Zum Inhalt springen
Start » Do it yourself » Wohnen » Fleckige Autositze reinigen – Hausmittel im Vergleich

Fleckige Autositze reinigen – Hausmittel im Vergleich

Ist das Getränk im Fahrzeug verschüttet worden oder haben sich aus einem anderen Grunde Flecken auf den Autositzen gebildet, dann verwenden viele Menschen chemische Reinigungsmittel. Allerdings existieren zahlreiche umweltschonende und gesundheitlich unbedenkliche Alternativen, die den „Chemiekeulen“ vorgezogen werden sollten. Wir stellen Ihnen verschiedene Hausmittel vor, mit deren Hilfe Sie die Autositze effektiv reinigen.

Autositze prägen das Erscheinungsbild des Fahrzeugs entscheidend. Sie werden beim Kauf des Autos gezielt ausgewählt und sollen im besten Fall ein Autoleben lang ansehnlich aussehen. Leider ist dies auf Grund von kleineren oder größeren Missgeschicken nicht immer der Fall. Bleiben auch nach der Reinigung noch Flecken bestehen, dann stellt sich die Frage, welche Mittel verwendet werden können. Oftmals stehen einfache und unkomplizierte Hausmittel zur Verfügung, die für die Reinigung in Frage kommen. In anderen Fällen ist es notwendig, zu klassischen Reinigungsmitteln zu greifen. Allerdings sollten in jedem Fall erst einmal unschädliche und risikofreie Hausmittel ausprobiert werden, bevor Sie versuchen, die Flecken mit Fachpräparaten zu entfernen.

Verschiedene Flecken
Verschiedene Flecken
Talu Video-Tipp

Fleckige Autositze reinigen

Vorreinigung

Bevor Sie mit der eigentlichen Entfernung der Flecken beginnen können, müssen Sie die Autositze absaugen. Es dürfen sich keine Krümel oder andere Schmutzpartikel auf den Sitzen befinden. Der Dreck würde das Reinigen der Sitze verhindern und nur zu einer Vermischung des Schmutzes führen. Für die Reinigung können Sie entweder einen speziellen Autostaubsauger oder einen klassischen Bodenstaubsauger mit Polsteraufsatz verwenden. Drehen Sie den Staubsauger auf eine möglichst hohe Stufe und saugen Sie die Sitze ab.

Tipp: Viele Bodenstaubsauger werden mit unterschiedlichen Aufsätzen geliefert. Durch kleine Aufsätze gelangen Sie auch in die Zwischenritzen der Autositze. Die Vorteile von Autostaubsaugern ist, dass diese in der Regel über besonders lange Kabel und Schläuche verfügen, wodurch Sie besonders gut an schwer zugängliche Stellen gelangen. Auch das Problem des Stromanschlusses wird durch lange Kabel gelöst. Ist hingegen aus in größerer Entfernung kein Stromanschluss vorhanden, dann können Sie auf einen Akkustaubsauger zurückgreifen oder zu einer Waschanlage fahren und die dort vorhandenen Staubsauger verwenden.

Reinigung von Polstersitzen

Hausmittel 1: Seifenlauge

Eine klassische Seifenlauge ist oftmals sehr effektiv und für Polstersitze gut geeignet. Bevor Sie andere Mittel anwenden, sollte zunächst einmal die Lauge ausprobiert werden. Gerade bei großflächigen Verschmutzungen oder zur Grundreinigung ist dieses Reinigungsmittel gut geeignet.

Seifenlauge
Seifenlauge

A: Anleitung:

  • Vermischen Sie in einer Schale rund 1 Liter Wasser und einen halben Fingerhut Spülmittel.
  • Reiben Sie mit einem Schwamm die Seifenlauge in den Fleck ein und lassen Sie die Lauge rund 10 Minuten einwirken.
  • Spülen Sie den Schwamm aus und reiben Sie mit klarem Wasser nach. Sollte der Fleck noch vorhanden sein, geben Sie ein wenig von der Lauge auf den Schwamm und schrubben Sie über den Fleck.
  • Achten Sie darauf, dass keine Lauge in den Polstersitzen verbleibt.

B: Vorteile:
Viele Flecken lassen sich mit der Seifenlauge nachhaltig entfernen. Die Anwendung ist einfach und die Zutaten sind in jedem Haushalt vorhanden.

C: Nachteile:
Da Sie mit viel Wasser arbeiten und die Seife nach der Anwendung wieder ausspülen müssen, besteht die Gefahr, dass zu viel Feuchtigkeit in den Sitz eindringt. Die Autositze dürfen nicht vollständig durchnässt werden, da das innen liegende Polster ansonsten Schaden nehmen kann.

D: Kosten:
Die Kosten für die Seifenlaufe liegen bei wenigen Cent, da lediglich Wasser und Spülmittel benötigt werden.

