Amaryllis blüht nicht | So helfen Sie Ihrem Ritterstern
Der afrikanische Ritterstern ist ein beliebtes Ziergewächs, das gerne aufgrund der großen Blüten in vielen verschiedenen Farbtönen gehalten wird. Es fällt sofort auf, wenn das Gewächs blüht und die Blütenkelche mit einem Durchmesser von bis zu acht Zentimetern sich in die Höhe strecken. Aufgrund zahlreicher Ursachen kann es dazu kommen, dass Ihre Amaryllis nicht blüht, was ein trauriger Anblick ist.
Ihre Amaryllis blüht nicht und begleitet Sie aus diesem Grund nicht über die kalte Winterzeit mit ihrer wunderschönen Blütenpracht? Arten wie die Belladonnalilie (bot. Amaryllis belladonna) präsentieren ihre großen und langen Kelche von Dezember bis Februar für einen Zeitraum von nur zwei Wochen. Fällt diese aus, müssen Sie ein ganzes Jahr warten, bis die Blume wieder erstrahlen kann.
Der Ritterstern leidet aufgrund seiner Herkunft schnell an Pflegefehlern, da das deutsche Klima und die vorhandene Menge an Sonnenlicht nicht der der Kapregion entspricht. Aus diesem Grund müssen Sie zuerst die Ursachen festmachen, um die Ausbildung der Amaryllis-Blüte zu ermöglichen.
Amaryllis blüht nicht
3 Ursachen erkennen und behandeln
Eine Amaryllis blüht nicht, wenn Fehler in der Pflege vorliegen, die sich bedeutend auf die Vitalität der Pflanze auswirken. So können schon kleinste Abweichungen des gewünschten Standorts dazu führen, dass es dem Gewächs nicht mehr gut geht und die Ausbildung der Blüte komplett ausbleibt. Bevor Sie irgendwelche Maßnahmen unternehmen, um das Gewächs wieder im nächsten Winter zum Blühen zu bringen, sollten Sie die drei typischen Ursachen kennen.
Die Amaryllis blüht nicht, wenn die Ursachen nicht behandelt wurden, da sie sonst das gesamte Jahr über gestresst oder geschwächt ist. Solch ein Zustand wirkt sich entsprechend negativ auf den Ritterstern aus. Weiter unten finden Sie genaue Pflegehinweise, die es zu beachten gilt, um die schönen Blüten wieder in Augenschein nehmen zu können.
Tipp: Achten Sie unbedingt darauf, Amaryllis nicht mit der Gattung Hippeastrum zu verwechseln, denn diese ist weithin als Rittersporne bekannt. Die Gewächse sind sich sehr ähnlich, da sie zur gleichen Unterfamilie, den Amaryllidoideaen innerhalb der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae), gehören.
Lichtmangel
Die Amaryllis blüht nicht. Dieser Umstand hängt häufig mit einem Lichtmangel zusammen. In der Heimat der Amaryllis, die südafrikanische Kapregion, wird das Gewächs in Sonnenlicht geradezu gebadet, was in Deutschland oder Mitteleuropa häufig etwas schwer umzusetzen ist. Selbst im Winter benötigt die Pflanze ausreichend Licht, um vital zu bleiben und so entspannt blühen zu können. Achten Sie beim Standort daher auf folgende Eigenschaften, um dem Ritterstern ausreichend Licht spenden zu können.
- hell
- sonnig
- keine direkte Sonne über den Mittag
- vier Stunden Sonne sind das Minimum
- Südausrichtung empfohlen
- in Innenräumen Südfenster wählen
- dauerhaften Schatten vermeiden
Gerne wird das Gewächs in der Nähe einer Hauswand oder hinter einer Fensterscheibe platziert. Falls Sie über den Winter keine vier Stunden Sonnenlicht ermöglichen können, sollten Sie auf jeden Fall auf geeignete Pflanzenlampen setzen. Ohne diese verkümmert die Amaryllidaceae und kann sich nur noch schwer erholen, da die eigentliche Blütezeit über den Winter ist. Über die Ruhezeit ist der Lichtbedarf deutlich geringer.
