Die Kosten für einen Hausabriss – EFH-Abrisskosten pro m²
Ist das Haus nicht mehr sanierungsfähig, dann ist ein Hausabriss unumgänglich. Doch schnell stellen sich verschiedene Fragen nach den Kosten. Mit welchen Ausgaben muss ich beim Abriss eines Einfamilienhauses im Durchschnitt rechnen? Lassen sich diese Ausgaben eventuell reduzieren? In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Kosten durch den Hausabriss entstehen und welche Punkte Sie beachten müssen.
Ein Hausabriss kann aus den unterschiedlichsten Gründen notwendig sein. Oftmals erwerben Käufer ein lukratives Grundstück mit einem baufälligen Gebäude zu einem besonders guten Preis. Das Haus wird abgerissen und ein Neubau durchgeführt. Um in keine Kostenfalle zu tappen, sollten Sie die Ausgaben für den Hausabriss bereits im Vorfeld kalkulieren und in den Kaufpreis einrechnen. Ein weiterer möglicher Grund für den Abriss eines Hauses sind Fehlkäufe. Haben Sie ein Haus erworben und es stellt sich im Nachhinein heraus, dass das Gebäude nicht mehr saniert werden kann, dann müssen Sie ebenfalls einen Abriss durchführen lassen.
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Inhalte
Die Kosten pro Quadratmeter
Die Kosten für den Abriss hängen primär nicht von der Wohnfläche ab, da verschiedene Einflussfaktoren bestehen. Ist viel Asbest verbaut oder sind andere Sonderabfälle vorhanden, dann erhöhen sich die Kosten. Im Mittel belaufen sich die Ausgaben bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus auf rund 50 bis 90 Euro pro m². Durch diese Abschätzung können Sie die zu erwartenden minimalen und maximalen Kosten bestimmen.
Ein Rechenbeispiel zur Bestimmung der wahrscheinlichen Kosten
Im Folgenden werden exemplarisch die minimalen und maximalen Kosten für ein 200 m² großes Einfamilienhaus bestimmt. Rechnet man mit 50 Euro pro m², dann ergeben sich
50 € x 200 m² = 10.000 € Abrisskosten
Belaufen sich die Kosten auf 90 Euro pro m², dann erhöhen sich die Ausgaben auf
90 € x 200 m2 = 18.000 €
Einflussfaktoren
- Die Größe des Gebäudes
Je größer das Einfamilienhaus ist, desto mehr Arbeits- und Maschinenzeit wird für den Abriss benötigt. Der Zeitaufwand ist in den meisten Fällen eine der Berechnungsgrundlagen für die Kostenbestimmung bei der Abrissfirma.
- Die verwendeten Baumaterialien
Baumaterialien verfügen über unterschiedliche Gewichte, Größen und Entsorgungskosten. Wurden für die Abdeckung des Dachs beispielsweise Eternit-Patten verwendet, dann müssen diese gesondert entsorgt werden. Beim Umgang mit den giftigen Platten ist besondere Vorsicht geboten, was Zeit und Geld kostet. Es werden spezielle Behältnisse verwendet und die Entsorgungskosten sind höher. Viele andere Materialien werden als gemischte Abfälle entsorgt.
- Die örtlichen Besonderheiten
Für den Abriss sind auch die Lage und die nähere Umgebung entscheidend. Ist das Haus von allen Seiten gut zugänglich und ist genügend Freiraum vorhanden, dann vereinfacht sich der Abriss. Liegt das Gebäude abseits der Straße und kann mit den Maschinen nur schwer erreicht werden oder stehen andere Häuser direkt daneben, dann vergrößert sich der Aufwand, was in höheren Kosten resultiert.
- Sicherheitsmaßnahmen sind notwendig
Je umfangreicher die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen sind, desto teurer wird der Abriss. Liegt das Haus neben einem Fußgängerweg oder einer Straße, dann müssen diese Bereiche abgesperrt werden.
- Benachbarte Gebäude schützen
Je dichter benachbarte Gebäude stehen, desto mehr Probleme ergeben sich. Gerade bei unmittelbar angrenzenden Häusern sind an diesen in der Regel schützende Maßnahmen erforderlich, welche Kosten verursachen.
- Der Innenraum der Häuser
Die Kosten für den Abriss richten sich auch nach dem Inneren der Gebäude. Findet sich hier Sondermüll, dann muss dieser getrennt entsorgt werden. Der zeitliche Aufwand erhöht sich und die Kosten steigen. Möglich sind beispielsweise Asbestplatten an den Decken oder andere Schadstoffe.
- Der Keller
Verfügt das Einfamilienhaus über einen Keller, dann muss dieser ausgebaggert werden. Das entstehende Loch wird aufgefüllt und die Erde wird verdichtet. Beachten Sie, dass dieser Punkt für die Sicherheit beim späteren Neubau entscheidend ist. Ohne eine ausreichende Verdichtung kann das neue Gebäude nicht errichtet werden.
Tipp: Für den Neubau ist ein Nachweis über die fachgerechte Verdichtung notwendig.
Durchschnittliche Kosten
Handelt es sich um ein Einfamilienhaus mit einer Teilunterkellerung, dann betragen die Kosten unter der Voraussetzung, dass das Haus gut zugänglich ist, im Durchschnitt rund 10.000 bis 25.000 Euro. Bei einem kleineren Wochenendhaus, welches über keinen Keller verfügt, müssen Sie mit 5.000 bis 12.500 Euro rechnen. Je größer das Gebäude ist, desto höher sind die Kosten.
