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Ameisen bekämpfen – Wirksame Hausmittel wie Backpulver

Ameisen bekämpfen

Mit vereinzelten Arbeiterinnen fängt es an. Innerhalb kurzer Zeit bilden sich lange Ameisenkarawanen, die dreist den Garten belagern, den Rasen besiedeln oder frech ins Haus eindringen. Ungeachtet ihres ökologischen Nutzens, muss die Plage nicht in Kauf genommen werden. Um Ameisen erfolgreich zu bekämpfen, haben wir hier 12 wirksame Hausmittel wie Backpulver für Sie zusammengetragen.

Ameisen bekämpfen – 12 wirksame Hausmittel

Sporadisch umherkrabbelnde Ameisen sind noch kein Grund zur Beunruhigung, denn die Arbeiterinnen befinden sich lediglich auf Expedition. Entdecken diese Kundschafter indes verwertbares Material oder eine verlockende Unterkunft, sind Sie in Haus und Garten rasch mit einer Plage konfrontiert. Da Lasius niger und Konsorten nicht nur lästig sind, sondern zugleich den Vorratsschädlingen zugerechnet werden, besteht Handlungsbedarf. Es ist nach wie vor eine Herausforderung, die cleveren Insekten erfolgreich zu bekämpfen. Das gilt umso mehr, wenn der Griff zum chemischen Präparat tabu ist. Erkunden Sie hier 12 wirksame Hausmittel, die sich im Alltag gut bewährt haben im Kampf gegen Ameisen.

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Ameisen abwehren im Haus

Primärer Anlass für eine Bekämpfung von Ameisen ist deren Einmarsch in unser Heim. Selbst engagierte Naturfreunde fühlen sich jetzt so bedrängt, dass sie über Abwehrmaßnahmen nachdenken. Im frühen Befallsstadium können die folgenden Hausmittel innerhalb Ihres Heims und im engeren Umkreis, wie Terrasse und Balkon, einer drohenden Ameisen-Invasion wirksam entgegenwirken.

Backpulver

Im Ranking klassischer Hausmittel für die Bekämpfung von Ameisen nimmt Backpulver einen der oberen Plätze ein. Das darin enthaltene Natron verändert den pH-Wert im Körper der Insekten, was unweigerlich zum Tod führt. Entgegen kursierender Gerüchte kommt es dabei nicht zu einer grausamen Explosion, wie Wissenschaftler der University of Georgia nachwiesen. So wenden Sie das Mittel richtig an:

Backpulver gegen Ameisen

  • Puderzucker mit Backpulver mischen und auf den Ameisenstraßen verteilen
  • Die Ameisen fressen davon oder tragen die Krümel ins Nest

Alternativ zu Backpulver können Sie das Backtriebmittel Hirschhornsalz verwenden. Das als Natron-Alternative deklarierte Borax-Pulver ist für private Haushalte nicht mehr erhältlich, da es im Verdacht steht, gesundheitliche Schäden an ungeborenen Kindern zu verursachen.

Ätherische Gerüche

Ameisen verfügen über einen äußerst sensiblen Geruchssinn, mit dessen Hilfe sie sich orientieren. Ein durchdringender Duft kann diese Wahrnehmung in einem derartigen Ausmaß paralysieren, dass die Insekten das Weite suchen. Vergrämen Sie die Plagegeister mit diesen ätherischen Aromen:

  • Thymianzweige auslegen
  • Kerbel ausstreuen
  • Wacholderblätter verteilen
  • Lavendelsträuße aufstellen

Kräuter gegen Ameisen

Einen ähnlichen Effekt erzielen Sie mit Eukalyptus, Gewürznelken und Zitronenschalen. Als sehr wirksam hat sich eine Mischung erwiesen aus Kampfer und Alkohol im Verhältnis 1:10. Eingefüllt in eine Sprühflasche und wiederholt auf die umherlaufenden Ameisen verteilt, nehmen die Hautflügler Reißaus und lassen sich nicht mehr blicken.