Fehlende Ruhezeit
Um zu blühen, benötigt die Amaryllis eine Ruhephase nach dem Sommer. In diesen Wochen bereitet sich das Gewächs auf die Blütenbildung vor und erholt sich zugleich von den Strapazen des Sommers, in welchem das Gewächs viel Grünmaterial ausbildet. Sie können der Amaryllis bei der Ruhezeit helfen, da sie im Vergleich zum ursprünglichen Verbreitungsgebiet keinen natürlichen Rhythmus von alleine aufrechterhalten kann.
Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Ruhezeit dauert zwölf Wochen an
- beginnt Ende Augus
- ab Ende August nicht mehr düngen und gießen
- Blätter abschneiden, sobald von der Pflanze selbst eingezogen
- an dunklen und kühlen Standort transportieren
Als Standort für diese zwölf Wochen eignen sich zum Beispiel Abstellräume, Keller, dunkle Garagenecken und weitere. Da das Gewächs zu diesem Zeitpunkt an sich nur als Zwiebel existiert, ist kein Licht notwendig. Zu viel Licht könnte das Gewächs sogar verwirren. Zu Novemberbeginn muss die Amaryllis an ihr Winterquartiert gewöhnt werden.
Dafür topfen Sie die Zwiebel erst einmal in frisches Substrat um, da dieses das schnelle Austreiben gut unterstützt. Danach wird der Kübel an einen neuen Standort mit ausreichend Sonne und einer Temperatur von 18°C bis maximal 22°C platziert. Nun vorsichtig mit dem Gießen beginnen und über die nächsten Wochen die Wasserzugaben vorsichtig erhöhen.
Nährstoffmangel
Amaryllis sind hungrige Pflanzen und ohne die entsprechenden Nährstoffzugaben leidet das Gewächs unter einem Mangel, der sich schnell in einer fehlenden Blüte äußert. Da die afrikanische Blume solch große Blüten ausbildet, ist sie auf eine ausreichende Nährstoffzugabe angewiesen. Dabei muss zuerst einmal der Zeitpunkt der Düngung stimmen, da dies viele Menschen falsch machen.
Es gilt:
- düngen von Mitte April bis Ende August
- nicht düngen von September bis März (Ruhephase und Blütezeit)
Würden Sie das Gewächs während der Blütezeit düngen, würden ausschließlich die grünen Pflanzenteile, nicht aber die Blüten wachsen. Das wiederum kann zum Schwächeln führen. Falls Sie keine speziellen Amaryllis-Dünger verwenden wollen, setzen Sie auf folgende Alternativen.
- Brennnesseljauche
- Wurmtee
- Wasser von Kompost
- Beinwelljauche
Tipp: Wenn Sie die Rittersterne jährlich im November umgetopft werden, hält sich das Düngen im Rahmen. Verwenden Sie am besten klassische Blumenerde in hochwertiger Qualität, denn diese kann die Zierpflanze bis zum nächsten Herbst mit ausreichend Nährstoffen versorgen.
Blüte anregen
Falls eine der oben genannten Ursachen nicht der Grund für das Ausbleiben der Blüte, kann es sich bei Ihrem Exemplar um eine blühfaule Amaryllis handeln. Nicht jede Zwiebel treibt gerne eifrig aus und so kann es dazu kommen, dass diese einfach nicht genug Energie oder Ansporn zur Blütenbildung haben. Ist das der Fall, bieten sich mehrere Schritte an, die das Gewächs zum Blühen anregen und problemlos umzusetzen sind.
1. Entfernen Sie zwischen Mitte Februar und März die verwelkten Blüten der Rittersterne. Diese rauben dem Gewächs sehr viel Energie, was sie für die nächste Saison blühfaul machen wird. Vielleicht haben Sie im letzten Winter vergessen, die Blüten zu entfernen, was auf Dauer zu einer schwachen Blütenbildung führt, die sich vor allem im Alter zeigt. Die Blätter werden dagegen nicht entfernt, da diese der Amaryllis Nährstoffe liefern.
2. Die Blätter werden erst entfernt, solange sich diese von alleine zurückziehen und immer kürzer werden. Diese können Sie dann problemlos abschneiden und entsorgen, ohne dass die Pflanze ihre Vitalität einbüßt.
