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Parkett abschleifen lassen – welche Kosten pro m² entstehen

Viele Arbeiten kann der geübte Heimwerker in Eigenregie durchführen – das Abschleifen des Parkettbodens überlässt er jedoch besser dem Profi. Und wenngleich einem der erste Blick vorgaukeln mag, das Selbermachen spare Kosten, so zeigt sich bei genauerer Betrachtung sehr schnell, dass dem langfristig ganz und gar nicht so ist. Wir liefern Ihnen praktische Tipps, wie Sie günstig davonkommen, wenn es darum geht, das Parkett abzuschleifen!

Angenommen, Sie entscheiden sich, den Parkettboden selbst abzuschleifen. Beim Vorgang müssen Sie schwere Maschinen wie Schwing- und Eckenschleifer ruhig und kontinuierlich bewegen, die Schleifrichtung auf die Parkettart abstimmen und Schleifpapier mit der richtigen Körnung benutzen. Kleinste Abweichungen richten unter Umständen schwerwiegende Schäden an. Ein Horrorszenario mit gravierenden Folgen, denn: Ist das Ergebnis unbefriedigend, sind Sie zu neuerlichem Schleifen angehalten – im schlimmsten Fall bedarf es sogar einer Neuverlegung des Parketts, was eine enorm kostspielige Angelegenheit darstellt. Gehen Sie kein Risiko ein: Beauftragen Sie ein Fachunternehmen, das sowohl über alle notwendigen Maschinen als auch das geforderte Know-how verfügt, und folgen Sie unseren nützlichen Empfehlungen!

Hinweis: Fachunternehmen kaufen Materialien wie Schleifmittel und Lacke wesentlich günstiger ein als Privatpersonen wie Sie im Großhandel.

Talu Video-Tipp

Preise pro m² und für Zusatzarbeiten

Bevor wir Ihnen konkrete Tipps präsentieren, wie Sie die Kosten pro Quadratmeter und Preise für Zusatzarbeiten durch Eigeninitiative herunterschrauben können, möchten wir Ihnen einen Überblick zu den anfallenden Aufgaben geben:

  1. WaehrungArbeitsfläche komplett freiräumen
  2. Sockelleisten demontieren
  3. Versenken und verspachteln vorstehender Nagelköpfe (nur wenn nötig)
  4. Boden absaugen
  5. Parkett abschleifen
  6. Zwischenreinigung(en)
  7. Parkett ölen oder versiegeln
  8. Sockelleisten anbringen
  9. Endreinigung

Ein wesentlicher Parameter für den Preis des Abschleifens ist die Parkettoberfläche. Wurde der Boden erst kürzlich neu verlegt, reicht meist eine Auffrischung desselben aus. In diesem Fall muss lediglich die oberste Parkettschicht abgeschliffen werden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf etwa zwölf bis 16 Euro pro Quadratmeter. Handelt es sich hingegen um bereits lackiertes und welliges Parkett, so schnellt auch der Preis in die Höhe: Da ein solcher Boden einer mehrfachen Abschleifung bedarf, fallen für jeden Quadratmeter zwischen 14 und 18 Euro an.

Altes Parkett - Neues Parkett
Altes Parkett – Neues Parkett

In der Regel bieten Fachunternehmen das kombinierte Abschleifen und Ölen beziehungsweise Versiegeln des Parkettbodens an. Wir empfehlen Ihnen, eine entsprechende Komplettofferte zu wählen, da es zwingend notwendig ist, nach dem Abschleifen eine Schutzschicht auf das Parkett aufzutragen, um es nicht nach kurzer Zeit schon wieder renovierungsbedürftig vorzufinden. Je nach Fachbetrieb müssen Sie bei der „Duo-Variante“ mit Kosten zwischen 20 und 30 Euro pro Quadratmeter inklusive Materialkosten rechnen.

Hinweis: Das Lackieren des Parketts ist aus Zeitgründen meist etwas günstiger als das Wachsen oder Einölen. Je nachdem, wie stark der Parkettboden von Ihnen und Ihren Mitbewohnern beansprucht wird, braucht es einen mehr oder weniger hochwertigen Lack, der zwischen sieben und zehn Euro pro Quadratmeter kostet.

