Tangrami Anleitung – 3D Origami Schwan falten
Einen edlen Origami Schwan zu basteln ist nicht wirklich schwierig. Er lässt sich in wenigen Minuten aus einem Blatt Papier falten. Doch wer es etwas komplexer möchte und Eindruck schinden will, sollte Tangrami kennenlernen. Diese Kunst bedeutet, kleine Papierelemente zu einem großen Objekt zusammenzufügen. In dieser Tangrami Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie einen 3D Origami Schwan falten können. Etwas Geduld sollte man dafür mitbringen, doch es lohnt sich.
Origami, die japanische Faltkunst, hat viele Facetten. Dazu gehört auch Tangrami, welches als modulares Origami zu verstehen ist. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass per Origami gefaltete Papierelemente zu einem großen Kunstwerk zusammengesetzt werden. Erst nach dem Falten vieler, kleiner, quadratischer Papierteile zu kleinen Dreiecken kann das Objekt zusammengebaut werden. Das bedeutet, Sie sollten etwas mehr Zeit für solch einen dekorativen Origami Schwan einplanen.
Für einen Origami Schwan dieser Größe benötigen Sie:
- 6 Blatt weißes Papier im A4 Format
- kleines oranges Blatt Papier
- Cuttermesser oder Schere
- Falzbein
Inhalte
Anleitung für 3D Origami Schwan
Vorbereitung: Papier zuschneiden
Der Schwan besteht aus 185 kleinen Papierelementen, 184 weißen Elementen und einem orangenen Element. Um diese zu bekommen, müssen die sechs Blatt Papier erst einmal zugeschnitten werden. Das kann schon sehr mühsam sein, doch mit diesem Tipp gelingt es relativ schnell.
Falten Sie jedes Blatt Papier immer in der Hälfte und schneiden Sie es dann an der Falzlinie mit einem Cutter oder einer Schere auseinander. Dies führen Sie anschließend insgesamt fünfmal pro A4-Blatt, immer Falten und Schneiden im Wechsel, durch. Am Ende erhalten Sie kleine Zettel mit einer Größe von etwa 5,4 cm x 3,7 cm.
Wichtig: Die kleinen Papierelemente sollten alle dieselbe Größe haben, demnach können Sie auch aus einem Blatt mit A3 Format oder kleiner zugeschnitten werden. Sie sollten nur darauf achten, dass die kleinen Zettel rechteckig und nicht quadratisch sind. Es gilt: umso größer die Zettel, desto größer der Schwan.
Origami Elemente falten
Nun nehmen Sie sich jeden der 184 kleinen Zettel vor und falten diese wie folgt:
Schritt 1: Das Papier liegt im Querformat vor Ihnen auf dem Tisch. Falten Sie nun die untere Hälfte mittig nach oben.
Schritt 2: Drehen Sie das Papier um 90 ° und klappen Sie anschließend auch diese untere Hälfte mittig nach oben.
Schritt 3: Öffnen Sie die Faltung aus Schritt 2 wieder. Danach legen Sie das Papier mit der geschlossenen Falz nach oben vor sich.
Schritt 4: Falten Sie anschließend die rechte Ecke nach links und nach unten, so dass die rechte Außenkante entlang der Mittellinie verläuft. Dies wiederholen Sie spiegelverkehrt mit der linken Ecke.
Schritt 5: Wenden Sie das Papier auf die Rückseite. Dann schlagen Sie die rechte und linke, untere Ecke jeweils nach oben ein. Die jeweiligen Außenkanten verlaufen ebenfalls entlang der waagerechten Linie.
Schritt 6: Anschließend klappen Sie die Fläche mit den eingeschlagenen Ecken aus dem vorherigen Schritt nach oben um. Das Ergebnis ist nun ein Dreieck.
Schritt 7: Zum Schluss klappen Sie dieses Dreieck in der Mitte einmal zusammen. Fertig ist das erste Tangrami Element.
Jetzt müssen Sie diese Schritte noch ganze 183-mal wiederholen. Am besten Sie integrieren die gesamte Familie an einem regnerischen Sonntag in die Faltarbeit. So wird der 3D-Schwan zu einem Familienprojekt.
Um die einzelnen Tangrami Elemente für den Zusammenbau gut vorzubereiten, sollten die Elemente mehrfach ineinandergesteckt werden. Schieben Sie ein Element in mit den Spitzen in die Laschen eines anderen Teils. Bilden Sie auf diese Weise eine lange Kette, die Sie letztlich straff zusammenschieben.
Dadurch werden die einzelnen Laschen auseinandergedrückt und der Zusammenbau fällt anschließend leichter. Das Bild zeigt den Unterschied:
Zusammenbau
Basis
Das Grundgerüst des Tangrami Schwanes besteht aus insgesamt sechs Reihen mit jeweils 15 Elementen. Stecken Sie für den Anfang eine Spitze eines Teiles in die jeweils andere Lasche eines zweiten Elementes. Ein drittes Element wird anschließend auf die andere Spitze gesteckt. Der Aufbau von Tangrami Objekten erfolgt demnach immer versetzt.