3. Suchen Sie sich danach einen neuen Standort, der im Halbschatten liegt und gerne im Freien sein kann. Ein Plätzchen mit Frischluft und lichtem Schatten ist ideal für die Pflanze, um sich auf die Ausbildung neuer Blüten konzentrieren zu können.
4. Zu guter Letzt erhöhen Sie die Düngezugaben. Sie sollten dem Gewächs von Mitte Mai bis Ende Juli alle zwei Wochen Flüssigdünger verabreichen, der auf die Bedürfnisse der Pflanze ausgelegt ist. Der Flüssigdünger wird nicht direkt auf das Substrat gegeben, sondern zusammen mit dem Gießwasser.
Mit diesen Schritten ermöglichen Sie es, ihre Amaryllis für die nächste Saison blühfreudig zu machen. Wenden Sie diese Schritte aber erst an, sobald Sie mögliche Pflegefehler behoben haben, da diese sonst nicht funktionieren und die Pflanze sogar durch die Maßnahmen gestresst werden kann. Aus diesem Grund immer erst mögliche Probleme beseitigen und danach die Blüte anregen.
Tipp: Seien Sie aufgrund der hohen Giftigkeit des Rittersterns unbedingt umsichtig, wenn Sie Pflegeschritte vornehmen. Alle Pflanzenteile sind giftig und können nicht nur Beschwerden wie Schweißausbrüche oder Erbrechen auslösen, sondern sogar zum Tod führen, wenn große Teile der Zwiebel verzehrt werden.
Sommerblüte
Rittersterne sind dafür bekannt, eine zweite Blüte Ende Mai bis Ende Juni auszubilden, sobald die Pflege stimmt und erforderliche Maßnahmen zu deren Anreiz getroffen werden. Da sie nicht in Mitteleuropa heimisch ist, kann sie „ausgetrickst“ werden, um sich ein zweites Mal im Jahr an dieser erfreuen zu können.
Dafür müssen Sie die folgenden Punkte umsetzen:
1. Entfernen Sie während der Blütezeit sofort alle Blüten, die verwelkt sind. Zögern Sie dabei nicht, denn je früher Sie diesen Schritt unternehmen, desto mehr Kraft hat die Pflanze übrig. Das muss selbst schneller als bei der bereits oben genannten Anregung geschehen, damit Sie sich am Ende über eine Sommerblüte freuen können.
2. Die Stiele werden dafür erst komplett entfernt, sobald diese deutlich vergilbt sind. Dabei müssen Sie aber darauf achten, dass Sie nicht die Blätter beschädigen, damit die Pflanze noch ausreichend Sonne tanken kann, um weiterhin auszutreiben und den Stoffwechsel in Schwung zu halten.
3. Nach den Eisheiligen Mitte Mai wird der Ritterstern ins Freie gepflanzt. Dafür wird das Gewächs aber nicht aus dem Topf entnommen, sondern zusammen mit diesem ins Beet eingegraben. Der Standort für die Amaryllis sollte dabei sonnig sein und der Topf über Abzugslöcher verfügen, damit sich keine Feuchtigkeit im Substrat staut.
An sich könnte die Pflanze auch einfach ohne Kübel eingepflanzt werden, doch vergreifen sich gerne Schädlinge an der Zwiebel. Niemals das Gewächs an einen Platz pflanzen, der der direkten Sonne am Mittag ausgesetzt ist.
4. Alternativ können Sie die Amaryllis an einen sonnigen Platz in den Garten stellen, müssen diese nur dann deutlich öfter wässern und erst langsam an die Sonnenintensität am Standort im Freien gewöhnen. Gießen Sie wie gewohnt und achten Sie darauf, dass der Boden niemals zu feucht wird. Daher muss dieser zudem geschützt sein vor starken Regenfällen und der Standort darf keine Tendenz zur Pfützenbildung haben.
5. Gedüngt wird auf gewohnte Art im Rhythmus von 14 Tagen.
Wurden all diese Maßnahmen getroffen, können Sie sich in den meisten Fällen über eine Sommerblüte des Rittersterns freuen. Seien Sie aber nicht traurig, wenn keine gebildet wird, da nicht jedes Exemplar ausreichend Kraft dafür hat, selbst wenn die Pflege stimmt.
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