Gesetzlichen Vorgaben
Bevor Sie mit dem Abriss beginnen, müssen Sie die geplanten Arbeiten beim Bauamt anmelden. In einigen Regionen sind zudem weitere Genehmigungen notwendig. Die Mitarbeiter des zuständigen Bauamtes informieren Sie auf Anfrage zu den erforderlichen Formalitäten. Besondere Vorgaben gelten für denkmalgeschützte Gebäude. Handelt es sich um ein solches Objekt oder liegen geschützte Gebäude in der Umgebung, dann müssen eine Abklärung sowie eine Entscheidungsfindung stattfinden. Ausnahmen gelten für Häuser mit einer Größe unterhalb von 300 m². In diesem Fall ist keine Anzeige notwendig, vorausgesetzt, das Thema „Denkmalschutz“ ist nicht involviert.
Ein Rechenbeispiel für den Abriss eines Einfamilienhauses
Angenommen das Gebäude verfügt über eine Wohnfläche von 150 m², ist freistehend und unterkellert, dann ergeben sich folgende Kosten:
- Abrissplanung durch eine Fachfirma: 1.000 Euro
- Entsorgung von Inneneinrichtungen sowie andere Vorarbeiten: 2.000 Euro
- Abrisskosten für das Gebäude: 10.000 Euro
- Ausbaggern des Fundamentes, auffüllen mit Erde und verdichten: 4.000 Euro
- Entsorgung von Sondermüll 1.000 Euro
- Entsorgung vom Schutt: 2.000 Euro
Darauf ergeben sich folgende Gesamtkosten: 20.000 Euro
Selbst abreißen oder eine Abrissfirma
Ein Hausabriss ist eine große Angelegenheit, die einer fachgerechten Ausführung bedarf. Vor allem die Berücksichtigung aller Sicherheitsvorkehrungen ist entscheidend. Haben Sie bereits Erfahrung im Abriss von Gebäuden, dann können Sie den Abriss unter bestimmten Umständen durch Anmieten geeigneter Maschinen selbst ausführen. Hierbei müssen Sie die Größe und den Zustand des Hauses berücksichtigen. Ältere, kleinere und bereits baufällige Fachwerkhäuser können mit Hilfe eines großen Baggers relativ einfach eingerissen werden. Allerdings müssen Sie in diesem Fall die gesetzlichen Begebenheiten Ihres Wohnortes berücksichtigen. Für gemauerte Steinhäuser ist jedoch stets eine Abrissbirne notwendig, die von Fachbetrieben verwendet wird, wodurch die Beauftragung entsprechender Unternehmen erforderlich ist. Beachten Sie außerdem den Aufwand, welcher nach dem eigentlichen Abriss entsteht. Ist das Haus eingerissen, dann gilt es, alle Materialien in Container zu befördern und diese fachgerecht zu entsorgen. Sollten sich die Materialien sortieren lassen, dass sparen Sie Kosten ein. Hier verfügt eine Fachfirma über eine große Anzahl an unterschiedlichen Maschinen, viele Mitarbeiter und einen hohen Erfahrungsschatz, sodass die Entsorgung relativ zügig voran geht.
Kostenreduzierung
Vor allem bei den Vorarbeiten können Sie die Kosten senken. Führen Sie möglichst viele dieser Arbeiten selbst aus, dann reduzieren sich die Ausgaben. Ist das Haus noch möbliert, dann können Sie das Ausräumen und Entsorgen selbst durchführen. Dies spart später Arbeitszeit und somit Kosten.
Eine weitere Möglichkeit zur Kostensenkung ist das Schaffen von Freiraum. Je besser das Gebäude zugänglich ist, desto einfacher gestalten sich die Arbeiten. Versuchen Sie daher, die Zugänge zu vergrößern, eventuell auch durch Fällen von Bäumen. Hindernisse müssen beseitigt werden und das Haus sollte leer geräumt sein.
Einige Materialien können, solange noch gut erhalten, erfolgreich weiterverkauft oder ggf. verschenkt werden:
- Holzbalken
- Fenster
- Schiefereindeckungen
- Ziegelsteine
- Metallteile (Rohrleitungen, Metallstreben, Stahlträger)
Dies spart Kosten bei der Entsorgung, welche nach Kubikmeter oder Gewicht berechnet wird.
Tipp: Beachten Sie, dass Sie einen notwendigen Abriss so schnell wie möglich durchführen müssen. Besteht bei einem baufälligen Gebäude Einsturzgefahr, dann müssen entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Zuwiderhandlungen führen zu Bußgeldern und einer Gefahr für Menschen und Objekte. Stürzen baufällige Häuser trotz ergriffener Sicherheitsmaßnahmen ein, dann erhöhen sich die Folgekosten.
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Tipps für Schnellleser:
- 50 bis 90 Euro pro m²
- im Mittel 10.000 bis 25.000 Euro
- abhängig von der Bauweise
- Sonderabfälle erhöhen die Kosten
- Asbest sorgt für höhere Kosten
- Keller muss ausgehoben werden
- Boden anschließend gut verdichten
- Sicherheitsmaßnahmen für Abriss ergreifen
- Fachfirma beauftragen
- Vorarbeiten eventuell selbst ausführen
- Genehmigungen einholen
- Abriss beim Bauamt anmelden
- freien Zugang zum Haus gewährleisten
2 Comments
Vielleicht eine blöde Frage: aber wenn ich einen Neubau mit Keller plane, muss dann auch zuerst der ehemalige Keller wieder aufgefüllt und verdichtet werden?
sehr gute Hinweise, kurz und bündig, bin begeistert