Tipp: Der Geruch von Teebaumöl fungiert ebenfalls als Hausmittel gegen Ameisen. Angesichts der penetranten Wirkung auf menschliche Nasen kommt diese Form der Bekämpfung eher selten zur Anwendung.

Bier und Honig

Da Ameisen ganz versessen sind auf alles Süße, nutzt das folgende Hausmittel diese Naschsucht aus für eine ebenso einfache wie listige Falle:

  • Flache Schalen füllen mit abgestandenem Bier
  • Darin einen Teelöffel Honig verrühren

Platziert in unmittelbarer Nähe von Laufstraßen und Nestern, können die Ameisen der Versuchung nicht widerstehen, krabbeln hinein und ertrinken. Da einer Bierfalle ausschließlich Arbeiterinnen zum Opfer fallen, erfüllt sie in der Bekämpfungsstrategie einzig eine ergänzende Aufgabe.

Kalk und Kreide

Staubige Flächen sind Ameisen ein Gräuel. Dieses Charakteristikum lässt sich nutzen für deren Bekämpfung oder zumindest als Schranke, um die Quälgeister am Eindringen ins Haus zu hindern. Streuen Sie die folgenden Mittel rund um das zu schützende Objekt so aus, dass es eine für die Insekten unüberwindbare Hürde darstellt. So machen Sie es richtig:

  • Dicke Kreidestriche ziehen und täglich erneuern
  • Gartenkalk, Gesteinsmehl oder Algenkalk linienförmig ausstreuen

Kalk gegen Ameisen

Das möglichst feinkörnige Material ist dergestalt zu verteilen, dass den findigen Hautflüglern keine Umleitung zur Verfügung steht. Bedenken Sie bei jeglicher Herangehensweise, dass Sie es mit einer Gattung zu tun haben, die seit mehr als 140 Millionen Jahren die Erde besiedelt. In den winzigen Tierchen hat sich ein enormes Potential somatischer Intelligenz angesammelt, mit dem es sich zu messen gilt.

Zimt

Wird Zimt auf Ameisenstraßen ausgestreut, wirkt es auf zweifache Weise abwehrend. Das durchdringende Aroma hält die Insekten ebenso ab, wie die körnige Konsistenz. Allerdings ist das Hausmittel nach jedem Windstoß oder Regenguss sogleich aufzufrischen, soll es seine Wirkung weiterhin ausüben.

Ameisen bekämpfen

Tipp: Nistet sich ein ganzes Ameisenvolk im Haus ein, laufen Hausmittel in der Bekämpfung ins Leere. Spätestens wenn wertvolles Parkett, teure Möbel oder gar der Dachstuhl in Mitleidenschaft gezogen werden, sollte ein professioneller Kammerjäger hinzugezogen werden.

Heiße Luft gegen fliegende Ameisen

Als Gipfelpunkt einer Plage werden fliegende Ameisen in Wohnräumen empfunden. Dabei handelt es sich nicht um eine spezielle Insektenart, sondern um geschlechtsreife Männchen und Weibchen auf ihrem Hochzeitsflug. Gelangen sie dabei ins Haus oder schwirren herum, weil sich das Nest im Gebäude befindet, erweist sich der panische Griff zum Insektenspray als ebenso sinnlos, wie unnötig. So einfach lösen Sie das Problem mit heißer Luft:

  • Alle Fenster im Raum öffnen
  • Mit einem Föhn oder Heißluftgebläse die Ameisen ins Freie pusten

Steht kein Gerät für heiße oder warme Luft zur Verfügung, erfüllt ein normaler Ventilator die Aufgabe ebenso gut. Je stärker die Windströmung, desto nachhaltiger die Wirkung. Sollte zum Zeitpunkt der Anwendung Dunkelheit herrschen, löschen Sie unbedingt das Licht im Haus. Andernfalls macht der Schwarm sogleich wieder kehrt, angelockt von der Helligkeit.