Zu den grundlegenden Abschleifungs- und Versiegelungskosten kommen einzelne Begleitbeträge für die sonstigen Tätigkeiten hinzu. Für das eventuell nötige Versenken und Verspachteln von Nägeln beispielsweise verlangen die Unternehmen Preise zwischen einem und zwei Euro pro Quadratmeter. Weiterhin gilt es Kosten für die Demontage und erneute Anbringung der Sockelleisten, die Zwischen- und Endreinigung sowie An- und Abfahrten des Unternehmens, die nach Kilometern berechnet werden, einzukalkulieren.

Parkett mit Nägeln
Parkett mit Nägeln

Hinweis: Fast alle Bodenleger berechnen pauschalisierte Preise für kleine Flächen bis 20 Quadratmeter. Für größere Flächen gibt es häufig einen Mengenrabatt. Fragen Sie nach!

Rechenbeispiel:

Wichtige Parameter:

  • Angenommene Parkettfläche: 20 m²
  • Vermuteter Preis pro m² für Abschliff und Versiegelung: 28 Euro
  • Vermuteter Preis pro Lfm. (Laufendem Meter) für die De- und Remontage der Sockelleisten: 4 Euro
  • Vermuteter Preis pro m² für das Versenken und Verspachteln von Nägeln: 1,5 Euro

Ergebnis:

  1. a) 20 m² Parkett abschleifen und versiegeln: 560 Euro (20 m² x 28 Euro)
  2. b) Sockelleisten demontieren und anbringen: 72 Euro (18 Lfm. x 4 Euro)
  3. c) Nägel versenken und verspachteln: 30 Euro (20 m² x 1,5 Euro)
  4. d) Zwischen- und Endreinigung: ca. 90 Euro
  5. e) ca. ein bis zwei An- und Abfahrten: 20 bis 40 Euro

Gesamtpreis: 772 bis 792 Euro

Hinweis: Um das Freiräumen der Arbeitsfläche kümmern Sie sich am besten selbst, damit die Handwerker sofort loslegen können, sobald sie eintreffen. Zudem haben Sie eventuell die Möglichkeit, das Demontieren der Sockelleisten zu übernehmen, um Kosten zu sparen. Was Sie in beiden Fällen genau beachten müssen, erfahren Sie im übernächsten Abschnitt.

Den richtigen Anbieter finden

Nun, da Sie im Bilde über die zu erwartenden Kosten sind, geht es darum, den richtigen Fachbetrieb zu finden. Zweierlei Voraussetzungen gilt es zu erfüllen: Der Handwerker soll seine Arbeit ausgezeichnet machen, dabei aber möglichst kostengünstig sein.

Beschleunigen Sie den Prozess, indem Sie den zu renovierenden Parkettboden vor etwaigen Anfragen genau unter die Lupe nehmen, um dem jeweiligen Unternehmen wesentliche Informationen geben zu können. Teilen Sie unbedingt mit, wie viele Quadratmeter abzuschleifen sind, ob das Parkett alt oder neu ist und welchen Strapazen der Boden standhalten muss. Diese Angaben braucht der Betrieb zur Aufstellung eines aussagekräftigen Kostenvoranschlags.

Checkliste:

  • Größe der Fläche in Quadratmetern
  • Alter des Parkettbodens
  • Beanspruchung des Boden
  • eventuelle Mängel, Kratzer benennen oder fotografieren

Hinweis: Um das gleichermaßen beste und günstigste Angebot zu ermitteln, sollten Sie bei mindestens drei Unternehmen zwecks eines Kostenvoranschlags anfragen.

Schäden im Fußboden
Schäden im Fußboden

Sie haben die Wahl zwischen reinen Trockenbaubetrieben, deren Handwerker über keine fachliche Ausbildung verfügen und nur den Abschliff, nicht aber die Versiegelung des Bodens erledigen, und professionellen Unternehmen, die gewöhnlich mit Komplettangeboten aufwarten. Dass die Preise pro Quadratmeter bei den erstgenannten Betrieben meist enorm günstig ausfallen, liegt unter anderem auch daran, dass sie keine Endreinigung durchführen und zusätzliche Arbeiten extra sowie auf Stundensatz-Basis berechnen. Wir raten Ihnen, ein Profi-Unternehmen zu engagieren, das in der Handwerksrolle eingetragen ist. Zur Erklärung: Bei der Handwerksrolle handelt es sich um das Verzeichnis aller Inhaber eines zulassungspflichtigen Handwerksbetriebs, die ein stehendes Gewerbe ausüben. Einen Eintrag erhält grundsätzlich nur, wer in dem zu betreibenden Handwerk die Meister- oder eine gleichwertige Prüfung bestanden hat.