Stecken Sie auf diese Weise nun 15 Elemente auf 15 weitere Elemente und die ersten beiden Reihen sind komplett. Der Kreis wird mit dem letzten Element geschlossen.
Tipp: Drücken Sie die aufeinander gesteckten Elemente mit den Fingern zusammen, so haben Sie mehr Kontrolle und das Konstrukt kann nicht so leicht auseinanderfallen (siehe oben rechts).
Verfahren Sie nun auf dieselbe Weise mit den nächsten beiden Reihen. Achten Sie beim Zusammenbau immer darauf, dass alle Elemente versetzt und gleich ausgerichtet aufeinandergesteckt werden.
Anschließend kommt der knifflige Part. Sind alle vier Reihen aufgesteckt und der Kreis ist geschlossen, drücken Sie das Gebilde nach oben. Dafür drehen Sie das Konstrukt so, dass der Boden zu Ihnen zeigt und die Spitzen nun nach unten gedrückt werden.
Drücken Sie so lange, bis die erste Reihe unten flach auf dem Tisch einen geschlossenen Boden bildet. Die Spitzen der vierten Reihe zeigen jetzt nicht mehr zur Seite, sondern nach oben. Durch das Biegen werden die Elemente sehr auseinandergezogen – seien Sie daher besonders vorsichtig, sonst fällt Ihnen alles auseinander.
Jetzt folgen noch zwei weitere Reihen mit jeweils 15 Elementen. Die Basis des Schwanes besteht jetzt aus sechs Reihen, wovon die erste unten flach den Boden bildet und nur noch ein Stück zu sehen ist.
Brust
Die Brust des Schwanes besteht aus sechs Elementen. Suchen Sie sich dafür einfach einen beliebigen Platz aus. Stecken Sie zu Beginn 3 Elemente auf. Anschließend lassen Sie die erste Spitze dieser drei Elemente aus und platzieren zwei Elemente darauf. Ein letztes Teil kommt nun in die Mitte.
Schwanz
Der Schwanenschwanz besteht aus 10 Reihen, die aber nicht komplett im Kreis herum verlaufen. Beginnen Sie mit Reihe 1 wie folgt: lassen Sie neben der Brust einen Steckplatz frei und platzieren Sie dann erst das erste Element. Stecken Sie ab da 10 Teile auf. Haben Sie alles richtig gemacht, sollte nach den zehn Elementen auf der anderen Seite der Brust ebenso ein Platz frei bleiben.
Stecken Sie nun pro Runde immer ein Element weniger auf, also neun, acht, sieben, sechs usw., bis letztlich nur noch ein Element aufgesteckt wird. Lassen Sie am Anfang jeder Runde die erste Spitze frei – so verläuft der Schwanz bist zum letzten Element in Reihe 10 spitz zu.
Die einzelnen Elemente machen das Gerüst stabil, aber auch formbar. Verleihen Sie dem Tangrami Schwan mit den Fingern eine schöne, geschwungene Form, indem Sie die Elemente dafür in die gewünschte Richtung biegen und verschieben.
Nun geht es wie folgt weiter. Füllen Sie die beiden Lücken links und rechts neben der Brust nun mit jeweils einem Element.
Der Tangrami Schwan ist nun fast fertig. Der Schwanz benötigt nun noch eine schöne Außenkante, die Sie gern auch mit andersfarbigem Papier gestalten können. Setzen die das erste Element dieser Abschlusskante auf die zweite Spitze (hier im Bild die linke Spitze) des eben angebrachten Platzfüllers. Nun wird das nächste Element auf die linke Spitze des eben angebrachten Elementes gesetzt und die nächste aus der Reihe darunter. So baut sich der Schwanz noch weiter nach außen auf. Platzieren Sie 12 Elemente bis zur Spitze des Schwanzes.
Wiederholen Sie den Vorgang danach auf der anderen, rechten Seite. Die Spitze des Schwanzes bekommt zum Abschluss noch ein verbindendes Element.
Hals
Nun benötigt der Schwan nur noch einen Hals. Stecken Sie dafür ungefähr zehn Elemente zu einer Kette zusammen. Bringen Sie die Teile in eine geschwungene Form. Anschließend wird der Hals direkt mittig auf der Brust platziert. Einen Schnabel falten Sie mit einem orangfarbenen Papier und vollenden den Kopf des Schwanes, indem Sie dieses Stück einfach auf den Hals stecken – fertig!
3 Comments
Wie schaut es aus wen ich einen Schwan aus größeren Papierstücken herstellen möchte? Ich habe an A5 gedacht, wie viele Teile braucht man da?
Es gibt noch eine andere Faltung der Nase des Schwans, bei der nur eine Spitze statt wie hier zwei entstehen. (Quelle Youtube und ich habe diese Version schon nachgebastelt für die Oma :D)
Bitte die eine Version mit der einzelnen Nasenspitze noch abbilden?
Anleitung ist nicht so klar ausgedrückt, aber mit etwas Übung kriegt man es hin