Eine Markise spendet Schatten, kann künstlerisch in den Garten integriert werden und funktioniert als Treffpunkt für Familie und Freunde über den Sommer. Es gibt Varianten, die wasserdicht oder vor UV-Strahlen geschützt sind, was sie effektiv für entspannende Mittagsstunden macht, ohne Gefahr zu laufen, von der Sonne gebrutzelt zu werden. Natürlich darf deren Reinigung und Imprägnierung nicht vergessen werden.
Markisen müssen viel durchmachen. Egal ob es sich bei der Konstruktionen um ein reines Sonnensegel oder ein regenabweisendes, einfahrbares Dach handelt, mit der Zeit verschmutzen sie und Feuchtigkeit dringt durch die Bespannung. Dann ist neben der Reinigung eine Imprägnierung erforderlich, durch die das Markisentuch erneut wasserabweisend wirkt und selbst bei schlechtem Wetter Beschäftigungen außerhalb der Wohnräume ermöglichen. Es finden sich zahlreiche Formen von Schmutz auf einer Markise, von Schimmel über Grünbelag bis hin zu Vogelkot, die sich mit wenig Aufwand und der richtigen Vorbereitung recht einfach entfernen lassen.
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Verschmutzungen vorbeugen
Sie können sich eine Menge Arbeit sparen, indem Sie groben Verschmutzungen vorbeugen, was durch die regelmäßige Pflege der Markisenbespannung gelingt. Da es sich bei den Sonnensegeln um Stoffe handelt, zum Beispiel Acryl oder Segeltücher, ist es nicht vermeidbar, dass diese schmutzig werden und Flecken bekommen. Das lässt sich jedoch durch vorbeugende Maßnahmen einschränken und dadurch verringert sich der notwendige Reinigungsaufwand der Markise. Selbst Grünbelag, Stockflecken und Schimmel kann durch diese drei Methoden vorgebeugt werden:
1. Abbürsten: Es ist wichtig, dass Sie die Markisenbespannung regelmäßig abfegen, um Staub, Pollen, Laub und andere trockene Kleinteile entfernen. Diese sind die Hauptursache für Befall durch Schimmel oder Grünbelag, sobald sie mit Feuchtigkeit in Verbindung kommen und sich im Material festsetzen können. Hierfür benötigen Sie:
- Bürste oder Besen
- Leiter
- Teleskopstiel, falls keine Leiter zur Verfügung steht
- Eimer für Putzmittel
2. Einfahren: Wird die Markise nicht genutzt, sollte sie wieder eingefahren werden. Vor dem Einfahren müssen Sie den Stoff abbürsten, damit kein Dreck in den Mechanismus des Sonnensegels gerät. Bei dieser Gelegenheit können Sie es auf mögliche hartnäckige Verschmutzungen wie Vogelkot checken und vor dem Einfahren behandeln. Als Alternative finden sich Kassetten mit integrierter Bürste, die beim Einfahren den Schmutz von selbst abfegen.
3. Trocknen: Häufig vergessen, dennoch extrem wichtig ist das Trocknen des Markisenstoffes nach einem Regenfall. Je feuchter die Markise ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich Flecken und Schimmel bilden. Lassen Sie die Bespannung aus diesem Grund so lange wie möglich trocknen, bevor Sie sie einholen.
Ein großer Vorteil an den Vorbeugemaßnahmen ist der geringe Zeitaufwand. An sich müssen Sie sich kaum um das Sonnensegel kümmern und sobald Sie vor dem Einfahren checken, abputzen und anschließend einfahren, werden Sie nicht mit irgendwelchen Flecken oder hartnäckigem Schmutz überrascht.
Tipp: Entscheiden Sie sich bei der Auswahl des Markisenstoffes am besten für synthetische Stoffe, da diese weniger anfällig für Schmutz sind. Als teure, aber dafür besonders pflegeleichte Alternative, finden sich sogenannte „Lotuseffekt“-Tücher, die mit einer speziellen Nanobeschichtung aus Siliciumdioxid versehen sind, die effektiv Wasser abperlen und Schmutz nicht haften lässt.
