb auch leicht Kratzer davontragen. Außerdem schont es die Nerven, wenn nicht jedes Verrücken eines Stuhls gleich ein lautes Kratzen oder Schürfen auslöst.

Bambusparkett lebendig erhalten – hohe Luftfeuchtigkeit

Bambus wächst sehr schnell und benötigt dabei sehr viel Wasser. Das ist später auch ein großer Vorteil beim Bodenbelag mit Bambus, denn dieser bleibt sehr widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit. Daher wird Bambus gern in Feuchträumen als Bodenbelag verlegt. In der Küche oder im Badezimmer können viele andere Arten von Parkett gar nicht eingesetzt werden, Bambus hingegen liegt hier genau richtig. Denn der Bodenbelag benötigt sogar Feuchtigkeit, um nicht zu schrumpfen oder Schäden davonzutragen. Dieser hohe Bedarf an Feuchtigkeit kann jedoch auch nachteilig sein.

Die Luftfeuchtigkeit sollte bei einem Bambusboden nie unter 55 bis 65 Prozent sinken. In Wohnräumen, in denen womöglich noch ein Kaminofen betrieben wird, lässt sich den Erfahrungen zufolge dieser hohe Wert nur schwer halten. Je nach Art des Bambusbodens können außerdem schon dauerhafte Temperaturen von über 20 Grad einen Schaden am Parkett hervorrufen. Der Boden bildet Fugen aus und kann sich werfen oder dann sogar brechen.

Bambusparkett - Fugen

Tipp: Wer dennoch gern einen Bambusboden in einem Wohnraum verlegen will, sollte eventuell zu einem Luftbefeuchter greifen. Es mag auf den ersten Blick nachteilig und übertrieben erscheinen, einen Luftbefeuchter nur für den Bodenbelag anzuschaffen, doch die höhere Luftfeuchtigkeit kommt nicht nur dem Boden zugute, sondern auch den Personen, die in den Räumen wohnen.

Reinigungshinweise für den Bambusboden

Zunächst müssen Sie genau unterscheiden, ob es sich wirklich um ein Vollholzparkett aus Bambus handelt oder ob Sie einen Laminatboden vor sich haben. Die einzelnen Schichten im Laminatboden können sich bei zu großer Feuchtigkeit voneinander lösen. Dementsprechend fallen die Reinigungshinweise komplett unterschiedlich aus.

Bei allen Böden mit Bambusanteil sollten Sie lediglich sehr milde Reiniger verwenden. In einigen gängigen Haushaltsreinigern sind neben hohen Parfümanteilen auch noch Farbstoffe enthalten. Das klare Blau eines Haushaltsreinigers wirkt zwar frisch und anregend, doch ein geölter Boden aus Bambus könnte die blaue Farbe aufsaugen. Besonders wenn das Öl nicht ausreichend flächendeckend aufgetragen wurde oder bereits durch häufige Reinigungsgänge abgewaschen ist, kann das Holz etwas von der Farbe annehmen. Diese Tönung würde nie wieder zu entfernen sein, da sie tief in das Bambusholz eindringt.

Milde Reinigung vom Bambus

  • milde Reinigungsmittel ohne Farbstoffe verwenden
  • Parkett ruhig feucht wischen, jedoch nicht nass
  • keine Wasserpfützen auf Parkett, da es dann aufquillt
  • vorsichtig mit zu viel Feuchtigkeit bei Laminat mit Dekorschicht

Kauftipps und Preise von Bambus

Nicht alles, was die Bezeichnung Parkett trägt, muss auch Parkett sein. Oft handelt es sich um einen Laminatboden, was schließlich nicht nachteilig sein muss. Vor allem dann nicht, wenn der Boden schwimmend verlegt werden soll. Leider gibt der Preis keinen Aufschluss über die Art des Bodens und seine Qualität. Oft dient die Bezeichnung Bambusparkett lediglich dazu, den Preis noch ein wenig höher anzusetzen, ohne die Vor- und Nachteile zu beachten. Bambusböden sind generell recht teuer, das ist nicht immer lohnend für den Nutzer, vor allem wenn es sich im Grunde lediglich um Laminat mit einer Dekorschicht aus Bambus handelt.

  • Industrieparkett Bambus hell unbehandelt – Verlegeeinheiten 1500 x 2500 x 10 mm – mit speziellem Kleber für Warmwasserfußbodenheizung geeignet – 37,00 Euro
  • Fertigparkett Bambus hellbraun geölt natur – 3-Schicht-Aufbau mit 4 mm Nutzschicht – Clicksystem – Verlegeeinheiten 2200 x 190 x 15 mm – nicht für Fußbodenheizung geeignet – 58,00 Euro
  • Stabparkett Bambus lichtbraun unbehandelt – Multistab verklebt – Nut und Feder – Verlegeeinheiten 960 x 96 x 15 mm – nicht für Fußbodenheizung geeignet – 40,00 Euro

Fußbodenheizung Bambus

Tipp: Die Trägerschicht des Bambusbodens sollte aus einem härteren Material bestehen. Erkennen können Sie ein hochwertiges Laminat oder Parkett mit Bambus an der größeren Stärke der gesamten Paneele. Die Stärke des Parketts erkennen Sie aber nicht nur am Preis. Selbst wenn der Preis pro Quadratmeter höher ausfällt, können Sie nicht zwingend von einem wirklich stabilen hochwertigen Parkett ausgehen. Das oben beschriebene Industrieparkett ist zum Beispiel mit etwa 37 Euro sehr günstig, von der Qualität her aber sogar deutlich besser als das Fertigparkett.

