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Wechselschalter anschließen – Anleitung zum Anklemmen

Wechselschalter anschließen

Wechselschalter gehören zur Kategorie der Kippschalter, bei denen die Wippe in zwei Stellungen gebracht werden kann. Sie schaffen die Möglichkeit, Lampen und ggf. auch andere Stromverbraucher von zwei verschiedenen Stellen aus unabhängig voneinander ein- und auszuschalten. Vorzugsweise in Räumen mit zwei Türen, aber auch in Dielen, Schlaf- oder Kinderzimmern kommen Wechselschalter überwiegend zum Einsatz.

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Aufbau und Anleitung zur Installation

Wechselschalter sind heute die am meisten installierten Schalter, die der Markt anbietet. Sie kombinieren die Funktion einer herkömmlichen Ein-/Ausschaltung, die an nur einer Schaltstelle bedient wird, mit der Funktion einer Schaltung mit mehreren Schaltstellen. Entsprechend kann ein Wechselschalter auch anstelle eines gewöhnlichen Ein-/Ausschalters benutzt werden. Die Basis einer Wechselschaltung ist die Verbindung zweier Wechselschalter durch zwei parallel zueinander verlaufende Leitungen. Mit jedem der beiden Schalter kann man zwischen den Leitungen umschalten bzw. wechseln. Je nach Stellung der einzelnen Schalterwippen fließt daraufhin der Strom durch Verbindung 1 oder Verbindung 2.

a) Schalter

… zur Auf- oder Unterputzmontage

Vor dem Erwerb der Schalter sollte zunächst überlegt werden, in welcher Umgebung die Wechselschaltung eingerichtet wird. Sind die Kabel bereits unter Putz verlegt, so bieten sich Unterputzschalter an, die sich ohne großen Überstand glatt in der Wandfläche integrieren. Unterschieden wird bei dieser Variante zwischen einem Unterputz-Trockenraumschalter, kurz UPTR und einem Unterputz-Feuchtraumschalter, kurz UPFR. Für Hohlwanddosen, aus denen innen links und rechts Schrauben herausragen, hat die Schalterkonstruktion bogenförmige Aussparungen, die darüber geführt und anschließend fest verschraubt werden. Ansonsten besitzt die Schalterkonstruktion zur Befestigung in der Dose links und rechts jeweils eine Spreizklemme, durch die, zunächst noch locker angebracht, eine Schlitzschraube geführt ist. Werden die beiden Schlitzschrauben eingedreht, klemmen sich die Spreizer seitlich in der Dose fest.

Schalter
Unterputzschalter

Die Alternative zu Unterputzschaltern sind Aufputzschalter, die überwiegend Verwendung finden, wenn die komplette Montage in schon fertigen Räumen nachträglich durchgeführt wird. Diese Schalter sind bereits komplett in einem Gehäuse aus Kunststoff untergebracht und werden mit Schrauben durch hierfür vorgesehenen Löcher auf die Wand montiert. Auch bei dieser Variante wird zwischen einem Aufputz-Trockenraumschalter, kurz APTR und einem Aufputz-Feuchtraumschalter, kurz APFR, unterschieden. Dabei ist ein Trockenraumschalter nur unwesentlich kleiner als ein Feuchtraumschalter. Allerdings ist letzterer erheblich stabiler gebaut. Geht man davon aus, dass Aufputzschalter gefährdeter sind als die Unterputzversionen, sie können z. B. schnell von Stößen getroffen werden, so macht es Sinn, auch in trockenen Räumen die widerstandsfähigeren Feuchtraumschalter zu installieren.

b) Sicherheitsregeln

Vor Beginn der Arbeiten sollten zwingend fünf Sicherheitsregeln beachtet werden.

1. Freischalten

Bei Arbeiten an elektrischen Einrichtungen ab 50 V Wechselspannung müssen aus Sicherheitsgründen zuvor alle Pole von spannungsführenden Teilen getrennt werden. Hiervon sind auch Wechselschalter betroffen. Dies geschieht, indem man z. B. Steckverbindungen zieht, Hauptschalter betätigt oder Sicherungen entfernt. Ist eine selbstständige Freischaltung nicht möglich, muss zunächst die Bestätigung der zuständigen Stelle über die erfolgte Freischaltung abgewartet werden.