Schmutzarten
Um die Markise effektiv reinigen zu können, ist es wichtig zu wissen, welche unterschiedlichen Reinigungsformen notwendig sind, um die Bespannung wieder erstrahlen zu lassen. Diese beziehen sich rein auf die Bespannung, da die Elemente, die zum Ein- und Ausfahren benötigt werden und der Rahmen, der den Stoff spannt, problemlos mit einem Allzweckreiniger gereinigt werden. Das Tuch selbst ist viel empfindlicher und ist entsprechend reinigungsbedürftig, da es innerhalb kürzester Zeit viel Schmutz aufnehmen kann. Vor allem Markisen, die in der Nähe von Bäumen befestigt oder in Richtung von Straßen angelegt sind, leiden darunter. Folgende Schmutzarten werden entfernt:
- leichter Schmutz
- Vogelkot
- Schimmel
- Grünbelag
- Stockflecken
Bitte beachten Sie, dass Sie niemals eine Markisenbespannung in der Waschmaschine waschen sollten. Aufgrund der Kräfte, die in der Trommel wirken, können sich die Nähte lösen, die das Tuch in der Vorrichtung fixieren und somit ist es nicht mehr möglich, dieses zu nutzen. Sie können das Tuch zwar bei maximal 40°C und ohne Schleudern waschen, doch ist das Ergebnis nur in den wenigsten Fällen zufriedenstellend. Dennoch, je kleiner das Markisentuch ist, desto größer der Erfolg.
Der beste Zeitpunkt
Gereinigt werden Markisen entweder, wenn sie aufgrund einer Vernachlässigung zu dreckig geworden ist oder in regelmäßigen Intervallen, die vom Hersteller des jeweiligen Tuchs vorgeben werden. Je nach Material variieren diese Abstände recht stark. Als Faustregel gilt, dass beim jährlichen Frühjahrsputz die Markise unbedingt geputzt werden sollte, um den über den Winter angesammelten Staub zu entfernen. Ebenso schadet eine Reinigung kurz vor dem Winter nicht.
Markise reinigen
Bei der Standardreinigung handelt es sich um die gründliche Reinigung der Markisen, um sie von allerlei Schmutzpartikeln zu befreien und vor einem möglichen Befall durch Schimmel oder andere organischen Stoffe zu bewahren. Diese „Komplettreinigung“ funktioniert am besten an einem Tag, an dem es trocken ist, damit die Markise anschließend schnell trocknen kann. So wird einer erneuten Verschmutzung vorgebeugt.
Die Reinigung im Detail:
1. Schritt: Bereiten Sie zuerst das Reinigungsmittel vor. Hier eignet sich ein einfaches Hausmittel aus 200 Gramm Schmierseife und zehn Litern Wasser, das für einen Großteil der Materialien geeignet ist. Falls Sie keine Schmierseife zur Verfügung haben, können Sie andere sanfte Seifenmittel nutzen. Ebenfalls zu empfehlen ist Feinwaschmittel.
2. Schritt: Bevor Sie dem Schmutz mit der Seife zu Leibe rücken, bietet sich ein weiteres Hausmittel an. Nehmen Sie einen Radiergummi (farblos) und entfernen Sie kleine Flecken, die sich auf dem Material finden lassen. Radiergummis wirken als Vorbereitung, um kleine hartnäckige Flecken einfach aus der Markise zu reiben. In seltenen Fällen reicht der Einsatz eines Radiergummis zur Reinigung völlig aus.
3. Schritt: Nutzen Sie ausschließlich einen weichen Schwamm. Kratzende oder zu harte Bürsten und Schwämme könnten das Material beschädigen.
4. Schritt: Platzieren Sie die Leiter, tauchen Sie den Schwamm in das Wasser und reinigen Sie die Markisenbespannung gründlich. Hierzu zählt auch die Halterung der Bespannung. Schrubben Sie ruhig mit etwas Kraft, stützen Sie sich aber nicht auf der Markise ab, da diese sonst beschädigt werden könnte. Im schlimmsten Fall kracht sie komplett herunter.
5. Schritt: Lassen Sie anschließend die Seife für etwa 20 Minuten einweichen. Danach spülen Sie die Markise mit kaltem Wasser gründlich ab, bis die Seife abgespült wurde. Nutzen Sie hierfür ausschließlich einen Gartenschlauch, keinen Hochdruckreiniger.
6. Schritt: Danach wird die Markise getrocknet. Nachdem sie vollständig getrocknet ist, kann sie erst eingefahren werden. Je sonniger der Tag ist, desto schneller trocknet der Stoff.
7. Schritt: Vergessen Sie nicht, den Markisenvolant ebenfalls zu putzen. Der Markisenvolant ist der herabhängende Teil des Stoffs im vorderen Bereich des Sonnensegels. Abschließend imprägnieren und einfahren.