Massives Bambusparkett erhalten Sie online unter www.bambus-parkett.de. Hier haben wir Muster in hervoragender Qualität erhalten. Die Preis im Shop sind ebenfalls moderat.

Merkmale für einen hochwertigen Bodenbelag aus Bambus

Auch wenn, wie gesagt, oft Parkett dransteht, kann es sich durchaus um Laminat handeln. Da sollte geprüft werden, um welche Qualität von Tragschicht es sich handelt und wie die gesamte Stärke und der Aufbau der einzelnen Paneele ist.

  • Trägerschicht nur MDF oder echtes Bambusholz?
  • Stärke der Trägerschicht
  • Stärke der Deckschicht
  • Deckschicht Bambus oder Dekor
  • Stärke der Verlegeeinheiten bei Echtholzparkett

Praktische Erfahrungen mit Bambusböden

Hilfreich bei einer Entscheidung sind ebenfalls immer die Erfahrungen, die andere Nutzer mit einem bestimmten Material gemacht haben. Das fängt bereits beim Verlegen des Bambusbodens an. Für den Heimwerker ist ein vollflächig verklebtes Parkett nicht ganz einfach zu verlegen. Fertigparkett hat dagegen eine Verbindung mit Nut und Feder, was für einen geübten Handwerker deutlich einfacher ist. Allerdings muss auch dieser Boden verklebt werden. Bei einem Umzug kann das nachteilig sein. Ein Laminatboden mit einer Bambusbeschichtung mag zwar gegenüber einem echten Parkett Nachteile in der Haltbarkeit haben, doch es lässt sich wegen des Klicksystems sehr leicht schwimmend verlegen. Daher verlegen viele Heimwerker natürlich lieber Bambuslaminat statt Parkett trotz der leichten Nachteile.

Bambusparkett Vorteile

Quietschen beim Echtholzparkett aus Bambus

Selbst wenn das Parkett aus echtem Bambus von einem Profi vollflächig verklebt wurde, haben viele Nutzer doch Probleme mit dem Quietschen des Bodens. Die Gründe sind klar, denn durch eine zu hohe Raumtemperatur, jedenfalls für Bambus, trocknet das Holz aus und schrumpft. Dadurch arbeitet der Boden sehr stark und kann sich mit einem gemeinen Quietschen bemerkbar machen. Außerdem kann sich das Parkett dadurch auch vom Untergrund lösen. Besonders gute Erfahrungen haben viele Nutzer aber mit Bambusparkett im Wintergarten gemacht. Jedenfalls, wenn der Wintergarten nicht dauerhaft über 20 Grad warm beheizt wird. Die Luftfeuchtigkeit ist hier etwas höher, was dem Bambus sehr entgegenkommt. Aufpassen müssen Sie nur mit Blumenkübeln, die direkt auf dem Boden stehen. Es entstehen leicht Ränder auf dem Holz und stehende Feuchtigkeit bringt das Parkett zum Quellen.

Harte Oberfläche – robust aber angreifbar

Obwohl Bambus eine härtere Oberfläche hat, empfinden viele Hausbesitzer den Boden aus Bambus doch als recht empfindlich. Spielende Kinder oder die Düse des Staubsaugers können ebenso wie Möbel leicht Kratzer in der harten Oberfläche erzeugen. Wenn es sich dann um ein Parkett oder Laminat handelt, das Sie nicht abschleifen können, ist das sehr ärgerlich. In vielen Foren beschweren sich daher die Besitzer von Fertigparkett aus Bambus über den schäbigen Anblick, den der Bodenbelag bereits nach drei bis vier Jahren zeigte.

Tipps für Schnellleser

  • Qualität des Bodenbelags vor Kauf prüfen
  • Erfahrungen anderer Nutzer berücksichtigen
  • Bambusparkett eher in Küche und Bad verlegen
  • Bambus ideal für unbeheizte Wintergärten
  • feucht wischen kein Problem bei Bambusboden
  • milde Reiniger ohne Farbstoffe verwenden
  • Bambus benötigt dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit
  • Temperaturen ständig über 20 Grad schädlich
  • eventuell Luftbefeuchter aufstellen für das Parkett
  • oft keine Fußbodenheizung möglich
  • Fußbodenheizung nur mit bestimmten Klebern realisierbar
  • immer Filzgleiter unter bewegliche Möbel kleben
  • Bambuslaminat bekommt leicht Dellen
  • Kratzer durch Staubsauger auf der Oberfläche

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