Waschmaschine anschließen – Anleitung für Zulauf/Abfluss
Eine Waschmaschine anschließen ist gar nicht so kompliziert, wie man vielleicht denkt. Eine solche Maschine gehört einfach in jeden Haushalt. Die eigene Waschmaschine ist ganz einfach praktischer, als seine Schmutzwäsche per Auto – oder sogar S-Bahn – zum nächsten Waschsalon zu fahren und dort stundenlang auf seine saubere Wäsche zu warten. Waschmaschinen sind heute in allen Preisklassen und Größen verfügbar. Beim Anschluss unterscheidet sich aber die billigste Single-Waschmaschine nicht von einem High-End Komfortgerät. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie ihre Waschmaschine problemlos selbst anschließen können.
Inhalte
Was braucht die Waschmaschine?
Eine Waschmaschine braucht zum Betrieb drei Dinge:
- Zulauf
- Ablauf
- Stromanschluss
Der Zulauf zu einer Waschmaschine geschieht durch einen separaten Waschmaschinen-Anschluss oder durch einen ganz normalen Wasserhahn. Waschmaschinen werden mit normalem Trinkwasser betrieben. Ein Kaltwasseranschluss reicht vollkommen aus. Energiebewusste Verbraucher können die Waschmaschine jedoch auch an das Warmwasser anschließen. Lesen Sie dazu mehr im letzten Kapitel.
Beim Ablauf sind die Waschmaschinen ebenso anspruchslos. Man kann die Waschmaschine an den Siphon von einem Waschbecken anschließen oder sie mit einem separaten Abfluss ausrüsten. Es ist nur wichtig, dass ein Zugang zu einem Abflussrohr in der Nähe des Aufstellungsortes ist. Eine dritte Möglichkeit besteht darin, den Abflussschlauch beim Waschvorgang in ein Waschbecken oder eine Badewanne einzuhängen. In diesem Fall muss jedoch das Becken nach jedem Waschvorgang geputzt werden.
Der Stromanschluss muss für die Waschmaschine tauglich sein. Eine einfache 220V Steckdose reicht hierfür nicht aus. Es muss eine Feuchtraum-Steckdose sein. Diese kann man leicht an der Klappe erkennen, welche eine unbenutzte Steckdose gegen eindringende Feuchtigkeit schützt.
Verlängerung möglich
Falls der gewünschte Aufstellort zu weit vom Strom- und Wasseranschluss entfernt ist, kann man sich mit Verlängerungen helfen. Zulauf- und Ablaufschlauch können ebenfalls im gewissen Umfang verlängert werden. Jeder Anschluss erhöht aber stets das Risiko von Undichtigkeiten und Leckagen. Darum sollte vor einer Verlängerung geprüft werden, ob ein einteiliger, längerer Schlauch verfügbar ist.
Der Handel bietet Zulaufschläuche von 1,5 bis 5 Metern an. Das Wichtigste am Zulaufschlauch ist jedoch, dass mindestens auf der Anschlussseite vom Wasserhahn immer ein Anschlussschlauch mit Aquastop montiert ist. Ein Aquastop verschließt bei einem Defekt den Schlauch automatisch ab und verhindert so einen Wasserschaden. Der Aquastop funktioniert jedoch immer nur am „eigenen“ Schlauch. Angeschlossene Verlängerungen werden deshalb idealerweise ebenfalls nur dann verwendet, wenn sie ebenfalls mit einem Aquastop ausgerüstet sind. Zum Verlängern benötigt man entsprechende Kupplungen. Diese sind aus Messing und kosten 3-5 Euro pro Stück.
Ablaufschläuche werden ebenfalls bis zu 5 Metern im Handel angeboten. Sie können ebenfalls verlängert werden. Dazu wird ein Zwischenstück aus Kunststoff oder Messing eingesetzt, welches zusätzlich mit einer Rohrschelle fixiert wird. Mehr als eine Verlängerung sollte man aber aus Sicherheitsgründen nicht an die Waschmaschine anschließen. Zu- und Abwasserleitungen haben starke Druckschwankungen, wodurch sie sich bei jedem Waschvorgang bewegen können. Jede Bewegung kann wiederum ein Ablösen der Verbindungen begünstigen.
Wenn der Stromanschluss verlängert werden soll, ist es wichtig, das Stromkabel oberhalb der Waschmaschine zu verlegen. Das Kabel sollte keinesfalls hinter der Waschmaschine am Boden entlang gelegt werden. Falls es zu einem Austritt von Wasser kommt, wird so verhindert, dass das Stromkabel im Wasser liegt. Dennoch sollte für eine Verlängerung des Stromanschlusses sicherheitshalber nur für Feuchträume zugelassenes Kabel verwendet werden.