Leberwurstköder

Diese Strategie funktioniert auf Basis einer Kombination aus Hausmittel und Chemie. Der Leberwurstköder zielt ab auf Arbeiterinnen, die nach Nahrung suchen und die Beute ins Nest tragen. Wie bei allen Bekämpfungsmitteln gegen Ameisen, ist nur dann von einem nachhaltigen Erfolg auszugehen, wenn die Königin ebenfalls zu den Opfern gehört. Andernfalls produziert sie innerhalb kurzer Zeit eine entsprechende Anzahl an Nachwuchs, um die Verluste auszugleichen. So stellen Sie den Köder her:

  • 1 Kaffeemesslöffel Fipronil-Granulat (z. B. Nexa Lotte) auflösen in 3 Teelöffeln kochend heißem Wasser
  • Feine Leberwurst in die Granulatlösung einrühren im Verhältnis 2:3, sodass eine sämige Paste entsteht
  • Die cremige Substanz in Köderdosen füllen, um diese an den Straßen und an den Nesteingängen zu platzieren
  • Zusätzlich Wattestäbchen mit der Mischung tränken und an den Laufwegen auslegen

Für einen maximalen Erfolg wird der Leberwurstköder über einen Zeitraum von 2-3 Wochen täglich neu angerührt und ausgebracht. Idealerweise erstreckt sich die Anwendung über den Beginn des Hochzeitsfluges, der Anfang Mai seinen Anfang nimmt.

Abwehrmaßnahmen im Garten

Ungeachtet ihrer ökologischen Bedeutung, sind Ameisen im Garten nicht immer willkommen. Überwiegen aus Sicht des Gärtners die negativen Auswirkungen ihrer Anwesenheit, tragen die folgenden Hausmittel zur Lösung des Problems bei, ohne gleich die chemische Keule zu schwingen.

Wasser

Es erscheint auf den ersten Blick banal und erweist sich dennoch als wirksames Hausmittel. Wasser fungiert im Garten durchaus als effektives Bekämpfungsmittel gegen Ameisen. Sucht sich ein emsiges Völkchen ausgerechnet den Kübel mit einer empfindlichen Pflanze als neues Heim, kann wiederholtes, durchdringendes Wässern die Insekten zu einem Umzug bewegen – vorausgesetzt die Pflanze verträgt die Wassermenge. Artet ein Ameisenhügel zur Stolperfalle aus, wirkt eine konsequente Dusche an mehreren Tagen nacheinander als überzeugendes Argument für eine Wohnsitzverlegung.

Tipp: Auf die Verwendung von kochendem Wasser als Hausmittel gegen Ameisen verzichten naturverbundene Gärtner bewusst. Einen solchen grausamen Tod haben die ökologisch wertvollen Insekten nicht verdient.

EssigEssig

Zu den fundamentalen Mechanismen eines Ameisenvolkes zählt die Fähigkeit der Arbeiterinnen, stets den Weg zurück ins Nest zu finden. Gelingt es, die Orientierung dauerhaft zu stören, nimmt die Plage im Garten rasch ein Ende. Sprühen Sie daher die Laufstraßen konsequent mit Essig ein, verlieren die Insekten ihren Orientierungssinn. Weder die Königin noch die Brut werden ausreichend versorgt, sodass entweder das Volk ausstirbt oder mit seinem Restbestand umzieht.