2. Gegen Wiedereinschalten sichern

Damit während der Arbeiten an einer Wechselschaltung nicht versehentlich die Spannung wieder eingeschaltet wird, z. B. irrtümlich durch Besucher oder Familienmitglieder, gilt es, dem zuverlässig vorzubeugen. Möglich wäre etwa die temporäre Sicherung des Schaltschranks oder Sicherungskastens durch ein Schloss. In Betracht käme auch, den Leitungsschutzschalter mit Folie abzukleben oder für die herausgenommenen Sicherungen Sperrelemente einzusetzen.

3. Spannungsfreiheit feststellen

Zur Feststellung der Spannungsfreiheit wird ein entsprechendes Prüfgerät in zweipoliger Ausführung benötigt. Derartige Geräte zeigen das Messergebnis entweder mit Hilfe einer Messanzeige, durch Leuchtdioden oder durch eine aufleuchtende Glimmlampe. Der Spannungsprüfer muss der jeweiligen Nennspannung entsprechen. Sicherheitshalber sollte man das Gerät vorab an einer definitiv spannungsführenden Stelle auf Funktionalität prüfen. Will man nach getaner Arbeit sichergehen, dass das Gerät nicht während der Prüfung einen Defekt erlitten hat, empfiehlt sich auch eine Nachprüfung.

4. Erden und Kurzschließen

Nach dem Feststellen der Spannungsfreiheit sollte man sicherstellen, dass sich während der Installation der Wechselschalter, z. B. durch ein irrtümliches Einschalten, die Leitungen nicht plötzlich aufladen und zu gefährlichen Stromstößen führen. Zu diesem Zweck werden Erdung und Leiter mit kurzschlussfesten Materialien oder Vorrichtungen miteinander verbunden.

5. Benachbarte, spannungsführende Teile abdecken.

Nicht immer ist es so einfach möglich, eine unzulässige Annäherung an andere naheliegende Anlageteile hundertprozentig zu vermeiden. Entstehenden Schäden oder Verletzungen nach zufälligen Berührungen kann man durch feste isolierende Abdeckungen vorbeugen. Infrage kommen Tüllen, die zum Querschnitt der offenliegenden Drähte passen oder auch normales Isolierband.

c) Wechselschalter anschließen

Das Einrichten einer Wechselschaltung ist im Grunde genommen nicht schwer. Man muss nur wissen, wie es geht.

Folgende Werkzeuge oder Materialien werden für die Montage benötigt:

  • Kombizange bzw. Abisolierzange
  • Schraubendreher für Schlitz und Kreuzschrauben
  • Gerät zur Spannungsprüfung, das der Nennleistung der Anlage entspricht
  • 2 Wechselschalter für Auf- oder Unterputzmontage2 Verteilerdosen, falls nicht schon installiert
  • 5-adriges Kabel, falls nicht schon verlegt
  • 3-adriges Kabel, falls nicht schon verlegt
  • Kabelklemmen

Voraussetzung für die Anschlussverkabelung der Wechselschalter bei der Unterputzverlegung ist, dass die Verteilerdosen und die Dosen für die Schalter schon fertig in der Wand untergebracht sind. Bei der Aufputzmontage ist es von Vorteil, wenn man die Kabel bereits vor dem Anschluss an die Wechselschalter verlegt. Benötigt werden 5-adrige Kabel zwischen Unterverteilung und erstem Wechselschalter sowie zwischen beiden Wechselschaltern und ein 3-adriges Kabel vom zweiten Wechselschalter zur Lampe. Eine einfache schematische Darstellung des Innenlebens der Wechselschalter mit einem Eingang und zwei Ausgängen findet man bei den meisten Produkten auf deren Rückseite.

Während bei älteren Wechselschaltern zum Anschluss der Kabeladern Schraubklemmen verwendet wurden, sind heute an gleicher Stelle Steckklemmen vorgesehen. Diese besitzen eine Lasche, auf die man drückt, um den Klemmverschluss der Halteklemme zu öffnen oder zu schließen. So kann die jeweilige Kabelader leicht befestigt oder wieder herausgezogen werden. Vor dem Anschließen der Drähte muss vorab die Isolierung an den Drahtenden um ca. 10 mm entfernt werden.