Die Vorbereitung der Arbeitsfläche

Haben Sie einen Fachbetrieb, der Ihren Anforderungen entspricht, gefunden und einen Termin vereinbart, beginnen Sie einen Tag vor demselben mit der Vorbereitung der Arbeitsfläche. Bedenken Sie: Je besser und umfassender Sie diese Aufgabe meistern, desto schneller kann der zuständige Handwerker mit der eigentlichen Arbeit anfangen – und aufhören. Drei Schritte Ihrerseits führen dazu, dass der Profi sich ohne Umschweife dem Abschleifen des Parketts widmet:

  1. Räumen Sie sämtliche Möbel einschließlich sonstiger Einrichtungsgegenstände (Teppiche, Vorhänge etc.) aus dem Zimmer, sodass die Arbeitsfläche komplett frei ist.
  2. Entfernen Sie – sofern Sie es sich zutrauen – die Sockelleisten. Dazu verwenden Sie einen Meißel und schützen die Wand, indem Sie zwischen sie und den Meißel einen Holzkeil schieben.
  3. Saugen Sie zu guter Letzt den Boden gründlich ab.

Weitere Tipps zum Kosten sparen

Im Zuge der Einholung von Angeboten sollten Sie die Kostenunterschiede von Offerten mit und ohne Material genau studieren. Informieren Sie sich im Detail über Einzelpreise von Schleifmitteln und kaufen die entsprechenden Utensilien gegebenenfalls von einer anderen Quelle als dem letzten Endes beauftragten Betrieb.

Erstellen Sie gemeinsam mit dem Handwerker einen Zeitplan, in dem Flächen und Schleifzeiten ausgewiesen sind. Dabei sollten Sie an die vorgeschriebenen Ruhephasen zu Mittag, am Abend und am Wochenende denken. Denn das Abschleifen von Parkett ist laut und würde die Nachbarn sicherlich stören. Und: Bei schlechter Planung müssen Sie die Wartezeiten der Handwerker bezahlen – eine unnötige Ausgabe, die sich leicht vermeiden lässt.

Erforderliche Zwischenreinigungen können Sie eventuell auch selbst durchführen, um den Gesamtpreis zu reduzieren.

Reinigung des Parketts selbst durchführen spart Kosten
Reinigung des Parketts selbst durchführen spart Kosten

Kontrollieren Sie die Arbeit des Handwerkers immer in seinem Beisein, um ihn direkt auf etwaige Schleifspuren, einen ungleichmäßigen Abschliff oder Brandflecken aufmerksam machen zu können und im Nachhinein keine teuren Probleme an der Backe zu haben.

Soll der Parkettboden einer Mietwohnung abgeschliffen werden, kommt der Vermieter oftmals für einen Teil der anfallenden Kosten auf – dies ist im Vertrag festgeschrieben und nachzulesen. Am besten prüfen Sie die Vereinbarung zusammen mit einem Anwalt.

Fazit

Sie wollen Ihrem Parkettboden einen neuen Schliff verpassen lassen? Dann beauftragen Sie Ihren bevorzugten Fachbetrieb, nachdem Sie mehrere Kostenvoranschläge eingeholt und sorgfältig verglichen haben. Tragen Sie Ihrerseits dazu bei, Zeit und Geld zu sparen, indem Sie die Arbeitsfläche vorab gut vorbereiten und Zwischenreinigungen übernehmen.

Tipps für Schnellleser

  • professionellen Handwerker Parkettboden abschleifen lassen
  • mindestens drei Angebote einholen und vergleichen
  • kombiniertes Abschleifen und Ölen bzw. Versiegeln wählen
  • Preis pro m² beträgt zwischen 20 und 30 Euro
  • Gesamtpreis für 20 m² einschl. Extraarbeiten ca. 740 bis 800 Euro
  • Arbeitsfläche von Möbeln und Ähnlichem befreien
  • Sockelleisten eventuell selbst entfernen
  • Boden gründlich absaugen
  • genauen Zeitplan mit dem Handwerker erstellen
  • den Handwerker sofort auf Mängel hinweisen
  • Zwischenreinigungen selbst durchführen
  • eventuell Mietvertrag bzgl. Kostenteilung checken (lassen)

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