Aufstellungsort wählen
Neben der Nähe von Zulauf, Ablauf und Stromanschluss muss der Aufstellungsort noch weitere Kriterien erfüllen:
Ebener Boden
Der Boden muss absolut eben sein. Das ist gerade in älteren Waschküchen häufig ein Problem, da diese stark abgeschrägte Böden mit zentralem Einlauf haben. Um hier eine Waschmaschine sicher aufstellen zu können, muss ein geeignetes Keilbrett oder ein separates Fundament hergestellt werden. Leichte Neigungen werden durch ein Ausnivellieren an den Drehfüßen der Waschmaschine korrigiert.
Gefliester Boden
Ein gefliester Boden ist für die Waschmaschine ideal. Früher oder später kommt es bei jeder Waschmaschine zu einem leichten Austritt von Wasser. Dann ist es wichtig, die Feuchtigkeit einfach und ohne Folgeschäden aufnehmen zu können. Mit einem Parkett-, Laminat- oder Teppichboden ist das nicht möglich. PVC Böden sind für die dauerhafte Belastung durch eine Waschmaschine zu empfindlich und tragen schnell Druck- und Kratzspuren davon.
Lärmschutz
Eine Waschmaschine erzeugt zwangsläufig beim Betrieb Lärm. Dieser kann zwar durch geeignete Maßnahmen reduziert, jedoch nicht vollständig verhindert werden. Waschmaschinen vibrieren während des Betriebs sehr stark. Darum sollte rings um die Maschine eine Handbreit Platz zur nächsten Wand sein. Damit wird der Körperschall stark reduziert. Eine an der Wand anschlagende Waschmaschine ist im ganzen Haus hörbar.
Für die Entkopplung der Waschmaschine von den tragenden Wänden des Hauses ist deshalb auch die Verwendung einer Anti-Vibrationsmatte empfohlen. Sie kostet zwischen 8 und 20 Euro und gibt der Maschine eine zusätzliche Sicherheit gegen das gefürchtete „Wandern“. Alternativ zur Anti-Vibrationsmatte bietet der Handel auch Vibrationsdämpfer an, welche direkt an den Schraubfüßen der Waschmaschine angebracht werden. Diese haben jedoch den Nachteil, dass sie sehr hoch aufbauen und im Fall des „Wanderns“ bei starken Unwuchten, die ganze Waschmaschine zum Kippen bringen können.
Der Aufstellungsort der Waschmaschine muss frostsicher sein. Eine Waschmaschine mit Gefrierschaden ist in der Regel irreparabel beschädigt.
Trommel prüfen und Transportsicherung lösen
Wenn die Waschmaschine schon unmittelbar am Aufstellungsort steht, muss die Transportsicherung gelöst werden. Die Transportsicherung ist dazu da, dass die Trommel der Waschmaschine sich während des Tragens nicht aushängt. Die Trommel ist an vier starken Stahlfedern gelagert. Die Haltepunkte an der Trommel und am Gehäuse sind relativ groß. Bei einer liegenden oder gekippt transportierten Waschmaschine können sich eine oder mehrere Federn schnell aushängen. Man erkennt eine ausgehängte Waschtrommel daran, dass sie schief hängt oder beim händischen Durchdrehen ein schleifendes Geräusch erzeugt. Falls die Trommel ohne Transportsicherung bewegt wurde und ausgehängt ist, muss sie vor dem Aufstellen der Waschmaschine wieder eingehängt werden.
Trommel einhängen
Dazu wird der Deckel an den beiden Schrauben an der Rückseite der Waschmaschine gelöst. Die Trommel wird an den Federn wieder eingehängt. Dabei muss man auch darauf achten, dass der Treibriemen vom Motor korrekt am Schwungrad anliegt. Dieses löst sich bei einer ausgehängten Trommel sehr leicht.
Die Konstruktion der Transportsicherung kann je nach Typ variieren. Wie sie gelöst wird, steht in der Bedienungsanleitung. Falls die Bedienungsanleitung nicht mehr auffindbar ist, kann man sie beim Hersteller im Internet herunter laden.
Waschmaschine anschließen
Die Transportsicherung ist gelöst, die Trommel dreht einwandfrei, die Waschmaschine steht auf der Anti-Vibrationsmatte, Zulauf- und Ablaufschlauch liegen bereit – jetzt kann es losgehen.
1. Wasserablauf herstellen
Der Wasserablauf ist technisch der ungefährlichste Schritt und kann deshalb als erstes vorgenommen werden. Der Ablaufschlauch ist bei den meisten Waschmaschinen fest verbunden.
Die beste Gelegenheit, den Siphon des nächst gelegenen Waschbeckens komplett auszutauschen. Der Handel bietet Waschbecken-Siphons mit zwei zusätzlichen Ablauf-Adaptern ab 10 Euro an. Die Montage ist sehr einfach. Bis auf einen kleinen Schraubendreher zum Anziehen des Abflusssiebs benötigt man kein Werkzeug. Die Kunststoff-Elemente vom Siphon werden nur handfest angezogen. Wichtig ist, dass man keine Dichtung vergisst. Der Ablaufschlauch der Waschmaschine wird mit Hilfe einer kleinen Schraub-Rohrschelle am Ablaufstutzen angeschraubt.