Hausmittel 2: Essig

Essig

Essig gehört ebenfalls zu den klassischen Reinigungsmitteln und kommt im Haushalt in vielen Bereichen zum Einsatz. Der Vorteil liegt in der Wirksamkeit gegen Bakterien und Gerüche. Daher ist Essig nicht nur zum Entfernen von oberflächigen Flecken sondern auch zu tiefenwirksamen Reinigung geeignet.

A: Anleitung:

  • Wenn Sie Tafelessig verwenden, achten Sie darauf, dass diesem keine Kräuter zugefügt sind sondern es sich um eine reine Essigmischung handelt.
  • Reiben Sie den Essig auf den Fleck oder vermischen Sie den Essig zuvor mit Wasser.
  • Lassen Sie den Essig bei hartnäckigen Flecken rund 10 Minuten einweichen und setzen Sie anschließend die Reinigung fort.
  • Waschen Sie die Stelle mit Wasser nach, sodass kein Essig auf den Polstern verbleibt.

Tipp: Essig verströmt Dämpfe, die reizend sind. Sorgen Sie daher im Auto für eine gute Belüftung. Lassen Sie möglichst viele Autotüren während und nach der Reinigung offen stehen. Atmen Sie die Dämpfe nicht ein und tragen Sie bei Bedarf eine Atemmaske. Bei empfindlichen Atemwegen, beispielsweise im Falle von Allergien, sollten Sie die Arbeit von einer anderen Person ausführen lassen.

B: Vorteile:
Zu den Vorteilen vom Essig gehören die hohe Wirksamkeit und die Geruchsbeseitigung.

C: Nachteile:
Die entstehenden Dämpfe werden als nachteilig gewertet.

D: Kosten:
Für die Reinigung benötigen Sie nur wenig Essig. Eine Flasche Essig ist bereits für weniger als 1 Euro erhältlich.

Hausmittel 3: Waschpulver

Handelsübliches Waschpulver kann ebenfalls zur Reinigung der Autositze verwendet werden. Der Vorteil ist, dass das Pulver über eine hervorragende Reinigungswirkung verfügt und somit die Farben der Polster wieder zum Strahlen bringt.

Waschpulver
Waschpulver

A: Anleitung:

  • Mischen Sie Wasser und Waschpulver zusammen an. Das Verhältnis hängt von den Angaben auf der Verpackung an. Nehmen Sie einen Liter Wasser und geben Sie 10 Prozent der auf der Waschmittelverpackung empfohlenen Dosis für leichte Verschmutzungen hinzu.

Tipp: Um ein zu starkes Aufschäumen der Mischung zu verhindern, sollten Sie zunächst einmal nur wenig Pulver verwenden und bei Bedarf nachschütten. Nutzen Sie warmes Wasser, damit sich das Pulver besser auflöst.

  • Nehmen Sie nun eine Bürste oder einen Schwamm und tunken Sie diesen in die Flüssigkeit. Schrubben Sie anschließend über die Polster.
  • Nach dem Entfernen der Flecken müssen Sie das Waschmittel wieder aus dem Polster herauswaschen. Verwenden Sie hierfür klares Wasser und wischen Sie gründlich nach.

B: Vorteile:
Das Waschpulver entwickelt eine große Wirkung und ist effektiv. Die Polster werden tiefenrein gereinigt.

C: Nachteile:
Das Waschpulver muss gründlich entfernt werden, was je nach verwendeter Menge schwer sein kann.

D: Kosten:
Die Kosten betragen nur wenige Cent, weil Waschpulver in der Regel in jedem Haushalt vorhanden ist. Eine Packung Waschmittel ist für unter 50 Cent pro Kilogramm erhältlich

Hausmittel 4: Rasierschaum

A: Anleitung:

  • Sprühen Sie den Rasierschaum direkt auf den Fleck.
  • Lassen Sie den Schaum kurz einwirken und arbeiten Sie ihn anschließend in das Polster ein.
  • Wischen Sie den Schaum mit einem feuchten Lappen ab.

B: Vorteile:
Rasierschaum zieht gut in den Fleck ein und erzeugt in der Regel eine sehr gute Ablösung der Verschmutzung vom Polster.

C: Nachteile:
Nicht alle Flecken lassen sich mit Rasierschaum entfernen.

D: Kosten:
Rasierschaum ist für wenige Euro erhältlich, wobei Sie lediglich eine kleine Menge benötigen. Somit belaufen sich die Kosten pro Anwendung auf unter 1 Euro.

Alternative

Eine einfache Möglichkeit, die Gefahr von Flecken zu reduzieren, ist die Nutzung von Schonbezügen. Handelt es sich um oberflächige Verschmutzungen, dann befinden sich diese meistens nur auf den Sitzbezügen. Die Schonbezüge können abgenommen und in der Waschmaschine gereinigt werden. Allerdings ist diese keine universelle Lösung, weil gerade bei verschütteten Getränken die Feuchtigkeit auch unter die Schonbezüge zieht und somit der Autositz trotz Bezug beschmutzt wird.