Pflanzenjauche

In der häuslichen Anwendung verpönt, erweist sich in der natürlichen Bekämpfung von Ameisen der Gestank von Pflanzenjauche im Garten als ungemein wirksam. Klassische Brennnesseljauche dient längst nicht nur als biologischer Dünger. Sprühen Sie mit der übel riechenden Flüssigkeit Laufstraßen und Nester ein, ziehen die Biester von dannen. Gleiches gilt für Wermut, Beifuß, Beinwell oder Rainfarn. Nach dieser Rezeptur stellen Sie das Hausmittel ganz einfach selber her:

  • In 5 Liter Wasser 500 Gramm frische Pflanzenblätter einweichen
  • Am sonnigen, abseits gelegenen Standort aufstellen
  • Mit Maschendraht abdecken (kein Deckel) und täglich umrühren

Nach 10-14 Tagen ist der Gärungsprozess abgeschlossen. Seihen Sie die Jauche ab und bewahren diese im Holzbottich auf. Verwendet wird die Mixtur verdünnt mit Wasser im Verhältnis 1:10. Mit Pflanzenjauchen lassen sich übrigens auch Ameisen im Rasen von einem Rückzug überzeugen. Dabei rücken in erster Linie Brennnessel- und Beinwelljauche in den Fokus, da beide Varianten den grünen Teppich auf natürliche Weise düngen.

Holzwolle und Blumentopf

Je mehr über die faszinierenden Ameisenvölker bekannt wird, desto weniger liegt deren Vernichtung im Interesse des Gärtners. Daher hat sich die unkomplizierte Umsiedlung nach folgender Methode einen festen Platz in jeder Bekämpfungsstrategie erobert:

  • Einen ausgedienten Blumentopf zur Hand nehmen, der im Durchmesser das Ameisennest abdeckt
  • Mit Holzwolle, Polsterwolle oder ähnlichem Material füllen
  • Über das Nest stülpen und einige Tage abwarten

Ameisen bekämpfen

Der kuschelig gefüllte Topf übt auf die Arbeiterinnen eine hohe Anziehungskraft aus. In der Regel entscheiden die Insekten sich für einen Umzug. Jetzt schieben Sie einen Spaten unter den Kübel und tragen ihn an einen adäquaten neuen Standort.

Kernseife und Spiritus

Die chinesische Kriegskunst empfiehlt: Ziele daneben, wenn Du ins Schwarze treffen willst. Gemäß diesem Ratschlag funktioniert sowohl im Haus als auch im Garten die folgende Strategie. Wo sich Blattläuse auf Pflanzen ansiedeln, sind Ameisen nicht weit. Beide Populationen entwickeln sich proportional zueinander. Die Arbeiterinnen sind ganz wild auf den nahrhaften Honigtau, den Blattläuse als Abfallprodukt ausscheiden. Die Insekten gehen dabei sogar soweit, dass sie die Läuse verteidigen oder von einer Pflanze zur nächsten tragen. Eine effektive Vorgehensweise gegen Blattläuse wirkt folglich immer auch gegen Ameisen. Als Hausmittel hat sich dabei die folgende Mixtur herausgestellt:

  • 1 Liter Wasser vermischen mit je 15 ml flüssige Kernseife und Spiritus
  • Wahlweise die Kernseife ersetzen durch Rapsöl
  • Sofern die Pflanze es verträgt, noch etwas Natron hinzugeben

Eingefüllt in eine Sprühflasche, tragen Sie die Lösung im Abstand von 2-3 Tagen auf die mit Blattläusen befallene Pflanze auf. Idealerweise ziehen Sie zeitgleich Wanderschranken aus Gesteinsmehl, Zimt oder Kreide um die Gewächse, damit die Ameisen die Läuse nicht in Sicherheit bringen.

Tipps für Schnellleser:

Im Haus und auf der Terrasse

  • Backpulver
  • Ätherischer Geruch, wie Kampfer, Menthol
  • Bier und Honig als flüssige Falle
  • Kalk, Kreide und Gesteinsmehl
  • Zimt
  • Föhn und Ventilator gegen fliegende Ameisen
  • Leberwurstköder

Im Garten

  • Wasser
  • Essig
  • Pflanzenjauchen
  • Holzwolle und Blumentopf
  • Seife und Spiritus

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