Im Lieferzustand haben diese Anschluss-Siphons Sperren an den Ablaufstutzen! Beim Anschließen der Waschmaschine muss die kleine Plastikscheibe entfernt werden. Wichtig ist, dass die Sperre im zweiten Stutzen eingebaut bleibt. Sonst läuft das abgepumpte Abwasser von der Waschmaschine durch den zweiten, meist für die Spülmaschine vorgesehenen Abflussstutzen, wieder heraus. Wenn die Kunststoffgewinde klemmen, macht man sie mit etwas Spülmittel gangbar.
Das Abwasser von der Waschmaschine kann aber auf zwei Arten weiter verwertet werden. Zunächst einmal ist die Rückgewinnung von Wärme relativ einfach umsetzbar. Hat das Haus eine Heizung mit Pufferspeicher, kann über einen Wärmetauscher das warme Abwasser der Waschmaschine einen Teil seiner Wärmeenergie für die Beheizung des Hauses abgeben. Mit einem Brauchwassertank kann das Abwasser der Waschmaschine darüber hinaus noch ohne weiteres für die Toilettenspülung verwendet werden. Der technische Aufwand ist hierzu zwar recht groß, ist aber ein sinnvoller Beitrag zum verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen.
2. Wasserzulauf anschließen
Der Zulauf vom Wasser geschieht über die Druckwasserleitung. Falls nötig, kann ein vorhandener Wasserhahn durch ein Y-Stück abgezweigt werden. Dann bleibt das Waschbecken in seiner Funktion erhalten und die Waschmaschine bekommt trotzdem stets das gewünschte Wasser. Jedoch muss auch der Zulauf zur Waschmaschine stets absperrbar, also mit einem Wasserhahn ausgerüstet sein. Ein Y-Stück kostet ca. 5-8 Euro, ein separater Hahn für die Waschmaschine ca. 8-12 Euro. Er wird einfach mit Dichtband oder Hanf montiert und mit einer Rohrzange fest angezogen.
Für die Waschmaschine kommt als Zulaufschlauch nur eine Ausführung mit Aquastop in Frage. Ein einfacher Druckschlauch ist ein viel zu großes Risiko. Im Fall eines geplatzten Schlauches setzt man sich mit einem Aquastop nicht das ganze Haus unter Wasser.
Die Waschmaschine hat einen Stutzen aus Kunststoff, an dem der Wasserzulauf angeschlossen wird. Darin befindet sich ein kleines Kunststoffsieb. Beim Einbau einer gebrauchten Waschmaschine kann dieses Sieb mit einer Spitzzange entfernt und auf Verschmutzung überprüft werden. Falls es verkalkt ist, bekommt man es mit Essig-Essenz wieder einwandfrei sauber. Dann sollte aber die Waschmaschine auch mit einem Entkalker behandelt werden.
Der Anschlussschlauch ist an der Seite der Waschmaschine mit einem 90° Winkel ausgestattet. Es ist sehr wichtig, dass nach dem Anschluss kein zu großer Zug auf die Verbindung ausgeübt wird. Der Schlauch kann sonst abbrechen.
Warm- oder Kaltwasseranschluss?
Eine häufig gestellte Frage ist, ob Waschmaschinen an das Kalt- oder Warmwasser angeschlossen werden. Die Maschine heizt das einströmende Wasser elektrisch auf Betriebstemperatur auf. Wenn das Wasser bereits vorgewärmt ist, kann hier etwas Strom gespart werden. Allerdings wird die Wäsche später mit Kaltwasser ausgespült. Wenn jetzt nur vorgewärmtes Wasser zur Verfügung steht, ist das wieder eine Energieverschwendung.
Um also wirklich effizient eine Waschmaschine energiesparend an die Druckwasserleitung anzuschließen, muss sie sowohl mit Kalt- wie auch mit Warmwasser versorgt werden. Eine manuelle Lösung ist hier nicht sinnvoll, da minutengenau von Hand Kalt- und Warmwasser umgeschaltet werden muss. Der Handel bietet zu diesem Zweck professionelle Vorschaltgeräte an. Diese sind jedoch recht teuer, so dass die Amortisierung fünf bis acht Jahre dauern kann. In der Regel ist der Warmwasseranschluss für die Waschmaschine deshalb eine gut gemeinte Idee, die sich aber nicht rechnet.
3. Strom anschließen
Wie im ersten Kapitel erwähnt, sollte das Stromkabel nicht am Boden liegen. Mit Hilfe von Wandhaken oder Draht wird das Stromkabel so weit hoch gebunden, dass es keinesfalls in einer Pfütze aus Wasser liegen kann.
4. Waschmaschine in Arbeitsposition bringen
Wenn alle Anschlüsse montiert sind, schiebt man die Waschmaschine mit der Anti-Vibrationsmatte in ihre vorgesehene Position. Mit Hilfe einer Wasserwaage wird jetzt noch der absolut gerade Stand überprüft. Dann kann man einen Testlauf starten. Die Waschmaschine wird einmal ohne Beladung komplett durchlaufen lassen und alle Anschlüsse auf Dichtheit überprüft.