Daraufhin wird lediglich der schwarze Draht des Zuleitungskabels mit dem Wechselschalter 1 verbunden. Die richtige Anschlussklemme ist mit L oder P gekennzeichnet. Die vier weiteren Adern werden an dieser Stelle nicht benötigt. Allerdings empfiehlt es sich, die blauen und gelbgrünen Adern des Zuleitungskabels nicht abzuschneiden, sondern mit Steckklemmen zu verbinden. So können sie später weiterverwendet werden, falls man beispielsweise nachträglich eine Steckdose anschließen möchte. Als Nächstes werden beide Wechselschalter mit den grauen und braunen Drähten, die auch korrespondierende Kabeladern genannt werden, miteinander verbunden. Die hierfür benötigten Anschlussklemmen sind in der Regel mit einem Pfeil oder mit dem Buchstaben K gekennzeichnet. Jeder der beiden Drähte wird an den Klemmen mit gleicher Kennzeichnung angeschlossen. Jetzt fehlt nur noch der schwarze Draht der Verbindung zur Lampe an der Klemme L des Wechselschalters 2 und die einfachste Art einer Wechselschaltung ist bereits fertig. Da beide Wechselschalter jeweils über schwarze, blaue und grüngelbe Adern verfügen, können hier problemlos zusätzliche Steckdosen angeklemmt werden.

Schaltplan einer Wechselschaltung

d) Korrespondierend verbundene Wechselschalter

Das Funktionsprinzip der zwei korrespondierenden Drähte zwischen den beiden Wechselschaltern ist relativ unkompliziert. Sie stellen die Verbindung von Wechselschalter 1, der an seiner Anschlussstelle L von dem schwarzen Draht der Zuleitung beliefert wird, mit Wechselschalter 2 her. Dieser bedient wiederum ab seiner Anschlussstelle L durch den blauen Draht des 3-adrigen Kabels die Verbrauchsstelle. Aktiv ist stets nur eine der beiden Verbindungen. Entscheidend für den Stromfluss ist die Stellung beider Schalterwippen, von denen jede auf einen der beiden korrespondierenden Drähte gerichtet ist. Zeigen beide Wippen die gleiche Verbindung an, dann liefert die Lampe an der Verbraucherstelle Licht. Zeigen beide Wippen nicht auf die gleiche Verbindung, dann kann der Strom nicht zur Verbraucherstelle fließen. Insgesamt sind vier verschiedene Kombinationen der beiden Schalterstellungen möglich, von denen zwei aktiv sind und die anderen beiden keinen Strom durchleiten. Daraus ergibt sich, dass jede Betätigung eines der beiden Wechselschalter das Licht ein- oder ausschaltet.

Wechselschaltung

e) Wechselschaltung mit mehr als zwei Schaltstellen

Wenn mehr als zwei Stellen erforderlich sind, von denen das Licht ein- oder ausgeschaltet werden soll, benötigt man zusätzlich zu den beiden Wechselschaltern ab der dritten Schaltstelle sogenannte Kreuzschalter. Ein Kreuzschalter ist ein Kippschalter, dessen Wippe wie beim Wechselschalter in zwei Stellungen gebracht werden kann. Er wird zwischen zwei Wechselschaltern installiert. Zur Verbindung sind insgesamt vier Anschlussklemmen vorgesehen. Von diesen stellen zwei korrespondierende Drähte die Verbindung zu Wechselschalter 1 her und zwei weitere korrespondierende Drähte die Verbindung zu Wechselschalter 2. Die Klemmen des Kreuzschalters sind mit zwei Eingangspfeilen und zwei Ausgangspfeilen gekennzeichnet.

Schaltplan für Kreuzschaltung

Die Kreuzschaltung ist vom Prinzip her lediglich die Erweiterung einer Wechselschaltung. Entsprechend können Kreuzschalter nur in Verbindung mit Wechselschaltern verbaut werden. Die Verbindung des Kreuzschalters mit den Wechselschaltern ist relativ einfach und entspricht eindeutig der Logik einer normalen Wechselschaltung. Zunächst werden die grauen und braunen Drähte von Wechselschalter 1 mit den Anschlussklemmen am Kreuzschalter verbunden, die mit den eingehenden Pfeilen gekennzeichnet sind. Als nächstes werden die grauen und braunen Drähte von Wechselschalter 2 an die Klemmen mit den ausgehenden Pfeilen angeschlossen. Um mehr als drei Schaltstellen zu installieren, kann man weitere Kreuzschalter einbinden, die zusätzlich in die Reihe zwischen den Wechselschaltern installiert werden müssen.

Eine noch detailliertere Beschreibung der Kreuzschaltung finden Sie in dieser Anleitung: Kreuzschaltung

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