Schonbezüge gibt es auch in sehr elegant - es muss nicht immer Tiger-Look sein
Schonbezüge gibt es auch in sehr elegant – es muss nicht immer Tiger-Look sein

Ledersitzen reinigen

Autositze aus Leder erfordern eine besondere Vorsicht, da durch das Reinigen das Material Schaden erleiden kann. Probieren Sie das ausgewählte Hausmittel an einer unauffälligen Stelle aus und testen Sie, ob die Oberfläche angegriffen wird. Wer sicher gehen möchte, dass er keine Schäden erzeugt, der sollte auf im Handel angebotene Pflegeprodukte zurückgreifen. Unter anderem werden folgende Produkte verkauft:

  • Lederpflegemittel
  • Schmutzradierer
  • Weiche Baumwolltücher
  • Wildlederbürste
  • UV-Schutz Pflege für Leder
  • Lederspray
  • Farblose Schuhcreme

Diese Mittel dienen der Reinigung und Pflege von Leder. Aber auch Spülmittel und Essig können in vielen Fällen bei Glattleder problemlos verwendet werden.

Welche Unterschiede bestehen bei den Lederarten?

Im Allgemeinen ist Glattleder von allen Lederarten am leichtesten zu reinigen. Eine raue Oberfläche hingegen erzeugt oftmals Schwierigkeiten. Künstliches Veloursleder und Wildleder sind schwerer zu pflegen. Beachten Sie außerdem, dass Lederpflegemittel für den Haushalt beziehungsweise Schuhe in einigen Fällen nicht für Autositze geeignet sind. Beachten Sie daher stets die jeweilige Produktbeschreibung oder wählen Sie spezielle Produkte für Autositze aus.

Schuhcreme

Wie pflege ich Ledersitzbezüge?

Ein einfaches Hausmittel für die Pflege der Leder-Autositze ist die farblose Schuhcreme. Um beste Ergebnisse zu erzielen und keine unschönen Flecken zu erzeugen, sollten Sie auf ein hochwertiges Produkt zurückgreifen. Die Schuhcreme eignet sich für Glattleder.

Flecken auf Glattleder

Glattleder
Glattleder

Um Flecken aus Glattleder zu entfernen gehen Sie wie folgt vor:

Schritt 1: Reinigen Sie die Autositze zunächst einmal mit einem Staubsauger, der über einen entsprechenden Aufsatz verfügt. Vermeiden Sie das Kratzen über das Leder mit harten Gegenstände, da dies zu Schäden führen kann. Der Aufsatz sollte daher weich sein.

Schritt 2: Wischen Sie mit einem feuchten Tuch über das Leder.

Schritt 3: Viele Flecken lassen sich mit einem speziellen Schmutzradierer entfernen.

Schritt 4: Sollte der Schmutzradierer nicht wirkungsvoll sein, dann können Sie eine Mischung aus Spülmittel und Wasser anrühren. Reiben Sie in kreisenden Bewegungen über den Fleck. Vermeiden Sie das Erzeugen einer zu großen Nässe und intensives Rubbeln. Auch Scheuern oder Drücken sollten unterlassen werden. In all diesen Fällen kann es zu Verfärbungen kommen.

Schritt 5: Lassen Sie die Autositze gut trocknen. Verwenden Sie anschließend ein Pflegemittel für Leder und reiben Sie dieses in einer kleinen Menge ein. Nutzen Sie für das Auftragen ein nicht fusselndes und weiches Baumwolltuch.

Schritt 6: Polieren Sie nach. Im Fachhandel werden Poliertücher angeboten. Sie können aber auch einen Damen-Nylonstrumpf verwenden.

Tipp: Handelt es sich um Autositze in einem Cabrio, dann sollten Sie Pflegeprodukte verwenden, die über einen Lichtschutzfaktor verfügen. Dadurch wird das Ausbleichen der Sitze verhindert.

Wildleder
Wildleder

Wildleder pflegen

Schritt 1: Entfernen Sie zunächst einmal den groben Schmutz vom Leder.

Schritt 2: Rauen Sie die Oberfläche im Anschluss mit einer Lederbürste aus.

Schritt 3: Sprühen Sie ein Raulederpflegemittel auf. Beachten Sie den jeweils angegeben Sprühabstand, da es ansonsten zu Schäden am Material kommen kann.

Tipps für Schnellleser – Fleckige Autositze reinigen:

  • Autositze aus Leder und Polster
  • für Polster: Waschmittel, Spülmittel
  • für Polster: Rasierschaum, Essig
  • immer vorher saugen
  • Glattleder mit Spülmittel reinigen
  • für Leder spezielle Pflegeprodukte nutzen
  • Schonbezüge verwenden

Es gibt 1 Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll Up