Vogelkot
Vogelkot ist ein besonders ätzender Stoff, der sich gerne in klassische Segeltücher frisst und diese unwiderruflich beschädigt. Wenn Sie Vogelkot gefunden haben, sollten Sie diesen entweder nach oder vor der Reinigung beseitigen. Ist der Kot eingetrocknet, wird eine weiche Bürste genutzt und von außen nach innen in kreisenden Bewegungen verwendet, damit der Fleck nicht größer wird. Anschließend einen Lappen in Spülmittel, Essig oder Natriumchlorid (Salz) einweichen und damit den Kot entfernen. Tragen Sie hierbei Handschuhe. Nicht die Reinigung mit Seife danach vergessen.
Schimmel
Schimmel ist hartnäckig und muss äußerst gründlich entfernt werden. Er bildet sich aufgrund organischer Stoffe wie Blütenpollen, die mit Feuchtigkeit auf dem Markisenstoff in Verbindung kommen und anschließend Sporen bilden. Als Reinigungsmittel bieten sich an:
- Essigwasser
- spezielle Reinigungsmittel, die speziell auf Markisen ausgelegt sind
Essigwasser ist eine einfache Variante, um ein effektives Reinigungsmittel selbst herzustellen. Mischen Sie hierzu Essigessenz und Wasser im Verhältnis 1:1 und tauchen Sie einen Lappen oder eine weiche Bürste in die Mischung. Anschließend entfernen Sie gründlich jeden Schimmel, der sich auf dem Markisentuch gesammelt hat. Die Spezialreiniger sind ebenso effektiv. Achten Sie bei der Reinigung darauf, nicht mit dem Essigwasser Gummi- oder Plastikteile der Halterung zu berühren, damit diese nicht porös werden. Benutzen Sie keine chlorhaltigen Reiniger, diese würden der Bespannung nur zusetzen.
Tipp: Bei einem besonders schlimmen Befall sollten Sie die Bespannung demontieren und auf dem Boden reinigen. Das erleichtert die Behandlung.
Grünbelag
Bei Grünbelag handelt es sich um Mikroorganismen von Pflanzen, die sich auf der Markise sammeln und im Laufe der Zeit Schäden verursachen können. Für den Grünbelag finden sich zahlreiche Reiniger im Handel, die die Organismen abtöten und so eine effektive Behandlungsmöglichkeit bieten. Verdünnen Sie den Reiniger nach Herstellerangaben mit Wasser und tragen das Mittel anschließend mit einem Pinsel oder einer Sprühflasche auf den Befall auf. Danach lassen Sie das Mittel nach Herstellerangaben einwirken. Entfernen Sie anschließend den Grünbelag mit einen Gartenschlauch und Schrubber.
Hinweis: Verwechseln Sie nicht den Grünbelag mit dem Grünspan. Beim Grünspan handelt es sich nämlich nicht um Mikroorganismen, sondern Kupfersalze (Kupfer(II)-acetat), die denselben Namen tragen.
Stockflecken
Stockflecken bestehen vor allem bei kleinen Ansammlungen von Feuchtigkeit, die nicht rechtzeitig entfernt werden. Sie fressen sich richtig in das Material und sorgen für unschöne Flecken, die nur schwer entfernt werden können. Als einziges Hausmittel haben sich hier Backpulver und Natron bewährt, die zuerst dickflüssig mit Wasser angemischt und anschließend über eine weiche Bürste aufgetragen werden. Hier müssen Sie vorsichtig vorgehen, damit Sie das Material nicht beschädigen. Für 15 bis 20 Minuten einweichen lassen und danach mit einem Gartenschlauch gründlich abspülen.
Markise imprägnieren
Das Imprägnieren ist nach der Reinigung äußerst einfach umzusetzen. Sie haben dabei die Wahl aus den folgenden Imprägniermitteln:
- typische Imprägniermittel
- Mittel mit Resistenz gegen Stockflecken und Schimmel
- Imprägniermittel auf Nano-Technologie
- klassische Produkte wie Wachs und Paraffin
Imprägniert wird entweder nach der Reinigung einer äußerst verdreckten Markise oder alle fünf bis zehn Jahre, weil die Imprägnierung in den Stoff zieht und dort über einen langen Zeitraum wirkt. Wenn Sie in einer Region wohnen, die sehr viele Niederschläge hat, müssen Sie häufiger imprägnieren. Hier tragen Sie nach dem Reinigen und Trocknen der Markise das Mittel über eine weiche Bürste, einen Schwamm oder eine Sprühflasche auf. Einwirken lassen und schon ist der Stoff erneut wetterbeständig.